Logik, Notationen logischen Schlusses

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bappi Auf diesen Beitrag antworten »
Logik, Notationen logischen Schlusses
Hallo!

Ich bereite mich gerade auf ein Referat über Jules Vuillemin zum Thema "Über die Möglichkeit eines rationalen Gottesbegriffs" vor.

Wahrscheinlich bezieht er sich auf eine bestimmte Logik, die ich bis jetzt noch nicht gehört habe.

Sein erstes (vergleichendes) Beispiel bezieht sich auf die transfiniten Ordinalzahlen (kann man dieses Wort kurz, auch für Nicht-Mathematiker erläutern?) von Cantor genannt.

Ein wenig später deduziert er:

x ist eine geschaffene Perfektion , wobei "P" ein modal-epistimologischer Operator ist, mit ...

und

wenn die Menge von Perfektionen ist, so sei die Perfektion, die die kleinste ist unter den Perfektionen, die größer gedacht werden können als die in der Menge enthaltenen Perfektionen.

Daraus erhält er den Schluss:




Mein Verständnisproblem liegt in dem "Term"



Ist jemandem dieser Operator schon einmal begegnet und kann ihn mir vielleicht erklären?
Iridium Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Logik, Notationen logischen Schlusses
Hallo,

Zitat:
Original von bappi
Ist jemandem dieser Operator schon einmal begegnet und kann ihn mir vielleicht erklären?


Hast du ihn nicht schon selbst erklärt?

Zitat:
Original von bappi
wenn die Menge von Perfektionen ist, so sei die Perfektion, die die kleinste ist unter den Perfektionen, die größer gedacht werden können als die in der Menge enthaltenen Perfektionen.


Dein Operator wählt aus der Menge von Perfektionen die Perfektion aus, welche...

Zitat:
Original von bappi
die kleinste ist unter den Perfektionen, die größer gedacht werden können als die in der Menge enthaltenen Perfektionen.


Im übrigen werden Gottesbeweise nicht besser, wenn neuzeitliche französische Philosophen die Grundidee von Anselm von Canterburys "Ontologischen Gottesbeweis" klauen (ersetze: "Das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann" durch "Perfektion") und in aussagenlogische Notation übersetzen, womit der Anschein größerer intellektueller Tiefe erweckt werden soll, denn hinter solch unverständlichem Formelwirrwarr muß sich ja eine tiefere Wahrheit verstecken.

Wenn du also ein Referat zu Vuillemin schreibst, vergiß nicht zu erwähnen, daß er offensichtlich ein plagiierender Blender war...(außerdem bestehen ernsthafte Zweifel am Geisteszustand eines jeden Menschen der heute noch nach rationalen Gottesbegriffen sucht! In welcher Welt leben Philosophen eigentlich? Die sollten mal lieber Newtonsche Mechanik lernen, das wäre schon mal ein echter Fortschritt zu wirklichem Weltverständnis (Quantenmechanik ist für Philosophen ungeeignet, weil es sie nur noch mehr einlädt, ihren unbewiesenen Wahnideen nachzuhängen)).

Gruß
bappi Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Logik, Notationen logischen Schlusses
Ich habe mich missverständlich ausgedrückt, es ging mir um die Verknüpfung im Term



womit nach Quine einfach nur die Konjunktion gemeint ist...


Zitat:
Original von Iridium
Im übrigen werden Gottesbeweise nicht besser, wenn neuzeitliche französische Philosophen die Grundidee von Anselm von Canterburys "Ontologischen Gottesbeweis" klauen (ersetze: "Das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann" durch "Perfektion") und in aussagenlogische Notation übersetzen, womit der Anschein größerer intellektueller Tiefe erweckt werden soll, denn hinter solch unverständlichem Formelwirrwarr muß sich ja eine tiefere Wahrheit verstecken.

Wenn du also ein Referat zu Vuillemin schreibst, vergiß nicht zu erwähnen, daß er offensichtlich ein plagiierender Blender war...(außerdem bestehen ernsthafte Zweifel am Geisteszustand eines jeden Menschen der heute noch nach rationalen Gottesbegriffen sucht! In welcher Welt leben Philosophen eigentlich? Die sollten mal lieber Newtonsche Mechanik lernen, das wäre schon mal ein echter Fortschritt zu wirklichem Weltverständnis (Quantenmechanik ist für Philosophen ungeeignet, weil es sie nur noch mehr einlädt, ihren unbewiesenen Wahnideen nachzuhängen)).

Gruß

Es geht in dem Referat von Vuillemin (übrigens auch schon von 1970) um die Frage, ob der rationale Gottesbegriff überhaupt möglich sei. Was ihn durch eben diese Schlüsse zu einer mathematisch-logischen und einer modal-epistemologischen Antinomie führt. Es geht also gerade darum, zu zeigen, warum er nicht möglich ist...und die Matrix führt gerade auf die Russell'sche Antinomie.

Bitte vergiss du beim nächsten mal nicht, dir die Texte wenigstens anzueignen bevor du fahrlässig ignorant über andere urteilst...eigentlich sollte man das im Studium gelernt haben.
Iridium Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Logik, Notationen logischen Schlusses
Zitat:
Original von bappi
Es geht in dem Referat von Vuillemin (übrigens auch schon von 1970) um die Frage, ob der rationale Gottesbegriff überhaupt möglich sei. Was ihn durch eben diese Schlüsse zu einer mathematisch-logischen und einer modal-epistemologischen Antinomie führt. Es geht also gerade darum, zu zeigen, warum er nicht möglich ist...und die Matrix führt gerade auf die Russell'sche Antinomie.

Bitte vergiss du beim nächsten mal nicht, dir die Texte wenigstens anzueignen bevor du fahrlässig ignorant über andere urteilst...eigentlich sollte man das im Studium gelernt haben.


Das ein rationaler Gottesbegriff möglich oder in diesem Fall nicht möglich ist, kann man aber ebensowenig durch Pseudomathematik beweisen (genausowenig wie man Gott oder seine Nichtexistenz beweisen kann, denn das wäre ja identisch mit einem rationalen Gottesbegriff). Die Widerlegung Anselm von Canterburys und gleichartiger Gottesbeweise dürfte spätestens mit Bertrand Russell abgeschlossen sein. Also ist Vuillemin offensichtlich nur alter Wein in neuen Schläuchen. Im übrigen muß man sich nicht jeden pseudowissenschaftlichen Schwachsinn in allen Details aneignen, um ihn als pseudowissenschaftlichen Schwachsinn zu erkennen (oder als Cargo-Cult Science, wenn man Feynman zitieren will). Es gibt dafür meistens einfach erkennbare, sichere Anzeichen (z.B. die formal richtige Anwendung von Notationen auf ein Problem, das sich aus Prinzip nicht so formulieren lässt bzw. die übertriebene Formalisierung von Trivialitäten). Das klingt sicher alles zutiefst arrogant und ist es nachher auch, und vielleicht tue ich Vuillemin auch Unrecht, aber es gibt einen Grund, warum die Philosophie meines Erachtens seit vielen Jahrzehnten nichts Bedeutendes mehr zum Fortkommen der Menschheit beiträgt (einige Philosophen wie Wittgenstein ausgenommen), anders als die von Philosophen so lange geschmähte Naturwissenschaft. In vielen Fällen ist Philosophie keine Wissenschaft, sondern nur Meinung, Behauptung, persönliche Weltanschauung. Dann aber sollte man sie nicht an Universitäten lehren, sondern wie andere Weltanschauungen behandeln. Vuillemin vermischt meiner Meinung nach Kategorien, wenn er versucht irrationale Begriffe aus der Religion durch formal richtige logische Formalismen auf eine vermeintlich rationalere Basis zu stellen. Es gibt Dinge, die sind unentscheidbar und unserem Wissen aus Prinzip nicht zugänglich. Ein Philosoph, der das nicht anerkennt, ist ein ziemlicher Narr. Man kann auch nicht alles auf eine logische Notation zurückführen. Mehr noch, es macht auch sonst wenig Sinn, dies zu versuchen. Daran sind Russell und Whitehead bereits gescheitert, die der Welt ein logisch grandioses aber ansonsten völlig unverständliches, praktisch nutzloses Werk hinterlassen haben.

Ich jedenfalls ärgere mich extrem über jeden, der die eh schon komplizierte Welt durch Verklausulierungen und überfrachtete Notation künstlich komplizierter macht und damit echten Fortschritt behindert, weil er durch die Unverständlichkeit seiner Texte sein Ego aufpolieren muß, als an seine Fachkollegen und Fachfremde Wissenschaftler zu denken, die vielleicht auch ein Interesse haben, etwas zu verstehen (dazu zählen viele Philosophen, Wirtschaftsmathematiker, Esoteriker, Numerologen...alles dasselbe Grundverhaltensmuster).

Damit will ich es bewenden lassen...sicherlich gibt es jemanden, der deine fachliche Frage besser beantworten kann (deine Verknüpfung erweckt zumindest den Anschein, als ob hierdurch die Selbstbezüglichkeit (die Verknüpfung der Menge mit sich selbst) in das Problem eingeführt wird, was eine der sichersten Methoden ist, um logische Paradoxien zu erzeugen)...oder zumindest deine Erwartungshaltung erfüllt und nicht so unhöflich ist, gleich am dahinterstehenden Weltbild zu kratzen.

Gruß
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