Bin ich für ein Studium geeignet?

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Dummkopf77 Auf diesen Beitrag antworten »
Bin ich für ein Studium geeignet?
Meine Frage:
hallo
Ich möchte ab diesem WS Physik studieren, habe aber relativ spät bemerkt, dass bei dieser Uni die Physiker zusammen die ersten beiden Semester Mathe mit den Mathematikern absolvieren müssen (also die Mono-Bachelor Mathe Vorlesungen). Nun bin ich nicht der Mathefreak, sondern eigne mir die Methoden an und benutze sie entsprechend...

Jetzt habe ich mich mal bei dem Korrespondenzzirkel umgeschaut und bin doch echt ziemlich , überrascht wär untertrieben, eher entsetzt was die dort von einem erwarten... Noch dazu ist der Zirkel gedacht " an die Klassenstufen 8/9-13, aber die Teilnahme steht auch jüngeren Schülerinnen und Schülern offen. "
Sorry, ich habs Abitur (1,7) und war in Mathe auch ziemlich in Ordnung (13pkte) aber ich checke keine einzige Aufgabe die dort gestellt wird...Insbesondere die Lösungsansätze... Wie zur Hölle kommt man auf sowas?? Im Studium wirds ja dann noch schwerer... Ist das überhaupt machbar wenn man nur durchschnittlich begabt ist???
Hier ist deren Seite mit ein paar Übungsaufgaben:
http://www.math.uni-goettingen.de/zirkel/loesungen/blatt86/loes86.pdf
Sagt mir mal bitte eure Meinung ob man überhaupt anfangen sollte mit Mathe wenn man keinen blassen Schimmer von den Lösungsansätzen hat...
Als Alternative zur Physik hätte ich noch ne Zulassung für Psychologie... ich bin echt total verwirrt

viele Grüße

Meine Ideen:
...
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bin ich für ein Studium geeignet?
Hallo,

anstatt den Zirkelaufgaben würde ich dir empfehlen dir mal Übungen aus der Analysis I und linearen Algebra I anzuschauen. Schulmathematik ist etwas anderes als Mathematik an der Uni. Sie will wie eine neue Sprache gelernt werden. Und in manchen Dingen ist es wie beim Autofahren. Du kannst dir den Weg auf einer Karte zig mal anschauen und auswendig lernen. Wenn du ihn einmal selbst gefahren bist, kennst du ihn.

Wenn du Physik studieren möchtest, lass dich nicht abschrecken.
Iridium Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,

Wie sagt der Engländer...the proof of the pudding is in the eating...soll heißen...ob du für das Physikstudium und speziell die darin abverlangte höhere Mathematik geeignet bist, erfährst du erst, wenn du es tatsächlich ausprobierst.

Was du vorher lediglich feststellen kannst, ist, ob du die formalen Zugangsvoraussetzungen hast (Abitur = ja) und ob du Interesse am Fach hast, d.h. so ein diffuses Bauchgefühl, daß dieses Fach das richtige für dich ist, obwohl du es keinem genau erklären kannst, wieso. Wenn es dich aus welchen verborgenen Gründen auch immer dahin zieht, dann studier es unbedingt!

Und wähle auf keinen Fall, aus falscher Scheu, Unsicherheit, wegen Meinungen und Hörensagen von anderen, das weniger anspruchsvolle Fach als Kompromiß. Kompromisse sind bei so einer Entscheidung fast immer schlecht.

Sieh es als Herausforderung. Selbst grandioses Scheitern ist noch grandios! Alternativen kannst du auch dann noch wählen, wenn sich später herausstellen sollte, daß es zu schwierig wird.

Und noch ein letztes...die höhere Mathematik an der Uni mag abschreckend wirken, vielleicht soll sie das sogar, aber 1) kochen die alle auch nur mit Wasser und 2) sind die Unterschiede von Prof zu Prof oft größer als die zwischen Studiengängen. Mathe für Nebenfach kann bei einem Prof das Niveau eines theoretische Physik Kurses annehmen und Mathe für Hauptfach bei einem anderen total niveaulos bzw. einfach sein. Von den unterschiedlichen didaktischen Fähigkeiten bei gleichem Niveau ganz zu schweigen. Das wirst du aber in der Praxis schnell herausfinden...und man studiert ja auch normal nicht alleine...d.h. du wirst dann genug Leidensgenossen kennen, und ihr werdet euch zwangsläufig untereinander helfen.

Gruß

P.S. Fall nicht auf die Nerds rein, die meinen, für Physik müsste man Mathe und Physik als Leistungskurs gehabt haben, mit voller Punktzahl versteht sich, oder halt von Haus aus schon genial sein...aus Erfahrung kann ich sagen, daß 90% dieser Leute ihr Studium später aus anderen Gründen abbrechen, z.B. weil sei absolut keine Sozialkompetenz haben, weil sie zu spät zum eigenen Seminarvortrag kommen oder Protokolle im Wahlpflichtfach nicht abgeben usw.

Es gehört eine Menge mehr als fachliches Wissen zu einem Studium. Und Defizite im fachlichen Wissen lassen sich an der Uni hervorragend ausgleichen (in deinem Fall: sei zuversichtlich, daß man dir das Rechnen schon beibringt, wenn du es brauchst)...andere Defizite sind da viel schwieriger zu beheben.
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Auch sollte man erwähnen, dass das "bloße Anschauen von Aufgaben" eine Aktion ist, deren Ausgang schon vorher klar ist. Wer sich Aufgaben nur durchliest wird natürlich denken, er hat keine Ahnung - denn er studiert es ja auch (noch) nicht!

Man sollte immer bedenken, dass es was anderes ist, wenn man sich tagtäglich damit rumschlägt. Du bekommst an der Uni ja nicht einfach nur Aufgaben und musst die einfach schon können.

Ansonsten stimme ich Iridium völlig zu. Wir können dir auch nicht sagen, ob du es schaffen wirst oder nicht. Und wenn du es nicht versuchst, wirst du es auch nie wissen.

air
Rmn Auf diesen Beitrag antworten »

Erstmal lass dich nicht von einem Korrespondenzzirkel abschrecken, die Aufgaben dort gehen meist über das, was du können sollst und sind für Leute, die sich gern damit beschäftigen wollen, gestellt. Das ist so eine Kunst, wie Kreuzworterrätsel, wer da dabei ist, der schaffts gut, wer nicht, für den ist es Fachchinesisch.

Allerdings ist es so, Physikstudium besteht in den ersten Semester praktisch aus 80% Mathematik. Das ist einfach so, weil die Schulmathematik mehrere Jahrhunderte alt ist. Physik mit der man anfängt auch, aber man will ja irgendwann ein bisschen aufholen und nicht das lernen, was man schon vor 3 Jahrhunderten schon kannteAugenzwinkern
D.h. wenn du Physik studieren wirst, wirst du eine mathematische Grundausbildung haben müssen und die bekommst du sowie physikbezogen in Physikvorlesungen, als auch rein in Mathematikvorlesungen. Dabei machts wirklich kaum Unterschied, ob du Mathe mit Mathematikern oder speziell für Physiker hörst, ist eh zu 90% dasselbe, allerdings ist die Klausur für Physiker meist wesentlich einfacher.
Es gibt aber zwei Sachen, die wirklich Unterschied machen.
Eine Sache ist, dass du Mathematik komplett von Null aus lernen wirst. Du brauchst also kein Vorwissen aus der Schule.
Zum anderen ist Uni-Mathematik etwas komplett anderes als die in der Schule, nicht von Schwierigkeitsgrad, sondern viel mehr "von Prinzip" her. Es kann sein, dass man in der Schule gut war und dort dann nicht klarkommt, aber auch, dass man in der Schule durchschnittlich war und dann plötzlich gut wird.
Dazu kann ich nur empfehle, schau dir einige Mathe Vorlesungen im Internet an, z.B. hier: http://timms.uni-tuebingen.de
dann kannst du es besser abschätzen, ob es dir gefällt oder nicht.

Allgemein kann ich dir sagen, ein Studium ist nicht etwas was man, wie Schule, halbherzig machen kann, du sollst Interesse und vor allem Spaß am Fach haben. Also schau dir bitte Sachen wirklich ganz genau an, denn du wirst dich dann jahrelang damit intensiv beschäftigen.
Dummkopf77 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Leute.
Vielen Dank für eure doch sehr ausführlichen Antworten!

Nun, natürlich kann man erst dann sagen, ob einem das Studium gefällt bzw machbar ist, wenn man es studiert. Also auf jeden Fall probieren. Was man dabei aber immer übersieht ist, dass wenn man scheitert da ein nicht alllzu geringer finanzieller Schaden entsteht...

Aber ich werde werde mich jetzt einfach einschreiben und versuchen durchzuhalten.

viele Grüße
 
 
Justus C. Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo "Dummkopf77",

zuerst mal will ich folgendes sagen: Jemand, der sein Abitur mit 1,7 gemacht hat und in Mathematik 13 Punkte bekommen hat, der soll sich nicht Dummkopf nennen!

Denn wenn du dich selbst so nennst, dann glaubst du (bzw. dein Unterbewusstsein) selbst daran und deine Leistungsbereitschaft und Motivation gehen Flöten! Stattdessen solltest du stolz auf dich sein und dich auf einen neuen Lebensabschnitt, nämlich das Studium, freuen.

Das Studium der Mathematik hat mit dem Rechnen in der Schule wenig zu tun, wie hier schon gesagt wurde.

Mathematik ist in Wirklichkeit eine Kunst, nämlich die Kunst, mittels logischem Denken und des Verwendens gewisser Axiome und bereits bewiesener Sätze auf einen neuen mathematischen Zusammenhang zu kommen. Und diese Tätigkeit kann ungeheuerlich schön und faszinierend sein.

Es ist nicht wichtig, ob du schnell die 3. Ableitung aus einer komplizierten Funktion berechnen kannst oder irgendwelche Integrale schnell lösen kannst. Denn so was macht man in der Schule und Schule hat wie gesagt mit echter Mathematik nichts zu tun.

Wenn du es ernst mit dem Mathe-Studium meinst, dann frage dich, ob du abstraktes, logisches, analytisches und kreatives Denkvermögen besitzt und schnell Zusammenhänge und Strukturen erkennst. Wenn dem so ist, dann ist das schon mal ein gutes Indiz für deine Eignung.

Ich habe oft in meinem Studium die Übungsaufgaben in der Mathematik als Rätsel empfunden und in der Tat sind gewisse Parallelen vorhanden. Bei einem Rätsel hast du bestimmte Grundannahmen (in der Mathematik sind das die Axiome) und du musst daraus etwas neues entdecken, herausfinden, beweisen.

Um dein logisches Denkvermögen zu testen, mache bitte folgende Aufgaben (selbstständig lösen, nicht googlen!). Mit etwas Nachdenken sollte sie ein angehender Mathematik-Student (leicht) lösen können:

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Wenn Herr Y wach ist, dann denkt er immer wahre Dinge und wenn er schläft, dann denkt er falsche Sachen.
Gestern um 20 Uhr dachte Herr Y, dass seine Frau und er schliefen. Frage: In welchem Zustand befanden sich Herr und Frau Y zu diesem Zeitpunkt?


------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nächste Logik-Aufgabe:
Vor dir auf einem Tisch liegen vier Karten. Wenn auf einer Karte auf der Vorderseite eine Zahl steht, so steht auf der Rückseite ein Buchstabe und umgekehrt. Die Karten lauten:

A
M
2
3


Nun bittet dich jemand, folgende Regel zu überprüfen: "Falls sich auf einer Seite der Karte ein Vokal befindet, so ist auf der Rückseite eine gerade Zahl zu finden."
Nun darfst du nur so viele Karten wie nötig umdrehen, um diese Regel zu überprüfen. Welche Karten musst du also umdrehen?

------------------------------------------------------------------------------------------------------

3. Logik-Aufgabe:

A, B und C seien drei Personen. Es gilt: Alle drei Personen lügen oder eine einzige Person sagt die Wahrheit.

A sagt: "Wir alle drei sind Lügner"
B sagt: "Nur zwei von uns lügen"
C sagt: "Stimmt nicht, nur die anderen beiden lügen!"

Finde heraus, wer lügt und wer die Wahrheit sagt!

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So, jetzt erlaube ich mir, noch drei mathematische Aufgaben zu posten:

Folgende Aufgabe ist aus der linearen Algebra; da macht man ganz am Anfang der Studiums meist ein wenig Gruppentheorie, weil eine Gruppe die so ziemlich einfachste algebraische Struktur ist, die es gibt (o.k., es gibt noch einfachere, aber egal). Siehe Artikel "Gruppe (Mathematik)" bei Wikipedia.

Eine Gruppe ist eine Menge mit einer Verknüpfung (diese Verknüpfung ist z. B. eine Rechenoperation wie Addition oder Multiplikation). Für eine Gruppe gilt Abgeschlossenheit, Assoziativität, Existenz eines neutralen Elements und Existenz eines inversen Elements. Zum Beispiel bilden die ganzen Zahlen Z mit der Addition als Verknüpfung eine Gruppe. Man schreibt dann: (Z, +, 1)

Wenn du dich ein wenig in Gruppentheorie eingelesen hast (d.h., die Definition verstanden hast und ein paar Beispiele von Gruppen gesehen hast), dann kannst du gleich mal folgende Aufgabe lösen:

Sei eine Gruppe. Zu einem Element und einer natürlichen Zahl definiert man:



Jetzt versuche mal folgende Aussage zu beweisen: Wenn nur endlich viele Elemente enthält, dann gibt es zu jedem eine natürliche Zahl , so dass gilt. ist die Bezeichnung des neutralen Elementes der Gruppe.

Beweise weiterhin: Angenommen, es gilt für alle Elemente in der Gruppe . Dann ist abelsch (=kommutativ), d. h. die Operanden dürfen vertauscht werden, d.h. es gilt dann:
für alle .

Dann hab ich noch eine Anfängeraufgabe aus der linearen Algebra. Das hier ist eine Aufgabe, die ich in der ersten Studienwoche bearbeiten musste:


------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Es seien x, y und z Vektoren aus dem . Zeigen Sie: Das von x+y, y+z und z+x aufgespannte Paralleletop hat ein doppelt so großes Volumen wie das von x,y und z aufgespannte Paralleletop."

------------------------------------------------------------------------------------------------------
Und dass die Analysis nicht zu kurz kommt, hab ich noch eine Analysis-Aufgabe für dich:


------------------------------------------------------------------------------------------------------
Für mit sei stetig und injektiv. Zeigen Sie, dass streng monoton ist.

------------------------------------------------------------------------------------------------------

Versuch einfach mal, ein paar Aufgaben zu lösen. Du solltest dich schon früh an die mathematische Denkweise gewöhnen und nicht gegenüber Beweise abgeneigt sein, sondern im Gegenteil gerne mathematische Zusammenhänge entdecken. Ach ja: Und du solltest Spaß am Grübeln haben ( verwirrt ) und eine hohe Frustrationstoleranz, wie man so schön sagt, besitzen.


Viel Spass smile

Justus C.
Dummkopf77 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Justus
nun sind leider die Abi Noten nicht überall homogen sondern ganz im Gegenteil. Ich war auf einer Schule (Wirtschaftsgymnasium) bei der man relativ leicht gute Noten abstauben konnte. In Mathe gings da mehr ums interpretieren von Graphen und auswendiglernen von Methoden, die man dann in der Arbeit einfach angewendet hat.

ich versuch erstmal deine drei Logikaufgaben obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass die Falsch sind, egal hier meine Vermutungen:

1: Herr Y denkt also er und Frau Y würden schlafen. Nun, angenommen er wäre wach, dann würde er denken "Ich und meine Frau" sind wach, was auch der Wahrheit entspricht. Angenommen er würde schlafen, so würde er ja eigentlich auch denken, dass er wach wäre, da dies ja nicht der Wahrheit entspricht. Jedoch denkt er ja, dass er (Herr Y) UND Frau Y schlafen. Die Umkehrung dieser Aussage (also ihren Wahrheitswert umkehren) wäre nun nicht einfach "Herr Y und Frau Y sind wach" sondern "Herr Y ODER Frau Y sind wach". (Einer von beiden oder beide). Dies wäre nun die Aussage mit dem korrekten Wahrheitswert. Das bedeutet, dass Herr Y schläft und Frau Y noch wach ist.
bin echt mal gespannt was bei der Aufgabe rauskommen soll :P

2: Um die Regel zu überprüfen müsste man nur die Karte A umdrehen und schauen ob sich auf der Rückseite eine gerade Zahl befindet. Die Regel besagt ja nicht, dass der Sachverhalt (Vokal --> gerade Zahl) auch umgekehrt gültig ist...Also ich meine die Aussage schließt ja nicht aus, dass bei einer geraden Zahl auch ein Konsonant auf der Rückseite ist...?

3:
nach dem Ausschlußprinzip:
A kann nicht die Wahrheit sagen, denn wenn alle drei Lügner wären würde er sich miteinschließen und lügt dementsprechend --> Widerspruch
Lügt B so müssten alle lügen. Dann hätte aber A recht, was nicht möglich ist.
Würde C die Wahrheit sprechen, so müssten A und B lügen was wie oben erwähnt nicht möglich ist, da B nicht lügen kann ohne das A recht bekommen würde, was zu einem Widerspruch führen würde

um die wahre Aussage von C zu erhalten kehren wir dessen Aussage um und erhalten "Stimmt (B hat Recht), (mindestens) einer von den anderen beiden lügt (A)"

Jedenfalls sagt B meiner Meinung nach die Wahrheit.


ich warte auf die richtigen Antworten und dannach mache ich mich an die Matheübungen smile
Justus C. Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,

herzlichen Glückwunsch! Du hast den Logik-Test bestanden! smile

Nun die Auswertung im Detail:

1.) Die Lösung lautet: "Herr Y schläft und seine Frau ist wach". Hier hast du die korrekte Antwort gegeben.

2.) Du hast die Antwort gegeben, dass man nur die Karte A umdrehen muss. Diese Antwort ist falsch. Überlege nochmal!

3.) Hier lagst du richtig. A und C lügen und B sagt die Wahrheit.

Also hast du zwei von drei Aufgaben richtig gelöst.
Die zweite lösen übrigens auch mathematisch versierte Menschen sehr oft falsch :-)

Liebe Grüße,
Justus C.
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Aufgabe 2) ist dabei übrigens besonders schön, weil das zugrunde liegende Problem ein Sachverhalt ist, den man niemals aus den Augen verlieren sollte. Es ist ein Trugschluss, dem die meisten Menschen aufliegen. Augenzwinkern

air
gonnabphd Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Die zweite lösen übrigens auch mathematisch versierte Menschen sehr oft falsch :-)


Naja, das liegt wohl auch daran, dass du Vorder- und Rückseite nicht definiert hast. Je nach Interpretation meint man mit Vorderseite diejenige Seite, welche man gerade jetzt sehen kann und Rückseite die andere Seite.
Justus C. Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Naja, das liegt wohl auch daran, dass du Vorder- und Rückseite nicht definiert hast. Je nach Interpretation meint man mit Vorderseite diejenige Seite, welche man gerade jetzt sehen kann und Rückseite die andere Seite.


Was Vorder- und Rückseite ist, ist für die Bearbeitung der Aufgabe unerheblich. Ich hätte auch schreiben können: "Wenn sich auf der einen Seite der Karte ein Vokal befindet, dann befindet sich auf der anderen Seite der Karte eine gerade Zahl". Die Begriffe "Vorderseite" und "Rückseite" müssen nicht definiert werden.

Viele Grüße,
Justus C.
Dummkopf77 Auf diesen Beitrag antworten »

also Leute ich zerbrech mir echt den Kopf über die Kartenaufgabe traurig ... gebt mal bitte die Lösung her

Also nochmal meine überarbeiteten Annahmen:
Man braucht höchstens drei Karten (Karte A und Karte 2) aber man muss mindestens zwei Karten (Karte A und Karte 3) umdrehen...
Man muss Karte A umdrehen um zu sehen ob sich auf der anderen Seite eine gerade Zahl verbirgt --> Bestätigung der Regel, dass aus einem Vokal eine gerade Zahl folgt. Ebenso muss man Karte 3 umdrehen um sich zu vergewissern, dass auf der anderen Seite KEIN Vokal steht. Andernfalls wäre die Regel wiederlegt.
Die Karte 2 kann man umdrehen, sie könnte die Regel bestätigen (wenn auf der anderen Seite ein Vokal wäre) oder (wenn ein Konsonant folgt) aber sie würde die Regel nicht wiederlegen (denn die Regel besagt ja nicht, dass aus einer geraden Zahl ein Vokal folgt)
Karte M ist nicht relevat....
Dummkopf77 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Dummkopf77
also Leute ich zerbrech mir echt den Kopf über die Kartenaufgabe traurig ... gebt mal bitte die Lösung her

Also nochmal meine überarbeiteten Annahmen:
Man braucht höchstens drei Karten (Karte A und Karte 2) aber man muss mindestens zwei Karten (Karte A und Karte 3) umdrehen...
Man muss Karte A umdrehen um zu sehen ob sich auf der anderen Seite eine gerade Zahl verbirgt --> Bestätigung der Regel, dass aus einem Vokal eine gerade Zahl folgt. Ebenso muss man Karte 3 umdrehen um sich zu vergewissern, dass auf der anderen Seite KEIN Vokal steht. Andernfalls wäre die Regel wiederlegt.
Die Karte 2 kann man umdrehen, sie könnte die Regel bestätigen (wenn auf der anderen Seite ein Vokal wäre) oder (wenn ein Konsonant folgt) aber sie würde die Regel nicht wiederlegen (denn die Regel besagt ja nicht, dass aus einer geraden Zahl ein Vokal folgt)
Karte M ist nicht relevat....

Sorry:
"Man braucht höchstens drei Karten (Karte A, Karte 3 und Karte 2)...."
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Soweit ist es doch richtig. Jetzt vergiss noch Karte "2", die ist nämlich völlig irrelevant. Das dahinterstehende Problem ist eine logische Äquivalenz:



Besonders wichtig dabei ist, dass sich die Reihenfolge von "a" und "b" beim Negieren vertauscht. Und genau das ist ein logisches Problem, das meiner Erfahrung nach die meisten Menschen intuitiv falsch beantworten.

air
giles Auf diesen Beitrag antworten »

Das liegt wohl daran, dass dieses Prinzip für die meisten realen Fälle höchstens fragwürdige Relevanz hat. Stichwort: Rabenparadoxon.
Justus C. Auf diesen Beitrag antworten »

Du hast die Kartenaufgabe nun richtig gelöst. Man muss die Karten A und 3 umdrehen.

Wenn du nun meinst, du müsstest dein logisches Denkvermögen noch ein wenig trainieren, dann hab ich noch folgende hübsche Aufgabe für dich:

"Die Hubers werden uns heute noch einen Besuch abstatten“, erzählt Frau Schmidt ihrem Mann. "Was? Kommt denn die ganze Familie, also Herr und Frau Huber mit den drei Kindern Tanja, Simone und Georg?“ möchte Herr Schmidt von seiner Frau wissen. Doch die will ihm die Antwort nicht einfach so sagen, sondern verpackt sie in eine kleine Logik-Aufgabe und sagt: “Wenn Herr Huber kommen sollte, dann kommt auch seine Frau mit. Auf jeden Fall kommt mindestens eines der Kinder Georg und Simone. Entweder kommt Tanja oder Frau Huber, aber es kommen nicht beide. Entweder kommen Simone und Tanja oder beide kommen nicht. Und falls Georg kommt, dann kommen auch Simone und Herr Huber.

Wer kommt also heute noch von den Hubers zu Besuch?
Dummkopf77 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo, danke für eure Antworten.

Also ich würde sagen, dass Simone und Tanja aufkreuzen werden. Alles andere würde sich widersprechen.
Z.b. wenn Georg kommt würde ja auch Simone und Herr Huber kommen. Da aber Simone nur mit Tanja hingeht und Herr Huber nur mit seiner Frau, seine Frau aber nicht mit Tanja kommen möchte endet diese Möglichkeit in einem Widerspruch, wenn ich das richtig sehe....
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von giles
Das liegt wohl daran, dass dieses Prinzip für die meisten realen Fälle höchstens fragwürdige Relevanz hat. Stichwort: Rabenparadoxon.


Eins meiner Lieblinge. Freude

air
gonnabphd Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Zitat:
Naja, das liegt wohl auch daran, dass du Vorder- und Rückseite nicht definiert hast. Je nach Interpretation meint man mit Vorderseite diejenige Seite, welche man gerade jetzt sehen kann und Rückseite die andere Seite.


Was Vorder- und Rückseite ist, ist für die Bearbeitung der Aufgabe unerheblich. Ich hätte auch schreiben können: "Wenn sich auf der einen Seite der Karte ein Vokal befindet, dann befindet sich auf der anderen Seite der Karte eine gerade Zahl". Die Begriffe "Vorderseite" und "Rückseite" müssen nicht definiert werden.


Das war genau mein Punkt: Man kann die Frage so interpretieren, dass die Vorderseiten ausgezeichnet diejenigen sind, welche im Moment gerade oben liegen und die Rückseiten diejenigen Seiten, welche nicht oben liegen.

In diesem Fall müsste man dann tatsächlich nur die Karte mit A umdrehen. Da nur auf Karten mit Buchstaben auf der Vorderseite eine Zahl auf der Rückseite stehen kann.
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Mathematiker. Man muss sie einfach lieben. Augenzwinkern
Glückwunsch zum 1.000 Post! smile

air
giles Auf diesen Beitrag antworten »

@ gonnabphd
Meine Diagnose: Mathe-Überdosis. Ich verschreibe dagegen einen alkoholisierten Abend mit Freunden und 2 Tage kein matheboard Hammer
Justus C. Auf diesen Beitrag antworten »

Deine Antwort ist völlig richtig. Nur Tanja und Simone kommen zu Besuch.

Das hast du recht schnell gelöst. Freude

Ich denke, dass die Logik dir keinen Strich durch die Rechnung machen wird bei deinem Studium. Davon abgesehen ist Physik ohnehin nicht recht logisch...

Es gibt aber noch andere Problemfaktoren / Gründe für das Scheitern, die wichtigsten sind:

- mangelnder Fleiss bzw. zu wenig Lernbereitschaft (häufigste Ursache fürs Scheitern)
- zu wenig Problemlösekompetenz (dieser Faktor korreliert fast nicht mit Intelligenz!)
- zu wenig Kreativität
- zu wenig Intelligenz (daran scheitert es aber sehr oft nicht)
- anders geartete Faktoren wie Geldnot, Zeitnot, z. B. wenn man neben dem Studium noch arbeitet

Das Hauptproblem ist bei den meisten die Faulheit :-)
Wenn du die besiegst (oder von Natur aus ein fleissiger Mensch bist), dann ist das schon weit mehr als die halbe Miete!

Kein Mensch wird von dir Übernatürliches oder Unmögliches im Studium verlangen, obwohl natürlich Fächer wie Mathematik und Physik generell schon anspruchsvoll sind.

MFG
Justus
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Justus C.
Davon abgesehen ist Physik ohnehin nicht recht logisch...


Du sprichst mir aus meiner nach zwei Semestern Physik als Nebenfach abwählenden Seele ... Big Laugh

air
giles Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Airblader
Du sprichst mir aus meiner nach zwei Semestern Physik als Nebenfach abwählenden Seele ... Big Laugh

Das kann ich nachvollziehen, die Nebenfächler kriegen ja nur die schrottigste Experimentalphysiksch***e serviert...

Einem Mathe-Nebenfächler wird doch auch nicht nur Funktionen malen und Gleichungen umformen beigebracht. So eine behämmerte Regelung.
tmo Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Justus C.
------------------------------------------------------------------------------------------------------
Für mit sei stetig und injektiv. Zeigen Sie, dass streng monoton ist.

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Um das zu beweisen, muss man irgendwie die Vollständigkeit von in Spiel bringen. Entweder direkt oder durch Anwendung des Zwischenwertsatzes, welcher ja auf der Vollständigkeit basiert. Also ein bisschen weit gegriffen für jemanden, der bis jetzt nur Schulmathematik gehabt hat.


@Airblader und giles: Macht mir keine Angst, ich habe gerade BWL (ich war in exakt einer Vorlesung, das war genug...) abgewählt um auf Ex-Physik zu wechseln geschockt Letztendlich sind alle Nebenfächer blöd, die Suche nach dem kleinsten Übel (Aufgrund der Endlichkeit der Auswahl muss es ja existieren Big Laugh ) ist das Entscheidende Teufel
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

@ tmo

Keine Sorge - ich kenne auch Leute, die damit kein Problem haben. Für mich war es nichts, aber so ungern ich das normal mache, ich schiebe es auch etwas auf unseren Professor.
Der Mann ist supernett und hat eine Leidenschaft für sein Fach, gar keine Frage. Aber wenn man irgendwas macht, dann schnappt er sich eine Gleichung, löst sie nach allen Sachen auf, schreibt das fünf Mal hin, integriert irgendwie drüber und fertig.

Hat man es als Hauptfach sieht es wohl anders aus. Aber als NF fand ich Physik für mich ungeeignet, v.a. sehe ich nicht ein, dass ich zwei andere Vorlesungen, die nicht in meinem Studienplan stehen, besuche, nur, weil unser Prof sie voraussetzt.

air
gonnabphd Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Mathematiker. Man muss sie einfach lieben. Augenzwinkern
Glückwunsch zum 1.000 Post! smile


lol, danke. Irgendwie konnte ich mich nicht davon abhalten, hier ein bisschen zu klugscheissern. Big Laugh
Aber irgendwie muss man sich ja auch rausreden...


Zitat:
Meine Diagnose: Mathe-Überdosis. Ich verschreibe dagegen einen alkoholisierten Abend mit Freunden und 2 Tage kein matheboard Hammer


Zumindest für den ersten Teil wird gesorgt, Herr Doktor. Prost Ich hoffe, das wird dann auch durch die Krankenkasse gedeckt.

Tanzen
Iridium Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Airblader
Mathematiker. Man muss sie einfach lieben. Augenzwinkern
Glückwunsch zum 1.000 Post! smile

air


Du weißt schon, daß dem 1000. Post keine wirkliche Bedeutung zukommt, außer daß es sich um eine "psychologisch wichtige Marke" handelt (um mal Börsensprache einzubauen), deren Bedeutung lediglich auf einer willkürlichen, biologisch inspirierten Wahl eines Zahlensystems beruht, das von kohlenstoffbasierten Lebensformen auf einem winzigen Planeten in einem durchschnittlichen Sonnensystem verwendet wird. Lehrer

Das ist beim 239. Post natürlich anders, repräsentiert diese Zahl doch folgende wichtige mathematische Zusammenhänge:

http://en.wikipedia.org/wiki/239_%28number%29

http://mathworld.wolfram.com/239.html

Big Laugh
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