Beweis für Offenheit einer Menge

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Philipp Imhof Auf diesen Beitrag antworten »
Beweis für Offenheit einer Menge
Hallo!

Ich soll zeigen, dass die Menge offen ist.

Dazu habe ich mir zwei Ansätze überlegt:

(1) Ich definiere eine Funktion . Diese ist stetig, da Projektionen stetig sind. Ferner ist . Die Bildmenge ist offen, denn Vereinigungen von offenen Mengen sind offen. Da f stetig ist, muss das Urbild von f(M) offen sein, also ist M offen.

(2) Ich definiere wobei dies die Vereinigung von zwei abgeschlossenen Mengen, nämlich und ist. Da die Vereinigung von zwei abgeschlossenen Mengen wieder abgeschlossen ist, ist X abgeschlossen. Und damit ist M als Komplement von X offen.

Sind diese Ansätze so korrekt?

Danke & Gruss
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Der zweite Beweis stimmt (warum übrigens sind die Koordinatenachsen abgeschlossen?), der erste nicht. Das Urbild von ist nämlich nicht , sondern die Vereinigung der linken mit der rechten Halbebene. Nimm zum Beweis ein anderes .
Philipp Imhof Auf diesen Beitrag antworten »

Vielen Dank. Die Koordinatenachsen sind abgeschlossen, weil sie alle ihre Häufungspunkte enthalten. (Dass jeder Punkt auf der Achse ein Häufungspunkt ist, ist trivial. Dass alle Punkte ausserhalb der Achse keine sind zeige ich, indem ich einen Punkt ausserhalb der (hier die x-)Achse nehme. Dann ist für in keiner Epsilon-Umgebung von a ein Punkt der Achse, enthalten, also ist a kein Häufungspunkt. Und da a beliebig ausserhalb der Achse gewählt war, ist auch kein anderer derartiger Punkt ein Häufungspunkt. Analog dann für die y-Achse.)

Ich sehe aber noch nicht, warum M nicht das Urbild ist. Es wird doch jeder Punkt aus M in diese beiden Intervalle abgebildet. Die Vereinigung der linken und rechten Halbebene würde ja dann die x-Achse (also y=0) enthalten; aber die sind doch gar nicht in M gewesen. (Vielleicht hätte ich f als Abbildung M -> R definieren sollen? Ich dachte, da ich dann f(M) schreibe, spiele das keine Rolle.)


(EDIT: Betragsstriche um Alpha bei der Definition von Epsilon, für den Fall dass Alpha negativ wäre)
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Mit diesem Beweis kannst du ja direkt die Offenheit von zeigen. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit kannst du das für den offenen Quadranten tun.

Für dein gilt:



Mit einem anderen funktioniert aber deine Beweisidee. Es liegt so nahe ...
Philipp Imhof Auf diesen Beitrag antworten »

Mir war nicht bewusst, dass



für meine Funktion gilt.

Wie sieht es aus, wenn ich f: M -> R definiere? Dann müsste ja eigentlich



sein, da die Funktion Elemente ja gar nicht abbildet, also können solche Elemente nicht im Urbild sein. Oder?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn du auf restringierst, heißt das, daß du als topologischen Raum betrachtest. Du mußt also bei zur Spurtopologie übergehen. Aber dadurch gewinnst du nichts. Du erhältst nämlich nichts weiteres als daß offen in ist. Aber das ist ja trivial. In jedem topologischen Raum ist der gesamte Raum offen.
Du sollst ja die Offenheit von im (!!) zeigen. Nimm halt ein anderes (eine andere Vorschrift). Ich sage es jetzt zum dritten Mal. Ein viertes Mal sage ich es nicht ... Augenzwinkern
 
 
Philipp Imhof Auf diesen Beitrag antworten »

Dann nehme ich



Dann ist und dies ist eine offene Menge.

Gleichzeitig ist (so denke ich zumindest, aber das habe ich ja vorher auch...)

Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Bei stetigen Funktion sind die Urbilder (!!) offener Mengen offen. Daher ist das hier unwichtig:

Zitat:
Original von Philipp Imhof
Dann ist und dies ist eine offene Menge.


Und nur darauf kommt es an:

Zitat:
Original von Philipp Imhof


Ja, mit diesem funktioniert es: ist das Urbild einer offenen Menge unter der stetigen Funktion . Also ist offen.

Zitat:
Original von Philipp Imhof
Gleichzeitig ist (so denke ich zumindest, aber das habe ich ja vorher auch...)


Für dein altes war das Urbild deiner alten Menge eben gerade nicht . Und deswegen konntest du mit dem alten auch nicht die Offenheit von zeigen. Irgendwie habe ich den Verdacht, daß du die Beziehungen und für äquivalent hältst. Das ist aber mitnichten so. Nimm als Beispiel die Funktion



und überlege dir, warum etwa die folgenden Beziehungen bestehen:











Um als offen nachzuweisen, hättest du auch mit der Funktion arbeiten können. Von welcher offenen Menge ist jetzt das Urbild?
Philipp Imhof Auf diesen Beitrag antworten »

Vielen Dank, Leopold, für deine Erklärungen und deine Geduld. Mir war in der Tat nicht klar, dass ich *irgendeine* offene Menge nehmen kann; ich glaubte, es müsse das Bild der zu untersuchenden Menge unter f sein, dessen Urbild wir betrachteten.

Zitat:


Es ist und da es kein gibt mit , gilt die Beziehung.

Zitat:


Hier ist und da für alle gilt:

Zitat:



So herum ist es klar bzw. war es bereits klar.

Zitat:
Um als offen nachzuweisen, hättest du auch mit der Funktion arbeiten können. Von welcher offenen Menge ist jetzt das Urbild?


Jetzt ist M das Urbild von , denn für jedes beliiebige gibt es ein , sodass gilt. Andererseits gibt es für kein mit , da als Körper nullteilerfrei ist.
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