Qualitative und quantitative Bewertung von Investitionen

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Sarah_WI Auf diesen Beitrag antworten »
Qualitative und quantitative Bewertung von Investitionen
Meine Frage:
Hallo an Alle,

Es wird etwas lang, allerdings ist es ein interessantes Problem (Praxisbezogen) !!!

Folgendes:
Im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen Softwareauswahl, soll ermittelt werden, welche Alternative besser ist:
Es gibt qualitative Kriterien (bspw. Benutzerfreundlichkeit, Workflowunterstützung)
und quantitative Kriterien (bspw. Lizenzkosten, Wartung und Pflege, sprich rein monetär).

In der Praxis wird zur Berechnung der besseren Alternative zunächst die qualitativen Kriterien mittels einer Nutzwertanalyse berechenet anschließend werden die Kosten berechnet, z. B. mittels Kapitalwertmethode.

Am ende werden Kosten und Nutzen in einem Kosten-Nutzwert Diagramm gegenübergestellt, so kann, z.B. die Steigung der Kurve eine Hilfestellung bieten, ob sich der Mehraufwand für ein Produkt mit höherem Nutzwert lohnt.

Nun habe ich das konkrete Problem, dass eine Alternative monetäre Kosten verursacht. Die andere Alternative jedoch nicht (weil die Software im Unternehmen bereits in Einsatz ist).



Meine Ideen:
Nur den Nutzen der beiden Alternativen zu vergleichen, würde bedeuten, dass die Kosten keine Berücksichtigung finden.
Nur den Nutzen bei der einen ALternative und den Nutzen und die Kosten bei der anderen Alternative zu berücksichtigen würde ja das Ergebnis verfälschen, da die Steigung der Kurve bei der ersten ALternative sehr hoch wäre, obwohl eventuell die Kosten verursachende Alternative mehr Mehrwert bringt.

Ich weiss nicht, wie ich bewerten soll, wenn ich die Kosten nicht gegenüberstellen kann. Hat jemand eine Idee? :-)

Ich freue mich auf Antworten!!!
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Qualitative und quantitative Bewertung von Investitionen
Hallo,

nach meiner Erfahrung spielen bei etablierten Unternehmen die Kosten für Software nicht ganz so die große Rolle, wichtig ist hauptsächlich, dass sie korrekt funktioniert, die Leute damit umgehen können (Bedienerfreundlichkeit), und bzgl. Änderungswünschen gewartet werden kann.

Oft möchte man auch den Quellcode haben, um Hintertüren und Missbrauch auszuschließen (ganz wichtig).

Entscheidungsfindung geht per Vorführen lassen und genauen Abgleich aller Features.

Abakus smile
Sarah_WI Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Qualitative und quantitative Bewertung von Investitionen
Hallo Abakus,

das Problem ist, dass es eine fundierte Entscheidung sein soll, welches mathematisch nachvollziehbar ist. Ansonsten hast du sicherlich recht. Die meisten Unternehmen entscheiden eher nach "Bauchgefühlt" smile Es ist aber auch sehr schwierig, qualitative Kriterien zu bewerten und den Nutzen des Systems den Kosten gegenüberzustellen. Aber irgendwie muss es ja möglich sein, einheitlich zu bewerten, auch wenn nur ein System kosten verursacht *_*
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Qualitative und quantitative Bewertung von Investitionen
Die Frage ist, ob überhaupt Handlungsbedarf da ist, denn ein funktionierendes System ist ja da. Gibt es Punkte/Anforderungen, die das alte System nicht erfüllt und die sich durch Wartung/Änderungsprogrammierung nicht herstellen lassen?

Das neue System verursacht Kosten, und das muss ja auch erstmal besser sein. Und alle müssen darauf geschult werden und der Systemwechsel muss problemlos klappen. Solange das nicht garantiert ist, macht das kein Unternehmen (stell dir mal eine Bank vor, die ihr Hauptbuchungssystem wechselt und der Wechsel schiefgeht: das ist Ärger ohne Ende).

Abakus smile
Sarah_WI Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Qualitative und quantitative Bewertung von Investitionen
Naja, darum geht es eigentlich gar nicht.

Konkret:
Eine bestehende Ressource bietet ein kostenloses Modul an, zur Erfüllung bestimmter Unternehensziele.
Daneben bestehen jedoch eigenständige Systeme, welche ausgerichtet sind, um genau diese gesetzten Unternehmensziele zu erfüllen.
Das Unternehmen steht nun vor der Entscheidung, ob es ein dediziertes System anschafft.

Das eigenständige System kostet natürlich im gegensatz zum Modul, jedoch bietet es auch einen Mehrwert! Da das Modul nur spartanisch die wichtigsten Funktionen abdeckt. Man muss diesen Mehrwert irgendwie in zahlen oder Formeln erfassen können oder nicht? :-I

Ich hoffe das Problem ist nun etwas verständlicher formuliert.

Viele Grüße

Sarah
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Qualitative und quantitative Bewertung von Investitionen
Versuche mal die Cash-Flow Differenz zwischen dem neuen System und dem alten zu betrachten:

Lassen sich mit dem neuen System weitere Einnahmen erzielen, die mit dem alten System nicht möglich sind? Wenn ja, wann und wieviel?

Lassen sich ferner mit dem neuen System Einsparungen gegenüber dem alten System erzielen, zB eingesparte Personalkosten, weil es einfacher bedient werden kann (oder weswegen auch immer) ? Ebenso Betriebskosten für die EDV-Anlage, Wartungskosten etc. Wenn ja, wann wirkt sich das alles aus und wieviel ist es?

Ggf. braucht auch das neue System mehr an Betriebskosten, und ggf. gibt es auch Einnahmen, die nur mit dem alten System zu erzielen sind. Das muss auch alles in die Kalkulation rein.

Betrachtet wird hier immer nur die Differenz zwischen beiden Systemen, denn alles andere bleibt ja gleich. Einmalig hast du auch Umstellungskosten für das neue System (zB wenn beide Systeme zur Sicherheit erstmal parallel laufen etc.).

Wenn du das alles hast, und noch die Kosten des neuen Systems einfließen lässt, könntest du den Barwert deiner Investition berechnen (nimm eine Tabellenkalkulation für sowas).

Von da aus kannst du dann weiter überlegen, ob alles erfasst ist.

Abakus smile
 
 
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