Abstände im Minkowskiraum

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belanna Auf diesen Beitrag antworten »
Abstände im Minkowskiraum
Hallo,

eigentlich ist das Problem simpel und relativ leicht formuliert, aber ich stelle mich irgendwie ungeschickt an Hammer

Ich habe vier Punkte im , wobei die Abstände , und lichtartig sind.

Wenn ich nun annehme, dass und beispielsweise raumartig sind, ist es dann möglich, dass zeitartig ist oder ist der Abstand immer ebenfalls raumartig?


Anbei nochmal ein Bild und vielen Dank
Christian
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

also sollte ich mich nicht verrechnet haben, komme ich auf

=

kann das jemand bestätigen?
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo belanna,

Du hast wegen der Symmetrie des Minkowski-Produktes rechts einen Faktor 2 vergessen.

Im ersten Beitrag hast Du vermutlich übersehen, dass die Addition zweier lichtartiger Vektoren (wegen der schwarzschen Ungleichung) immer zeitartig oder ebenfalls lichtartig ist.
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

Naja, raumartige Abstände müssten doch auch möglich sein, wenn ich einfach eines der Vorzeichen der Zeitkomponenten invertiere?


Das ganze dient der Klassifikation von Sechsecken mit lichtartigen Seiten im Minkowskiraum... und da bilden zwei lichtartige Seiten sowohl raumartige, als auch zeitartige Abstände.

Für die Klassifikation wäre nun jedoch noch die Beantwortung meiner Eingansfrage hilfreich ^^
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
und da bilden zwei lichtartige Seiten sowohl raumartige, als auch zeitartige Abstände.

Dann handelt es sich scheinbar um keine Addition von Vektoren.

Zitat:

Für die Klassifikation wäre nun jedoch noch die Beantwortung meiner Eingansfrage hilfreich ^^

Vielleicht hilft ja die Aussage, dass die Addition von lichtartigen Vektoren immer zu lichtartigen oder zeitartigen Vektoren führt. Insofern ein Ja bezüglich der Frage

Zitat:
ist es dann möglich, dass zeitartig ist
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Telefonmann1
Dann handelt es sich scheinbar um keine Addition von Vektoren.


Es handelt sich um ein geschlossenes Polygon mit sechs Eckpunkten im Minkowskiraum. Also um reine Addition (und Subtraktion)...

und die Abstände können sowohl raum- als auch zeitartig sein.

Ich kann auch gerne konkrete Beispiele geben, wenn das bezweifelt wird ^^
 
 
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
und die Abstände können sowohl raum- als auch zeitartig sein.

Vermutlich liegt hier das Missverständnis. Die Vorzeichen der einzelnen Komponenten eines vierdimensionalen Vektors bestimmen nicht die Art des Vektors. Ob ein solcher Vektor raum-, licht- oder zeitartig ist bestimmt die Norm, also

. Die Metrik hat dabei die Signatur (1,-1,-1,-1). Die nullte Koordinate bezeichnet die Zeit, bzw. ct.

Falls n=0 ist der Vektor lichtartig
Falls n<0 ist der Vektor raumartig
Falls n>0 ist der Vektor zeitartig

Dummerweise gibt es da auch noch andere Konventionen bei der Bezeichnung der Koordinaten und bei der Signatur der Metrik. Dann drehen sich sämtliche Vorzeichen um. Welche Konventionen verwendest Du momentan?
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn ich schreibe, ist das doch genau deine Definition von n... ^^

Metrik auch bei mir (+ - - - )


Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
Wenn ich schreibe, ist das doch genau deine Definition von n... ^^

Ich kenne diese Schreibweise nicht. Stammt die aus einem Buch?

Doch zurück zur gestellten Frage:

Wenn die Punkte 1-4 also echte Raumzeitpunkte sind, startet vom Punkt 1 ein Lichtsignal in Richtung Punkt 2. Dann wird das Signal dort in Richtung von Punkt 3 weitergeleitet usw. Richtig?
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

Die stammt aus einigen papern, auf denen mein Problem basiert.. ich fand sie auch recht intuitiv, deswegen habe ich sie einfach übernommen.

Ja ... also es sind Viererimpulse von streuenden, masselosen Teilchen, aber prinzipiell richtig, ja
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
Ja ... also es sind Viererimpulse von streuenden, masselosen Teilchen, aber prinzipiell richtig, ja

OK.

Können wir trotzdem mal ein konkretes Beispiel für die eingangs gestellte Frage anschauen? Falls ja, hätte ich gerne zwei konkrete Beispiele für den Vierervektor von Punkt 1 nach Punkt 2, sowie von Punkt 2 nach Punkt 3. Ich denke an einem konkreten Beispiel sieht man dann besser um was es eigentlich geht.
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

ein Beispiel wäre hier:

http://de.arxiv.org/pdf/1111.6815

Seite 16/17

Wie man sieht ist in Abb. 4 z.b. der Abstand 24 raumartig und 35 zeitartig.
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Das wird ein bisschen dauern. Weiß nicht, ob ich da heute noch zu verwertbaren Ergebnissen komme. Frühestens heute abend. Ist aber interessant Freude .
Bis später...
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
Wenn ich schreibe, ist das doch genau deine Definition von n... ^^

Abschnitt 2.1 von hier: http://de.arxiv.org/abs/1003.1702 zeigt die Bedeutung:

Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
Wie man sieht ist in Abb. 4 z.b. der Abstand 24 raumartig und 35 zeitartig.

Dass 24 raumartig ist, ist klar. Bei 35 kannst Du den genauen Beweis gerne anschreiben und zwar am besten gleich mit einer Erklärung, was b und eigentlich ist. Ich sehe das nämlich nicht unmittelbar ein verwirrt .

BTW: Der Abstand 24 zeigt auch, dass hier nicht einfach Vierervektoren zeitgeordnet aufaddiert werden, weil die 0te-Komponente der beiden Vektoren gleich groß ist. Es werden bei so einem Wilson-Loop also entweder Signale in die Vergangenheit gesendet oder es wird unterwegs die Richtung geändert verwirrt .

Komme mir momentan mal wieder richtig dumm vor unglücklich .
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

Ich nehme einfach mal ein neues Beispiel, weil das Erklären etwas aufwändig wäre:

http://arxiv.org/pdf/0911.4708v3.pdf

S. 29 Formel (3.11)

die ersten zwei Koordinaten im Vektor sind Lichtkegelkoordinaten und geht gegen unendlich. p und q sind beliebige Vektoren in den verbleibenden 2 Raumdimensionen.

und natürlich

Wenn man sich die Punkte dann im Penrose-Diagramm aufmalt kann man ganz einfach graphisch ablesen, was raumartig (r) und zeitartig (z) ist:

13 r
24 r
35 r
46 z
51 r
62 z

14 r
25 r
36 z
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
und geht gegen unendlich

Was aber dazu führt, dass die Addition von zwei lichtartigen Vektoren überhaupt erst raumartig werden kann!
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

Nein, nicht wirklich ... eigentlich ist das Beispiel oben nur eine mögliche Standardkonfiguration von Sechsecken. Mit Hilfe einer speziellen konformen Transformation + Translation + Dillatation + Lorentz + Rotation kriege ich (sehr viele) Sechsecke auf diese Punkte transformiert.

Da die Art des Abstandes (raum- / zeitartig) konform invariant ist, muss der Abstand auch schon vorher raum- oder zeitartig gewesen sein.


PS: und zwei lichtartige Vektoren können leicht einen raumartigen Abstand bilden, wenn der zweite Vektor in negativer Zeitrichtung verläuft (also eine negative 0-Komponente hat).

Im obigen Formalismus heißt negative Zeitrichtung im Übrigen negative Energie, da die Vektoren Viererimpulse von masselosen Teilchen sind.
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
Im obigen Formalismus heißt negative Zeitrichtung im Übrigen negative Energie, da die Vektoren Viererimpulse von masselosen Teilchen sind.

So gesehen hängt die eingangs gestellte Frage davon ab, welchen Linien des Polygons Teilchen mit positiver Energie und welchen Linien Teilchen mit negativer Energie zugeordnet werden. Gibt es da einschränkende Regeln bei der Zuordnung oder ist das beliebig?
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

naja ... prinzipiell sind nur Streuereignisse

2 -> 4 (2x pos. 4x neg.)
3 -> 3 (3x pos. 3x neg.)
4 -> 2 (...)

möglich.... das dürfte sich aber mit den geometrischen Einschränkungen für ein Sechseck decken.

und man müsste das Eingangproblem ja auch allgemein lösen können... es geht ja letztendlich nur darum, das Abstandsquadrat 14 auszurechnen (ohne sich zu verrechnen) und die Einschränkungen auszunutzen. ^^
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Christian,

ich denke, ich habe ein Beispiel für gefunden:







Es gilt also:



Für ein hinreichend kleines a gilt:



und damit

EDIT: Für a>0 gilt auch die Voraussetzung und .
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Telefonmann1
Hallo Christian,

ich denke, ich habe ein Beispiel für gefunden:







Es gilt also:



Für ein hinreichend kleines a gilt:



und damit

EDIT: Für a>0 gilt auch die Voraussetzung und .


Nicht ganz ...

und wechseln ihr Vorzeichen bei also sind beide für jedes a raum- bzw. zeitartig und nicht jeweils verschieden.
Bernhard1 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von belanna
Nicht ganz ...

Es gilt doch:



und das ist für a>0 kleiner Null.
belanna Auf diesen Beitrag antworten »

oh, pardon... ja richtig smile

Dann muss ich mir wohl was anderes einfallen lassen Big Laugh
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