Wein mischen

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chg232 Auf diesen Beitrag antworten »
Wein mischen
Hallo!
Ich bin auf der Suche nach einem einfachen, probaten Lösungsansatz, da wir die folgende Problematik immer wieder haben.

Ich habe 2 Tanks mit Weisswein. Gleiche Sorte, aber leicht unterschiedliche Werte (Säure, Restzucker, Schwefel, etc.)

Ich möchte den Inhalt der beiden Tanks verschneiden (1. Tank 1.600 Liter, 2. Tank 2.000 Liter).

Mein Ansatz war folgender.

Vom 1. Tank mit 1.600 l ergeben 600 l 37,5%
Vom 2. Tank mit 2.000 l ergeben 600 l 30 %.

Der Unterschied von 7,5 % ist uns zu groß. Komme ich da überhaupt auf eine Annäherung, so ca. 33 % zu 34 %? Welche Menge müsste ich da jeweils verschneiden?

Oder bin ich auf'm Holzweg?

Danke jedenfalls......
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wein mischen
Was ist denn das Ziel des Mischens? Welche Bedingungen sind dabei zu erfüllen?
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

Sorry die Verspätung!

Grund für die Anfrage ist folgendes Problem.

Die Gesamtmenge von 3600 Liter bringen wir nirgends unter.
Jetzt wärs interessant, das Verhältnis rechnerisch zu ermitteln, damit man am Schluss sagen kann:

In Tank 1 (1600) und in Tank 2 (2000) befindet sich der Wein, (aus Tank 1 u 2) im Verhältnis zb. 67:33.

Um im vorhinein zu wissen, wieviel Platz ich in Tank 2 schaffen muss, damit das Verhältnis Wein 1 und Wein 2 von Haus aus stimmt.
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

Bevor ich rechne, schildere ich das Problem, wie ich es jetzt verstehe:
Am Ende soll in beiden Tanks der gleiche Wein sein, und die Tanks sollen möglichst gut voll sein.

Wenn das so ist, heißt das, dass hin und her gepumpt werden muss. Das ist unmöglich, wenn die Tanks ganz voll sind (absurder Grenzfall nur zum Reindenken). Wenn ein Tank noch Luft hat, geht es, und zwar mit um so weniger Umpumpvorgängen, je mehr Luft drin ist.

Ich kann versuchen, dafür ein Rezept auszutüfteln. Aber erst mal bitte bestätigen oder korrigieren.
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich kann die Gesamtmenge nirgends hin pumpen (=3600)
Alles bis 1800 bzw. 2300 ist kein Problem.
Aber wie gesagt, die Gesamtmenge (sonst wärs ja easy - alles zusammen und dann retour, kleinere Tanks gefüllt).
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

Beide Tanks sind randvoll. (Soll sein, da Luft mit dem Wein reagiert und oxidative Töne verursachen würde = Weinfehler).

Ein Umpumpen versteht man als Lüften, was dem Vermeiden bzw. Ausmerzen kleiner und kleinster Weinfehler dienlich sein kann.

Aber zu häufiges Umpumpen schadet der Gesamtstruktur Aroma und Phenol, weshalb die Pumperei immer auf das mindest nötige Maß beschränkt werden muss.

Deshalb würden wir das gern berechnen.
 
 
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

Guten Morgen chg232,
ich habe zwei Fälle betrachtet. Dabei bezeichne ich den Tank, der Quelle des ersten Umpumpens ist, als Tank 1 und den anderen (in dem noch Platz ist) als Tank 2. Bitte allso nicht mit Deiner festen Nummerierung verwechseln!
1)
Tank 1 und 2 enthalten 1600 L bzw. 1700 L. Somit Umpumpvolumen 300 L.
Das ideale Mischungsverhältnis m ist 0.485.
Nach 10 mal hin und her betragen m1=0.498 und m2 = 0.473.
2)
Tank 1 und 2 enthalten 2000 L bzw. 1300 L. Somit Umpumpvolumen 300 L.
Das ideale Mischungsverhältnis m ist 0.606.
Nach 10 mal hin und her betragen m1=0.616 und m2=0.591.
Das ganze ist eine Rechnerei, die mit dem Taschenrechner keinen Spaß macht. Deshalb habe ich das programmiert. Die zentralen Gleichungen sind:






Auf der rechten/linken Seite der Gleichungen stehen die Größen vor/nach dem Pumpen.
Die Inizes q und z bedeuten Quelle bzw. Ziel. Klein v ist das Pumpvolumen und r der Volumenanteil des Weins, der ursprünglich im Tank 1 war.

Die Sache wird jetzt länglich. Am besten, Du schreibst mir eine Private Nachricht (Knopf PN). Dann können wir telefonieren.
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

Deutschland nach Österreich ist kostspielig zum Telefonieren.

Du schreibst also, ein Umpumpvolumen benötige ich sowieso.

Ich hab's mit so vorgestellt: Ich nehme vom Tank 2 500 l heraus, gebe diese in einen "Lagertank".
Von Tank 1 gebe ich 500 l in den TAnk 2 (womit dieser verschnitten ist).
die anderen 500 l gebe ich in den Tank 1 zurück (womit dieser auch verschnitten wäre).

Und da ist der Geisfuß: die 500 l wirken sich in Tank 2 anders (geringer) als in Tank 1 aus.
Es ist klar, dass ich niemals die perfekte Balance hätte, aber eine gute Annäherung, dass wär schon was.

Ich habe das mit dem Kettensatz versucht (500 l von 1600 l = 31.25 %,
wogegen 500 l von 2000 l = 25 %; dh Annäherung auf 6,25 %).

Ist es möglich, das Verhältnis anzunähern, rechnerisch?
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo chg232,
jetzt tritt der Lagertank auf die Bühne. Damit geht mehr.

Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich das Problem vollständig sehe. Deshalb nochmal Bestandsaufnahme und Rückfragen.

1)
Du hast einen Rangier- oder Lagertank. Wieviel L fasst der?

2)
Tank 1 (1600 L) und Tank 2 (2000 L) sind randvoll mit "Wein1" bzw "Wein2".

3)
Du willst 3600 L gemischten "Wein12" einheitlicher Beschaffenheit erzeugen und am Ende in Tank1 und Tank2 lagern.

4)
Wein12 soll soll nicht einfach das Gemisch aus Wein1 und Wein2 sein, sondern das Gemisch soll in einem vorgegebenen Verhältnis (z.B. r=67:33, s.o.) stehen.

Problem
3) und 4) passen nicht zusammen. Wenn kein Wein verloren gehen oder beiseite gestellt werden soll, müssten die Füllmengen von Tank1 und Tank2 in dem vorgegebenen Verhältnis r stehen, was sie aber vermutlich nicht tun.

Bevor wir weitergehen, sollte das zuerst geklärt sein.
Entweder r nicht beachten
oder
anfangs Wein1 und Wein2 im vorgegebenen Verhältnis r in den Tanks haben, so dass mindestens ein Tank nicht randvoll sein wird.

edit:
Bei dem Verfahren mit dem Lagertank, wie in Deinem letzten Beitrag geschrieben, müsste dieser ein Volumen von

haben. Das End-Mischungsverhätnis in beiden Tanks ist dann aber zwangsläufig

und nicht anders vorgebbar.
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

Dh, ich nehme von welchem Tank (in diesem Fall) 889 l weg (in den Rangiertank (gefällt mir)).

habe ich das richtig verstanden?
V = Volumen ?

V1 = Volumen 1 (= 1600) ?

Lt. meiner Rechnerei komme ich auf:

1600 x 2000 = 32000 / 3600 = 788,88

WO liege ich falsch?
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von chg232

Lt. meiner Rechnerei komme ich auf:

1600 x 2000 = 32000 / 3600 = 788,88

WO liege ich falsch?


VL=1600*2000/(1600+2000)=888,8889 sagt mein Taschenrechner.

Falls das vorgegebene Verhältnis 67:33 ein Missverständnis war, kann es so gehen.

Mit einem kleineren Lagertank geht es übrigens auch. Dann muss der Rangiervorgang (event. mehrfach) wiederholt werden.
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

stimmt bei mir auch... Klammer nicht vergessen!!!

Also, die Formel würde im Keller anwendbar sein. (bei gleichen Mischverhältnissen).


zb. 1000 + 1300 Liter.

Wären 565 Liter. Wäre wiederum das gleichmäßige Verhältnis, wenn ich's jetzt richtig sehe...
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von chg232

Also, die Formel würde im Keller anwendbar sein. (bei gleichen Mischverhältnissen).


zb. 1000 + 1300 Liter.

Wären 565 Liter. Wäre wiederum das gleichmäßige Verhältnis, wenn ich's jetzt richtig sehe...


Ja, 565 Liter sind richtig für den Fall. Am besten, Du kontrollierst die Endmischung vorsichtshalber immer mit den Formeln

und

Da muss in beiden Fällen derselbe Wert, nämlich

herauskommen. Hier ist das 0,435.

Für das mehrmalige Rangieren wegen zu kleinem Rangiertank habe ich noch ein Beispiel gerechnet.
Für den Fall 1600 L, 2000 L, Rangiertank 600 L gilt folgende Mischreihe



0 1.000 0.000
1 0.625 0.300
2 0.503 0.398
3 0.464 0.429
4 0.451 0.439
5 0.446 0.443
6 0.445 0.444
7 0.445 0.444
8 0.445 0.444
9 0.444 0.444

Linke Spalte: Lfd. Nr.. 0 ist der Anfangszustand
Mittlere Spalte: Anteil Wein1 in Tank1
Rechte Spalte: Anteil Wein1 in Tank2

Auch dafür habe ich mit der Freeware Scilab ein Programm (ca. 10 Zeilen) geschrieben. Ohne würde ich mich permanent verrechnen. Und leider hängt ja die nächste Mischung immer von der vorigen ab.
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

Es gibt noch eine ganz andere Möglichkeit des Mischens, auf die ich erst jetzt komme, und die auch bei randvollen Tanks keinen Rangiertank braucht: Zirkulationsmischen!

Tank 1 und Tank 2 werden zu einem Ring verbunden, d.h. an beiden Enden erhalten die Tanks eine Rohrverbindung. In eine davon wird eine Pumpe (und möglichst eine Literuhr) eingebaut. Bei den beiden Tanks mit 1600 L und 2000 L beträgt nach einem Pumpumsatz von weniger als 4100 L die Differenz des Mischungsverhältnisses (r) weniger als 1%.
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich hab's mir mal aufgezeichnet und bin das mit den Litern zu Fuß nachgegangen.

Ich habe den 2000 l Tank. Entnehme 888 L und gebe sie in den Rangiertank.

Vom 1600er TAnk entnehme ich die 888 L und fülle sie in den 2000er Tank.

Die Menge aus dem Rangiertank fülle ich in den 1600er.

Dann habe ich dort ein Mischverhälnis neuer zu altem Wein von 55,5 %

Im 2000er Tank ein Verhältnis von 44,4 %.
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

Kann erst in ein paar Stunden antworten. Bis dann.

Bin schon wieder da.

Nach Ende des Vorgangs sind die Weine wie folgt auf die Tanks verteilt (Literwerte, gerundet):



Damit ist das Mischungsverhältnis Wein1/Wein2 in beiden Fällen gleich, nämlich 0,8.

Die Mischungsverhältnisse r, die ich bisher benutzt habe, sind anders gebildet, nämlich
Wein1/(Wein1+Wein2). In diesem Fall ist das Verhältnis 0,444... . Beide Verhältnisbegriffe sind möglich. Ich bevorzuge die letztgenannte Art, weil sie auch für mehr als 2 Mischpartner funktioniert.
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

Also, ich habe vom ursprünglichen Wein im 1. Tank 711 Liter (889 für Tank 2)

Im 2. Tank habe ich vom ursprünglichen Wein 1111 Liter

Die 889 Liter von Tank 2 sind aber 55 %, die in den Tank 1 kommen.

Oder spinn ich?
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

In der folgenden Tabelle schreibe ich die Rangierschritte der Reihe nach auf. Die linke Doppelspalte gilt für Tank 1, die mittlere für Tank 2, die rechte für den Rangiertank. Links vom Schrägstrich steht jeweils, wieviel vom Wein 1 im Tank ist und rechts, wieviel vom Wein 2. Wein 1 ist die Weinvariante, die anfangs im Tank 1 ist, Wein 2 die Weinvariante, die ursprünglich im Tank 2 ist.

1600/0000...0000/2000...0000/0000 Vor dem Mischen
1600/0000...0000/1111...0000/0889
0711/0000...0889/1111...0000/0889
0711/0889...0889/1111...0000/0000 Nach dem Mischen

Kommt das nicht hin?

Andere Frge: Wäre das oben von mir erwähnte Zirkulationsvrfahren nicht einfacher?
chg232 Auf diesen Beitrag antworten »

Zirkularpumpen ist schwierig. Von oben plätschert der Wein in den Tank, man braucht fixe Rohrverbindungen, etc.

Praktisch ist das nicht leicht durchführbar.

Das andere Pumpen ist wesentlich sanfter.

Jetzt habe ich die Rechnung auch verstanden.

Danke schön!!!!!!!
Lampe16 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo chg232,
für mich war's auch interessant, mal bei einem praktischen Problem zu helfen - und nicht immer nur Hausaufgaben von Schülern und Studenten, die meistens nicht mal danke sagen.

Wo kann man den Wein denn kaufen? Habe jetzt eine Beziehung zu ihm aufgebaut. Am besten als "pn" (siehe Schaltknopf) beantworten.
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