Arzela Ascoli Pathologien

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12345678 Auf diesen Beitrag antworten »
Arzela Ascoli Pathologien
Meine Frage:
Hallo! Die Aufgabe ist, zu zeigen dass jede der Vorraussetzungen im Satz von Arzela-Ascoli notwendig ist.
Da es glaub ich verschiedene Versionen von dem Satz gibt, schreibe ich unsere mal dazu:
Sei I ein beschränktes Intervall der reellen Zahlen und fm eine Folge von Funktionen von I in den K^n so dass {fm mit m aus N} gleichmäßig gleichgradig stetig ist und so, dass (fm(x)) für beliebiges x beschränkte Folge mit Index m ist.

Dann hat fm eine gleichmäßig konvergente Teilfolge.

Also gibts die Vorraussetzungen:

i) Die Folge ist punktweise beschränkt.
ii) Die Folge ist gleichmäßig gleichgradig stetig.
iii) Die Flieder der Folge sind Funktionen auf einem beschränkten Intervall.

Meine Ideen:
Wir sollen also drei Gegenbeispiele angeben, wo je genau zwei der drei Eigenschaften erfüllt sind.

Ich hab mir solche Funktionen überlegt, bin jetzt aber nicht sicher ob sie stimmen:

1. Nur i) nicht erfüllt: Wähle fm = m auf [0,1], fm kann aber keine konv. Teilfolge haben
2. Nur ii) nicht erfüllt:fm = x^m auf [0,1], die Grenzfunktion ist nichteinmal stetig.
3.Nur iii) nicht erfüllt: da fällt mir kein Beispiel ein.

Stimmen 1. und 2.? Und habt ihr nen Tipp für 3.?
3509732509 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Arzela Ascoli Pathologien
Ich bezwefile gerade sehr stark, dass Beispiel 1 gleichgradig stetig ist. Zu 2 wäre es sauberer zu sagen der punktweise Grenzwert ist nicht stetig. Die Grenzfunktion bzgl. der Supremumsnorm existiert ja nicht.
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Arzela Ascoli Pathologien
Zu 1:
Noch (gleichgradig) stetiger geht es kaum.

Zu 3:
Betrachte eine Familie von stetigen beschränkten Funktionen auf , die sich nur durch Translation unterscheiden. Die erfüllen dann automatisch (i) und (ii).
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

ok, danke, also stimmen die Beispiele zu i) und ii)?

und wäre dann für iii) die folge fm=m auf ganz R definiert eine Folge, die das Gewünschte erfüllt?
Weil jede Funktion daraus ist ja durch m beschränkt und als konstante Funktion stetig.
Aber hab ich hier nicht das Problem, dass zwar jede einzelne Funktion aus fm beschränkt ist, aber ich wenn ich ein festes x wähle und m gegen unendlich gehen lasse den Grenzwert "unendlich" erhalte?
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

ahh, ich glaub ich hab das falsch verstanden, mit einer Familie beschränkter Funktionen ist wahrsch. gemeint, dass es EINE schranke für ALLE funktionen gibt oder?
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

so also jetzt komme ich trotzdem nicht weiter:

denn da sich die gesuchte Funktionenfolge fm nur durch Translation unterscheiden soll, muss sie ja so ausschauen:
fm = g + t(m)
wobei g stetig ist, und t die von m abhängige Translation.
Aber t(m) muss jetzt beschränkt sein, damit's noch klappen kann, aber wenn t(m) beschränkt ist (ich denke da an 1/n²
oder ähnliches) dann gäbs ja wieder eine konvergente Teilfolge (bzw. in dem Beispiel wäre ja sogar fm selbst konvergent gegen g + lim(1/n²), oder?
 
 
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »

verwirrt
Wähle stetig und beschränkt und setze .
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

ah ok, also eine Translation in waagrechter Richtung oder? also bspw. fm = sin(x-m)?
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »

Zum Beispiel.
Allerdings hat diese Familie von Funktionen durchaus eine konvergente Teilfolge.
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

ok, das sie eine konvergente Teilfolge hat leuchtet mir ein, aber wie würde man das zeigen?
fm=arctan(x-m) müsste gehen, da arctan ja streng monoton und beschränkt ist oder?
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »

Mit dem Arcustangens klappt es.
Dass das vorige Beispiel eine konvergente Teilfolge hat, folgt daraus, dass

für jedes dicht in liegt.
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

cool, danke, kann ich stattdessen jede streng monoton fallende oder steigende beschränkte Funktion aus R nehmen?echt, das liegt dicht in R? das hätte ich nicht vermutet, das heißt bspw. ich kann beliebig nah an jede Zahl aus R kommen mittels der Linearkombination m + n * (Wurzel 2) für geeignete m,n aus Z? Ist das schwer zu beweisen? Ist ein recht verblüffendes Resultat finde ich.
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von 12345678
cool, danke, kann ich stattdessen jede streng monoton fallende oder steigende beschränkte Funktion aus R nehmen?

Wenn sie stetig ist.

Zitat:
das heißt bspw. ich kann beliebig nah an jede Zahl aus R kommen mittels der Linearkombination m + n * (Wurzel 2) für geeignete m,n aus Z?

Ja.

Zitat:
Ist das schwer zu beweisen?

Weiß ich gerade nicht – ich habe den Beweis nie gesehen und gerade auch keine Lust, ihn mir zu überlegen...
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

ok, danke für deine hilfe smile
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

Noch eine Frage dazu: Wieso konvergiert die Folge fm=arctan(x-m) nicht gegen -pi/2?
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »

Tut sie auch, aber nur punktweise Augenzwinkern
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

ok, aber das bedeutet dass das lim sup{|fn(x)+pi/2|x aus R} >0 zu zeigen ist und das ist der fall da lim sup{|fn(x)+pi/2|x aus R} = pi > 0 oder?
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »

Genau.
Da dieses Supremum für alle konstant ist und die punktweise Grenzfunktion existiert, kann es keine gleichmäßig konvergente Teilfolge geben.
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

Wieso ist für das Argument wichtig, dass die punktweise Grenzfunktion existiert?
Weil ich sonst nicht -pi/2 hätte einsetzen können?
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »

Gäbe es eine gleichmäßig konvergente Teilfolge, dann müsste deren Grenzwert gerade die punktweise Grenzfunktion sein.
Hätten wir die nicht, wüssten wir nicht, welches Supremum gegen Null gehen sollte.
12345678 Auf diesen Beitrag antworten »

danke smile
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