Sudbury School - selbstbestimmtes Lernen

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Mazze Auf diesen Beitrag antworten »
Sudbury School - selbstbestimmtes Lernen
Hier erst mal worum es geht

Was haltet ihr davon? Ich steh dem ganzen etwas skeptisch gegenüber, weil gerade in der heutigen, von den Medien geprägten Zeit viele ihre Prioritäten ganz woanders setzen werden, als sich freiwillig lesen/schreiben beizubringen. Zumal es nicht nur "wohlerzogene" Kinder gibt die sich "ernsthaft" damit ausseinander setzen. Ich denke da zum Beispiel an Kinder aus Problemfamilien, eine Freundin von mir hatte vor kurzem regelmäßig einem solchen Nachhilfe in Deutsch gegeben, die Lernbereitschaft des kleinen war sehr unbefriedigend. Solche Kinder werden in so einem System garantiert untergehn, zumal der kleine in keinster Form respekt vor irgendwas hatte. Nun ja, eure Meinung ist gefragt Augenzwinkern .
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Sudbury School - selbstbestimmtes Lernen
Ich denke auch nich, dass das so gut ist. Wollen Kinder in diesem Alter nich viel lieber spielen?? Und sie sollen ja auch an staatlichen Schulen eine Abschluss machen (steht drin), damit sie überhaupt ins Berufsleben finden. Aber wenn sie selbst entscheiden, wann und was sie lernen, was ist, wenn ein oder mehrere Fächer ihnen nich gefällt?? Wie sollen sie dann bitte den Abschluss schaffen.
Es ist sicherlich im Allgemeinen gut, die Wünsche der Kinder zu beachten, aber ich find, da würds übertrieben.
sommer87 Auf diesen Beitrag antworten »

ich halte davon auch nicht wirklich viel.

ich denke ein 5-jähriger kann noch nicht für sich selbst entscheiden, was er im späteren leben braucht und will und was nicht.

später mag es vll etwas mehr sinn machen, aber wenn ich sehe, wie die lernbereitschaft an unserer schule war wäre das ergebniss aller wahrscheinlichkeit nicht ganz so gut ausgefallen.

ich bin der meinung, dass es klare regeln und pläne geben muss (in denen es auch abweichungen, zB bei überintelligenten oder problemfällen geben muss).

ich denke grade kinder und jugendliche brauchen etwas führung, um immer wieder auf eine normale bahn zurück geschoben zu werden.
jeder bricht irgendwann mal aus, aber dann ganz alleine nur mit dem eigenen willen zurückfinden ist sehr schwer (aber machbar mit dem nötigen willen und selbstbewustsein).

außerdem kann so denke ich nicht agzeptabel gewährleistet werden, dass alle den selben leistungsstand bekommen.
ich bin froh, dass es mitlerweile tests und prüfungen gibt, mit denen die lehrer gezwungen werden ihre pläne einzuhalten.

was ist wenn ein kind keine lust auf mathe hat?
dann lernt es nie mathe oder wie? dann wird es niemals irgendeinen job finden unglücklich

oder wenn ich nur komme, wenn ich lust habe fehlen mir stunden (ok, die gibts dort ja eh nicht), aber dann kann es sein, dass ein stark lernwilliges kind in 5 jahren schule den realschulabschluss hat, ein kind ohne willen aber erst nach 15 jahren?

vll seh ich das auch zu hart, aber so kommt es für mich rüber.
gibt es dort feste schuljahre?
dann mpsste es ja auch feste stunden geben.....

mag zwar sein, dass die kinder dort auch viel lernen aber ich denke einfach, dass die mehrheit dieser kinder und jugendlichen in diesem alter noch nicht die konsequenzen absehen können, was diese "paar" jahre schulzeit für den rest des lebens bedeuten.

und im "richtigen leben" kann ich mir auch nicht aussuchen, was ich will und was nicht.
oder was meint ihr, was euer chef sagt, wenn ihr morgends einfach nicht zur arbeit kommt mit der begründung: ich hab keine lust? Augenzwinkern
mathemaduenn Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo MAZZE,
Das Konzept gibt's eigentlich schon. Heißt Montessouri Schule und geht von der ersten bis zur vierten Klasse. Die natürliche Neugierde der Kinder wird dabei genutzt. Die meisten 6jährigen wollen etwas wissen. Dadurch soll auch eine "Null bock auf Schule" Einstellung verhindert werden da die ersten Erfahrungen mit Schule eher positiv sind und nicht durch vielleicht schlechte Noten geprägt. Im Übrigen sollen die Kinder die an solche Schulen gegangen sind in ihrer späteren Schullaufbahn im Leistungsschnitt liegen.
gruß
mathemaduenn
DeGT Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin auf eine Schule gegangen, die dem Prinzip zumindest ähnelt.

Die ersten Jahre gab es zum Beispiel keine Hausaufgaben (die waren freiwillig, haben trotzdem viele gemacht), Noten gab es erst ab der neunten Klasse und es wurde uns gegenüber auch immer wieder betont, dass wir für uns lernen und die Lehrer und nicht dazu zwingen.

Ganz so frei ging es trotzdem nicht zu (obwohl wir ein relativ starkes Mitbestimmungsrecht hatten), da es ja eine staatlich anerkannte Schule ist.

Was mathemaduenn sagt, stimmt schon, es werden außerdem dadurch auch Kinder gefördert, die sonst gleich auf eine Sonderschule abgeschoben werden würden.

Zitat:

außerdem kann so denke ich nicht agzeptabel gewährleistet werden, dass alle den selben leistungsstand bekommen.
ich bin froh, dass es mitlerweile tests und prüfungen gibt, mit denen die lehrer gezwungen werden ihre pläne einzuhalten.

Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn allen der gleiche Leistungsstand aufgezwängt wird. Das bedeutet nämlich, dass die Leute, die diesen Leistungsstand nicht erreichen, einfach nach unten durchgereicht werden.
Wenn man dann auf eine Sonderschule kommt, hat man eigentlich nicht mehr die Chance, sich an anderen Schülern zu orientieren und sich doch noch zu verbessern.
Wir hatten zum Beispiel einen starken Legastheniker in unserer Klasse, der warscheinlich auf keiner Hauptschule mithalten hätte können und er hat sich das Lesen trotzdem noch beigebracht und einen guten Hauptschulabschluss hinbekommen.
Man sollte den Kindern Zeit lassen, selber zu merken, was gut für sie ist und sie nicht nach 4 Jahren Schule schon aussortieren.

Im übrigen: Anschluss konnten wir eigentlich alle gut halten, ich bin mit drei anderen aus meiner Klasse in die Oberstufe einer IGS gewechselt und immerhin 3 von uns haben die drei besten Fachabis. Soviel zu fehlender Konkurrenzfähigkeit. X(

So, ich sollte besser aufhören.

Ach ja: ich wollte noch die Selbstlernkompetenz ansprechen. Ist hiermit getan.
tesa Auf diesen Beitrag antworten »

Obwohl ich auf dem besten Weg bin, Lehrerin zu werden (1.-10. Klasse), weiß ich immer noch nicht, was ich von den ganzen reformpädagogischen Bewegungen halten soll...

Ich habe schon in einige Schule reinschauen dürfen und habe viele unterschiedliche Einstellungen des Lehrpersonals kennengelernt.
Vieles ist sehr erschreckend! Von "Das sind halt Kinder, ich lass die machen, was sie wollen" bis "Hier bin ich Chef - ohne Widerrede!" ist alles dabei.

Ich hoffe, dass ich mit meinem gedanklichen Mittelweg aus Wochenplan (die Schüler erhalten am Montag ein Aufgabenblatt, welches sie in der Woche erledigen müssen) und mehr oder weniger Frontalunterricht,klar kommen werde.

Eine Kontrolle, der Arbeit der Schüler, ist für mich ein Muss. Denn kein Lehrer kann mir erzählen, dass alle Kinder in Freiarbeit ähnlich arbeiten und lernen können. Sie brauchen ein Datum, an dem sie bestimmte Sachen als "gelernt" zeigen können (und müssen).

Zu den Noten:
Kinder lieben Belohnungen und gute Noten für ihre Arbeit!
Und die sollte man ihnen auf jeden Fall lassen - meiner Meinung nach.
Wie man das handhabt, ist wahrscheinlich davon abhängig, an was für einer Schule man ist...
 
 
Mazze Auf diesen Beitrag antworten »

Das Kinder wissbegierig sind steht ausser Frage, das liegt im Wesen des Menschen. In diesen Schulen werden die Lehrer vorweigend als Berater würde ich mal sagen eingesetzt. Kleine Kinder lassen sich sicher noch beeinflussen, die Problematik ist wohl eher das überprüfen des Leistungsstandes. So sehr schlechte Noten auch negatives mit sich bringen, so perfekt zeigen sie auch den aktuellen Wissensstand der Schüler. Würde man die Noten einfach weglassen, läge es in der Hand der Lehrer dafür zu Sorgen das Schüler mit Bildungslücken oder Vorsprüngen erkannt werden. Inwieweit ein Lehrer dazu Fähig ist hängt sicher individuell von der Person selbst ab, aber Noten zeigen halt auch einem einzelnen sehr genau was Sache ist. Natürlich können schlechte Noten auch aus einem "schlechten Lehrer" resultieren, aber allgemein hin sollten die Noten nicht abhängig von der lehrenden Person sein.
So oder so, Kinder die absolut kein Interesse an schulischem Lernen haben werden definitiv nicht zu ihrem Vorteil in einer solchen Schule sein.
DeGT Auf diesen Beitrag antworten »

Diese Notendiskussion hatten wir an unserer Schule auch schon und ich bin der Meinung, dass man von einem Berichtszeugnis viel mehr lernen kann, da nicht nur die einzelnen Fächer als ganzes bewertet werden, sondern auch die einzelnen Aspekte, was bei reinen Noten unter den Tisch fällt.
Außerdem kann man damit Schüler besser motivieren, da man auch reinschreiben kann, welche Fortschritte gemacht wurden und dass ein Bemühen vorhanden ist. aus diesem Grund finde ich um Beispiel Noten ab der 2. Klasse viel zu früh.
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von DeGT
Außerdem kann man damit Schüler besser motivieren, da man auch reinschreiben kann, welche Fortschritte gemacht wurden und dass ein Bemühen vorhanden ist.


Detlef bemüht sich, kriegt aber trotzdem nix auf die Reihe... sehr motivierend Augenzwinkern
DeGT Auf diesen Beitrag antworten »

So steht das nicht drin, ich glaube das weißt du auch.
Wenn ihr wollt, kann ich ja sowas posten. negative Formulierungen kommen dabei eigentlich so nicht vor.
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von DeGT
So steht das nicht drin, ich glaube das weißt du auch.


Ja, sollte witzig sein. War´s nicht? Augenzwinkern
tesa Auf diesen Beitrag antworten »

Negative Beurteilungen sollten nicht vorkommen... .

Mein Bruder hat in der 7. Klasse unter einer Englischarbeit einen Kommentar in der Form gehabt:
"Du machst immer noch zu viele Fehler - besonders in der Grammatik und Rechtschreibung!"
Wohlbemerkt: Er hatte vorher beide Arbeiten 5 geschrieben - die Arbeit war eine 3, nachdem er jeden Tag eine Stunde freiwillig gepaukt hat!

Sicherlich nicht der Normalfall, aber trotzdem kommt es vor :-(
PSM Auf diesen Beitrag antworten »

Ich halte Noten für unbedingt notwendig. Denn wenn es keine Noten gäbe würde kein Schüler mehr was lernen - außer ich! Allerdings nurnoch so, dass ich das Wichtigste behalte. (Für meine Lieblingsfächer Mathe, Physik, Biologie, Wirtschaft/Rechtslehre und im kommenden Schuljahr Chemie würde ich mich weiterhin genauso anstrengen.)

Deutschland würde untergehen, wenn Noten abgeschafft würden.

MfG
Patrick
Mazze Auf diesen Beitrag antworten »

Noten sind vieleicht hart, aber eindeutig. In einer Beurteilung wie Du sie Dir vorstellst Degt kann man zuviel hineininterpretieren. Schon das Du sagst das sie möglichst nicht negativ sein soll zeigt die Auslegungsfreiheit auf. "Er hat zwar einige Probleme in Bereich c aber er bemüht sich redlich". Das klingt netter als

c: 4. (Wortspiel tt), wie würden die Eltern wohl auf die Beurteilung und wie auf die Note reagieren?
grybl Auf diesen Beitrag antworten »

In Österreich wird die schriftliche Matura (~Abitur) zusätzlich zur Note verbal beurteilt (besonders gschmackig in Mathes). Diese verbalen Beurteilungen gehen bald in Floskeln über und sind somit Stellvertreter der Note.

Daher meine Frage: Werden Verbalbeurteilungen mit der Zeit nicht auch zu "Noten"? verwirrt
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von grybl
In Österreich wird die schriftliche Matura (~Abitur) zusätzlich zur Note verbal beurteilt (besonders gschmackig in Mathes).


Tatsächlich? Kann man dafür irgendwo im Netz mal ein Beispel sehen? Ich kenne nur die Beurteilungen aus meinem 1. & 2. Schuljahr. Ich hab mich im 3. gefreut, als Noten eingeführt wurden.

Zu den Floskeln: Sicherlich sind Lehrer an solchen Schulen einfach kreativer als ihr normalen Lehrer, grybl Augenzwinkern

Gruß vom Ben
grybl Auf diesen Beitrag antworten »

@Ben

Ich werde mal in meinen Unterlagen stöbern und dir dann eine Auswahl per pn zukommen lassen.

Zitat:
Sicherlich sind Lehrer an solchen Schulen einfach kreativer als ihr normalen Lehrer, grybl Augenzwinkern

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie mir solche Verbalbeurteilungen bei der Matura auf den Hammer gehen. Interessieren tun sie auch keinen. :P
Bei den ersten zwei, drei bin ich noch kreativ, aber dann X(
DeGT Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Mazze
Noten sind vieleicht hart, aber eindeutig. In einer Beurteilung wie Du sie Dir vorstellst Degt kann man zuviel hineininterpretieren.


ich stelle mir das nicht vor, ich wurde neun Jahre lang so durch die Schule beurteilt (wie alle anderen Schüler um mich rum)!

Wir haben alle ab der neunten Klasse Noten bekommen (zusätzlich, in der 10. Klasse dann nur noch Noten), und es war niemand ernsthaft über seine Noten überrascht.

Dass niemand mehr lernen würde kann ich wirklich nicht nachvollziehen, da ja dann (fast) alle aus meiner alten Schule ihren Abschluss nicht geschafft hätten, oder eben nur sehr schlecht. Dies ist allerdings nicht der Fall!
Wir hatten vor den Sommerferien ein Treffen in der Schule, in der ehemalige ihre Erfahrungen den Eltern von jetzigen Schülern mitgeteilt haben und was ich gehört habe war eigentlich nur positiv.
Wie ihr vielleicht merkt nehme ich dieses Thema sehr ernst, weil mir 10 Jahre lang von verschiedensten Personen vorgehalten wurde, auf so einer Schule könnte man doch gar nichts lernen und im Gegensatz zu normalen Schülern sei man doch eher dumm. Was man aber viel stärker als auf anderen Schulen lernt, ist die Selbstverantwortung und eigenständiges lernen.
Ich würde wirklich gerne wissen, woaruf ihr eure Meinung begründet, Noten seien wichtig (besonders, welche Erfahrungswerte ihr habt)
jama Auf diesen Beitrag antworten »

Ich wurde ja auch eines besseren belehrt Augenzwinkern

Zitat:
Was man aber viel stärker als auf anderen Schulen lernt, ist die Selbstverantwortung und eigenständiges lernen.

Das ist das Hauptargument für die Schule. Lernen nicht wegen guter Noten, sondern wegen der Erkenntnis, dass das Wissen für das spätere Leben essentiell ist. Die relative Anzahl derer, die diese Einsicht erwerben, sollte bei solchen Schulmodellen höher sein, als beim klassischen - daher auch die größere Selbstverantwortung und -disziplin.

Davon mal abgesehen gibt es keinen Zwang und die Grenzen nach oben hin sind offen.

Gruß,

Jama
mathemaduenn Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,
Noten haben den Vorteil/Nachteil, daß die Eltern die Kontrolle über die lieben kleinen behalten.
Für mehr Eigenverantwortung
Na gut irgendwie ist es wahrscheinlich auch nötig Vergleichbarkeit zu schaffen aber meiner Meinung nach wird damit zu früh begonnen.
@DeGT
Was war das für eine Schule an der du warst?
Wie konnten die Lehrer auf leistungssschwache Schüler eingehen und gleichzeitig daafür sorgen das es leistungsstarken ncht langweilig wird?
Hattest Du auch mit Vorurteilen der Lehrer nach deinem Schulwechsel zu kämpfen?
gruß
mathemaduenn
DeGT Auf diesen Beitrag antworten »

www.schuelerschule.de
20 Schüler pro Klasse, Behinderte zählen als 2.
Es wurden viele individuelle Aufgaben gestellt und man konnte bei den Themen (dadurch, dass man sich die Sachen zum Teil selbstständig erarbeitete) den Tiefgang selber wählen.
Vorurteile nicht, wir haben bei den Lehrern anscheinend eher einen sehr positiven Eindruck hinterlassen.
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