Christian Wulff - Wie seht ihr die Sache? - Seite 2

Neue Frage »

Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

@pseudo-nym:
Es hätte ihm zweierlei gebracht.
Zum einen hätte er sich und dem Volk dieses unwürdige Spiel erspart, dass man ihn fragt, er verneint, man ihn direkter fragt, er verneint oder ausweicht, man ihn noch direkter fragt, etc. etc. und am Ende die Presse aufdecken muss was gelaufen ist, worauf er es dann schließlich doch zugibt. Hätte Zeit, Nerven und sicher auch bares Geld gespart.
Zum anderen hätte sein Wort für die Zukunft noch ein gewisses Gewicht an Verlässlichkeit und Wahrheit. "Wenn der Wulff vor dem Landtag sagt das war so und so, dann verschweigt er nichts wichtiges und die Sache ist in Ordnung." statt "Wenn der Wulff vor dem Landtag sagt das war so und so, dann weiß man, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und man nachbohren muss und alle möglichen Richtungen ausloten muss, bis er endlich das wesentliche benennt."

@Dennis2010:
Zitat:
Edit: Nur, weil man bei Freunden wohnt, ist man nicht automatisch in späteren Entscheidungen abhängig von ihnen.

Korrekt, aber wer nicht bei Freunden wohnt und auch sonst keine Vorteile von ihnen annimmt hat, kann nie wirtschaftlich abhängig von ihnen sein.

Und ja, an einen Ministerpräsidenten, Kanzler oder Bundespräsidenten sind meine Ansprüche entsprechend hoch. Keiner wird in das Amt gezwungen. Das Opfer, dass man jetzt zweimal hinsehen muss, ob der Freund nicht zufällig ein Großunternehmer ist und man gerade einen geldwerten Vorteil von ihnen hat, ist wohl noch mit das kleinste neben den immensen Einbußen an Zeit, die man für solche Freunde hat und dem großen öffentlichen Interesse an der Zeit, die man mit ihnen verbringt.
pseudo-nym Auf diesen Beitrag antworten »

Diese Begründung fußt allerdings auf der Annahme, dass die Medien nicht noch mehr schäumen würden, wenn er reinen Tisch machen würde.

Ist das gegeben?
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Wer von Anfang an reinen Tisch macht, kommt nichmal in die Nähe des Lügens. Wer aber bei jedem Interview (sei es durch Landtag oder Medien) die Wahrheit - auch im Sinne der umfassenden Information - nicht so ganz Preis gibt, wird natürlich mehr bearbeitet.
Wobei ein paar Dinge (siehe HAL 9000s Frage, warum er genau jetzt die Gunst verspielt hat) dafür sprechen, dass er jetzt sowieso auf dem Spieß der Medien stehen würde (was kein Problem für jemanden ist, der nicht solchen Dreck am Stecken hat).
Eleanor Auf diesen Beitrag antworten »

Also: Den Kredit aleine hätte ich nicht als Grund gesehen, das er zurücktreten muss. Ich sehe es eher wie Dennis: Nur weil ich bei Freunden wohne, muss ich ihnen nicht nach dem Mund reden. Freundschaft zeichnet sich meiner Meinung nach doch gerade dadurch aus, das man anderer Meinung sein darf, ohne das es Konsequenzen hat.

Aber es geht gar nicht, das man Journalisten bedroht. Das ist unwürdig für einen Politiker. Da frage ich mich auch, wie blöd kann man sein? Und dann im Interview wieder zu sagen, das er es nur um einen Tag verschieben wollte?
In dem Fall glaube ich sogar eher der Bild, die das widerlegt, zumal Wulff ja auch dagegen ist, das Interview zu veröffentlichen. Er sollte doch wissen, das er sich jetzt so was nicht mehr leisten kann.

Ich glaube im Übrigen auch, das er borhat, das auszusitzen und darauf spekuliert, das es in Vergessenheit gerät. Und das sagte ich auch schon, bevor jetzt in den nachrichten aufgetaucht ist, das er Selbiges gesagt haben soll.
Hat ja auch bei Sau4erland geklappt. Bei der rheinischen Post hat er in Umfragen schon wieder gewonnen. Weiteres zeigt sich am 12.2.
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Ist es denn so unrealistisch unrealistische Ansprüche an Politiker zu stellen. Irgendwie habe ich das Gefühl als würden die alle ihr Amt missbrauchen. Ob es jetzt um die Erhöhung ihrer eigenen Renten geht oder "Bestechungsgelder" von den Lobbyisten da ist es schon fast egal wenn sich Wulff mal nen Kredit von nem "Freund" leiht und bei dem Urlaub macht. Auch wenn, dass die ganze Sache auf gar keinen Fall würdigt. Es ist beschämend. Die sollen den Interessen des Volkes nachkommen und das einzige was die kümmert ist es hoffentlich wiedergewählt zu werden. Würde jemand den Interessen des Volkes nachkommen so müsste so mit an oberster Stelle jawohl die Schuldensenkung stehen und nicht das Abschaffen der Atomkraftwerke damit im Endeffekt Atomenergie teuer aus Frankreich gekauft werden muss weil wir mit unseren Solarkraftwerken und Windanlagen es nicht schaffen unseren Bedarf zu decken.

Der Politiker dem die Wiederwahl egal ist muss erst noch geboren werden und paradoxer weise würde er auch niemals wiedergewählt werden weil die Bevölkerung einfach viel zu verblendet ist.

Jetzt haben die Medien einen Politiker an der Angel der sich mit jedem Interview nur noch mehr in der Sache verstrickt, der so wieso schon das Gespött des Landes ist und ist nicht einmal mehr mannsgenug gemachte Fehler ein zugestehen geschweigende Zurückzutreten.

Ich frage mich ernsthaft wie sich der Redakteur der Bild gefreut haben muss als er seine Mailbox abgehört hat.
Wenn sein Anruf nicht so schlimm war wieso ist er dann gegen die Veröffentlichung wie ja schon oben genannt wurde.

Da kann man nur den Kopfschütteln. unglücklich
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Gmasterflash
Würde jemand den Interessen des Volkes nachkommen so müsste so mit an oberster Stelle jawohl die Schuldensenkung stehen und nicht das Abschaffen der Atomkraftwerke damit im Endeffekt Atomenergie teuer aus Frankreich gekauft werden muss weil wir mit unseren Solarkraftwerken und Windanlagen es nicht schaffen unseren Bedarf zu decken.


Ja, Schuldensenkung ist die Nr. 1!

Und stimmt auch, derzeit importieren wir mehr denn je Atomstrom aus Frankreich, weil es bei uns nicht reicht.

Zitat:
Ich frage mich ernsthaft wie sich der Redakteur der Bild gefreut haben muss als er seine Mailbox abgehört hat.
Wenn sein Anruf nicht so schlimm war wieso ist er dann gegen die Veröffentlichung wie ja schon oben genannt wurde.


Vermutlich ein Indianertanz mit Schwingen des Tomahawks um die Mailbox herum.

Aber nichtsdestotrotz, der Anruf darf nicht so ohne weiteres veröffentlicht werden, denn der gehört zur Privatsphäre, wenn er nicht freigegeben ist (über diese Frage brüten bestimmt ganze Juristenteams derzeit).

**********************************************
Bisher ist hier gar nicht die Rolle von Chr. Wulf bei dem Übernahmeversuch von Porsche über VW diskutiert worden. Da konnte der genaue Beobachter sehen, dass der Wulf ein Kämpfer ist... andere wären ggf. eingeknickt und hätten verloren.

Da gab es dann angebliche oder sogar echte Wanzen in dem Hotelzimmer von den Porsches und die waren von wem wohl? Und was weiß ich noch alles für Kapriolen...

Kurzum, möchten wir einen BP, der bei ersten Vorwürfen bzw. Problemen gleich den Schwanz einzieht oder soll der auch was aushalten können?

Abakus smile
 
 
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn er sagt er hat auf bei dem Anruf nicht gedroht oder mit Krieg gedroht, sondern bloß um eine Verschiebung der Veröffentlichung um einen Tag gebeten dann sollte er ja eigentlich nichts dagegen haben.
Das wäre doch nur gut für ihn. Da er es nicht will ist es klar das die meistem ihm das nicht abkaufen.

Und dann diese Aussage es sei alles in einem Jahr vergessen ist an Dreistigkeit meiner Meinung nach nicht zu übertoppen (habs bei N24 oder n-tv in diesen Kurzmeldungen gelesen bin mir also leider nicht sicher ob er es tatsächlich so oder ähnlich gesagt hat. Vorstellen kann ich es mir aber)
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, Wulff will die Affaire aussitzen.

Ich denke, er sieht sich inzwischen hauptsächlich auch als Opfer. Er spricht davon, in einem Stahlgewitter zu stehen. Was für eine unsägliche Vokabel. unglücklich
Er ist somit niemand, der über seine (möglichen) Fehler nachdenkt, also kann er weder Lehren aus der ganzen Geschichte ziehen noch über Konsquenzen nachdenken.

Er hat dicht gemacht und versteckt sich unter der Behauptung, dass er nichts strafrechtlich Relevantes getan habe. Moral und Anstand interessieren ihn - zumindest an dieser Stelle - nicht.

Aus diesem Grund hoffe ich wirklich, dass an den von Abakus geschilderten neuen Vorwürfen zu dem Verhalten Wulffs als MP etwas dran ist. Dann könnte er sich nicht mehr wegducken, dann müsste er zu seinem Verhalten stehen.
René Gruber Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von sulo
Er spricht davon, in einem Stahlgewitter zu stehen.

Sieht so aus, als liest er Ernst Jünger. Augenzwinkern
Pfirsichtee Auf diesen Beitrag antworten »

Ich finde das Ganze wird von den Medien viel zu sehr aufgebauscht und dadurch erst zu einem Skandal gemacht.
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Und weitere Flugmeilen, bei denen er ein Upgrade erhielt.
Sein Anwalt redet sich um Kopf und Kragen bei dem Versuch nachzuweisen, dass Wulff nicht kostenlos in die bessere Klasse gewechselt ist.

Wie erbärmlich das alles ist. Dieser kleinkarierte Pfennigfuchser und Schummler kann doch kein würdevoller Vertreter unseres Volkes und erster Mann im Staat sein... unglücklich
Cacul Auf diesen Beitrag antworten »

Herr Wulff darf doch genauso Freunde haben und er darf doch genauso
seine Freunde auf Reisen mitnehmen oder von ihnen was leihen, warum denn auch nicht?

Wenn man nicht auf seine Freunde Wert legen kann, dann wird man auch den fremden Menschen keinen Wert legen.

Die Kritik an Wulff ist nur ein Armutszeugniss der Deutschen...
pseudo-nym Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Zellerli
Wobei ein paar Dinge [...] dafür sprechen, dass er jetzt sowieso auf dem Spieß der Medien stehen würde (was kein Problem für jemanden ist, der nicht solchen Dreck am Stecken hat).


Das glaube ich nicht. Ich kann zum Beispiel nicht erkennen was die Partnerwahl eines Herrn von Bötticher mit seiner Kompetenz als Volksvertreter zu tun hat.
Abgesägt hat man ihn trotzdem.
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Cacul
Herr Wulff darf doch genauso Freunde haben und er darf doch genauso
seine Freunde auf Reisen mitnehmen oder von ihnen was leihen, warum denn auch nicht?

Wenn man nicht auf seine Freunde Wert legen kann, dann wird man auch den fremden Menschen keinen Wert legen.

Die Kritik an Wulff ist nur ein Armutszeugniss der Deutschen...


Ich hatte schon weiter oben geschrieben, dass der Begriff der "Freunde" hier sehr wichtig ist. Es geht eben nicht um langjährige Freunde, die man von Studienzeiten her kennt, auch wenn Wulff uns das glauben lassen will.
Es geht um Unternehmer, die in sein Leben getreten sind, nachdem und weil (!) er MP war. Leute, die solche Freundschaften aus rein geschäftlichem Interesse pflegen. Denn natürlich ist es für einen Unternehmer vorteilhaft, ein gutes persönliches Verhältnis zum MP zu haben. Und natürlich hat sich Wulff denn auch im Landtag für die Interessen der "Freunde" eingesetzt, wenn er denn schon so schön Urlaub machen durfte.

Und uns verkauft er das ganze als harmlose Freundschaften... unglücklich
Cacul Auf diesen Beitrag antworten »

Nach der Uni-Zeit wärs immer noch ne 20 Jahre alte Freundschaft.

Warum kritisiert eigentlich keiner den Unternehmer oder zeigt den Unternehmer an usw--?


edit: Vollzitat entfernt. LG sulo
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Ganz einfach: Für die gilt nicht der § 331 Vorteilsannahme im Amt.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Da hat sulo absolut Recht. Das ist der wichtige Unterschied. Veruntreuung gibt es in der Wirtschaft auch, aber ein Volksvertreter muss absolut wirtschaftlich unabhängig sein. Ein Angestellter in der Wirtschaft vertritt kein Volk und ist allein schon wegen seines Arbeitsvertrags nicht wirtschaftlich unabhängig.

pseudo-nym:
Zitat:
Ich kann zum Beispiel nicht erkennen was die Partnerwahl eines Herrn von Bötticher mit seiner Kompetenz als Volksvertreter zu tun hat. Abgesägt hat man ihn trotzdem.

Abgesägt hat ihn seine Partei und Fraktion! Der Medienrummel hielt sich sehr in Grenzen und das Verständnis für seinen vermeintlichen Fehler war sehr groß.
Ich sehe da auch kein Problem, man darf aber scheinbar mit so einer Partnerwahl nicht in einer Partei mit dem C im Namen sein.
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Von Boetticher sollte der nächste MP in Schleswig-Holstein werden.
Und es geht einfach nicht, ein MP, der was mit einer 16-Jährigen hat. Deswegen hat er sie schnell abgesägt und ebenso schnell jemand anderes geheiratet.
Und das ist es, was die Leute fast noch mehr empört hat als die unsägliche Affäre eines reifen Mannes mit einem sehr jungen Mädchen.


edit: Die sich anschließende Diskussion zu von Boetticher und grundsätzlich zu den Beiträgen im OT habe ich rausgeschnitten und in folgenden Thread gepackt:

Diskussion zum Inhalt von Beiträgen - ausgeschnitten aus: Christian Wulff - Wie seht ihr die Sache?
Cel Auf diesen Beitrag antworten »

Lediglich 18,18 % hatten Recht - Wulff ist weg.

(Endstand: Wird Wulff die Krise als Bundespräsident überstehen?

Ja - er klebt trotz der Probleme an seinem Posten und sitzt sie aus. 16 (48.48%)
Ja - die Vorwürfe sind Banalitäten, er ist ein guter Bundespräsident. 8 (24.24%)
Nein - aber er wird nicht freiwillig zurücktreten, nur unter Druck. 6 (18.18%)
Nein - und er geht freiwillig. 3 (9.09%)

Insgesamt: 33 Stimmen 100%)
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Endlich.

Er war schon lange nicht mehr tragbar, hat dies aber nicht merken wollen.
Wenn aber sogar die Staatsanwaltschaft gegen ihn ermitteln will, kann selbst er das nicht mehr ignorieren.
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin auch heilfroh, daß er ENDLICH zurückgetreten ist.
Es war ja nicht mehr auszuhalten...
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Interessant das die Boardinterne Umfrage ein komplett anderes Ergebnis erwarten ließ.
Aber ich habe bis zu letzt an ihn geglaubt. Augenzwinkern Big Laugh
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Die meisten hatten ihre Stimme ja schon Anfang Januar abgegeben, als erst die Spitze des Eisbergs zu sehen war. Augenzwinkern
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich ebenfalls. smile

Es war abzusehen das er kapitulieren wird unter dem Druck der Bevölkerung und Medien.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Na Hauptsache das Amt bleibt unbeschädigt. smile
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Die Grafik ist interessant.

Manche Menschen strahlen eine Würde aus, die könnten auch in einer solchen Baracke als BP wohnen und es würde sie nicht in ihrer Wirkung beschädigen.

Wulff hingegen brauchte eine glanzvolle Umgebung, damit er selbst ein bisschen glänzen konnte. Nimm die Umgebung weg und es bleibt ein blasser, käuflicher Pfennigfuchser.
Dopap Auf diesen Beitrag antworten »

für mich war er von Anfang an ungeeignet, zu jung keine Lebensspuren im Gesicht.
Er hat sich auch das Amt des Bundeskanzlers nicht zugetraut...

vllt. sollte man die Altersgrenze doch auf > 60 festlegen.
Cel Auf diesen Beitrag antworten »

Ich fand es sehr gut bei Wulff, dass er so jung war. Na ja, zumindest für einen Bundespräsidenten. Aber er hat dann doch zu jugendlich gewirkt, seine Frau "hat ein Tattoo und das ist nicht spießig, sondern cool". Das fand ich dann doch zu auf jung getrimmt.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Die potentiellen Nachfolger sind total homogen.
Alle steinalt.
Alles Christen.
Alle (wenigstens Wert-)konservativ.

Oha, das Kandidatenkarussell hat sich schnell gedreht. Jetzt ist überwiegend von Unionspolitikern die Rede.

Ich habe es vor Köhler gesagt.
Ich habe es vor Wulff gesagt.
Und ich sage es jetzt nochmal: von Weizsäcker lebt doch noch! (Wenn wir schon einen mit den o.g. Eigenschaften wollen, dann doch bitte den besten).
Cel Auf diesen Beitrag antworten »

Spricht was gegen Christen und Wertkonservative? Ich finde ja, Gauck sollte jetzt seine Chance haben. Zwar wurde er bei der letzten Wahl tw. als Prediger abgetan (auch von SPD-Leuten, sagte zumindest der Spreng), aber ich find ihn nach wie vor sympathisch und geeignet. Obwohl er so alt ist. Das ist das einzige, was mich an ihm stören würde.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Cel:
Zitat:
Spricht was gegen Christen und Wertkonservative?


Laizismus, Gottesbezüge in Verfassungen, Kirchenrechtsstaatsvertrag, Präimplantationsdiagnostik, Abtreibung, Sterbehilfe, etc.

edit: Das sind ganz aktuelle Herausforderungen. Die Sowjetunion ist fort, der Kampf gegen den Terror auch längst kein Schwarz-Weiß-Gemälde mehr, aber Religionsfreiheit, Forschungsfortschritt, Überalterung und Freiheit im Netz sind ganz akute Themen. Da ist allein ein hohes Alter nahezu Garant für Missverständnisse.

Das macht nicht jeder Christ falsch. Aber jeder professionelle Christ (z.B. ein Pfarrer), den ich kenne, schon. Die sind dann meistens auch konservativ genug, das gegen einen ordentlich großen Teil der Bevölkerung durchzusetzen.

Da hätte ich bei Weizsäcker und Gauck noch die größte Hoffnung.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »
"Ehrensold" (?!)
Zitat:
Original von HAL 9000
Schließlich beziehen aktuell vier Expräsidenten (Scheel, Weizsäcker, Herzog, Köhler) ihr volles Präsidentengehalt bis ans Lebensende, ein fünfter würde die Bundeskasse noch mehr belasten.

Hoffentlich ist es nur ein schlechtes Gerücht, dass die Bundesregierung plant, auch Wulff den Ehrensold zuzuschanzen, entgegen anderslautenden Auffassungen von Verfassungsrechtlern. geschockt
mathinitus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Cel
Ich fand es sehr gut bei Wulff, dass er so jung war. Na ja, zumindest für einen Bundespräsidenten. Aber er hat dann doch zu jugendlich gewirkt, seine Frau "hat ein Tattoo und das ist nicht spießig, sondern cool". Das fand ich dann doch zu auf jung getrimmt.


Seine Frau hätte altersmäßig auch schon fast (vielleicht sogar wirklich, da müsste man Christian mal unter vier Augen fragen) seine Tochter sein können.
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Joachim Gauck soll neuer Bundespräsident werden

Warum nicht gleich?
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Hatte vorhin ein recht kleines Treffen mit Grünen, FDP, Linken und Piraten (ging um Planung gegen ACTA). Da hab ich mal die Piraten gefragt, ob sie Gauck wählen.

Nein, denn Gauck sei ein Befürworter der Vorratsdatenspeicherung und verpöne die Occupy-Bewegung.

Folgt man den Links im Spiegel-Artikel, kriegt man ganz schön Material zusammen, das mich zu dem Entschluss führt: Der ist ja garkein richtiger Christ! Von der Bergpredigt scheint er jedenfalls nicht viel zu halten...


Ich sehe ihn trotzdem noch als geeigneten Kandidaten (trotz seines Alters). Nicht zuletzt wegen seines breiten Rückhalts und seiner "unpolitischen" (nicht falsch verstehen, eher un-partei-und-parlaments-politischen Vergangenheit). Es ist aber trotzdem wichtig, ihn nicht bedingungslos hochzuhalten. Gerade für einen Sozialdemokraten, aber auch sonst für jedermann, dessen Herz irgendwo auf der linken Brusthälfte schlägt.
Dopap Auf diesen Beitrag antworten »

was ist das: trotz seines Alters?

Auch bei dir Jugendwahn?

Unter 60 sollte eh' keiner Präsident werden. In dem Amt brauchen wir kein Patchwork und keine Tatoos. Sozusagen das letzte klassische Amt. Nur Leute, die nichts mehr werden wollen sind geeignet.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Also ich kenne durchaus Leute, die mit 73 bis 78 geistig flexibel sind. Aber das sind die wenigsten, die ich in diesem Alter kenne. Daher teile ich die Grundforderung, dass man mindestens 60 sein müsste keinesfalls. Ich finde die 40 schon bedenklich - nicht weil ich einen über 40-jährigen für zu alt hielte - einfach weil ich nicht begreife, wieso es einen so großen Unterschied zwischen passiven und aktivem Mindestwahlalter gibt?

Man spricht einem Menschen von 20 ab für das Amt eines Bürgermeisters geeignet zu sein. Einfach aufgrund seines Alters. Aber erlaubt es einem 90 Jährigen Bundespräsident zu sein?
Ein 15 Jähriger der Parteiprogramme studiert, sich engagiert und eine differenzierte Meinung gebildet hat, darf nicht wählen gehen. Aber das Ömmalein im tiefsten Bayern, das seit 60 Jahren wählt, was ihr der Mann sagt, darf wählen?

Zum einen kann Gauck selbst am besten beurteilen, ob er dem Amt gewachsen ist.
Zum anderen finde ich es zu fragwürdig im Alter von 73 festzustellen: Ich werde dem höchsten Amt der Republik fünf Jahre lang gewachsen sein.
Es ist deutlich fragwürdiger, als wenn man das mit 63 tut.

Mit Heinrich Lübke hatten wir schon einmal einen dementen Bundespräsidenten. Die Prävalenz der Demenz macht bei 75-80 Jahren nochmal einen ordentlichen Knick und beträgt bei 85 Jährigen bereits ca. 15%.

Ich halte Gauck nach wie vor für geeignet, aber bleibe dabei: trotz seines Alters.
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Ich denke, dass es wichtig ist, in einem solchen Amt Lebenserfahrung gesammelt zu haben. Und das geht einfach nur, wenn man auch ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat.
Man muss auch einen Teil des Bitteren, das das Leben zu bieten hat, durchlebt haben und nicht dran zerbrochen sein, um wahrhaft stark zu sein. Man muss Tiefen bewusst durchschritten haben, um hinterher die Höhen mit genug Demut und Distanz zu erleben.

All das schien Wulff nicht gehabt zu haben, er war zu unbeleckt. Ich habe leider auch meine Zweifel, ob er in der Lage ist, seine Zeit als BP und besonders das unrühmliche Ende für eine Katharsis zu nutzen. Wer sich eine Niederlage nicht als solche eingesteht, wer die Schuld immer bei anderen sucht, wird nie wachsen, wird nie wahre Stärke erlangen.


Zugegeben, Gauck hat das höchste Antrittsalter aller bisherigen BPs, dennoch denke ich, dass seine Wahl zu diesem Zeitpunkt und unter diesen Umständen das Richtige ist.
Einen weiteren jugendlichen Hüpfer will zur Zeit niemand als BP haben.
Math1986 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: "Ehrensold" (?!)
Zitat:
Original von HAL 9000
Zitat:
Original von HAL 9000
Schließlich beziehen aktuell vier Expräsidenten (Scheel, Weizsäcker, Herzog, Köhler) ihr volles Präsidentengehalt bis ans Lebensende, ein fünfter würde die Bundeskasse noch mehr belasten.

Hoffentlich ist es nur ein schlechtes Gerücht, dass die Bundesregierung plant, auch Wulff den Ehrensold zuzuschanzen, entgegen anderslautenden Auffassungen von Verfassungsrechtlern. geschockt
Ich denke, es wäre da ein gangbarer Weg, eine entgültige Entscheidung erst nach Abschluss der Ermittlungen gegen ihn zu treffen.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Habe irgendwo gelesen, dass die Union vorschlägt ihn zu zahlen, aber nur bis er in der Wirtschaft untergekommen ist und/oder er strafrechtlich verurteilt wurde.

Ich finde die vollen 200k sollte es nur für zwei Amtszeiten geben. Und dann eben entsprechend anteilig 1/10 pro abgeschlossenem geleistetem Jahr.

So wird auch ein Unterschied erkennbar in Ehre und Wirken von Größen wir Richard von Weizsäcker (10 Jahre) und Luftnummern wie Christian Wulff (keine 2 Jahre).
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen

Die Beliebtesten »
Die Größten »
Die Neuesten »