Von Physik-Bachelor nach Mathe-Master

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peterss Auf diesen Beitrag antworten »
Von Physik-Bachelor nach Mathe-Master
Ich überleg nach Bachelor Physik in Master Mathe zugehen mit Schwerpunkt Stochastik und Finanzmathematik
Meine Frage:
Im Physik Bachelor hatte ich Analysis 1-3 und Lineare Algebra gehabt
Welche Module sollte /musste ich noch nachholen um in Schwerpunkt Stochastik und Finanzmathematik nicht unterzugehen
Macht es überhaupt Sinn mit Bachelor Physik Mathe Master zu Beginen?


Wieso der Wechsel?
Mir ist leider spät aufgefallen dass mich die Wirtschaft mehr interessiert als Forschung, allerdings nicht die Unterlagen eines BWL sondern die Mathematik die in der Wirtschaft angewandt wird.
zweiundvierzig Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Von Physik-Bachelor nach Mathe-Master
Zitat:
Original von peterss
Welche Module sollte /musste ich noch nachholen um in Schwerpunkt Stochastik und Finanzmathematik nicht unterzugehen

Sofern Du nicht hinreichendes Wissen aus der Physik hast, die Grundvorlesung in Stochastik bzw. Statistik (vielleicht wird das ohnehin gefordert), ggf. auch Wahrscheinlichkeitstheorie. Beinhalten die Analysis-Vorlesung auch Maß- und Integrationstheorie?
epsilon90 Auf diesen Beitrag antworten »

Die Stochastik 1 solltest du dir auf jeden Fall anhören (da kommt auch Maßtheorie vor), denn es geht dann ja wahrscheinlich mit Stochastik 2 und stochastischer Finanzmathematik weiter.
Bei uns ist es auch so, dass man aus 3 Säulen was belegen muss, also nur Stochastik ginge auch nicht.

Insgesamt bin ich der Überzeugung, dass der Wechsel machbar ist, da in der Physik nicht gerade harmlose Mathematik verwendet wird. Meine Überzeugung ist, dass wer Physik schafft, der schafft auch Mathe.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Das ist eigentlich genau, was mit Bologna (auch) ermöglicht werden sollte.
Zwar war damals eine bestimmte Berufserfahrung zwischen Bachelor und Master vorgesehen (in der man dann Praxiserfahrung hat und erkennt, wohin die Reise weitergehen soll), aber du hast diese Erkenntnis ja schon. Sinnvoll ist es also in jedem Fall.

Super, wenn du eine deutsche Uni findest, die sowas mitmacht. Die meisten haben sich zwanghaft an ihre alte Ein-Fach-Diplom-Struktur geklammert und sie in Bachelor+Master mit teils nur Ein-Fach-Bachelor-Studiengängen und pingelig engen Modulvorgaben für die Zulassung zum Master umgewandelt, statt die neuen Chancen (Zwei-Fach-Bachelor, breiter Master-Ansatz) zu nutzen und eine größere Flexibilität und breitere Bildung zu schaffen.

Inhaltlich sollte es machbar sein. Die schon genannte Maßtheorie könnte dir fehlen und je nachdem, was du für die Theoretische Physik gebraucht und gelernt hast mehr oder weniger aus den Vorlesungen Differentialgleichungen und Funktionentheorie. Bei der Stochastik bzw. Statistik an sich habe ich weniger Bedenken, sofern du eine ordentliche Fehlerrechnungs-Vorlesung gehört hast.
Finanzmathematik (alles was neben der Stochastik läuft) ist Schwierigkeitsmäßig gut machbar.
Das "ungewöhnlichste" dürfte für dich Algebra sein. Subjektiv finde ich das auch am schwierigsten.

Wegen BWL und VWL: Marko- und Mikroökonomie sind interessante und für einen Naturwissenschaftler sicher einfache Vorlesungen. Dann stehst du auf der Wirtschaftsseite schonmal mit einem guten Grundgerüst da (meistens haben Wirtschafts-Mathematiker auch nicht viel mehr im Bachelor).
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Zellerli
Super, wenn du eine deutsche Uni findest, die sowas mitmacht. Die meisten haben sich zwanghaft an ihre alte Ein-Fach-Diplom-Struktur geklammert und sie in Bachelor+Master mit teils nur Ein-Fach-Bachelor-Studiengängen und pingelig engen Modulvorgaben für die Zulassung zum Master umgewandelt, statt die neuen Chancen (Zwei-Fach-Bachelor, breiter Master-Ansatz) zu nutzen und eine größere Flexibilität und breitere Bildung zu schaffen.

Das hängt im Allgemeinen genau von den Studienberatern der entsprechenden Fächern ab. Deswegen sollte für dich auch der Studienberater für Mathematik an deiner Uni der erste Ansprechpartner für diese Frage sein. Der kann dir sagen, was er formal erwartet, um dich für den Master zulassen zu können (in Aachen kenne ich ein paar Leute, die von der Physik in die Mathematik gewechselt sind - meist übrigens mit Schwerpunkt Algebra. Da gab's dann auflagen wie: - hör noch Stochastik und Numerik und eine Ergänzungsvorlesung, dann ist's ok). Manchmal kostet das vielleicht ein Semester, aber ich denke, das ist dann gut investierte Zeit.
Ansonsten schau dich mal in der Unilandschaft um, da gibt's bestimmt was.

Falls das nicht gehen sollte und du an einer Uni mit sehr großen Fachbereichen auch in der mathematischen Physik bist, kannst du das eventuell auch ein bisschen anders hinbiegen: Du machst einen Master in Physik und spezialisierst dich in theoretischer Physik, Schwerpunkt statistische Physik. Ich kenne
a) einige Professoren, die sich in diesem Bereich auch mit Finanzkonstrukten und Wirtschaftsmodellen beschäftigen,
b) viele Studenten, die sich dort spezialisieren und dann eben Vorlesungen wie Large Deviations, WTheorie, stochastische Analysis, stochastische Prozesse, etc. hören. Diese Leute haben nach dem Master in der Wirtschaft zumeist auch ganz gute Karten.

Zum Inhaltlichen ist denke ich schon alles gesagt.

Gruß
MI
peterss Auf diesen Beitrag antworten »

vielen dank für eure antworten
falls ich wechsel werde ich vorher maßtheorie und stochastik nachholfen

@MI
dein vorschlag hört sich gut an
wenn ich mich in statistische physik spezialisiere wie ist es mit forschung bzw. der industrie
gibt es da überhaupt bedarf an physikern mit statistischen schwerpunkt?

an der lmu würde ich folgende module belegen:
1Semster:mathematische statistische physik, einführung in die partielle dgl,

2Semster: WS therorie, stochastische integration und stochastische dgl, :aktuelle forschungsthemen aus der statistischen physik und stochastik 1

3semster:, aktuelle forschungsthemen aus der statistischen physik und stochastik 2, stochastische prozesse

habe ich irgendwas wichtiges vergessen sollte ich noch fortgeschrittene dgl noch anhören?
 
 
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Du bist an der LMU? Da sollte eigentlich auch ein Wechsel klappen. Ansonsten kannst du da definitiv Richtung statistische Physik gehen - die Gruppe von Prof. Frey macht da einiges.

Zum Bedarf: Ja, es gibt genug Bedarf für Physiker mit statistischem Schwerpunkt - wenn du dich noch ein bisschen mit computational physics beschäftigst (was in der stat. Physik nicht schaden kann, das meiste sind ohnehin Simulationen), dann gibt es denke ich genug Optionen.

Ich kenne einige Leute, die in der Gruppe von Frey sind - die hatten auch schon einmal ein Seminar über "Econophysics" (ein neues Feld der Wirtschaftswissenschaften), manche machen da evolutionary game theory und solche Scherze und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kennt Frey einige Leute (auch Physikprofessoren aus anderen Ländern), die in der Wirtschaft (insb. Finanzbranche) unterwegs sind.

Gruß
MI

EDIT: zu den Kursen kann ich nicht so viel sagen. Hört sich gut an, ob du jetzt speziell noch etwas brauchst, weiß ich nicht (vielleicht Large Deviations? Das kommt immer gut...) - aber das ist auch nicht meine Fachrichtung.
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