standardisierte Normalverteilung, W-keit

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Studentu Auf diesen Beitrag antworten »
standardisierte Normalverteilung, W-keit
Meine Frage:
Hallo an alle!

Bei einem Beispiel, das vermutlich nicht recht schwer sein sollte, stehe ich leider auf der Leitung. Es handelt sich um folgende Aufgabe:

Unter 2N+1 Personen wird eine Abstimmung über ein Projekt durchgeführt.
n Personen sind für das Projekt, der Rest ist gleichgültig und
entscheidet mit der Wahrscheinlichkeit 0,5 dafür oder dagegen.
Wie groß muss n sein, damit die Befürworter mit einer Wahrscheinlichkeit
von 0,99 gewinnen?
Berechne n konkret für N=500 000.

Meine Ideen:
Meine Vermutung ist, dass man das mit der standardisierten Normalverteilung löst.

Es gibt 2N+1-n Gleichgültige, d.h., der Erwartungswert für die, die dafür bzw. dagegen stimmen ist 0.5*(2N+1-n). Die Varianz ist dann 0.25*(2N+1-n).
Der Erwartungswert für die n Personen, die sicher dafür stimmen, ist n, die Varianz 0.
Wir haben gelernt, dass die standardisierten Summen in Verteilung gegen N(0,1) konvergieren.

Wäre toll, wenn ihr mir hier helfen könntet!

Danke im Voraus,
LG
Studentu
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Die Anzahl der Befürworter unter den Gleichgültigen ist binomialverteilt mit als Erfolgswahrscheinlichkeit. Die Abstimmung geht zugunsten des Projekts aus, wenn , also ist. Die Wahrscheinlichkeit dafür soll mindestens 99 Prozent betragen. Das führt auf die Ungleichung



Nach Übergang zur Gegenwahrscheinlichkeit erhält man



Mittels der Approximation , worin die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung ist, kannst du die Ungleichung nach auflösen.
Studentu Auf diesen Beitrag antworten »

Danke für deine Antwort, Leopold!

Mir ist leider nicht ganz klar, wie du auf X+n>N kommst.
Es gibt ja 2N+1-n Gleichgültige und wenn von denen X dafür stimmen, dann stimmen 2N+1-n-X dagegen.
Ich nehme an, es muss eine einfache Mehrheit (über 50%) erreicht werden.
Dann müsste also X+n>2N+1-n-X sein, damit es zugunsten des Projekts ausgeht?
Wie kommt man denn auf deine Lsg?

Meine zweite Frage ist, wie man dann hier: auf den Ausdruck in der Klammer kommt?

Der Erwartungswert (bzw. die Standardabweichung) (bzw. ) steht hier für den der Zufallsvariable X, also den der Dafürstimmenden unter den Gleichgültigen, oder?

Das anschließende Umformen nach n ist mir klar, denke ich.

Danke für deine Hilfe,
LG
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »



Die letzte Äquivalenz gilt, weil ganz sind.
Es ist ja auch klar, daß die Mehrheit erreicht ist, wenn die Befürworter (das sind ) über die Hälfte der Stimmen haben (das sind ).

Zitat:
Original von Studentu
Meine zweite Frage ist, wie man dann hier: auf den Ausdruck in der Klammer kommt?

Das ist der zentrale Grenzwertsatz in seiner einfachsten Form als Satz von de Moivre und Laplace. und hast du richtig berechnet:



Die in deiner Formel

Zitat:
Original von Studentu
Wir haben gelernt, dass die standardisierten Summen in Verteilung gegen N(0,1) konvergieren.

sind hier die Bernoulli-Größen



Mit ihnen ist



die zufällige Anzahl der Personen, die das Projekt befürworten. Beachte, daß und in deiner Formel nicht der Erwartungswert und die Standardabweichung von sind, sondern von den , also



Ich habe einmal ein Dach darauf gesetzt, um die Größen von denen von zu unterscheiden. Um den Zusammenhang zu sehen, kannst du folgendermaßen umformen (statt schreibe ich kürzer ):



Und wegen heißt das



Und wenn nun sehr groß ist, kann man die Verteilung von durch die Standardnormalverteilung (mit als Dichte und als Verteilungsfunktion) approximieren:



Numerisch bessere Werte bekommt man mit



Der Korrektursummand spielt "im Unendlichen" keine Rolle mehr, liefert aber "im Endlichen" genauere Werte.

Wenn man in nach auflöst:



und , also setzt, heißt das

Studentu Auf diesen Beitrag antworten »

Vielen Dank für deine Hilfe, Leopold!!!

Jetzt hab ich's mir fertig ausgerechnet.
Mit Korrektursummand kommt bei mir heraus, und ohne: .
Ich hoffe, das stimmt so.

LG
Studentu
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Das Ergebnis stimmt und sollte alle Demokraten aufhorchen lassen: Etwa 2330 von 1 Million Personen, das sind nicht einmal 1/4 Prozent, können, wenn sie fest entschlossen sind, eine indifferente Masse majorisieren.
 
 
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