Beweis Linearform

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G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »
Beweis Linearform
Für betrachten wir die Abbildung



Zeigen Sie, dass eine Linearform ist und bestimmen Sie ihren Kern.

Also ich hatte erstmal die Idee, die Definition einer Linearform aufzuschreiben. Das ist doch eigentlich dieselbe Definition, wie die der linearen Abbildung richtig?






Also die Definition ist mir klar, und das rechnen sollte kein Problem darstellen, nur ich verstehe meine Abbildung nicht so ganz. Danke für eure Tipps.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Du sagst es. Eine Linearform ist eine lineare Abbildung vom Vektorraum in den Skalarkörper. Die Bildmenge ist hier offensichtlich. Also geht es nur noch darum, die Linearität nachzuweisen.

Wie die Abbildung funktioniert, zeigt am besten ein Beispiel. Nehmen wir die Funktionen mit



Jetzt berechne und . Die Argumente der Abbildung sind also reelle Funktionen.

Und? Gilt ?
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich verstehe dieses nicht so ganz. Was bedeutet denn die 0 bzw, diese ganze Konstrukt?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

ist ja in der Aufgabe definiert. Da gibt es nichts zu überlegen. Einfach nur tun!
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »



Hmm ob das so stimmt?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Nun ja, habe ich hier vorgegeben. Ich betrachte ja .
 
 
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Also
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Und das ist natürlich 2.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

ok und


Und was sagst uns das jetzt???
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Noch nicht viel. Aber du hast ja auch gar nicht berechnet.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Da kommt höchstwahrscheinlich das gleiche raus, denn

Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Das Argument von an der zweiten Stelle stimmt nicht. Denn nimmt Funktionen entgegen, keine Zahlen.

Die Aufgabe ist interessant. Nicht so sehr, weil sie etwas Aufregendes macht. Sondern vielmehr, weil sie zeigt, wie man die Perspektive wechseln kann. Während du sonst gewohnt bist, Funktionen als Handelnde zu betrachten (man setzt zum Beispiel in die Funktion verschiedene Zahlen für ein), sind hier die Funktionen die Leidtragenden, denen also etwas geschieht. Und was geschieht ihnen? In alle wird dasselbe eingesetzt. Ob es die Funktion oder die Funktion oder die Funktion ist, in alle wird in meinem Beispiel eingesetzt. Und diesen Befehl "setze in mich 0 ein" macht die Abbildung :







Jeder Funktion, das sind die Objekte!, wird also eine Zahl zugeordnet, der Funktion die Zahl , der Funktion die Zahl und der Funktion die Zahl .

Übrigens: Das Integrieren über einem festen Intervall ist auch so ein Prozeß, der einer Funktion eine Zahl zuordnet (anschaulich: Flächenbilanz unter dem Graphen). Nur ist der in dieser Aufgabe behandelte Prozeß (das Einsetzen von ) natürlich viel primitiver als der Integrationsprozeß.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Danke für den umfangreichen Beitrag, jezz versteh ich schon mehr was hier überhaupt gespielt wird. Aber reicht ein Beispiel aus , um zu zeigen, dass eine Linearform ist??? Ich glaube nicht oder? Was ist denn nun ?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Ein Beispiel reicht natürlich nicht. Es ging mir nur darum, daß du erst einmal begreifst, was überhaupt macht.

Jetzt fehlt in unserem Beispiel noch . Denn das sollten wir noch zu Ende bringen, bevor wir an den allgemeinen Fall gehen. Zunächst einmal das . Es ist das Plus zwischen Funktionen. Wie ist nun die Funktion definiert? Eine Funktion ist bekannt, sobald man ihren Wert auf allen Eingaben kennt. Per definitionem gilt:



Man nennt das die "Definition durch punktweise Addition". Beachte, daß das erste Plus das Plus zwischen Funktionen ist, das zweite dagegen das Plus in . Das ist begrifflich etwas anderes, auch wenn dasselbe Zeichen verwendet wird.

Jetzt berechne .
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Bei mittleren Part bin ich mir unsicher:




Ne leider krieg ich das net hinunglücklich Gott
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Gar nicht übel! Aber man darf es nicht so schreiben. Da hat die Mathematik ein Notationsproblem. Das ist der Grund, warum ich für die betreffenden Funktionen Namen () eingeführt habe. Zur Definition von :



(Das zweite Gleichheitszeichen ist ein Definitionsgleichheitszeichen.) Und mit dieser Vorarbeit läßt es sich jetzt auch formulieren:

G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Gott ich hoffe ich habe so richtig gedacht: Hammer Hammer Hammer



f+g bleibt doch einfach f+g oder? Ich kann das nicht umformen oder so.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Und wie du siehst, sind und dasselbe. Das kann doch kein Zufall sein!
Kurzum - jetzt mußt du abstrahieren. Nicht mehr nehmen und keine konkreten Funktionen für mehr! Nur der Zusammenhang ist wichtig. Ich laß dich jetzt allein damit. Du wirst es hinkriegen.

Übrigens: Auch ist noch nachzuweisen. ist hierbei ein Skalar (also eine reelle Zahl). Die Multiplikation eines Skalars mit einer Funktion (die Funktionen spielen ja hier die Rolle der "Vektoren") ist übrigens auch punktweise definiert:

ist diejenige Funktion mit

für alle

Auch hier ist das zweite Gleichheitszeichen ein Definitionsgleichheitszeichen.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Danke für alles, aber was meintest du nochmal mit "die Bildmenge ist offensichtlich", hast du damit auf die Aufgabe angespielt, den Kern zu bestimmen??
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Nun, eine Linearform ist eine Abbildung in den Skalarkörper, und zwar eine lineare. Daß die Abbildung in den Skalarkörper (hier ) abbildet, wird aber schon in der Definition der Abbildung unterstellt:

(siehe rechts vom Pfeil)

Und es ist offensichtlich, weil ja eine reelle Zahl ist.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Hey ich hab überlegt, wie ich das allgemein formulieren kann, aber bin am verzweifelnunglücklich traurig traurig Gott

Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Seien zwei über definierte Funktionen mit reellen Werten und sei die Summenfunktion, also



Dann gilt gemäß Definition von einerseits



und andererseits

G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Ok hab das sauber aufgeschrieben jetzt. Nun zum Kern.

Also im Kern ist ja nur der Nullvektor enthalten. Das heißt, wie müsste mein Nullvektor aussehen, damit bei der Abbildung rauskommt? richtig?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von G0rd0nGeKK0
Also im Kern ist ja nur der Nullvektor enthalten. Das heißt, wie müsste mein Nullvektor aussehen, damit bei der Abbildung rauskommt? richtig?


Puh! Nein. Im Kern sind alle Vektoren (hier Funktionen) enthalten, die auf 0 abgebildet werden. Zu lösen ist also die Gleichung



Und gesucht sind - aufgepaßt! - die , die diese Gleichung erfüllen. Welche sind es?
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Alle Funktionen vom Typ

oder? Hm Moment mal bei e^x kam ja 1 raus verwirrt verwirrt verwirrt
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Warum betrachtest du auf einmal nur ? Du sollst eine beliebige Abbildung betrachten. ist ein Parameter, zu jedem gehört eine Abbildung . Und von sollst du den Kern bestimmen.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Also es müssten ja theoretisch alle Funktionen die das Bild haben im Kern liegen. Also alle Funktionen vom Typ .
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von G0rd0nGeKK0
.


Was soll das? akzeptiert nur Funktionen als Eingaben!

Für jede lineare Abbildung besteht der Kern aus den Lösungen der Gleichung .

Warum löst du also nicht einfach die Gleichung ? Und ist ja nicht irgendeine Abbildung , sondern wie sie wirkt, steht im ersten Beitrag von dir.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

ist aber auch eine Funktion, und zwar die Nullfunktion. Gott Gott

Kann es einfach sein, dass du das hier meinst???



Ich kann doch umformen zu

Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Ok, wenn du bei mit die Nullfunktion meinst. Dennoch bringt dich das nicht weiter, denn gilt für jede (!) lineare Abbildung . Anders gesagt: Die des Urbildraumes gehört immer zum Kern. Insofern ist eine Trivialität. Interessant sind doch gerade die Elemente des Kerns, die nicht sind.

Ein anderes Beispiel:



Was ist hier der Kern? Das sind die Lösungen der Gleichung , nach Definition von also alle mit



Dazu gehört natürlich wie immer die . Aber zum Beispiel auch . Aus der Schule weißt du, daß alle Punkte des Kerns von eine Ebene bilden, die den Ursprung enthält, mit als Normalenrichtung.

Jetzt zurück zu unserer Abbildung . Was ist hier der Kern? Ehrlich! Es ist so einfach. Du mußt nur endlich einmal die Definition von anwenden. Dann steht es auch schon da. Viel sagen kann man nicht. Wie könnte man aber die Antwort auf die Frage nach den Kernelementen elegant formulieren?
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Du sagst ich soll rechnen:

Meinst du ich soll nach auflösen??? Ich glaub ich krieg das nicht hin, eben weil es zu einfach ist Forum Kloppe Forum Kloppe Hammer Hammer
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Beweis Linearform
Hier steht's! Und mehr ist nicht!

Zitat:
Original von G0rd0nGeKK0
Für betrachten wir die Abbildung



Bitte nur die Definition der Abbildung anwenden. Einfach nur tun! Nicht reden! Handeln!
Wenn dann das Ergebnis da steht, dann zu denken beginnen, was es besagt. Das ist alles.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Beweis Linearform
Ich soll mir also genauer betrachten sagst du?? Aber was sagt mir diese Definition denn außer, dass ein R-VR in einen Körper abgebildet wird. Lautet etwa die Frage, welche R-VR ich brauche damit auf 0 abgebildet wird??? Lesen2 Lesen2

Also
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

So, wie ich vorhin die Gleichung gelöst habe, indem ich die Definition von eingesetzt habe, sollst du nun die Kern-Gleichung



lösen, indem du die Definition von einsetzt. Da ist null zu rechnen. Nur die Definition einsetzen. Dann steht es schon da.


EDIT

Ein Beispiel. Ich definiere drei reelle Funktionen durch



Welche dieser drei Funktionen liegen im Kern von , erfüllen also die Gleichung



wenn man für einsetzt?
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Ok ich mache was du sagst:


Oh gott, wenn das die Lösung is schlag ich mich jezz^^ Big Laugh

u(x) Die Funktion sagt, setze in f 3 ein also 9-9 = 0 f(0) = 0.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Schau mein EDIT im letzten Beitrag an. Dann kehre zurück zur Aufgabe.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von G0rd0nGeKK0
Ok ich mache was du sagst:


Oh gott, wenn das die Lösung is schlag ich mich jezz^^ Big Laugh

u(x) Die Funktion sagt, setze in f 3 ein also 9-9 = 0 f(0) = 0.


Was soll jetzt wieder ? Da besteht doch überhaupt keine Zusammenhang zum Vorigen. Dagegen hast du recht, wenn du sagst, man solle 3 einsetzen. Also



Damit erfüllt die Gleichung . Also gehört zum Kern von . Und ?
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Ok also nach Definition von also alle mit .
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

MUSTERLÖSUNG Kern

Sei eine Funktion. Dann gilt:



Zum Kern von gehören also genau diejenigen , die bei eine Nullstelle besitzen.
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

LOL wie kommt man jetzt auf Nullstellen?? Ist mein vorletzter Beitrag etwa falsch gewesen?

OMG JEZZ KAPIER ICH ES!!! Hammer Hammer LOL Hammer LOL Hammer NA KLAR NULLSTELLEN OMG..
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