Studiengangwechsel Physik->Games Engineering

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Herr Vorragend Auf diesen Beitrag antworten »
Studiengangwechsel Physik->Games Engineering
Guten Tag allerseits.
Mir ist schon bewusst, dass das Matheboard wohl nicht die passendste Ecke ist, um so eine Frage zu stellen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man hier im Allgemeinen vernünftige Antworten bekommt.

Also, mein "Problem" ist das Folgende:

Ich studiere im 4. Semester Ba. Physik und stelle nun seit einiger Zeit fest, dass es wohl doch nicht so ganz mein Ding ist. Die Physik an sich finde ich spannend, das Störende ist für mich die Tatsache, dass man quasi nur Theorien lernt ohne wirklich etwas damit anzustellen. Ich weiss, dass die Anwendung irgendwann im Beruf schon kommen würde (hoffentlich...), aber inzwischen ist mir die Lust am Studium ganz schön vergangen.

Inzwischen beschäftige ich mich stattdessen in meiner Freizeit recht ausgiebig mit dem (zugegebenermaßen noch sehr amateurhaften) Designen und Programmieren von Spielen, das Wissen dazu sammle ich mir irgendwie im Internet oder sonstwo zusammen. Ich kann mich damit ohne große Probleme den ganzen Tag beschäftigen.

Ich habe auch schon weniger gute Dinge über die Spielindustrie gehört, aber wenn ich ehrlich bin: das ist nicht unbedingt mein Ziel; was ich mir eher vorstellen könnte, wäre so etwas wie Computersimulation - wie gesagt, Physik finde ich nach wie vor spannend!

Ums zu Ende zu bringen:

Würdet ihr mir unter diesen Voraussetzungen von einem solchen Studiengangwechsel abraten, mir zustimmen oder habt ihr vielleicht Vorschläge?

Greetings, Raphi
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Studiengangwechsel Physik->Games Engineering
Zitat:
Original von Herr Vorragend
Ich studiere im 4. Semester Ba. Physik und stelle nun seit einiger Zeit fest, dass es wohl doch nicht so ganz mein Ding ist. Die Physik an sich finde ich spannend, das Störende ist für mich die Tatsache, dass man quasi nur Theorien lernt ohne wirklich etwas damit anzustellen. Ich weiss, dass die Anwendung irgendwann im Beruf schon kommen würde (hoffentlich...), aber inzwischen ist mir die Lust am Studium ganz schön vergangen.


Hallo!

Na toll, dass du schon soweit bist, nur noch 2 Semester demnach. Durchhänger kommen mal vor, vielleicht hilft dir ein Kurzurlaub oder eine kalte Dusche bereits?

Zitat:
Inzwischen beschäftige ich mich stattdessen in meiner Freizeit recht ausgiebig mit dem (zugegebenermaßen noch sehr amateurhaften) Designen und Programmieren von Spielen, das Wissen dazu sammle ich mir irgendwie im Internet oder sonstwo zusammen. Ich kann mich damit ohne große Probleme den ganzen Tag beschäftigen.


Da bist nicht der Einzigste, auch nicht unter Physikern.

Zitat:
Ich habe auch schon weniger gute Dinge über die Spielindustrie gehört, aber wenn ich ehrlich bin: das ist nicht unbedingt mein Ziel; was ich mir eher vorstellen könnte, wäre so etwas wie Computersimulation - wie gesagt, Physik finde ich nach wie vor spannend!


Wenn du Physik weiterhin spannend findest, bist du dort schon richtig. Und auch Leute in der Spieleprogrammierung haben irgendwelche Abschlüsse.

Zitat:
Würdet ihr mir unter diesen Voraussetzungen von einem solchen Studiengangwechsel abraten, mir zustimmen oder habt ihr vielleicht Vorschläge?


Ja, ich rate dir ab, studiere diese 2 Semester zu Ende. Danach kannst du immer noch Games studieren und hast einen völlig anderen Ausgangspunkt.

Game Engineering hat vermutlich einen hohen Anteil an klassischer Informatik, da könnte es dir durchaus ähnlich ergehen wie jetzt (ich nehme an, es ist die TU München?).

Abakus smile
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Ich stimme Abakus zu – so kurz vor dem Ziel würde ich das Studium nicht schmeißen. Selbst ein mittelmäßiger Physik-Abschluss wäre noch einiges wert. Augenzwinkern

Als Software Consultant/Engineer würde ich dir aber noch auf den Weg geben: Nicht nur halbfertiges Amateur-Wissen aus dem Internet zusammensuchen, sondern anfangen, auf professionellem Niveau zu entwickeln. Soll heißen: Beschäftige dich mit den nötigen Tools (vernünftige IDE, Versionskontrolle, ...), den richtigen Sprachen (branchenabhängig), den richtigen Technologien, den richtigen Techniken (z.B. Test-Driven Development etc.) und den richtigen Best Practices (qualitativer Code*, Qualitätssicherung).
Wenn dann noch Luft ist, kannst du dich – hier aber wirklich oberflächlich und mit Internetwissen – auch noch zu Vorgehensweisen wie Scrum, Kanban und ähnlichen informieren, das kommt auch gut an.

Ich saß zwar nur in Bewerbungsgesprächen meines Arbeitgebers, aber dort gilt eigentlich immer: Der Abschluss signalisiert, dass du was im Kopf hast, ansonsten sind Noten etc. eher irrelevant. Den Charakter, die Laune etc., die du ausstrahlst, müssen zur Firma passen – und alles, was du an Wissen vorbringen kannst (s.o.), ist natürlich ein Plus.

*) Gerade in diesem Punkt kursiert sowohl im Internet als auch im Hochschulbereich leider viel Unsinn – da kann man noch viel lernen, selbst wenn man schon seit vielen Jahren hobbymäßig programmiert. Und mit gutem Code steht und fällt das gesamte Projekt.

Edit: Natürlich erwartet kein Arbeitgeber von einem Einsteiger, dass er all diese Dinge perfekt beherrscht – es geht nur darum, zu zeigen, dass man sich über sowas Gedanken gemacht und vorher schon damit auseinandergesetzt hat. Alles weitere kommt dann im Berufsalltag und durch Fortbildungen, Seminare und dergleichen.
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