Plane crash probability |
15.08.2004, 18:26 | Angsthase | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Plane crash probability Folgendes Problem. Je öfter man fliegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Absturz dabei zu sein. Es ist eindeutig wahr, wie beim Autofahren: wer zu Hause sitzt, kann nicht in einen Autounfall verwickelt werden. Wer aber oft unterwegs ist, wird einer größeren Gefahr ausgesetzt als ein Wenigfahrer (bei gleicher Fahrtüchtigkeit). Nun wenn ich in einem Flugzeug mit anderen Fluggästen sitze, die schon sehr viel geflogen sind, was dann? Muss ich auch sterben?! Das wäre ungerecht: ich fliege so gut wie nie. Aber wir sitzen in einem Flugzeug!! Etwas stimmt nicht mit der Theorie. Danke für die Stellungnahme Angsthase |
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15.08.2004, 20:02 | kurellajunior | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich will noch nicht sterben! :P Schöne Logik. Diese Folgerung folgt dem gleichen Fehler, wei folgende Aussage von Glücksspielern:
Das Problem ist, dass die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse unabhängig von bereits eingetretenen Ereignissen sind! Wenn Du oder andere im Flugzeug also bis hierher überlebt haben, ist die Wahrscheinlichkeit in diesem Flugzeug abzustürzen für alle gleich. Die Aussage über das höhere Sterberisiko bei häufigen Flügen gilt nur wenn alle Flüge noch in der Zukunft liegen! Soweit klar? |
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15.08.2004, 22:21 | Angsthase | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
OK ------------- Wahrscheinlichkeit beschäftigt sich mit der Zukunft. Die Daten für die Wahrscheinlichkeitsberechnungen liefert uns Statistik, also die Vergangenheit. Und die Daten aus der Vergangenheit haben viel größere Treffquote als die Schätzungen der Wahrscheinlichkeit. Die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ereignisses bleibt immer gleich. Wenn man aber später das Geschehene analysiert, findet man oft, dass es bestimmte Korrelationen gibt, dass es kein Zufall war. Langsam verliere ich den Zusammenhang zwischen Realität und Wirklichkeit ... |
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16.08.2004, 08:39 | kurellajunior | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Das liegt in der Natur der Sache...
Das Erkennen von Zusammenhängen in (scheinbar) zufälligen Geschehnissen ist des Menschen größte Stärke und Schwäche zugleich. Er konnte dadurch viele Naturregelmäßigkeiten erkennen, leider aber auch viele Unsinnigkeiten in Gesetze packen, die dann seltsame Auswirkungen hatten. Bei weiteren Verlustängsten, einfach auf die Straße gehen und sowohl Vergangenheit als auch Zukunft kurz ignorieren, dann holt dich der Moment wieder ein und alles ist gut. (Man beachte hier besonders die Zeitform ) |
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17.08.2004, 00:21 | Anirahtak | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hallo Angsthase, kennst du den Witz von dem Mathematiker/Statistiker und der Bombe im Flugzeug? Nein? Also: Ein Mathematiker ist kurz davor das erste mal mit einem Flugzeug zu fliegen. Er hat wahnsinnig viel Angst - es könnte ja eine Bombe an Bord sein. Dann hat der Mathematiker eine Idee: er nimmt selbst eine Bombe mit, denn die Wahrscheinlichkeit, daß zwei Bomben in einem Flugzeug sind, ist wesentlich geringer, als daß eine Bombe im Flugzeug ist. Dieser Witz basiert auf dem gleichen Fehler, den auch du gemacht hast und das Zauberwort heißt Bedingte Wahrscheinlichkeit Die Wahrscheinlichkeit, die gesucht wird ist P(Bombe an Board). Fälschlicherweise wird hier aber mit den bedingten Wahrscheinlichkeiten P(Bombe an Board, wenn schon eine Bombe da ist) gerechnet. Diese ist zwar tatsächlich wesentlich geringer, hat aber mit der Bombenwahrscheinlichkeit in diesem Fall wenig zu tun. Auch du sucht nur die Wahrscheinlichkeit P(dein Flugzeug stürzt ab) und dies ist ungleich der Wahrscheinlichkeit P(Flugzeug stürzt ab, wenn du Viel-/Wenigflieger bist). Hier stellst du eine subjektive Bedingung an die Wahrscheinlichkeit. War das verständlich? Gruß Anirahtak |
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