Mathe an FH oder Uni ?

Neue Frage »

Mathexx1 Auf diesen Beitrag antworten »
Mathe an FH oder Uni ?
Hey,

Ich habe im Moment Abitur und bin bald fertig. Nach meinem Abitur habe ich mir überlegt Mathematik zu studieren. Nur weiß ich nicht, ob ich an eine Uni soll
oder an eine FH. Ich hab nach dieser Frage schon gegoogelt, nur die meisten Studenten wollten ihre Entscheidung (also Mathe an der Uni oder FH) als bessere
Entscheidung darstellen und somit habe ich keine aussagekräftigen Argumente, ob
ich an eine Uni oder FH gehen sollte. Wenn ich an einer Uni Mathematik studieren würde, dann würde ich aber Wirtschaftsmahte (in Bayreuth oder Würzburg) oder Finanzmathematik (in Chemnitz) studieren. Weil ich später aufjeden Fall in diese Branche gehen möchte. Nur habe ich letztens den Studiengang Mathematik mit Schwerpunkt Versicherungsmathematik gesehen, was allerdings an der FH wäre.
Nun ist halt die Frage, was ich machen soll. Die Studiengänge gehen auch fast in die selbe Richtung, nur habe ich keine Ahnung ob FH oder Uni.

Man sagt ja, dass eine FH praxisorientiert ist; ist doch in dieser Branche nicht mal schlecht oder? Außerdem habe ich gelesen, dass FH-Studenten 2-3 Semester vor den Uniabsolventen mit einem Mathestudium fertig sind. Ist ja auch nicht gerade negativ smile

Gegen die FH habe ich gelesen, dass sie bei den Arbeitgebern schelchter angesehn wird wegen dem FH nach dem Titel. Nur ist ja jetzt schon die Umstellung auf Bachelor/Master und da steht kein (fh) mehr hinter dem Titel. Also ist dieser Aspekt doch auch schon wiederlegt?
Ein letztes ist, die schlechtere Bezahlung von FH-Absolventen ? Weiß nicht ob das wahr ist.

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen in Bezug auf diese "Vorurteile"und vielleicht eigene Erfahrung von Uni/FH schreiben.

Würde mich sehr sehr freuen

Gruß Mathexx1
chrizke Auf diesen Beitrag antworten »

Was willst du denn jetzt von uns hören? "Ja geh an eine FH"?

Eine FH wird in Mathe auch nur begrenzt praxisorientiert sein. Denn ohne einen Großteil Theorie funktioniert Mathematik einfach nicht.

Dann argumentierst du, dass du 2-3 Semester früher fertig bist, wenn du an die FH gehst. Das halte ich im Bachelor/Master für ein Gerücht, da das Meiste auf 10 Semester insgesamt genormt ist. +-1 Semester.
Früher mag das in den Diplomen so gewesen sein, da dauerte das teilw. an der FH tatsächlich deutlich weniger Semester.
Aber das hatte natürlich auch seinen Grund. Weniger Zeit heißt auch weniger Zeit für Inhalte.
Wenn es dir darum geht alles schnell schnell zu machen, ist das nicht schlecht, aber man muss nicht mit 21 als Akademiker ins Berufsleben starten. Lass dir lieber mehr Zeit und sammle nebenbei noch Erfahrungen. Dafür wirst du später deutlich weniger Zeit haben. Und die Personaler von Firmen achten nur zweitrangig bis drittrangig auf Studiendauer.


Dass man als FH Student weniger Einstiegsgehalt bekommt, weil man an der FH war, kann ich bis jetzt nur an einem Beispiel bestätigen. Ihm wurde bei Vertragsunterzeichnung gesagt, dass er, wenn er an der Uni gewesen wäre, mehr bekommen hätte. Und es war eine große, deutsche, namenhafte Firma.


Aber letztenendes musst du selber entscheiden. Schau dir die Unis FHs an, schau worauf du Wert legst, zB gute Betreuung, Wissenschaftliches Arbeiten, Praxisbezug usw. usf.
Lass dich auch von entsprechenden Stellen beraten und entscheide dann.
addor Auf diesen Beitrag antworten »

Ach! Kann man denn in Deutschland an einer FH Mathematik studieren? Das finde ich einigermassen krass.
terri Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn einen Master machen willst, musst du dafür sowieso an eine Uni wechseln, nicht? Und einen Mathematiker der ausschließlich einen Bachelor hat .. kann mir nicht vorstellen, dass man so eine gute Aussicht hat.

Also ich studiere ja Physik, das ist ja etwas verwandt, und da kann man sagen:

Physiker ohne Master = großer Witz
Mathexx1 Auf diesen Beitrag antworten »

@ chrizke:
Nein ihr sollt mir nicht sagen : "Geh an eine FH", mein einzigstes Anliegen war in meinem späteren Berufsleben nicht benachteiligt zu werden.

@terri: ab 2010 oder 2011 kann man an der FH Regensburg acuh einen Master in Mathematik machen
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von terri
Wenn einen Master machen willst, musst du dafür sowieso an eine Uni wechseln, nicht? Und einen Mathematiker der ausschließlich einen Bachelor hat .. kann mir nicht vorstellen, dass man so eine gute Aussicht hat.


Den Master kann man inzwischen auch an der FH machen. Zudem geht es hier um Wirtschaftsmathematik - das ist mit einem Studium der reinen Mathematik doch eher schwer zu vergleichen, weil schon die Zielsetzungen anders sind.

Allerdings schließe ich mich dir insofern an, als dass ich keine Ahnung habe, wie die Bachelor denn so angenommen werden - bisher ja eher schleppend insgesamt gesehen.

@Mathexx1:
Was nennst du "benachteiligt"? Dir werden in jedem Fall genug Uniabsolventen begegnen, die sagen werden, "Ach, nur ein FH-Abschluss." - ob daraus Nachteile entstehen, dürfte wohl schwer zu sagen sein. Du hast natürlich Recht, im akademischen Grad steht vielleicht kein "FH" mehr, aber auf deinem Zeugnis steht natürlich die Hochschule drauf - und dann wissen die natürlich trotzdem Bescheid.

Ich denke auch, dass die Praxisorientierung nicht so wichtig ist insofern die Unternehmen sowieso versuchen die Studenten zu Praktikas zu bewegen. Eine breitere Theorie führt vielleicht zu längerer Einarbeitungszeit, aber dafür hast du mehr Grundlagen, was vielleicht auf anderer Ebene helfen kann.

Andererseits: Wenn du an einer großen Wirtschaftsuni studierst (bspw. Köln, Mannheim), dann kann man auch im Wirtschaftsmathematikstudium sehr schnell anwendungsorientiert genug werden. Wenn ich mir zum Beispiel hier die Studienordnung anschaue (Uni!):
http://www.wim.uni-mannheim.de/de/studie...ik/studienplan/
- da ist fast jedes Fach ab dem dritten Semester anwendungsorientierter als alles, was ich in meinem Physik/Mathematikstudium je gemacht habe.

Gruß
MI
 
 
addor Auf diesen Beitrag antworten »

Ich habe mir das Master-Studium an der FH Regensburg angeschaut. Das Studium kann in der Fakultät "Informatik und Mathematik" gemacht werden und ist denn auch eher Informatik als Mathematik. Mit reiner Mathe hat das Studium jedenfalls wenig zu tun.

Den Standpunkt, "im späteren Leben nicht benachteiligt zu sein", kann ich jedoch gar nicht nachvollziehen. Was weisst Du denn von Deinem späteren Leben? Du studierst jetzt und solltest die Studien- und Hochschulwahl nach Deinen jetzigen Interessen richten. Wenn Du Dich wirklich für Mathe interessierst, dann kommt nur eine Uni in Frage. Wenn Du Dich mehr für Informatik oder für kaufmännische Fragen interessierst, dann ist die FH richtig.
Aber Eins ist sicher: Du wirst in 15 oder 20 Jahren nicht mehr das arbeiten, was dem heutigen Studium entspricht. Du wirst vermutlich noch ein oder zwei weitere ein- bis dreijährige, berufsbegleitende Studien machen. Du wirst vielleicht in 25 Jahren, nach einem MBA und einer psychologischen Zusatzausbildung eine Tätigkeit ausübern, die heute noch gar nicht bekannt ist.

Schau Dir einmal den Video "Did you know 2.0" an
http://www.youtube.com/watch?v=pMcfrLYDm2U
Mathexx1 Auf diesen Beitrag antworten »

Benachteiligt mein ich damit, dass ich entweder gleich von Beginn an weinger Gehalt bekommen als ein Uniabsolvent oder ich in einigen Berufsjahre irgendwelche Aufstiegschancen nicht wahrnehmen kann. Oder allgemein an einen Punkt komme an dem ich mir sage: " Scheiße wär ich nur an eine Uni gegangen".

Mich interressiert ja Mathematik (und noch Informatik hab ich aber nicht erwähnt oben)
nur haben mich etliche Erfahrungsberichte von Mathematikstudenten total abgeschreckt.
Mit diesen Übungszetteln, die anscheinend unlösbar sind, die Klausuren, die schwer sind und man nichts versteht.
Im Kontrast dazu habe ich gelesen, dass man nicht so viele Übungszettel an der FH bekommt und man die Mathematik eher versteht wegen den kleinen Gruppen und
der Ähnlichkeit mit der Schule.

Ich würde sehr gern an der Uni studieren, nur wenn ich jetzt schon die negativen Erfahrungsberichte im Kopf und mich dann darein hock und von Anfang mir schon einrede, dass ich eh nichts verstehen werde oder es nicht schaffen werde, dann lohnt sich das doch eigentlich nicht. Deswegen bin ich von reiner Mathematik
auch gleich auf Wirtschaftsmathematik gewechselt, da hier weniger von der gefürchteten Mathematik dabei ist smile
Gut aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man eigentlich nicht immer auf die Erfahungen anderer hören soll.

Ne andere Frage;: Wenn ich Angewandte Mathematik studieren würde, ist diese doch sehr ähnlich mit dem MAthestudium an der FH oder?
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Mit diesen Übungszetteln, die anscheinend unlösbar sind, die Klausuren, die schwer sind und man nichts versteht.
Im Kontrast dazu habe ich gelesen, dass man nicht so viele Übungszettel an der FH bekommt und man die Mathematik eher versteht wegen den kleinen Gruppen und
der Ähnlichkeit mit der Schule.


Das heißt aber nicht, dass beide den gleichen Stoff behandeln bzw. ein Thema aus dem gleichen Blickwinkel. Die Zettel sind nicht unlösbar, bei schwer würde ich zustimmen. Warum sind sie das? Weil man kein Schema F "a la Kurvensdiskussion" abspulen kann. Die Aufgaben dienen dazu, den Stoff der Vorlesung durchzuarbeiten, zu durchdenken. Das ist natürlich auch mit Frust verbunden. Big Laugh

Zitat:
Deswegen bin ich von reiner Mathematik
auch gleich auf Wirtschaftsmathematik gewechselt, da hier weniger von der gefürchteten Mathematik dabei ist


Was willst du uns damit sagen? Generell kann ich nur sagen: Unimathematik ist nicht Schulmathematik.
chrizke Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Mathexx1
Ne andere Frage;: Wenn ich Angewandte Mathematik studieren würde, ist diese doch sehr ähnlich mit dem MAthestudium an der FH oder?

Das kann ich dir nicht 100%ig beantworten, da ich nicht an einer FH studiert habe und auch keinen Mathe-FHler kenne.

Aber kommt es sicher auch wieder auf die einzelnen Studiengänge drauf an. Ich vertiefe nun im Hauptstudium Numerik mit dem Hauptschwerpunkt auf partiellen Differentialgleichungen, das ist sehr angewandte Mathematik. Allerdings funktioniert Mathe nun mal nicht so wie in der Schule: "Hier ich zeige euch wie man die und die Aufgabe rechnet und dann macht es mal nach".
Mathe funktioniert eher so:
"Das ist die Theorie und jetzt schau mal, wie du das entsprechende Problem selber lösen kannst"
Das heißt, wie ich schon oben sagte, ohne Theorie geht auch in angewandter Mathematik gar nichts.



Und wer sagt dir denn, dass man Übungsblätter oder Klausuren nicht schaffen kann? Natürlich kann man nicht 24/7 saufen gehen und Party machen, man muss sich hinsetzen und was dafür tun. Ein Mathestudium ist nunmal Arbeit. Es ist aber auch ungemein befriedigend, wenn man nach einigen Semester zurückschaut und sich darüber freut, was man alles geschafft und gelernt hat und vieles, ehemals schwieriges, nun für das einfachste der Welt hält.

Das ist wie in Latein, mein Lehrer sagte direkt in der ersten Stunde "Lernt die verdammten Vokabeln, ohne die geht es nicht". Und so ist es auch im Studium, du musst lernen und verstehen und der Rest kommt dann von alleine.
Huy Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn du soviel Angst von der Mathematik hast, dann lass es besser sein. Wenn ich mir deine Posts durchlese, dann kommt da nicht viel Euphorie oder zumindest Motivation rüber.

MfG
Sycorax Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Mathexx1
Benachteiligt mein ich damit, dass ich entweder gleich von Beginn an weinger Gehalt bekommen als ein Uniabsolvent oder ich in einigen Berufsjahre irgendwelche Aufstiegschancen nicht wahrnehmen kann. Oder allgemein an einen Punkt komme an dem ich mir sage: " Scheiße wär ich nur an eine Uni gegangen".


In der Tat ist es so, dass FHler in der Regel das höhere Einstiegsgehalt haben, aber Uni-Absolventen haben die besseren Aufsteigschancen. Langfristig ist die Uni-Ausbildung also karrieretechnisch besser, als die an einer FH.
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von addor
Aber Eins ist sicher: Du wirst in 15 oder 20 Jahren nicht mehr das arbeiten, was dem heutigen Studium entspricht. Du wirst vermutlich noch ein oder zwei weitere ein- bis dreijährige, berufsbegleitende Studien machen. Du wirst vielleicht in 25 Jahren, nach einem MBA und einer psychologischen Zusatzausbildung eine Tätigkeit ausübern, die heute noch gar nicht bekannt ist.


Das kann ich exakt so bestätigen.

Zitat:
Original von Sycorax
In der Tat ist es so, dass FHler in der Regel das höhere Einstiegsgehalt haben, aber Uni-Absolventen haben die besseren Aufsteigschancen. Langfristig ist die Uni-Ausbildung also karrieretechnisch besser, als die an einer FH.


Nicht wirklich: Uni-Absolventen haben (durchschnittlich gesehen) das höhere Einstiegsgehalt. Aufstieg gibt es nicht mehr so wie "früher" vielleicht, dafür ändern sich die Welt, die Umwelt, und ggf. die Arbeitsbedingungen zu schnell.


Abakus smile
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen

Die Beliebtesten »
Die Größten »
Die Neuesten »