Wie den P-Wert mit Excel berechnen?

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MalteMumpitz Auf diesen Beitrag antworten »
Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Meine Frage:
Hallo, ich benötige für eine Arbeit Hilfe zur Berechnung der p-Wertes.
Folgende Daten kann ich geben:

Merkmal A:
n = 16
Mittelwert: 0,38
SD: 0,11

Merkmal B.
n = 38
Mittelwert:0,74
SD: 0,18

Freiheitsgrade: 52 (16+38-2)

Bitte nicht nur die Lösung angeben, sondern auch den Lösungsweg.
Ich will es nachvollziehen!

Ich benutze Excel2007.
Kann mir jemand helfen?

Vielen Dank!

Meine Ideen:
Den t-Wert hab ich schon (9,3). Das hat mein Mathe aber auch schon aufgebraucht...
Huggy Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Bevor man über Excel redet, wäre erst mal der Sachverhalt zu klären.

Was genau möchtest du machen? Irgendetwas mit 2-Stichproben t-Test, aber was exakt?

Was soll dein t-Wert sein und wie hast du ihn bestimmt? Der Wert kommt mir merkwürdig vor!

Was soll dein p-Wert sein? Wenn es, wie ich vermute, die Wahrscheinlichkeit



oder



sein soll, braucht man bei t = 9,3 eigentlich nicht zu rechnen. Das Ergebnis wird < 10^-10 sein.
MalteMumpitz Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Den t-Wert habe ich ermittelt mit dem t-test für unabhängige stichproben (2 quantitative, normalverteilte, unabhängige stichproben).

Die Formel, die ich benutzt habe ist:



x1 = 0,38 (Mittelwert)
n1 = 16 (Anzahl)
SD2 = 0,11 (Standardabweichung)

x2 = 0,74
n2 = 38
SD2 = 0,18

dafür habe ich den Wert t= ca. 9 erhalten.

Die Stichproben unterscheiden sich demnach signifikant.
Aber in der Arbeit soll das mit dem p-wert dargestellt werden.
Der p-wert gibt die Wahrscheinlichkeit dafür an, das beobachtete Testergebnis zu erhalten, wenn die Nullhypothese gilt.

Hilft das nun für eine konkrete Berechnung des p-Wertes weiter?
Danke!
Huggy Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Ihr sollt euch also tatsächlich in den Randbereichen der Verteilung bewegen. Den p-Wert bekommst du in Excel mittels

=TVERT(t;f;1)

für den einseitigen Test und

=TVERT(t;f;2)

für den zweiseitgen Test. Dabei ist t der t-Wert und f die Zahl der Freiheitsgrade.


Noch zu deinen Zahlen:

Ich bekomme t = ca. 8,975 heraus. Bei einem Test mit ungleicher Stichprobengröße und ungleicher Varianz ist die Zahl der Freiheitsgrade anders zu berechnen als du es getan hast. Die Formel findest du hier:

http://en.wikipedia.org/wiki/Student's_t-test

Der Rechenwert ist nach unten auf eine ganze Zahl abzurunden. Ich bin so auf f = 44 gekommen.
MalteMumpitz Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Ich danke dir schonmal, das hat mir doch schon sehr geholfen.

Wie du sagtest, kommen äußerst kleine p-werte heraus. das war auch durchaus gewollt.

Bezüglich deiner Rechnung komme ich auch 8,975. Der oben angegebene Wert bezog sich auf die ganz exakten Daten (mehrere Dezimalstellen).

Ich denke, dass bei meinem Test die Varianzen nicht unterschiedlich sind, also unterschiedlich schon, aber nicht signifikant, oder?

Daher habe ich mich auch für einen t-test für zwei unabhängige Stichproben entschieden. Kann man das so machen oder sind die Varianzen signif. unterschiedlich?

Daher auch meine andere Freiheitsgradberechnung.

Abschließend noch die Frage zu einseitigen oder zweiseitigen Tests?
Ist mein Test einseitig oder zweiseitig?

Freude
Huggy Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Es kommt nicht darauf an, ob die empirischen Varianzen der Stichproben signifikant unterschiedlich sind oder nicht. Es kommt darauf an, ob vorab bekannt ist, dass die Stichproben aus Verteilungen mit gleicher Varianz stammen oder ob das nicht bekannt ist.

Wenn das nicht bekannt ist, müssen die Freiheitsgrade wie in dem Zitat berechnet werden. Wenn das aber bekannt ist, ist der t-Wert anders zu berechnen als du es getan hast.

Welcher Test angemessen ist, kann ich ohne nähere Informationen nicht sagen. Meistens wird man den zweiseitigen Test machen. Den einseitigen Test wird man üblicherweise nur machen, wenn man vorab eine begründete Vermutung hatte, dass der eine der beiden Mittelwerte <= (oder >=) dem anderen ist. Diese Nullhypothese wird man als durch den Test widerlegt betrachten, wenn die Abweichung zu stark in die andere Richtung geht. Hat man vorab keine derartige begründete Vermutung, dann ist die Frage lediglich gleich oder ungleich und man macht den zweiseitigen Test.
 
 
MalteMumpitz Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Es handelt sich um eine Fußballstudie.
Ich habe eine Untersuchung zu zwei verschiedenen Wettkampfsystemem durchgeführt.
Dabei wurden Ballkontakte gezählt.
In Wettkampfsystem A habe ich 16 Spiele beobachtet und in Wettkampfsystem B 38 Spiele.
Die durchschnittlichen Ballkontakte pro Spieler sollen verglichen werden. In der einen Wettkampfform erhoffe ich mir mehr Ballkontakte für die Spieler aufgrund einiger Veränderungen der Spielregeln.

Die Varianz der gemittelten Ballkontakte pro Spieler enstammen doch somit derselben Verteilung oder?

Ich würde also den t-test für zwei unabhängige Stichproben benutzen (und damit die von mir angegebene Formel).

Hälst du das Testverfahren für geeignet oder nicht, Huggy? Wenn nicht, welches ist deiner Meinung nach das richtige? Wenn du noch Informationen zur Untersuchung benötigst, dann sag mir bitte bescheid!
Huggy Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Ich sehe keinen Grund für die Annahme, dass beide Varianzen gleich sollten. Es ist im Gegenteil naheliegend, dass mit steigender mittlerer Zahl der Ballkontakte auch die Varianz größer wird. Du solltest daher die Zahl der Freiheitsgrade mit der geänderten Formel bestimmen. Dafür bleibt die Berechnung des t-Wertes unverändert.

Der einseitige t-Test ist hier zweckmäßig mit der Nullhypothese: Die Veränderungen führen zu keiner Erhöhung der Zahl der Ballkontakte. Der t-Test lehnt diese These als extrem unwahrscheinlich ab. Das ist dann eine starke positive Bestätigung der Alternativhypothese: Die Veränderungen führen zu einer Erhöhung der Zahl der Ballkontakte.

Generell verwirren mich jetzt deine Zahlen. Im Fußball ist doch die durchschnittliche Zahl der Ballkontakte pro Spieler und Spiel nicht < 1.
MalteMumpitz Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Die Ballkontaktzahl bezieht sich auf Spieler pro Spielminute in einem Spiel, daher so kleine werte.
(Die Wettkämpfe unterschieden sich nämlich auch in der Spielzeit).

Also Summa summarum bist du für den sogenannten "Welch-Test"
Die t-Wert-Berechnung bleibt dabei gleich.
Die Anzahl der Freiheitsgrade wird anders (nun 44) wegen der unterschiedlich gearteten Varianzen. Kannste nochmal kurz darstellen, wie du auf diese Freiheitsgrade kommst? Werde aus deinem Link nicht schlau.

Nochmals, vielen vielen Dank! Im Rahmen meines Studiengangs ist dieses Maß an statistischer Auswertung genug. Es reicht zu wissen, dass es eine signif. nicht zufällige
Änderung nachgewiesen werden kann. Kleiner p-Wert und alle sind froh!

Gott
Huggy Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wie den P-Wert mit Excel berechnen?
Zitat:
Original von MalteMumpitz
Also Summa summarum bist du für den sogenannten "Welch-Test"

Ganz klar ja.

Zitat:
Die Anzahl der Freiheitsgrade wird anders (nun 44) wegen der unterschiedlich gearteten Varianzen. Kannste nochmal kurz darstellen, wie du auf diese Freiheitsgrade kommst? Werde aus deinem Link nicht schlau.

Die Formel lautet:



Dann die berechnete Zahl nach unten ganzzahlig abrunden.

Steht auch so in dem Link. Relativ ausführlich sind die verschieden Varianten des t-Tests auch dargestellt in:

Joachim Hartung
Statistik

In meiner 15. Auflage Seite 505 ff.

@Edit Fehler in Formel korrigiert
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