Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension?? |
13.07.2011, 11:46 | clara4 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension?? Hallo, ich stehe momentan komplett auf dem Schlauch und kapiere nicht so ganz, was ich mir unter oben genannten Begriffen zu verstehen habe. Ich habe die Definitionen dafür vor mir liegen, in meinem Kopf ergeben sie trotzdem keine logische und anschauliche Erklärung. Wenn also jemand in einfachen Worten erklären könnte, was man sich jeweils darunter vorstellen kann und wie alles zusammenhängt, wäre ich ganz furchtbar dankbar. Meine Ideen: So wie ich es bis jetzt verstanden (oder nicht verstanden) habe und erklären würde: Vektorraum: eine Menge von Vektoren, deren Elemente man addieren und mit Skalaren multiplizieren kann. Unterraum: Teilmenge eines Vektorraums, die nicht leer ist (da gibt's irgendeinen Zusammenhang, dass der Nullvektor enthalten sein muss) und die abgeschlossen bzgl. der Vektoraddition und der skalaren Multiplikation ist, also bei beidem "in der Ebene" bleibt Erzeugendensystem: keine Ahnung...eine Menge linear abhängiger Vektoren, die den Vektorraum V erzeugen? Basis: die Menge linear unabhängiger Vektoren, die den Vektorraum V erzeugen? Dimension: Anzahl der linear unabhängigen Vektoren (-> Basis?), die den Vektorraum V erzeugen (ergeben die Dimension des Vektorraums?)? |
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13.07.2011, 12:05 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Im wesentlichen richtig. Die Definition umfaßt noch etwas mehr.
Richtig.
Nicht ganz. Eine Familie von Vektoren, die den Vektorraum V erzeugen.
Richtig. Statt Menge redet man von Familie. Es gibt auch nicht "die" Basis, das heißt, sie ist nicht eindeutig bestimmt. Beispielsweise sind ((1; 0), (0; 1)) und ((0; 1), (1; 0)) unterschiedliche Basen des R². |
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13.07.2011, 12:29 | clara4 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension?? Danke für deine Antwort! Zum Vektorraum:
Zum Unterraum: erfreulich, dass ich das verstanden habe. Kannst du mir nochmal den Zusammenhang mit dem "nicht leer" und "der Nullvektor muss enthalten sein" erläutern? Für mich bedeutet "nicht leer", dass eben überhaupt etwas "da sein muss", aber doch nicht zwangsläufig der Nullvektor?? Zum Erzeugendensystem:
Zur Basis: also statt die Menge eine Menge von Vektoren? Oder eben Familie (da ist mir der Unterschied ja nicht ganz klar)? Zur Dimension: wenn ich also z.B. zwei Vektoren habe, die linear unabhängig sind und die damit eine Basis des Vektorraums bilden, ist die Dimension des Vektorraums zwei? |
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13.07.2011, 12:47 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Vektorraum#Formale_Definition
Definitionsgemäß muß ein Unterraum nicht leer sein. Der Nullvektor ist dann automatisch enthalten.
Bei einer Familie kommt es auf die Reihenfolge ihrer Elemente an, bei einer Menge nicht. Und bei einem Erzeugendensystem ist es egal, ob die Vektoren linear abhängig sind oder nicht.
Ja, aber eben statt "Menge" den Begriff "Familie".
Siehe oben.
Richtig. |
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13.07.2011, 13:13 | clara4 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Kann man das nicht in verständliches Deutsch übersetzen? So kapier ich's nämlich nicht...
Im Skript wird das Erzeugendensystem so definiert: Eine Menge {x1,...,xm} heißt Erzeugendensystem eines Vektorraums V, falls alle Vektoren x Element V darstellbar sind als Linearkombination von x1,...,xm. Da steht gar nichts von Familie... jetzt bin ich verwirrt...
Bedeutet das nicht, dass die Vektoren linear abhängig sein müssen, um ein Erzeugendensystem zu bilden? Brr..nach reiflicher Überlegung stimme ich zu, dass die Vektoren nicht linear abhängig sein müssen. Weil der Vektorraum ja nur der Raum ist, in dem die Vektoren aufgespannt sind, oder? Egal, ob unabhängig oder abhängig. Aber wie sieht denn jetzt so ein Erzeugendensystem aus? Ich kann mir darunter irgendwie nichts vorstellen... |
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13.07.2011, 13:32 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Meine Güte, da sehe ich aber für dein weiteres Mathe-Studium schwarz. Nehmen wir mal die 1. Bedingung bei der Skalarmultiplikation: bedeutet auf Deutsch: Wenn man einen Vektor v erst mit einem Skalar beta und dann das Ergebnis mit einem alpha multipliziert, dann kommt das gleiche raus wie bei der Rechnung , daß man erst alpha mit beta und dann das Ergebnis mit dem Vektor v multipliziert. So kannst du in gleicher Weise alle anderen Bedingungen so übersetzen.
Zu meiner Zeit hat man noch von Familie geredet, weil es eben auch auf die Reihenfolge ankommt. Wie ich oben mit meinem Beispiel darstellen wollte, sind für mich ((1; 0), (0; 1)) und ((0; 1), (1; 0)) unterschiedliche Erzeugendensysteme. Als Menge betrachtet, sind diese jedoch identisch. Du kannst ja mal einen kompetenten Tutor (falls vorhanden) fragen. (Vielleicht liegt es auch an dem gesellschaftlichen Trend, daß sich Familien immer schneller auflösen.)
Es ist natürlich logisch, daß, wenn {x1,...,xm} ein Erzeugendensystem bildet, auch {x, x1,...,xm} ein Erzeugendensystem bildet, aber in diesem Fall sind die Vektoren linear abhängig.
Es ist eben (von mir aus) eine Menge von Vektoren, mit denen man jeden anderen Vektor des Vektorraums durch Linearkombination erzeugen kann. |
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13.07.2011, 14:18 | clara4 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Ich hab jetzt übrigens verstanden, auf was du hinauswillst. Und doch, diese Bedingungen verstehe ich durchaus, ich wusste nur nicht, dass du die noch in der Definition haben wolltest. Also, Vektorraum: eine Menge von Vektoren, deren Elemente man addieren und mit Skalaren multiplizieren kann, wobei für die Addition die Axiome ... (punktpunktpunkt) gelten müssen und für die skalare Multiplikation die Axiome ... (punktpunktpunkt). So richtig?
Und wenn ich's als {((1,0),(0,1)), ((0,1),(1,0))} darstelle? Dann hätte ich doch eine Menge von unterschiedlichen Erzeugendensystemen, oder? Ich werde immer verwirrter... kann ein Vektorraum aus nur einem Vektor bestehen?
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13.07.2011, 14:37 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Ja.
Und was soll man mit einer Menge von (unterschiedlichen) Erzeugendensystemen? Es reicht eigentlich zu wissen, daß es eben unterschiedliche Erzeugendensysteme gibt.
Ja. Nämlich dem Nullvektor.
Du kannst natürlich als Erzeugendensystem alle Vektoren eines Vektorraums nehmen. Das ist dann aber etwas unübersichtlich und ziemlich unhandlich. Üblicherweise schaut man sich den Vektorraum etwas genauer an und guckt sich geeignete Vektoren aus. Für den R² würde ich als Erzeugendensystem <(1; 0), (0; 1)> nehmen. |
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13.07.2011, 14:51 | clara4 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Erzeugendensystem bestehen aus mindestens zwei Vektoren?
Für R³ dann als Erzeugendensystem ((1,0,0), (0,1,0), (0,0,1))? Geht das dann nicht immer so weiter? Nochmal zu Dimension und Basis: gibt die Dimension eines Vektorraums die Anzahl der Basen des Vektorraums an? |
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13.07.2011, 15:13 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Üblicherweise ja.
Ein Erzeugendensystem erleichtert den Überblick. Und man kann damit einen Vektorraum leichter handhaben, vor allem deshalb, weil ein Erzeugendensystem meistens aus endlich vielen Vektoren besteht. Wenn du den Raum aller produzierten Autos eines bestimmten Modells betrachtest und das Modell testen willst, dann willst du doch wohl nicht alle produzierten Autos testen, sondern doch hoffentlich nur eins davon, oder?
Nein. Es kann auch nur ein Vektor sein.
Nein. Es müßten beispielsweise alle Vielfachen von (2,3) auch enthalten sein.
Sorry, dann nimm eben ((1; 0), (0; 1)) .
Im Prinzip ja. Du könntest für den R³ aber auch ((1,0,0), (1,1,0), (1,1,1)) nehmen. Oder ganz was anderes.
Nein. Die Dimension ist die Anzahl der Vektoren in einer Basis. |
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13.07.2011, 15:41 | clara4 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension?? Ein Vektorraum kann nur dann dann aus einem Vektor bestehen, wenn es der Nullvektor ist? Wovon hängt es ab, aus wievielen Vektoren das Erzeugendensystem besteht? |
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13.07.2011, 16:05 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||||||||
RE: Vektorraum, Unterraum, Erzeugendensystem, Basis, Dimension??
Ja.
Im wesentlichen von der Komplexität des Vektorraum und wie immer man das ausdrücken will. Du kannst dir ja mal überlegen, wie ein Erzeugendensystem für den Vektorraum der Polynome aussieht. |
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