Maximum-Likelihood-Methode

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Maximum-Likelihood-Methode
Hallo,

wir hatten vor kurzem die Maximum-Likelihood-Methode. Nun wollte ich zur Wiederholung eine Aufgabe rechnen, die wir schon mal in einer Übung bearbeitet haben.

Ersteinmal das, was ich mir unter der Maximum-Likelihood-Methode vorstellt:

Man hat eine feste Stichprobe von n Elementen, deren Verteilung man weiß aber nicht, wie diese parametrisiert ist.

Mit Maximum-Likelihood-Methode versucht man jetzt den unbekannten Parameter derart zu optimieren, dass die ermittelte Stichprobe am wahrscheinlichsten wird.


Nun zur Aufgabe:

Man beobachtet n Zufallsvariablen X1 bis Xn. Diese seien voneinander unabhängig und gleichverteilt.

Die Verteilung ist durch die Wahrscheinlichkeitsdichte gegeben:



Hier stellt die dicke 1 die charakteristische Funktion dar.

Nun möchte ich die Likelihood Funktion aufstelle. Dazu bilde ich:



Nun meine .

1. Was stellt das x_i in dem Fall konkret dar? Sind diese für die konkrete Stichprobe fest? Hat dazu jemand evtl. ein praktisches Beispiel?

Nun möchte ich L gerne logarithmieren dazu wurde in unserer Musterlösung eine Fallunterscheidung durchgeführt und zwar für:

und

2. Wieso wird hier die Fallunterscheidung für den Großbuchstaben X durchgeführt, also für die Realisierungen?

Ich hätte das jetzt wie folgt gemacht:

, falls

und

, falls

3. Wie fährt man jetzt fort? Für den zweiten Fall ist die Wahl des Schätzers scheinbar irrellevant.
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Maximum-Likelihood-Methode
Zunächst: Ich bin selbst noch nicht allzu lange mit der Maximum-Likelihood-Methode bekannt.


Was mir aufgefallen ist: Du solltest besser sagen, daß die Zufallsvariablen unabhängig und identisch verteilt sind. Wenn Du sagst "gleichverteilt", kann das zu Missverständnissen führen.


Dann: Die stellen die Realisierungen dar.
Du hast die Einzeldichten und bildest dann für die gemeinsame Verteilung des Vektors die Produktdichte.


Deine zweite Frage verstehe ich nicht.

Und zu Deiner dritten Frage: Du musst jetzt das Maximum bestimmen, was in der Regel bedeutet: Ableitung bilden, Nullsetzen, Kandidat ausfindig machen und mit der zweiten Ableitung überprüfen, ob es sich um ein Maximum handelt.
Schätzer Auf diesen Beitrag antworten »

Danke erst mal. Deine Einwände kann ich nachvollziehen. Nur sind die x_i fest, oder variabel? Deswegen hatte ich ja nach einem Beispiel aus der Praxis gefragt, damit ich mir darunter was vorstellen kann. Eventuell fällt dir noch etwas ein.

Zur zweiten Frage. In unserer Musterlösung steht:

, wenn
, wenn

Ich vermute, dass l_n steht für das logarithmierte L, welches man noch durch n geteilt hat, was ja auf die Maximierung keinen Einfluss hat.

Und hier wird die Unterscheidung eben anhand der Zufallsvariable vorgenommen und nicht anhand der Realisierung. Und das verstehe ich nicht. Es kann sich natürlich auch um einen Fehler in der Musterlösung handeln.
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Die sind fest. Das ist gerade der "Witz" der Likelihood-Funktion:

Was ihr vermutlich vor der Maximum-Likelihood-Methode gemacht habt, war Folgendes:
Für einen festen (unbekannten, zu schätzenden) Parameter wurde die Dichte für beliebige Realisierungen ausgewertet.

Jetzt dreht sich die Sichtweise sozusagen um:
Für beobachtete, also feste Realisierungen wird die Dichte als Funktion des Parameters interpretiert und das liefert die Likelihood-Funktion.



Ja, die würde ich so auch verstehen, es wurde einfach durch dividiert.




Und ich denke mal, daß man statt schreibt, ist eigentlich nicht so gravierend, man weiß ja, daß die Realisierung dieser Zufallsvariable gemeint ist, da man ja von bekannten Realisierungen ausgeht.
Aber vielleicht ist das schon ein bisschen unsauber.
Oder ich kapiere auch nicht, wieso man das gemacht hat. Big Laugh
Schätzer Auf diesen Beitrag antworten »

Ok. Aber hast du verstanden, warum in der Fallunterscheidung auf einmal mit der Zufallsvariable gearbeitet wurde und nicht mehr mit den Realisierungen?
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Nicht absolut sicher.

Ich denke, das ist wohl eine Unaufmerksamkeit oder man will einfach sich nicht mehr auf die konkrete Realisierung beziehen, sondern ganz allgemein sagen:

"Egal, wie sich diese Zufallsvariable konkret realisiert hat, wenn dies und das gilt, dann..."
 
 
Schätzer Auf diesen Beitrag antworten »

Ok vielen Dank. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der mehr dazu sagen kann. Aber diese Gleichung ist ja eine einfache steigende gerade. Damit ist das globale Maximum bei

bzw. wie in der Lösung angegeben: , wobei mir der Unterschied zwischen den beiden Aussagen noch nicht ganz klar ist.
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