Jungfrau-Studenten?

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Cel Auf diesen Beitrag antworten »
Jungfrau-Studenten?
Vorneweg: Airbladers Reaktion im Small-Talk-Thread auf meine Aussage, dass Semesterferien seien und Arbeitsscheu deswegen an der Tagesordnung sei:

Zitat:
Original von Cel
Zitat:
Original von Airblader
Zitat:
Original von meinem Vater
Studenten!



Gott sei Dank höre ich das nur von anderen, meine Eltern wissen ja langsam, wie mühsam das Studentenleben ist. Aber dein Vater wird das ja wohl auch nur im Spaß sagen ... smile


Eine interessante Frage, die mir da kam, ist folgende: Seid ihr eine Studenten-Jungfrau wie ich? Niemand aus meiner Familie ist oder war Student, ich bin der erste, der eine Laufbahn an der Uni eingeschlagen hat. An meiner Uni bin ich damit ziemlich einsam, ich kenne nur wenige, die Eltern haben, die nicht selbst auch studiert sind. Ist das wirklich so eine Seltenheit? Spräche ja durchaus für das weit verbreitete Gerücht, dass man reiche Eltern haben muss, um studieren zu können - aber was heißt schon reich?

Die Frage ist nun also: Als ihr mit dem Studium angefangen habt - gab es da jemanden in eurer Familie, der bereits studiert war oder studierte? Falls nein, dann seid ihr - wie ich - eine Studenten-Jungfrau. Falls ja, dann gab es Menschen, die euch Tipps für das Leben an der Uni geben konnten. Waren die hilfreich? Oder hat sich seitdem viel zu viel geändert?

Bin gespannt auf eure Meinungen. Wink
Ibn Batuta Auf diesen Beitrag antworten »

Karl Marx würde sagen, daß ich aus einer Proletarierfamilie stamme. Bin der Älteste und somit auch der Erste aus meiner Familie, der studiert.


Ibn Batuta
Equester Auf diesen Beitrag antworten »

Für mich gilt gleiches wie für Ibn. Bin der Älteste und der Erste.
(Ich kenns bis zu den Urgroßeltern) und von denen hat keiner studiert.
Bin also "Jungfrau" in deinem Sinne Augenzwinkern

Tipps? Gabs von niemandem -> Probieren geht über studieren Big Laugh
lgrizu Auf diesen Beitrag antworten »

Ich schließe mich an, ich komme auch aus einer klassischen Arbeiter und Bauernfamilie, da ich jedoch wenige Kontakte an der Uni habe kann ich da keine Aussage zu treffen, ich habe aber einige Freunde, die Kinder haben, und es sich nicht leisten können, diese studieren zu lassen.

Ich selbst habe mir mein Studium vollständig selbst finanzieren müssen, kein Bafög kein Bildungskredit, kein Kredit für Studiengebühren von der KFW.
Equester Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von lgrizu
Ich selbst habe mir mein Studium vollständig selbst finanzieren müssen, kein Bafög kein
Bildungskredit, kein Kredit für Studiengebühren von der KFW.


Da kann ich mich anschließen. Ich muss es komplett selber finanzieren (keine
Unterstützung vom Staat, keine Unterstützung von den Eltern) + Wohnung!
Cel Auf diesen Beitrag antworten »

Nun, in der Hinsicht habe ich Glück: Meine Eltern finanzieren mir mein gesamtes Studium.
 
 
Pablo Auf diesen Beitrag antworten »

machen meine auch, falls ich es dort hin schaffe. wenn ich das abi schaffe bekomme ich 5000€ *lol*
Ibn Batuta Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von lgrizu
Ich selbst habe mir mein Studium vollständig selbst finanzieren müssen, kein Bafög kein Bildungskredit, kein Kredit für Studiengebühren von der KFW.


Genauso ist es bei mir auch. Vom Zugticket bis hin zu Verwaltungsgebühren einfach alles selbst.


Ibn Batuta
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Also in meiner näheren Familie bin ich der einzige Student, d.h. unter meinen Eltern / Geschwistern. Ich habe durchaus einen Cousin, der studiert, oder auch einen Onkel, der studiert hat.

Was das Finanzieren angeht, so bediene ich mich eines Kredits, aber der wird dafür ja auch zurückgezahlt.

air
Cel Auf diesen Beitrag antworten »

Das gilt als Nicht-Jungfrau, falls du noch nicht abgestimmt hast. Zunge
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Zu spät Big Laugh

air
René Gruber Auf diesen Beitrag antworten »

Ich mache hier einen Trend bei den Antworten im Thread aus:

Fast alle kommen aus "Arbeiter- und Bauernfamilien", fallen aber dennoch aus dem BAföG-Unterstützungsraster. Also ist es entweder mit der Abhängigkeit der Einkommen (der Eltern) vom Bildungsgrad nicht so weit her, oder die Messlatte für BAföG inzwischen verdammt hoch - oder aufs Unterstützereinkommen bezogen: verdammt niedrig - gehängt worden. verwirrt


P.S.: Da mein älterer Bruder vor mir studiert hatte, zähle ich wohl zur bisher dünn besetzten Kategorie - obwohl sonst in der Verwandtschaft weit und breit keine "Studierten" zu finden sind oder waren.
Louis1991 Auf diesen Beitrag antworten »

Eine "Großcousine" von mir hat einen Doktortitel in Kunstgeschichte, zwei Cousinen zweiten Grades studieren Psychologie oder sowas (hab wenig mit denen zu tun)... das war's dann aber schon mit studierter Verwandtschaft. Mutter Realschule, Vater Hauptschule, die Großeltern auch Arbeiter/Handwerker/Bauern/etc..

Werde in der "direkten Linie" dann ab Oktober wohl oder übel der erste Student sein. BaföG-Anspruch hab ich keinen, meine Eltern werden/können mir das Notwendigste wohl trotz "schlechtem" Bildungsabschluss bezahlen. Aber die sind ja auch noch in einer Zeit geboren, wo der Hauptschulabschluss nicht gleich im Ausfüllen des Hartz-IV-Antrags mündete (Hyperbel!).

Mit ein bisschen Glück schafft meine Schwester nächstes Jahr ihr Abi auch... dann wäre ich nicht ganz so alleine Augenzwinkern
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

@ René

Muss ich bestätigen. Meine Eltern sind definitiv keine "Gutverdiener" und bei mir wurde BAföG abgelehnt.

air
Iridium Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Jungfrau-Studenten?
Zitat:
Original von Cel
Eine interessante Frage, die mir da kam, ist folgende: Seid ihr eine Studenten-Jungfrau wie ich? Niemand aus meiner Familie ist oder war Student, ich bin der erste, der eine Laufbahn an der Uni eingeschlagen hat. An meiner Uni bin ich damit ziemlich einsam, ich kenne nur wenige, die Eltern haben, die nicht selbst auch studiert sind. Ist das wirklich so eine Seltenheit? Spräche ja durchaus für das weit verbreitete Gerücht, dass man reiche Eltern haben muss, um studieren zu können - aber was heißt schon reich?

Die Frage ist nun also: Als ihr mit dem Studium angefangen habt - gab es da jemanden in eurer Familie, der bereits studiert war oder studierte? Falls nein, dann seid ihr - wie ich - eine Studenten-Jungfrau. Falls ja, dann gab es Menschen, die euch Tipps für das Leben an der Uni geben konnten. Waren die hilfreich? Oder hat sich seitdem viel zu viel geändert?


Statistisch kommen die meisten Studenten wohl aus Akademikerfamilien.

In meiner näheren Familie bin ich auch die Ausnahme. Bin der jüngste von vier Brüdern und der einzige mit Abitur und Hochschulstudium, von der Promotion gar nicht zu reden. Es gibt noch einen Cousin, der hat seinen Dipl.-Ing. auf einer Berufsakademie gemacht und den Bruder meiner Schwägerin, der seinen Informatik Master von der FH bekommen hat. Aber an der "richtigen" Uni war keiner. Ein Onkel meiner Mutter und die Tochter eines anderen Onkels waren jeweils noch Arzt, mit Dr. med., habe ich aber beide schon nicht mehr kennengelernt.

An der Uni habe ich die Erfahrung gemacht, daß selbst in einem Fach wie Chemie, das ja eher noch als praktisch bzw. "handwerklich" gilt und dadurch eher auch Kinder aus der Arbeiterklasse anzieht (ähnlich wie vielleicht die Ingenieurswissenschaften), vergleichsweise viele Akademikerkinder unterkommen. Bis hin zu ausgemachten Schnöseln, Typ Kinder von Oberstudienräten oder Professoren, die dann natürlich Mitglied im Rotary Club sind und als Hobby Golf spielen (was alles nicht schlimm wäre, wenn man sich deshalb nicht gleich auch als besserer Mensch aufführen würde, was die Typen, von denen ich spreche, tendenziell schon immer getan haben).

Ich hatte nebenbei Glück, relativ viel Bafög zu bekommen, ansonsten hätte ich mir das Studium kaum leisten können, oder sehr viel mehr als tatsächlich dazuverdienen müssen. Außerdem hat mir im Notfall meine Mutter mit ihrem Ersparten ausgeholfen, bei ihr habe ich heute noch so größenordnungsmäßig 10.000 Euro Schulden. Das deutsche System ist da auf jeden Fall extrem, was die Sozialauswahl angeht. In diesem Land geht es weder um Fähigkeiten, noch um Leistungen, was das angeht.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin keine, aber in meiner großen Familie waren meine Eltern die ersten.
Allerdings hat keiner von ihnen "normal" an einer "normalen" Uni studiert, sondern meine Mutter an einer Beamtenakademie zum Dipl. Verwaltungswirt (FH) und mein Vater Luft- und Raumfahrttechnik an der Bundeswehr-Uni in München zum Dipl. Ing. (univ.) und anschließend Wirtschaftsingenieur im Aufbaustudium an der FH.

@René:
BAFöG bekommt sowieso niemand.
Klar provokant und falsch, aber es ist einfach eine idiotische Berechnugsgrundlage.
Ich kenne niemanden, dessen Eltern Arbeit haben, der BAFöG bekommt. Aber sehr viele hätten es bitter nötig und deren Familien machen sich total krumm für das Studium.
Schlimm ist auch, wenn jemand BAFöG-Anspruch hat (eben weil er aus armen Verhältnissen kommt) und dann monatelag nichts ausbezahlt bekommt wegen der Bearbeitungsfrist (auch wenn es dann rückwirkend kommt, will die Zeit erstmal überbrückt sein).
Mein Kumpel, dessen Vater millionenschwere Immobilien hat, aber kaum Rente bezieht, hat fast den Höchstsatz bekommen und ihn einfach weggebunkert.
Ein anderer Kumpel hat kein so reiches Elternhaus, bekommt aber Höchstsatz, Kindergeld und (weil die Stiftungen meistens nach dem BAFöG-Anspruch auszahlen) ein Stipiendium. Und schon hat er über 1000Eu im Monat.
Mir hat die FES gerademal 80€ Büchergeld im Semester gezahlt. Dafür war mir dann das gute Noten schreiben und Bericht-erstatten doch etwas zu blöd.
Und wenn du erstmal nicht im BAFöG bist, kommt noch so Scherze wie die GEZ dazu.

Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber:
Den Betrag A darf ein alleinerziehender Elternteil und den Betrag B verheiratete Eltern behalten vom Netto. Für jedes Kind kommt nocheinmal ein Freibetrag C hinzu.
Verdienen die Eltern weniger, so wird die Differenz zu diesem Freibetrag ausgezahlt.
Verdienen die Eltern mehr, so gibt es keinen Anspruch.
Das heißt, dass die Einkommensspanne, in der der Anspruch zwischen Null und dem Höchstsatz liegt, nicht größer ist als der Höchstsatz selber.

Durch das hirnlose BAFöG-Erhöhen (Grüne und so) fördert man im Grunde fast niemanden. Die Bedürftigen mit Höchstsatz kriegen mehr und die von denen ohne Anspruch rutschen kaum welche in den Anspruch.
Dabei ist der Höchstsatz (immer plus Kindergeld wohlgemerkt) mehr als ausreichend.

Man müsste zum Beispiel die Freibeträge verdoppeln und dann die Hälfte der Differenz auszahlen.

Das ganze System ist total missbrauchsanfällig. Mein Bruder ist jetzt mit seiner Ausbildung fertig und erhält ein ordentliches Facharbeitergehalt (Metaller). Der hat auch ein Auto, eine Motorrad und lebt sonst ganz gut.
Das Angesparte deponiert er auf meinem Konto und beginnt dann in einem halben Jahr seine Techniker-Schule, wofür er dann elternunabhängiges BAFöG beziehen darf. Und weil er "mittellos" ist, wird das der Höchstsatz.
Cel Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Airblader
Meine Eltern sind definitiv keine "Gutverdiener" und bei mir wurde BAföG abgelehnt.


GANZ kurz OT: Woher weißt du das? Ich persönlich habe keinerlei Ahnung, was meine Eltern verdienen, ich weiß nur, dass es uns und mir (mehr als) gut geht.
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Woher weiß ich was? Dass BAföG abgelehnt wurde? Vom Bescheid. Augenzwinkern Oder dass meine Eltern keine Gutverdiener sind? Das beantworte ich dir per PN.

air
Manus Auf diesen Beitrag antworten »

Hier im Forum scheine ich ja glatt einer Minderheit anzugehören.

Meine beiden Eltern haben studiert (beide Medizin, meine Mutter allerdings meinetwegen nicht zu Ende), genauso meine Großeltern (Medizin und BWL bei den Großvätern, zweimal Lehramt bei den Großmüttern (wobei ich mir nicht sicher bin, in wiefern das damals ein Studium erfordert hat)).

Meine Geschwister werden wohl auch alle studieren (im WS fängt mein erster Bruder an Mathe zu studieren, der zweite wird wohl in ein paar Jahren auch irgendwas naturwissenschaftliches machen und bei meiner Schwester ist es noch zu früh für Prognosen)

Ich bekomme mein Studium vollständig von meinen Eltern finanziert, verdiene aber als Hiwi und Trainer trotzdem noch etwas Geld dazu.
Colt Auf diesen Beitrag antworten »

Mein Vater hat Landmaschinentechnik an einer FH Studiert.
Bin das 3. Kind, aber der erste der studiert. BaföG bekomme ich leider nicht. Liegt vllt daran, dass meine beiden älteren Geschwister inzwischen auf eigenen Beinen stehen und selbst verdienen.
Wirklich hilfreiche Tipps konnte mir mein Vater dennoch nicht geben, da das Studium schon lange zurückliegt. Aber wenn man erstmal 2 Wochen da ist läuft alles wie von selbst^^.
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »

Langsam können die Nicht-Jungfrauen hier ja mithalten. Reihe mich auch mal ein:
Vater: Chemiker
Mutter: Mathematikerin
Bruder: Physiker

Dazu noch eine kleine Lehrertradition in der Familie.

BAföG habe ich gar nicht erst beantragt. Mit Kindergeld, etwas Unterstützung der Eltern und HiWi-Tätigkeiten bin ich prima zurechtgekommen, wobei mein sehr genügsamer Lebensstil gar keine weiteren Mittel verlangt hat. Mit dem, was einige Kommilitonen als Höchstsatz erhalten haben, wäre ich völlig überfordert gewesen.

Gruß,
Reksilat.
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