Investitonsrechnung (BWL, Investition und Finanzierung)

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paradies87 Auf diesen Beitrag antworten »
Investitonsrechnung (BWL, Investition und Finanzierung)
Hallo liebe Mitglieder hier,

ich schreibe zum ersten Mal in so eine Art Forum, da ich diesmal total auf dem Schlauch stehe.

Studiere BWL und habe hier ein Übungsblatt und bei dieser einen Aufgabe steh ich total auf dem Schlauch.

Die Aufgabe lautet:

Ein Kunde möchte ein Baustellenfahrzeug leasen, dessen Anschaffung €80.000 kostet. Die Grundmietzeit beträgt 4 Jahre. Die Mietzahlungen sollen die Anschaffungskosten decken und ene Verzinsung von 4% pro Quartal erbringen.

a) Die Mietzahlungen sollen am Ende eines jeden Vierteljahres erfolgen. Wie hoch ist die vierteljährliche Miete?
b) Wie hoch ist die vierteljährliche Miete, wenn die Miete nicht am Ende sondern zu Beginn eines Quartals zu zahlen ist?
c) Wie lauten die Ergebnsse zu a) und b), wenn die Grundmietzeit auf 3 Jahre verkürzt wird?
d) Wie lautet die Antwort zu a) wenn die Maschine am Ende des 4. Jahres noch einen Restwert von 10.000€ besitzt, der dem Kunden über eine Verminderung der Miete vergütet werden soll.

Mein Problem liegt schon bei der Aufgabenstellung (die ersten 2 Sätze). Wenn er das Fahrzeug least, wieso hat er dann eine Anschaffung von 80.000€? Im Text stehr auch nicht ob er das jetzt vermietet. bzw muss ich dann mit einem Zinssatz von 16% pro Jahr rechnen (da 4% pro Quartal)?

Ich wollte mit der vorschüssigen bzw. nachschüssigen Rente rechnen, habe die Barwertfaktoren schon in einer Tabelle gegeben. Ich finde nur Formel um den Barwert auszurechnen, aber das benötige ich ja hier nicht.

Ich habe leider gar keine Formel dazu, wo ich selbst mal etwas rumprobieren könnte. (In der Vorlesung wurde das bisher auch nicht besprochen, das heißt ich habe keine Formel gegeben und muss mir selbst eine finden).

ich hoffe ich konnte mein Problem gut darstellen und es wäre nett, wenn sich jemand meinem Problem annehmen könnte. Vielleicht brauch ich nur einen kleinen Schubs, ich steh einfach seit Tagen schon total auf dem Schlauch.

Schon mal vielen Dank im Voraus für jeden der sich die Mühe macht, den ganzen Text zu lesen ;-)

Lg,
Monika
mYthos Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Monika!

Der Kunde kauft das Fahrzeug nicht, er least es. Daher erlegt er keinen Kaufpreis.
Sinn des Leasingvertrag ist es, dass die Anschaffungskosten des Fahrzeuges durch die Mietzahlungen vollständig abgedeckt werden. Somit stellen die 80000.- € den Barwert B der nachfolgenden 16 Vierteljahresraten (r) dar.

Der Zinssatz für ein Vierteljahr ist mit dem Quartalszinssatz von 4% gegeben und dies entspricht infolge der Zinseszinsen nicht einem Jahreszinssatz von 16%, sondern etwas mehr (etwa 17%).
Mit dem Jahreszinssatz muss aber ohnehin nicht gerechnet werden, da der Verzinsungszeitraum und Einzahlungszeitraum gleich sind, nämlich ein Vierteljahr.

Es gilt also - mit - im Falle a) nachsschüssige Ratenzahlung:



Die rechts stehende Summe wird mittels der Summenformel der geometrischen Reihe berechnet. Analog dazu resultiert daraus die im Tafelwerk nachzuschlagende Formel für den Barwert gleichbleibender nachschüssiger Einlagen. Im Gegensatz zu deiner Meinung wird sehr wohl diese Barwert-Formel benötigt, nur ist eben hier der Barwert bekannt und die Rate r ist daraus zu berechnen.



Berechne nun daraus r.

Für den Fall b) wird die Formel nur geringfügig zu verändern sein. Auch c) kann analog dazu behandelt werden. Im Falle d) wird die Maschine nicht zur Gänze abbezahlt. Deren Barwert wird so berechnet und dann eingesetzt, dass sie nach 4 Jahren noch einen Restwert von € 10000.- aufweist.

Ich denke, dass du nun damit etwas anfangen kannst.
Wenn noch Unklarheiten bestehen, kannst du natürlich noch weiter nachfragen.

Gr
mY+
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Investitonsrechnung (BWL, Investition und Finanzierung)
Hallo!

Leasing (Wiki) ist sicher ein vielschichtiges Thema für sich und für betriebliche Entscheidungen im Finanzbereich gelegentlich wichtig (der Wiki-Artikel sieht lesenswert aus).

Einen Rechenansatz hat dir mYthos bereits geliefert.

Grüße Abakus smile
paradies87 Auf diesen Beitrag antworten »

Vielen lieben Dank an euch beide, speziell an mYthos!!

Das hat mir schon sehr sehr weitergeholfen.

Ich habe es gerade nach dem Prinzip gerechnet und habe jetzt bei
a) 6865,599938€
b) 6601,538402€
habe dazu jetzt r={(B*(1,04) hoch 15) *(1,04-1)) geteilt durch (1,04)hoch16 -1

bei c)
analog zu a:
8196,320983 da jetzt q=12
Das Ergebnis scheint auch sinnvoll, da er ja den ganzen Betrag nur über 3 Jahre bezahlen muss, also müssen die Raten auch höher sein.
analog zu b:
8524,173815 (da q=11)

bei d)

Ist dann B=70.000?

haben als Ergebnis dann r=6007,399948

bei d) sind wir uns aber nicht sicher. Im Vergleich dazu: Bei a) bezahlt er bei B=80.000 ja die Rate von 6865,599938.
wenn wir aber B reduzieren auf 70.000 bezahlt er in der Differenz über die 4 Jahre verteilt weniger als die 10.000 Reduzierung. Er müsste doch aber mit Zinsen und Zinseszinsen trotzdem MEHR bezahlen, als die eigentliche Verminderung, oder?

Vielen Dank nochmal für diese schnelle und kompetente Antwort!!

Lg,
Monika
mYthos Auf diesen Beitrag antworten »

Dein Einwand ist berechtigt.

Nein, B ist nicht 70000, denn der Restwert von 10000 entsteht erst 4 Jahre später. Man kann also diesen um 4 Jahre nach vorne beziehen und von 80000 subtrahieren.

Oder - was eingängiger ist - wir schreiben den Restwert von 10000 am Ende der 4 Jahre zu den 16 Jahresraten als Aktiva dazu. Beide Varianten ergeben natürlich das gleiche Resultat.



[r = 6407,40]

mY+
paradies87 Auf diesen Beitrag antworten »

Ja natürlich :-) Ja jetzt versteh ich auch den ganzen Sinn der Teilaufgabe d).

Haben es jetzt auch raus. Wunderbar.

Vielen vielen lieben Dank für die ganzen Antworten und die tollen Erklärungen!!
 
 
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