Definition Riemann-Integral und Integrabilitätskriterium |
29.11.2014, 17:16 | nur | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hallo, hab mit der Aufgabe ebenfalls Probleme (wie vermutlich noch ca. 200 weitere Studenten, was ich so höre ), und erstmal danke an Kreis für den Thread... Aber ich habe mal eine Frage: Wir hatten die ganzen Sätze / Definitionen von da oben noch garnicht in der Vorlesung (bzw. Ober / Untersummen noch garnet), müsste man die nicht eigentlich auch alle erstmal beweisen? Ich mein, ist ja Mathe, nicht Physik ^^ ------------------------------------------------------------------------------- Antwort von Guppi12 aus dem anderen Thread auf diese Frage:
Naja, wenn man etwas Beweisen soll, muss man zunächst mal mindestens Definitionen der Objekte haben, um die es geht. Anders kann man natürlich nichts beweisen. Diese werdet ihr aber sicherlich auch haben, sonst könnt ihr die Aufgabe ja garnicht aufbekommen haben. Der einzige Satz, der oben steht, ist, dass Ober- bzw. Untersummen kleiner bzw. größer werden, wenn man von einer Zerlegung zu einer Verfeinerung übergeht - und das ist nicht soo schwer zu beweisen |
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29.11.2014, 23:08 | rumpel12 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Öhm, warum kann man denn nicht einfach nehmen und daraus dann schließen: Das lässt sich doch einfach umformen nach: Warum muss man mit den Verfeinerungen arbeiten? |
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29.11.2014, 23:13 | Guppi12 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Das kannst du schließen. Aber was bringt dir das? Das ist schließlich nicht, was zu zeigen ist. Ich würde dich außerdem bitten, innerhalb eines Threads nur einen Namen zu verwenden. |
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29.11.2014, 23:45 | nureinnick | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Sorry, hatte es bissl eilig und dann keine Zeit mehr einzuloggen etc. Kann man denn davon nicht auf die Behauptung kommen? Und wenn nein, wie soll man von dem Term mit der Verfeinerung auf die Behauptung kommen? Der wirkt mir noch "weiter entfernt" von der Behauptung... |
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29.11.2014, 23:49 | Guppi12 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Doch kann man schon, aber näher dran ist man mit dem Schritt nicht gekommen Bei dem, was Kreis gemacht hat (bzw. wonach es mir aussah), ist man immerhin schon vom Supremum bzw. Infimum übergegangen zu einer speziellen Zerlegung Z'. Um zu dieser Zerlegung zu gelangen, muss man übrigens schon verfeinern. |
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30.11.2014, 00:09 | nureinnick | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ok... Also nein, ich hab meine Unterlagen (schreibe alles mit, der Dozent bietet nämlich kein Script) nochmal durchgesehen, nada, Riemannsummen kamen da mit keinem Wort vor, weder Definition noch Erklärung. Kann man das nicht auch über Folgen, Grenzwert oder so beweisen? Irgendwas, was ich kenne, wo ich wenigstens weiß, was ich mache? Hab mich zwar auch schon ein wenig versucht eingelesen, aber irgendwie will das net so Recht in mein Hirn... Was ne Zerlegung ist, hab ich mittlerweile begriffen, aber Ober- und Untersumme sind schon Spanisch, zumindest kann ich mir darunter nichts vorstellen und finde dazu auch keine hilfreiche Seite (ich krieg überall nur die beiden Formeln an den Kopf geschmissen), vor allem: Wenn bei der Obersumme mit dem Infimum eines Intervalls multipliziert wird, bei der Untersumme aber dasselbe mit dem Supremum desselben Intervalls, müsste dann diese Behauptung nicht schon deswegen gelten, weil die Obersumme kleiner als die Untersumme ist, diese Differenz also negativ, das Epsilon aber positiv definiert? |
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30.11.2014, 00:14 | Guppi12 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Du hast da Obersumme und Untersumme verwechselt, bei der Obersumme verwendet man die Suprema und bei der Untersumme die Infima. Ihr müsst doch irgendwie Riemannintegrierbarkeit definiert haben ?! Wenn ihr das wirklich nicht eingeführt habt, dann geht zu eurem Dozent in die Sprechstunde und sagt: "Hallo Herr xy, wir haben niemals ein Riemannintegral eingeführt, wir können die Aufgabe nicht lösen" |
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30.11.2014, 00:24 | nureinnick | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ok, hatte mich an der Definitionssammlung oben von Kreis orientiert Riemannintegral hatten wir, die Definition der Riemannintegrierbarkeit auch, aber keine Riemannsummen oder Zerlegung etc. ... |
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30.11.2014, 00:26 | Guppi12 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Oh, du hast Recht. Das steht oben falsch. Wie lautet denn dann eure Definition der Riemannintegrierbarkeit? |
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30.11.2014, 00:35 | nureinnick | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
"Sei I=[a, b[, b R U {} Dann heißt f: I R Riemann-integrierbar, falls f R([a, s]) für alle a<s<b und existiert. Dieser wird dann mit " Analoges noch für das Intervall andersrum Edit: Sorry, Tippfehler, und zwar massig |
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30.11.2014, 00:39 | Guppi12 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Das ist die Definition von uneigentlicher Riemann-Integrierbarkeit, nicht von Riemann-Integrierbarkeit. Der Teil
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30.11.2014, 00:55 | nureinnick | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Stimmt, vorher hatten wir noch den Satz, wo was von Riemann vorkam: Jede stetige Funktion f: [a,b] R ist Riemannintegrierbar, aber C([a,b]) c R([a,b]) Dann sind da noch der Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung, Substitutionsregel, partielle Integration gekommen, da kommen aber diese Sachen (Ober, Untersumme, Zerlegung) auch nicht vor... |
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30.11.2014, 00:58 | Guppi12 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Wie ich sagte, ihr müsst irgendwo vorherdefiniert haben, was Riemann-integrierbar überhaupt bedeutet. Das muss irgendwo weit vor dem Hauptsatz, Substitutionsregel etc. stehen, denn diese Sätze verwenden den Begriff ja alle schon. Wenn nicht kannst du die Aufgabe nicht lösen. Wenn das wirklich so sein sollte, war das oben auch kein Scherz, da würde ich wirklich zum Prof gehen. |
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30.11.2014, 01:14 | nureinnick | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Naja, dafür ist ein bisschen spät, Montag Morgen müssen wir die Übung ja abgeben. Ach Scheibenkleister, doch, sehe grade, wir hattens wohl doch kurz, der Grund, warum ichs net hab, ist, dass mir an dem Abend der Kreislauf richtig abgeschmiert ist und ich einfach garnichts mehr mitgekriegt hab (und dann auch früher gegangen bin, hat ja auch so keinen Sinn), hab hier ein paar verschmierte U(Z... gefunden, kompett unleserlich der Kram, die Seite sieht aus wie Malstunde im Affengehege Kannst du mir diese Sachen nicht anschaulich erklären, also wie ich mir diese Ober- und Untersumme vorstellen kann? |
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30.11.2014, 01:32 | Guppi12 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Nunja, zunächst mal brauchen wir den Begriff der Zerlegung eines Intervalls. Ist ein Intervall, so heißt eine Zerlegung von , wenn und . Das ist anschaulich eigentlich genau das, was man sich unter einer Zerlegung vorstellt. Man unterteilt das Intervall in kleinere Teilintervalle Die Obersumme einer beschränkten Funktion bezüglich dieser Zerlegung ist jetzt definiert als Summe über die Rechtecksflächen, deren Grundseite die Intervalllängen sind und deren Höhe das Supremum über die Funktionswerte in dem Intervall ist. Oder in Formeln: . Analog die Untersumme. Ich kann auch den Wikipediaartikel zum Riemann-Integral empfehlen, der ist ganz gut geschrieben. Ich werde für heute erstmal zu Bett gehen. Gute Nacht. |
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30.11.2014, 11:34 | nureinnick | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ach so, dass ist ja im Grunde dasselbe wie in der Schule gelernt, nur präzise ausgedrückt... Und je feiner man nun die Intervalle unterteilt, desto näher müssen sich Ober- und Untersumme kommen, weil jeweils Infinmum und Supremum der einzelnen Teilintervalle sich immer näher kommen müssen für beliebig feine Zerlegungen... Zumindest bei einer stetigen Funktion. Aber was ist jetzt mit dem Supremum der Untersumme und dem Infimum der Obersumme gemeint? Sind dass die Supremums / Infimums aller einzelnen Teilintervalle summiert oder nur jeweils der größte / kleinste Wert der Gesamtmenge der Ober / Untersumme? |
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30.11.2014, 13:01 | RavenOnJ | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Das git auch für viele nicht-stetigen Funktionen, beispielsweise für die aus dem ersten Beispiel hier. Dieses Beispiel lohnt sich zu durchdenken, da die Stetigkeit an den irrationalen Stellen und die Riemann-Integrierbarkeit u.U. überraschend ist.
Da ist die Frage, was du meinst. In den Ober-/Untersummen werden Suprema/Infima der Teilintervalle benutzt. Letztendlich wird aber das Infimum/Supremum der Ober-/Untersummen für beliebige Zerlegungen gesucht. Nur wenn dieses Infimum aller möglichen Obersummen gleich dem Supremum aller möglichen Untersummen ist, dann ist die Funktion Riemann-integrierbar. |
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