Warum Latex?

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grybl Auf diesen Beitrag antworten »
Warum Latex?
Kann mir bitte wer erklären, warum man Fach-, Diplomarbeiten etc. in Latex verfassen sollte. verwirrt
Reicht da Word + Formeleditor nicht aus? unglücklich

smile
karl_k0ch Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Warum Latex?
LaTeX wurde eigentlich als Programm entworfen, um armen Setzern unter die Arme zu greifen.
Da es den Satz macht und darauf aufpasst, dass alles immer die richtige Grösse hat und alles immer schön aussieht, ist es Word überlegen.

Und dadurch dass der Benutzer (verglechsweise) maschinennah schreibt, hat er auch (fast) alles unter Kontrolle.

Ausserdem ist es nicht von Microsoft. Augenzwinkern
kurellajunior Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Warum Latex?
Mal Abgesehen, dass es nicht von Microsoft ist, hat LaTeX, wie viele solche Ideen mehrere Haken:
  1. Ja, Du hast eigentlich alles unter Kontrolle. Aber nicht immer weißt DU was LaTeX da macht.
  2. Da LaTeX als Satzprogramm gedacht ist, ist es nicht geeignet ein Dokument zu entwickeln, besonders, wenn man mit graphischen Elemente arbeiten will...
  3. Was Gliederung, Übersichtlichkeit und Zubehör angeht, ist Word oder Open Office einfach um Längen bequemer!
  4. Bei korrekter Bedienung kann Office 2003 alles was LaTeX kann (und deutlich mehr) genauso Open Office.
  5. gute Doku bei Word ist schwer zu erhlten. Eine komplette Doku zu LaTeX habe ich (noch) nicht gefunden - und es gibt ne Menge Mist für beides!

Habe meine Dipl in Word verfasst, weil die Fußnoten in LaTeX nicht ausreichend konfigurierbar waren. Auch waren mir die Absatzformatierungen nicht zugänglich genug. Tabellen über einen Seitenumbruch hinaus sind sehr umständlich. Überhaupt sind Tabellen in Word deutlich mächtiger.
Dies bitte nicht als Fürrede für MS verstehen, es ist immer noch überteuert. Und mit Mathtype 5.0 ist sogar die Formelschreiberei LaTeX überlegen!
juergen Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Warum Latex?
Zitat:
Original von kurellajunior
4. Bei korrekter Bedienung kann Office 2003 alles was LaTeX kann (und deutlich mehr) genauso Open Office.

Ach wirklich verwirrt

Mach DAS HIER mal mit Office 2003 oder Open Office.

Nun gut, das ist vielleicht etwas sehr speziell :P

Aber wenn ich mir nur angucke, wieviel Arbeit mir BibTeX abnimmt, wenn es um Zitate geht, dann lohnt es sich schon. -- Oder kann Office Fußnoten so setzen, daß bei Wiederholung von Buchtiteln automatisch ein "ebd" erscheint oder wenn sich nur der Autor wiederholt ein "Ders." erscheint, aber wenn zwischenzeitlich ein Seitenumbruch war, der Autor oder Titel dennoch wiederholt wird etc. etc.?

Zitat:
5. gute Doku bei Word ist schwer zu erhlten. Eine komplette Doku zu LaTeX habe ich (noch) nicht gefunden - und es gibt ne Menge Mist für beides!

Bei LaTeX ist halt jedes Package einzeln beschrieben. Und Packages gibt es zuhauf.
Woher kommen sonst die rund 230 MB Dokumentationen auf meinem PC :P
Meromorpher Auf diesen Beitrag antworten »

Nicht nur für Noten sieht Latex besser aus. Ich finde ein getextes Dokument mit vielen Formeln sieht in TeX z.B. besser aus als mit Word + Mathtype. Die MT-Formeln "passen" nicht so richtig in den Text, bei TeX werden sie besser eingebunden. Auch Absatz+Fromelnumerierung gefällt mir besser. Außerdem fehlen Mathtype viele Zeichen (oder kann man da Fonts installieren? Hab' damit nur wenig gearbeited.)
juergen Auf diesen Beitrag antworten »

Das "Problem" bei LaTeX ist schon angeklungen: man kann prinzipiell fast "alles" damit machen. Aber man kann viele Dinge nicht "intuitiv" tun, sondern muß sich in die Syntax die Pakete etc. einlesen und einarbeiten - oft mittels "try and error". Zum Glück braucht wohl kaum jemand "alles", so daß man die Grundbegriffe in wenigen Stunden drin hat.

Anpassungen sind manchmal sehr zeitaufwendig, so daß man in eine Änderung, die in einer Textverarbeitung mit wenigen Handgriffen gemacht ist, teilweise schon mal Stunden investieren muß...

Diese Zeit wird aber oft durch Automatismen wettgemacht, die es in anderen Textverarbeitungen nicht gibt, so daß am Ende der Zeitaufwand bei LaTeX nicht größer ist als bei anderen Programmen.

Wer sich einmal ein Grobschema mit allen Formatierungen z.B. für eine Seminararbeit erstellt hat, der muß sich um gar nichts mehr kümmern, sondern einfach nur noch den Text reinhämmern.
Gut, daß machen anderen Programme auch, jedenfalls was das Layout betrifft.
Sobald es dann um Fußnoten, Literaturverzeichnisse, Index und anderes geht, da zeigt dann LaTeX wieder seine Stärke - teils mit Funktionen die es sonst kaum gibt.

Wer einmal eine längere Arbeit unter Zuhilfenahmen z.B. von BibTeX erstellt hat, der will gar nicht mehr mit Word/Office/oder was auch immer Fußnoten von Hand formatieren, gucken ob ich ein Vollzitat brauche oder nicht, gucken ob ich alle zitierten Bücher auch im Literaturverzeichnis habe usw. - das sind dann alles Dinge, um die er sich nicht mehr kümmern muß.
 
 
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Ich kann hier nur LyX empfehlen. Es läuft prima unter Windows (nicht die cygwin-Version, die ist mist!)

Zitat:
LyX is an advanced open source document processor that encourages an approach to writing based on the structure of your documents, not their appearance. LyX lets you concentrate on writing, leaving details of visual layout to the software.

LyX produces high quality, professional output -- using LaTeX, an industrial strength typesetting engine, in the background; LyX is far more than a front-end to LaTeX, however. No knowledge of LaTeX is necessary to use LyX, although it will give a user more power.

LyX is stable and fully featured. It has been used for documents as large as a thesis, or as small as a business letter. Despite its simple GUI interface (available in many languages), it supports tables, figures, and hyperlinked cross-references, and has a best-of-breed math editor

Danke an Irrlicht die mich auf dieses Programm gebracht hat Mit Zunge

Gruß, therisen
juergen Auf diesen Beitrag antworten »

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Ernsthaft:

Durch die Verwendung von WYSIWYG Editoren schränkt man die Fähigkeiten von LaTex gewaltig ein.
Für kleinere "Standardsachen" mag es hilfreich sein, aber sonst würde ich eher abraten.
Besser ist ein "normaler" Editor wie z.B. TeXnicCenter oder andere.
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von juergen
[Sarkasmus weggelassen]
Durch die Verwendung von WYSIWYG Editoren schränkt man die Fähigkeiten von LaTex gewaltig ein.

Dieser Aussage stimme ich zu.

Zitat:
Für kleinere "Standardsachen" mag es hilfreich sein, aber sonst würde ich eher abraten.

Die Frage ist eben wie du Standardsachen definierst. Für mathematische Dokumente ist LyX sicherlich ganz gut geeignet, für (Bibel)-Lieder, wie du in einem Thread gezeigt hast, sicherlich nicht.

Zitat:
Besser ist ein "normaler" Editor wie z.B. TeXnicCenter oder andere.

Was für den einen gut ist, kann für den anderen wiederum schlecht sein. Von daher sollte jeder selbst seine Erfahrungen sammeln, da ich allerdings noch kaum welche in diesem Bereich (Tex-Editoren) besitze, habe ich mir soeben deinen vorgeschlagenen Editor heruntergeladen und werde diesen ein wenig austesten, die Screenshots sind vielversprechend. Ach ja, neben LyX verwende ich noch eine für Latex angepasste Version von WinEdt.

Grundsätzlich gilt für mich: Das "Grobe" kann ein WYSIWYG erzeuen, danach heißt es allerdings manuelle Code-Optimierung (je nach Aufwand & Wichtigkeit des zu erzeugenden Textes).

Gruß, therisen

EDIT: Hier noch ein guter Link rund um Latex: http://www.dante.de/
kurellajunior Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Warum Latex?
Zitat:
Original von juergen
[Mach DAS HIER mal mit Office 2003 oder Open Office.
Nun gut, das ist vielleicht etwas sehr speziell :P
[...]
Aber wenn ich mir nur angucke, wieviel Arbeit mir BibTeX abnimmt, wenn es um Zitate geht, dann lohnt es sich schon. -- Oder kann Office Fußnoten so setzen, daß bei Wiederholung von Buchtiteln automatisch ein "ebd" erscheint oder wenn sich nur der Autor wiederholt ein "Ders." erscheint, aber wenn zwischenzeitlich ein Seitenumbruch war, der Autor oder Titel dennoch wiederholt wird etc. etc.?
[...]
Woher kommen sonst die rund 230 MB Dokumentationen auf meinem PC


Jaja, ist ja richtig. Die Doku zu finden ist nur etwas umständlich. :P
Ich gelobe Besserung und werde mich mehr mit LaTeX beschäftigen. :]
Daemon Auf diesen Beitrag antworten »

LaTex is geil man bloß, dass damit keiner klarkommt!
juergen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Daemon
LaTex is geil man bloß, dass damit keiner klarkommt!

Man nennt mich auch "keiner" :P
Deakandy Auf diesen Beitrag antworten »

'Ich schreibe dank Juergens hilfe meine Chemieprotokolle mit Latex...
Also das macht schon Spass vorallem
Section,subsection und sowas ist doch recht angenehm
Daemon Auf diesen Beitrag antworten »

Ich wollte meine Facharbeit damit schreiben, aber ich kam mit dem Programm überhauptnicht zurande!
juergen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Daemon
Ich wollte meine Facharbeit damit schreiben, aber ich kam mit dem Programm überhauptnicht zurande!

Nimm einfach z.B. nachfolgenden Grundgerüst. Damit sollte es schon halbwegs vernünftig aussehen.

Das ganze sollte dann etwa so aussehen.


code:
1:
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65:
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68:
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71:
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73:
74:
75:
76:
77:
78:
% Grundgerüst
% für MiKTeX / LaTeX
%
%
% Benutzt wird das KOMA-Script (hier: Buchklasse)
%   12pt
%   Bindekorrektur: 7mm (BCCOR7.00mm)
%   A4-Papier
%   einseitig (oneside)
%   Linie unter der Kopfzeile (headsepline)
%
% Zusätzliche Packages
% - german   : deutsch (alte Rechtschreibung)
% - inputenc : Eingabeschema latin1
% - setspace : für 1 1/2 Zeilenabstand
%
\documentclass[12pt,BCOR7.00mm,a4paper,oneside,headsepline]{scrbook}
% latin1 - Eingabekodierung
\usepackage[latin1]{inputenc}

% Deutsches Sprachpaket
\usepackage{german}

% Zeilenabstand vergrößern auf 1 1/2 zeilig
\usepackage{setspace}
\onehalfspacing

% Jetzt die "normalen" Fußnoten noch ein wenig verbiegen:
% Einzüge anders definieren und linksbündige Fn-Zeichen
\deffootnote[1.5em]{1.5em}{1em}{%
  \makebox[1.5em][l]{\textsuperscript{\thefootnotemark}}}

%Bis Ebene 3 (=subsubsection)  ins Inhaltsverzeichnis aufnehmen
\setcounter{tocdepth}{3} 

% Bis Ebene 3 (=subsubsection) die Ebenen numerieren
\setcounter{secnumdepth}{3} 

% Kopfzeilen mit Kapitelüberschrift (u. Trennlinie siehe oben)
\pagestyle{headings} 

% gleichmäßiges Seitenenden (flushbottom)
\flushbottom 

\begin{document}

% Daten für das Titelblatt eingeben
\date{\today}
\titlehead{\textsc{Universität sieben Zwerge}\\Lehrstuhl Mineralogie\\Steinstrasse 1\\4711 Schneewitchenstadt}
\subject{Arbeit zur Erlangung des Diploms in Mineralogie}
\title{Der Stein des Anstoßes}
\author{Fridolin Zwerglich}
\publishers{Betreut durch\\Prof. DDDr. Steinbeisser}

% Titelseite und Inhaltsverzeichnis 1zeilig setzen
% Inhaltsverzeichnis mit anderen Seitenzahlen (\frontmatter)
\begin{spacing}{1}
 \maketitle
 \frontmatter
 \tableofcontents
\end{spacing}

% Jetzt mit Seite 1 beginnen (\mainmatter]
\mainmatter
\chapter{Kapitelüberschrift}
\section{Hauptüberschrift}
\subsection{Unterüberschrift}
bla bla bla
\subsection{Unterüberschrift}
bla bla bla
\section{Hauptüberschrift}
\subsection{Unterüberschrift}
bla bla bla
\subsection{Unterüberschrift}
bla bla bla

\end{document}


Man sieht:
Es ist alles ganz einfach (aber nicht immer leicht) :P
Daemon Auf diesen Beitrag antworten »

Danke ich denke das hilft mir weiter!
kurellajunior Auf diesen Beitrag antworten »

Hi Juergen,

Danke, danke, danke, werd ich mir einrahmen und meißeln lassen Tanzen Gott Tanzen
Verrätst Du uns wo man viel -Doku auf einmal bekommt?
(Zum eispiel auf Deiner Webseite verwirrt )

PS: Das mit Hab ich schick hinbekommen oder?
dwinkler Auf diesen Beitrag antworten »
Versionierung, Scripting, PDF
Mir sind noch n andere gute Gründe eingefallen, warum LaTeX besser ist als Word und Co.

    * Es ist reiner Text. Plain ANSI. Das hat den riesigen Vorteil, dass man seine Dokumente in ein CVS oder Subversion-Archiv packen kann und das Teil bequem versionieren kann. Dadurch kannst du auch an einem größeren Dokument in einer Gruppe arbeiten, ohne dass man kompliziert wieder die aktuellste Datei austauschen muss, abgleichen muss usw. Sowas geht bei Binärformaten praktisch nicht, selbst bei OpenOffice müsste man da nen riesigen Handstand machen.

    * Dadurch dass es Text ist, kann man da auch wunderbar skriptgesteuert Dokumente erstellen. Ich hab mal bei einem HomePage-Umzug Post von 1&1 bekommen und ich könnt schwören, dass dat Teil geTeXt war. :-) Gut, bietet sich auch an, weil man da einfach seinen Text zusammenstöpseln kann und sofort per Mail verschicken, ohne dass irgend jemand den Finger krumm macht. Man kann sogar online aufm Webserver Dokumente generieren lassen, wenn man's will. ;-)

    * Du hast nen gratis PDF-Export, der auch wirklich schick aussieht.


Im Prinzip isses ja wie HTML ne Markup-Sprache, so dass es für HTML-Kenner auch keine große Umstellung ist. Klar, WYSIWYG-Editoren können schon bequem sein am Anfang ... aber mit etwas Übung kannste wirklich Tippen (strukturiert und sauber, nicht wie in Word mit Leerzeichen-Einrückungen ;-) und dir das im Geist schon vorstellen, wie es aussieht.

Klar, man muss es nicht übertreiben und wie bei uns am Matheinstitut sogar die Türschilder mit produzieren ... aber sonst ist LaTeX schon n geniales Tool, dessen Ausgabe auch einfach sauber und genial aussieht.
juergen Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Versionierung, Scripting, PDF
Zitat:
Original von dwinkler
... aber sonst ist LaTeX schon n geniales Tool, dessen Ausgabe auch einfach sauber und genial aussieht.

... aber irgendwie sieht es nicht sooooo individuell aus, sondern nach LaTeX :P

(Aber auch da kann man was d'ran machen)
Thomas Auf diesen Beitrag antworten »

Verschoben nach Bücher & Software -> Latex

Gruß,
Thomas
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