Korrelation in der Pädagogik

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foul3 Auf diesen Beitrag antworten »
Korrelation in der Pädagogik
Hallo zusammen,

ich bräuchte mal eure Hilfe. Meine Frage bezieht sich zwar auf die Mathematik aber in einem etwas anderem Zusammenhang wie ihr es wahrscheinlich erwarten würdet. Es geht um Pädagogik. Dort gibt es Untersuchungen zwischen dem Zusammenhang von z.B. Zeit für Hausaufgaben und Sorgfalt. Der Zusammenhang wird durch einen Korrelationskoeffizienten beschrieben.

Leider verstehe ich das nicht so gut und es wäre nett wenn ihr mir dabei helfen könntet die angehängt Tabelle zu verstehen, damit ich besser mit dem Thema klar komme.

Was ich unter anderem nicht verstehe ist was für eine Aussage der Korrelationskoeffizient über das Geschlecht hat. Unter der Tabelle ist vermerkt, dass 0 für weiblich und 1 für männlich steht. Der Korrelationskoeffizient kann doch Werte zwischen -1 und +1 annehmen. Wäre es dann nicht sinnvoller -1 für weiblich zu nehmen? Was sagt mir jetzt die erste Zahl bei Geschlecht von -0,19? Das mehr weibliche Schüler Zeit für Hausaufgaben verwenden als männliche?
Im Text steht folgendes: "Madchen gaben an, dass sie vergleichsweise mehr Zeit fur die Hausaufgaben und fur die Vorbereitung auf Klassenarbeiten verwendeten, wahrend Jungen ein hoheres Maß an Persistenz bei schwierigen Aufgaben berichteten."
Bei Persistenz steht ein Wert von +0,14. Zielt das jetzt auf das höhere Maß an Persistenz bei Jungen ab? Der Wert ist doch näher an 0 als an +1, das wären doch dann überwiegend Mädchen und nicht Jungen?!?!

Weiter im Text heißt es: "Wie Tabelle 2 zeigt, fanden sich auch bei dieser Leistungsvariable (Notenverbesserung) negative (und in zwei Fallen auch signifikante) Beziehungen zur Hausaufgabenzeit, wahrend drei der vier Indikatoren engagierten Hausaufgabenverhaltens in einem positiven Zusammenhang mit der Notenverbesserung standen."
Unter "engagiertem Hausaufgabenverhalten" sind Punkte 4-7 der ersten Tabelle zu verstehen. "Hausaufgabenzeit" umfasst die Punkte 1-3.
Im Text steht nur etwas von einem pos. oder neg. Zusammenhang (signifikant sind dann -0,19 und -0,12 der ersten beiden Zeilen unter Notenverbesserung). Aber was sagt das jetzt? Ist es möglich das sinnvoll zu formulieren wie z.B. "Mehr Zeit für Hausaufgaben bringt nichts für die Notenverbesserung, sondern durch die mehr aufgewendete Zeit werden die Noten sogar verschlechtert."?

Die Korrelation gibt doch "nur" Auskunft über die Stärke des Zusammenhangs, aber nicht über die Art.
Mein Problem ist, dass ich eventuell eine solche Tabelle erklären muss. Kann mir da vielleicht jemand einen Tipp geben wie ich anfange bzw. was man überhaupt aus der Tabelle erkennt?

Ich wäre euch sehr dankbar für ein paar gute Tipps.

Grüße
Tom
frank09 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Korrelation in der Pädagogik
Zitat:
Unter der Tabelle ist vermerkt, dass 0 für weiblich und 1 für männlich steht. Der Korrelationskoeffizient kann doch Werte zwischen -1 und +1 annehmen. Wäre es dann nicht sinnvoller -1 für weiblich zu nehmen?


Die Werte, die man für weiblich/männlich nimmt, sind im Prinzip egal und haben nichts mit dem Korrelationskoeffizienten zu tun. Bei dessen Berechnung werden neben der SD nur die Abweichungen vom Mittelwert berücksichtigt, d.h. man könnte auch w=10 und m=20 nehmen und würde dann MW-bereinigt etwa mit -5 und +5 weiterrechnen. Wenn die Korrelation z.B der Hausaufgabenzeit mit dem Geschlecht negativ ist und w=0<m=1, heißt das ganz einfach:" Die Mädchen verbringen mehr Zeit damit als die Jungen." Weil das Geschlecht nicht metrisch skaliert ist, gibt es aber keine lineare Abhängigkeit.
Ist ein linearer Zusammenhang möglich, gibt das Vorzeichen des K-Koeffizienten die Richtung an. Positiv heißt: "Steigt der eine Wert, steigt tendenziell auch der andere"; negativ heißt:"...,dann fällt der andere". Die Stärke der Abhängigkeit entspricht dem Betrag: 0 keine, 1 maximale.

Zitat:
Ist es möglich das sinnvoll zu formulieren wie z.B. "Mehr Zeit für Hausaufgaben bringt nichts für die Notenverbesserung, sondern durch die mehr aufgewendete Zeit werden die Noten sogar verschlechtert.

Denkbar wäre auch der umgekehrte Schluss: Weil man immer schlechter wird (man kommt z.B. nicht mit), braucht man immer mehr Zeit für Hausaufgaben.

Ob nun die eine Variable die andere beeinflusst oder umgekehrt, ist so nicht ersichtlich.
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