Beweis: Konvergenzradius zweier bestimmter Potenzreihen gleich

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SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »
Beweis: Konvergenzradius zweier bestimmter Potenzreihen gleich
Hallo! smile
Habe mal wieder eine Frage zu einer Aufgabe (siehe Anhang).
Für den Konvergenzradius gibts ja die Formeln von Cauchy-Hadamard und Euler.

Nach Cauchy-Hadamard gilt:

Eine Potenzreihe konvergiert für alle z in R (bzw. C, nur haben wir bisher noch keine komplexen Zahlen gemacht) mit

r=1/limsup

Für die erste Potenzreihe ist doch , also bleibt r=1/limsup , weil ja wegfällt.

Bei der 2. Potenzreihe fällt das denke ich mal in der Formel für r wieder weg, aber was mache ich jetzt mit dem ? Kommt der mit unter die Wurzel?

Den angegebenen Hinweis verstehe ich irgendwie auch nicht wirklich.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe! smile
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

Push! Wink
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

niemand? :/
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Die Formel für den Konvergenzradius ist



Setzt man in diesem Zusammenhang symbolisch und , dann gilt die Formel auch, falls der limes superior den Wert oder besitzt. Diese symbolischen Gleichungen vermeiden Fallunterscheidungen in der Notation. Für Beweise taugen sie nicht. Dort muß man diese Fallunterscheidungen vornehmen. Du hast hast daher drei Dinge zu zeigen:

Sonderfall 1:
Ist , so ist auch

Sonderfall 2:
Ist , so ist auch

Hauptfall:
Ist , so ist auch

Ich führe einmal den Beweis für den Sonderfall 2. Wir gehen also von aus, die Folge der besitzt also als Häufungspunkt. Es gibt daher eine strikt wachsende Folge natürlicher Zahlen mit



Jetzt betrachten wir die entsprechende Teilfolge von . Da (bekanntermaßen?) gegen konvergiert, tut das auch (Stetigkeit der Potenzfunktion bei ). Damit konvergiert aber auch die Teilfolge gegen . Ein Produkt, in dem der eine Faktor gegen konvergiert, der andere aber über alle Grenzen ins Positive ansteigt, muß aber auch gegen streben:



Wenn aber eine Teilfolge gegen strebt, muß der größte Häufungspunkt sein:



Und damit ist der Sonderfall 2 erledigt.

Jetzt du ...
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

Ok, dann versuche ich es mal für 1):

Wir gehen von aus.
Es gibt also eine monoton fallende Folge nat. Zahlen mit
für
(warum benutzt du hier eigentlich den Index j? könnte ich nicht auch einfach sagen n geht gegen unendlich usw.?)

Jetzt betrachten wir die 2. Potenzreihe, also . Dann kann ich wieder folgern, dass gegen 1 konvergiert (ja, das habe ich mal in einer Übungsaufgabe bewiesen) konvergiert auch gegen 1.
Also haben wir ein Produkt, wo der eine Faktor gegen 1 strebt und der andere gegen 0.
Da 1 ja das neutrale Element der Multiplikation ist muss jetzt der gesamte Term für j gegen unendlich auch gegen 0 streben.

Folglich ist auch der .
Korrekt?
Für q verläuft es ja dann komplett analog.

Vielen Dank schonmal für die ausführliche Hilfe! smile

E: Wie schaut meine Folge eigentlich für q aus? bzw. weil das sollte ja egal sein?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Oh je! Hast du nicht gemerkt, daß es keine strikt fallende Folge natürlicher Zahlen geben kann? Versuche doch einfach einmal, eine ganz konkret anzugeben. Und die strikt steigende Folge natürlicher Zahlen diente doch nur dazu, eine Teilfolge der ursprünglichen Folge anzugeben. Beispiel:



Die roten Folgenglieder bilden eine Teilfolge der gesamten Folge. Die Indizes sind hier

Du solltest dich noch einmal zu den Basics begeben:

Häufungspunkt einer Folge, Grenzwert einer Folge, Zusammenhang der Begriffe
limes superior einer Folge
Häufungspunkte von Folgen als Grenzwerte von Teilfolgen

Zum Sonderfall 1:

Die Folgeglieder sind alle . Wenn der limes superior (also der größte Häufungspunkt) hier ist, dann muß der einzige Häufungspunkt, mithin also der Grenzwert sein. Du kannst in diesem Sonderfall 1 statt mit mit arbeiten.
 
 
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

Das Schlüsselwort ist natürlich nat. Zahlen.....das habe ich ganz übersehen.
Ok, also ist unser

E: Sorry, hab aus Versehen auf Antworten gedrückt. Ich mache nochmal alles in einem neuen Post
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

Das Schlüsselwort ist natürlich nat. Zahlen.....das habe ich ganz übersehen.
Ok, also ist unser bzw.

Dann betrachten wir unsere 2. Potenzreihe:
.
Die n-te Wurzel aus n konvergiert gegen 1 für n gegen unendlich und da ist, haben wir nun , und daher konvergiert auch unsere 2. Potenzreihe gegen 0.

Hab ichs diesmal richtig?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von SilverShadow
Hab ichs diesmal richtig?


Fast.

Zitat:
Original von SilverShadow
... haben wir nun , und daher konvergiert auch unsere 2. Potenzreihe gegen 0.


... haben wir nun , und daher ...

Jetzt zum Hauptfall. Hier kannst du nicht mehr so einfach mit dem Limes arbeiten, da die Folge ja mehrere Häufungspunkte besitzen kann. Wie im Sonderfall 1 kannst du jedoch zeigen, daß , der limes superior von , auch Häufungspunkt von ist. Aber ist es auch der größte?
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

Mhm gute Frage. Hast du einen Tipp?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Seitenwechsel!
Nimm an, die Folge der hätte einen Häufungspunkt . Was folgte daraus für ?
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

Dann würde sich doch im 2. Term die Wurzel mit rauskürzen und es würde nur noch Betrag von dastehen.
Und hätte wieder den Häufungspunkt q.

Oder war die Frage anders gemeint?
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

push smile
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Wir wissen ja schon, daß den Häufungspunkt hat. Das war doch im Hauptfall vorausgesetzt! Ja, es war sogar mehr vorausgesetzt, nämlich daß der größte Häufungspunkt (das bedeutet ja gerade "limes superior") ist. Und dann solltest du zeigen, daß automatisch auch ein Häufungspunkt von ist. (Hast du das gemacht?)
Offen war noch die Frage, ob auch der größte Häufungspunkt von ist. Und da wird man wohl einen indirekten Beweis führen. Man nimmt an, hätte einen größeren Häufungspunkt . Zeige durch Betrachtung von , daß dann auch Häufungspunkt von wäre. (Den Nachweis kann man wieder über Teilfolgen führen.) Das ist ein Widerspruch dazu, daß der größte Häufungspunkt von ist. Die Annahme war daher falsch, und ist auch der größte Häufungspunkt von .
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

Das q als HP von b_n hatten wir glaube ich in den 2 Beiträgen über mir besprochen.
Gezeigt habe ich den HP noch nicht.
Vorhin hattest du gesagt, das könne man wie in Sonderfall 1 machen, allerdings sehe ich da die Analogie nicht.
Also gut, ich betrachte
Eigentlich könnte man das doch jetzt kürzen (siehe vorletzter Beitrag)?

Oder muss ich es so mit einer Teilfolge aufziehen wie im 1. Beitrag von dir?
SilverShadow Auf diesen Beitrag antworten »

Habs glaube ich geschafft, vielen Dank für die tolle Hilfe nochmals! smile
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