Studiengangwechsel

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Jan R. Auf diesen Beitrag antworten »
Studiengangwechsel
Meine Frage:
Guten Tag euch. Ich überlege mein Studium zu wechseln und hoffe auf Rat von euch. Zur Zeit studiere ich Mathematik Bachelor of Science im 3. Semester.

Warum ich wechseln will liegt nicht umbedingt daran, dass der reine Mathematik Studiengang mir zu schwer ist, sondern zu abstrakt und anwendungsfern. Bisher ist dies noch erträglich, vor allem weil z.B. die Fächer Numerik, Stochastik und der Programmierkurs einem zu mindest das Gefühl geben, man kann etwas, das man auch ins Leben mit nehmen kann. Vielleicht ist die Situation auch nur hier etwas verschärfter, weil ich an einer "Elite-Uni" studiere (worauf ich allerdings kein Wert lege, ich hatte mir diese Uni wegen Freunden, die auch dort studieren und wegen der Stadt an sich, entschieden, nicht wegen ihrem Ruf).

Ich habe mich schon mit höher semestrigen ausgetauscht und mir die Fächer und die Übungsblätter, die noch auf mich zukommen, durch gelesen. Und ich denke deshalb, dass die Abstraktionen immer weiter zunehmen werden und das Bewusstsein dafür, dass man gerade weiß, warum man dies oder jenes gerade beweist, bestimmt oder berechnet und welchen Zweck dieses Thema in der Wirklichkeit erfüllt (z.B. in der Physik oder den Ingenieurstudiengängen) immer geringer werden wird.

Meine Ideen:
Ich habe vor kurzem in diesem Forum folgende Frage gelesen:

Zitat:
Welches Volumen hat ein Körper, der durch die Drehung der Kurve mit um die z-Achse entsteht?


Könnt ihr mir sagen, bei welchem Studiengang man so etwas konkretes berechnet? Die anwendungsbezogene Mathematik ist nämlich meine Leidenschaft. Wichtiger ist mir aber, was ihr mir für einen Rat geben würdet und was ihr dazu zu sagen habt.

Liebe Grüße
Jan

Edit lgrizu: Verschoben in Off Topic, da es sich nicht um eine Fachfrage handelt
jester. Auf diesen Beitrag antworten »

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Vieta Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Studiengangwechel
Zitat:
Original von Jan R.
Zitat:

]Welches Volumen hat ein Körper, der durch die Drehung der Kurve mit um die z-Achse entsteht?


So Aufgaben habe ich in der Schule gerechnet...


Ich studiere Chemie und habe genau das gegenteilige Problem wie du. Die Argumentation in vielen Teilgebieten der Chemie ist mir zu qualtiativ. Trotzdem habe ich beschlossen, dass Studium zu beenden.
Persönlich finde ich die Physikalische (PC) und die Theoretische Chemie (TC) interessant. Zumindest in der PC wird meiner Erfahrung nach recht viel gerechnet.
Die TC beinhaltet einen formal-theoretischen Teil, es gibt aber auch Leute, die sich mit der konkreten Simulation von Modellsystemen beschäftigen. Alles sehr interessant smile

In die PC kommt man wohl entweder über ein Chemie oder Physikstudium, wobei die Anzahl der Chemiker in den Arbeitskreisen größer ist. Mit der TC kommt man auch während des Chemie-Studiums in Kontakt. Es gibt aber auch Leute die nach einem abgeschlossenen Physik- oder Mathestudium in der TC promovieren...

MfG
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,

wieso willst Du Dein Studium beenden bzw. das Fach wechseln, wenn Du zurecht kommst, zumal Du die Theorie verstanden haben musst, um dann in Anwendungen zu gehen?

Eigne Dir doch die Theorie an und danach ist doch die beste Gelegenheit, konkreter zu werden.
Jan R Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Studiengangwechel
Zitat:
Original von jester.
Da du als nichtregistriertes Mitglied keine PNs empfangen kannst: dieser Beitrag in einem Thema, das allein der Klärung einer inhaltlichen Frage dienen soll - und noch dazu unter einem anderen Namen (kurioserweise ein Frauenname...) - geht gar nicht.


Ich denke diese scheinbare Kuriosität löst sich im nichts auf, wenn ich sage, dass meine gute Freundin dies gestern geschrieben hat, während ich aus dem Zimmer war, weil ich ihr damit auch auf die Nerven gehe. Deshalb hat sie mich auch vorhin gedrängt, mein Anliegen genau so noch einmal hier darzulegen. Sie selbst hat schon Fragen hier gestellt und findet dieses Forum gut.

Nichts desto trotz, danke Vieta für deine Antwort! Wenn ich in Chemie in der Schule nicht so schlecht gewesen wäre und nicht von mehreren Kommilitonen, die Physik studieren, gehört hätte, wie schrecklich ihr Studiengang manchmal ist, hätte ich bestimmt noch mehrere Fragen an dich.

Wirklich kurios ist, dass diese Kommilitionen mir auch erzählt haben, dass sie oftmal selbst nicht genaus wiessen, warum sie das oder jenes gerade tun, obwohl sie doch eigentlich mit elementaren Dingen in der Physik zu tun haben? verwirrt

Aber wenn nur ein kleiner Teil des Studiengangs mir wirklich spaß macht (und das mit der Simulation von Modellsystemen hört sich wirklich nicht uninteressant an) und man sich durch den Rest nur durchquälen muss, hat es wohl keinen Zweck mich mit dem Gedanken an ein Physik- oder Chemiestudium anzufreunden. Auf jeden Fall danke nochmals für deine Anwtwort.

@Dennis2010
Die Frage ist, ob ich im weiteren Verlauf auch weiterhin zurecht komme und nach dem was ich gelesen und gehört habe ist dies keine Selbstverständlichkeit.
chrizke Auf diesen Beitrag antworten »

Natürlich ist das keine Selbstverständlichkeit. Ein Mathestudium ist auch in höheren Semester Arbeit und du musst viel dafür tun.

Aber wenn du die Grundlagen gelernt hast, ist es auch bei euch bestimmt möglich, sich in Seminaren etc. mit der ein oder anderen Anwendung tiefergehend zu befassen.
 
 
Trak92 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Nichts desto trotz, danke Vieta für deine Antwort! Wenn ich in Chemie in der Schule nicht so schlecht gewesen wäre und nicht von mehreren Kommilitonen, die Physik studieren, gehört hätte, wie schrecklich ihr Studiengang manchmal ist, hätte ich bestimmt noch mehrere Fragen an dich. Wirklich kurios ist, dass diese Kommilitionen mir auch erzählt haben, dass sie oftmal selbst nicht genaus wiessen, warum sie das oder jenes gerade tun, obwohl sie doch eigentlich mit elementaren Dingen in der Physik zu tun haben? verwirrt Aber wenn nur ein kleiner Teil des Studiengangs mir wirklich spaß macht (und das mit der Simulation von Modellsystemen hört sich wirklich nicht uninteressant an) und man sich durch den Rest nur durchquälen muss, hat es wohl keinen Zweck mich mit dem Gedanken an ein Physik- oder Chemiestudium anzufreunden. Auf jeden Fall danke nochmals für deine Anwtwort.


Hi also ich studiere selbst Physik, aber erst im ersten Semester. Ich kenne aber viele, die auch in späteren Semestern studieren und denen es viel Spass macht.

Wenn man nicht genau weiss was man tut, hängt das oft damit zusammen, dass man sich außerhalb der Vorlesungen nicht mit den Themen beschäftigt, und in den Vorlesungen selbst, haben die Professoren halt nicht die Zeit jeden Nutzen zu erklären, sondern Sie vermitteln die Fähigkeiten.

Ich denke aber, dass das bei jedem Fach so ist, dass man es nicht studieren sollte, wenn man in seiner freizeit keine Lust hat sich damit zu beschäftigen. Wenn man nämlich sein Studienfach mag, dann muss man sich auch nicht "durchquälen" sondern denießt, dass man was darüber lernen kann.

Wenn du dich fürs Computermodellieren interessierst, wäre vielleicht Informatik das richtige für dich, aber die meisten Wissenschafte bieten auch jeweils eigene Modellierungen an (es gibt z.B. auch Computational Physics, und auch Mathe kann man soweit ich weiss später am Computer machen), aber es kommt eben drauf an was du modellieren möchtest.

Wenn du echt keine Ahnung hast was du eigentlich magst, würde ich dir empfehlen mal stückweise andere vorlesungen zu besuchen und dir das anzuschauen...
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Es ist klar, daß man mal mehr, mal weniger gut klarkommt.

Ich sehe nur nicht den Sinn darin, etwas abzubrechen, nur, weil man nicht immer klar sieht (jedenfalls nicht auf den ersten Blick), wieso man dies oder jenes tut. Es ist klar, daß die Theorie in den allermeisten Fällen über die Praxis hinausgeht, dennoch ist es doch wichtig, die Theorie auch in diesen Fällen verstanden zu haben, damit man sie umso besser auf die Praxis anwenden kann.

Wenn Du Dir ein anderes Studienfach aussuchst, wird es wohl auch nicht so sein, daß immer alles einen klarumrissenen praktischen Bezug hat. Ich möchte auch ernsthaft bezweifeln, daß etwa eine physikalische Vorlesung über Quantentheorie den Anschein erweckt, als habe das viel mehr mit Anwendung und Praxis zu tun.

Ein Studium im klassischen Sinne ist - wohl oder übel - wohl vor allem theoretisch.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Vielleicht liegt die "Problematik" auch woanders. In der Mathematik, ob angewandt oder nicht, steht man am Anfang des Lösungsprozesses.

Beispiel aus der Numerik: Differentialgleichungen. Du beschäftigst dich mit Fragen der Lösbarkeit und beginnst Lösungsalgorithmen zu entwickeln und zu untersuchen. Dabei interessiert eher weniger, woher die einzelne DGL Struktur kommt oder wie man in der Praxis die darauf aufbauende Software verwendet. Bei Ingenieuren sieht es dann genau anders herum aus. Sie interessiert das konkrete Problem und ob es schon eine Methode zur Lösung gibt, wie man die rechnen muss und was dann als konkretes Ergebnis herauskommt.

Sicher male ich hier scharz-weiß. Augenzwinkern
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Aber auch in einem Studium des Ingenieurwesens wird man theoretische Aspekte lernen, die man vielleicht erst auf den zweiten, dritten oder vierten Blick als praktisch relevant erkennt.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Das streite ich doch nicht ab. Es ging mir um die Verteilung der Inhalte. Augenzwinkern
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Okay, dann will ich nichts gesagt haben. Augenzwinkern
Jan R Auf diesen Beitrag antworten »

Danke für eure Beiträge

@chrizke: Das glaube ich dir. Aber allein auf die Hoffnung zu hoffen, dass ich geeignete Anwendungsseminare später besuchen kann, fällt mir schwer.


@Trak92:
Zitat:
Original von Trak92
Ich denke aber, dass das bei jedem Fach so ist, dass man es nicht studieren sollte, wenn man in seiner freizeit keine Lust hat sich damit zu beschäftigen. Wenn man nämlich sein Studienfach mag, dann muss man sich auch nicht "durchquälen" sondern denießt, dass man was darüber lernen kann.

Das ist wohl der Hauptgrund, warum ich über einen Studiengangwechsel nachdenke. Ich gebe neben dem Lernen auch Mathenachhilfe und beschäftige mich in der Freizeit mit Mathe, allerdings nicht mit Dingen wie Untermannigfaltigkeiten oder Matrixnormen.

Vielleicht stimmt der viel gesagte Satz meiner Lehrer, man soll das Fach studieren was einem in der Schule am meisten spaß gemacht hat, nicht immer. Aber vielleicht sieht das ja bei Geographie, Spanisch, Wirtschaft oder Biologie anders aus.


@Dennis2010:
Das verstehe ich natürlich, dass das Studium eher theoretischer Natur ist man viel mehr lernt, als später in der Praxis notwendig ist. Das war mir natürlich auch vor dem Studium klar.
Physikstudenten haben aber neben Mechanik-, Optik-, Quantenphysikvorlesungen usw. noch Experimentalphysik und Physikpraktika, wo die Theorie zum Leben erweckt wird. Zudem sehen sie es täglich in der Natur, warum die Dinge so sind wie sie sind. Wobei ich es mir bei der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie tatsächlich als schwierig vorstelle, die jemals live zu erleben smile , ansonsten denke ich das schon.
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

In einem Mathematikstudium gibt es sowas doch auch...

Beispielsweise hat man an der Uni, an der ich bin, die Möglichkeit sowas wie "angewandte Mathematik" oder "Optimierungsprobleme" zu wählen.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Man sollte da aber auch den Theorieanteil nicht unterschätzen. Ich habe z.B. Schwerpunkt Optimierung gehört. Die praxisnahen Beispiele sind dort aber immer nur Einstiegsthemen. Danach geht es in die Theorie des Problems, Entwicklung von Algorithmen und einem geringen Programmieranteil. Wieder ein Beispiel:

Die Mathematik klärt warum der Simplexalgorithmus funktioniert, wir füllen aber nicht im Eiltempo ein Simplextableau aus.

Beispiele dienen meist zur Definition neuer Problemklassen.
Gast11022013 Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, das stimmt.

Ich wollte damit auch eigentlich nur sagen:

Ebenso wird es in einem Physikstudium sein mit Fächern wie Experimentalphysik.

Auch da sollte man nicht die Vorstellung haben, daß man nur Praxisbezug macht.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Jan R:
Zitat:
Könnt ihr mir sagen, bei welchem Studiengang man so etwas konkretes berechnet?


In einem Ingenieursstudium an der FH und da am ehesten imPraxissemester.
Wobei du auch in einem Ingenieursstudiengang im Grundstudium Mathematik betreiben wirst.
Jan R Auf diesen Beitrag antworten »

@Dennis2010:
Sind dies dann einzelne Module à 2 Stunden pro Woche oder richtige Spezialisierungen z.B. als Masterstudiengang?
Was wird in Modul oder was auch immer "angewandte Mathematik" dann gelehrt und gemacht?
Sind die Optimierungsprobleme wirklich zu mindest anteilweise an realen Problemen orientiert?

@tigerbine:
Dies wirft nämlich ein weiteres Problem auf, und zwar dass es so viele verschiedene Ingenieurstudiengänge gibt und man als Ingenieur dann im Beruf nicht mehr wissen muss wie z.B. Integration durch Substitution der Integrationsvariablen funktioniert.

Theorie ist gut und sehr wichtig, das weiß ich, aber das Leben ist keine Theorie. Ich will Theorie, aber mit Anwendung.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Zunächst mal solltest du ein Feld festlegen, was dich interessiert. Dann würde ich dir raten, dich bei Firmen zu bewerben, um den Praxisteil selbst in die Hand zu nehmen. Jobs in den Semesterferien z.B. Keine Ausbildung kann maßgeschneidert für alle sein und es wird immer wieder Dinge geben, die man später nicht braucht.

Zitat:
Zur Zeit studiere ich Mathematik Bachelor of Science im 3. Semester.


Ich würde nicht zwangsweise Wechseln. Im Grundstudium kommen ja erst mal die ganzen neuen Begriffe, die man in diesem Feld braucht. Später vermischen sich auch die Felder. Informiere dich, wie du das Hauptstudium gestalten kannst und nimm wie gesagt die Praxis selbst in die Hand.

Z.B. DGLs. Da fallen mir dann Automobilhersteller ein. Unternehmen bieten auch oft Kooperationen für Abschlussarbeiten an.

Das wäre ein Vorschlag von meiner Seite. Denn bislang sehe ich nicht, dass du dich explizit generell mehr für Physik, Chemie, Biologie o.ä. interessierst.
Jan R Auf diesen Beitrag antworten »

das wird ein weiterer Grund für meine Problematik sein. Ich bin sehr vielinteressiert und habe ein gewisses Talent für Mathe.

Nur Praxis ist auch nichts für mich, das habe ich im Zivi gemerkt. Es war sehr schön auf einer Station zu arbeiten, allerdings habe ich mir in der Freizeit und vom Personal auch immer Hintergrundwissen angegeignet. Ohne das wäre es bestimmt weniger schön geworden. Und danke für ein Vorschlag.

Spontan würde ich sagen, dass so etwas wie die Oberfläche eines Torus berechnen oder allgemein reale Objekte mathematisch beschreiben und berechnen ein Feld wäre, das mich interessiert.
Von deinen aufgezählten Studiengängen ist wohl Chemie so am wenigsten meins.
Trak92 Auf diesen Beitrag antworten »

hi, ich weiss jetzt nicht ob das hilfreich ist, aber du meintest, dass du auch nachhilfe gibst..

Vielleicht wäre lehramt ja was für dich, da hast du zumindest mehr praktische tätigkeiten...
Jan R Auf diesen Beitrag antworten »

Das ist natürlich eine Option. Aber ich weiß ja, wie die meisten Schüler zu Mathe stehen. Ich will mich glaube ich nicht vorne an der Weißwandtafel verausgaben für Zuhörer, die alle paar Minuten auf ihre Uhren gucken und warten, bis die Stunde endlich rum ist.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Dort heißt der Praxisbezug aber: Pädagogik und nicht Anwendungen der Mathematik.
Trak92 Auf diesen Beitrag antworten »

man kann ja auch an privatschulen unterrichten oder Einzelunterricht geben, aber es stimmt schon, dass viele Mathe nicht mögen (kommt aber auch auf den Lehrer an, auf dem Gymnasium hatte ich einen klasse Lehrer der einen wirklich begeistern konnte auch die weniger interessierten)
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Generell: Ich sehe, dass du auf das alte Problem der Mathematik gestoßen bist: Die Universitätsmathematik hat mit der Schulmathematik eben so gut wie nichts gemeinsam. In der Schule wird einem erzählt Mathematik sei rechnen. Das ist aber eben falsch - und Rechnen tun heute doch ohnehin die Computer, wozu also z.B. das Volumen eines Rotationskörpers ausrechnen?
Diese Diskrepanz zwischen Schule und Uni ist mEn nirgends so groß wie in der Mathematik.

Zur Physik: Ich habe Physik studiert und nach dem, was du beschreibst, würdest du zumindest in der Physik höchstens halb glücklich. Dieses Studium besteht im Wesentlichen aus vier Teilgebieten: Mathematik, theoretische Physik, Experimentalphysik und Experimentalpraktika. Den Matheteil kennst du, der theoretische Physikteil ist ähnlich, d.h.: Es geht weniger um konkrete Ergebnisse, als um Methoden und Grundstrategien; konkrete Zahlen gibt es eher nicht - wobei das auch etwas von den Schwerpunkten der Professoren abhängt.
Experimentalphysik ist dann vielleicht interessant, weil man sich dort mit den Theorien der Physik beschäftigt, d.h. Modelle von Naturerscheinungen halbquantitativ berechnet. Dennoch: Es handelt sich immer um extreme Vereinfachungen sehr allgemeiner Modelle. Was extrem Konkretes wird eher selten ausgerechnet. In der Festkörperphysik bist du da vielleicht am nächsten am praktischen Leben dran. Die Experimentalpraktika sind dann vorwiegend statistische Auswertung von (allerdings) realen Versuchen. Da wird dann durchaus auch mal gerechnet wie man das aus der Schule gewohnt war.

Insgesamt solltest du dich aber vielleicht eher bei den Ingenieuren umschauen. Neben den normalen Mathevorlesungen (die du vielleicht aus der Mathematik anerkennen lassen könntest) und Grundlagenvorlesungen gibt's zwar am Anfang auch noch trockene Theorie - die aber immer näher an "der Realität" ist, als das, was Mathematiker und Physiker machen, und z.B. in der Mechanik musst du auch viel rechnen. Konkret: Trägheitsmomente, Biegemomente, Torsionstensoren, etc. wo dir die Anwendung im Grunde klar sein sollte: Was passiert mit einem Konstrukt, wenn ich Kräfte dran anlege? Natürlich gibt's auch da krasse Vereinfachungen, aber insgesamt wird da wohl mehr gerechnet, als im kompletten Mathestudium.

Gruß
MI
Jan R Auf diesen Beitrag antworten »

Hmmm das heißt wohl auch, das der Teil der Mathematik, der mich am meisten interessiert, in der Praxis und damit in der Berufswelt keinen Nutzen hat.

Also ein reines Physikstudium ist nichts für mich, allerdings hätte ich nichts gegen 2 oder maximal 4 Stunden Physik pro Woche. Dies ist bei den Ingenieursstudiengängen wohl so, so weit ich mich informiert habe. Dann wäre dann aber das Problem, welcher Ingenieurstudiengang. Ich hatte schon in Mittelstufe diejenigen beneidet, die schon dort sicher sagen konnte, was sie werden wollen.
Bei mir scheint die Schwierigkeit darin zu liegen, dass ich sehr vielinteressiert bin, allerdings selten einer Sache bis auf den tiefsten Grund gehen will.

In Physik gibt es sogar einige Dinge die mich interessieren. Ich habe zum Beispiel ein Buch über die allgemeine Relativitätstheorie gelesen und über die Quantentheorie. Allerdings macht mich Wissen allein nicht glücklich, deshlab ist ein Physikstudium nichts für mich. Denn ich müsste danach noch vieles weiter lernen und Interpretation lesen, ob es jetzt unendlich viele Paralleluniversen gibt oder der 17 dimensonale Raum so und so gefaltet ist. Und schlicht solche Dinge sind mir nicht wichtig. Sie haben keine Bedeutung für das Leben.

In meinem Studium sind einfach viele Dinge, die mich nicht interessesieren, die dadurch folglich schwieriger und Zeit aufwändiger zu lernen sind. Gleichzeitig fehlt mir im Mathestudium auch einiges.
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