Meine Empfehlung fürs 1. Semester (und Vorbereitung) Mathe bzw. Physikstudium

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balance Auf diesen Beitrag antworten »
Meine Empfehlung fürs 1. Semester (und Vorbereitung) Mathe bzw. Physikstudium
Hallo,

Also, ich hab jetzt das erste Semester hinder mir. smile Lief nicht ganz nach meinen Vorstellungen und ich werde viel zu tun haben die nächste Zeit. Ich möchte euch von meinen Erfahrungen erzählen.

Also, ich studiere eigentlich Physik, doch an meiner Uni sind Physiker und Mathematiker das erste Jahr zusammen. Auch gibts hier keine Nebenfächer etc. entweder richtig oder gar nicht. Nach diesem 1 Jahr gibts einen Prüfungsblock welchen im Schnitt 50% nicht bestehen.

Ich habe Physik 1, Lineare Algebra 1, Informatik sowie Analysis 1. Zusammengefasst habe ich ca. 4 Tage Vorlesung, Übung etc., dazu kommen locker 2-3 Tage lernen. Das Studium ist so aufgebaut, dass du in die Vorlesung gehst, dann kriegst du ein Übungsblatt, dieses bearbeitest du. Also je 4 Übungen à 7 Tage. Die kannst du abgeben und die werden dann kontrolliert etc.


Wie dem auch sei, hier meine Erfahrungen:

Ich persönlich bin ein wenig unorganisiert, ein Chaot. Ich dachte zwar, Disziplin habe ich genug, ich kann viel Stoff bearbeiten, was auch stimmt, doch das grösste Problem, welches ich nicht bedachte, ist die Selbstorganisation. Man muss sich erst zurechtfinden im Studiumsalltag. Das Tempo hat mich weniger abgeschreckt, da ich schon per Schnellzug an die Uni bin, aber trotdem: macht euch auf was gefasst.

Wichtig ist, dass ihr bei der Vorlesung mitschreibt. Nehmt einfach ein HEFT!, nicht lose Blätter, sondern ein normales Heft. Ist einfach besser. Es ist gemütlicher zum repetieren, man hat alles beieinander, man verliert nichts etc. (Digital arbeiten bringt per se nichts, ich habs ausprobiert. Toll ist ein Tablet für digitale Bücher, vorallem wenn man in der Uni lernt.)

Neben den Vorlesungen gibts 2 Aufgaben: Den Vorlesungsstoff bearbeiten sowie die Serien.

Nehmt euch am Ende des Tages zeit, euch die mitschrift durchzulesen, und die Beweise mithilfe der empfohlenen Bücher durchzugehen etc. Macht das ruhig in der Gruppe. Es geht darum, dass ihr all die Sätze, Lemmas, Korollars im Kopf habt. (Die Beweise von denen sind eig. das nebensächlichste, aber studiert sie gut, um ein Gefühl für Beweise zu bekommen!).
Verschwendet aber nicht 4 Stunden für eine einzige Vorlesungsmitschrift. Während dem Durchlesen, markiert ihr euch wichtiges, nicht zuviel!! Das dient hauptsächlich der optischen Organisation, besser merken tut man sich durch anstreichen nichts.

Dann müsst ihr natürlich noch die Serien machen, also ran. Evtl. führt ihr euch nochmal die Sätze der Vorlesungen welche zur Serie gehören zu Gemüte. (Einfach kurz drübert lesen, damit mans präsent hat) Dann löst ihr halt die Aufgaben. Das kann man gerne in der Gruppe machen, jedoch sollte man erst schon versuche, diese selbst zu lösen und erst später in der Gruppe nachfragen.

So, ihr werdet merken, dass dies schonmal ein bisschen Disziplin braucht. Damit ihr wisst, wann ihr die Vorlesungsnotizen durchlest und wann die Aufgaben löst, solltet ihr eben aktiv euren Stundenplan durchgehen und dass grob planen. (Lesen ginge z.B. gut im Zug)

Dann war die grosse Frage, die allte hatten, welche Bücher denn. Die Analysis Bücher die vom Prof empfohlen werden sind schlicht krass fachlich. Daher meine Empfehlung:

Analysis: Hier habe ich ein Buch eines ex Studenten meiner Uni, welcher anhand vieler Beispiele die Grundkonzepte der Analysis 1 (gibts auch für 2) beibringt. Analysis 1 von Thomas C.T. Michaels. (Aufpassen: Nicht das Buch für Maschinenbauer, gibt ein sehr ähnliches)

Was ich jedoch wirklich einfach jeder Mathestudent haben sollte ist, Grundwissen Mathematikstudium - Querverbingungen Linerare Algebra und Analysis 1. Es ist sehr ausführlich. Ich empfehle euch, den Stoff der Vorlesung in dem Buch immer! nachzulesen. Das dauert dann zwar locker 1 Stunde mehr, aber ihr habt das Zeug dann einfach so in eurem Kopf. Ihr habt dann wohl auch ein paar Stunden mehr Aufwand als andere, aber ich denke echt, dass es die Qualität eures Wissens erheblich verbessert. Das Buch geht aus ausführlich auf Beweisführung ein etc. Hat viele Aufgaben eingeteilt in Verständnis, Theorie sowie Rechenaufgaben.

Lineare Algebra: Ich hab hier noch nicht grosse Erfahrung mit einem Buch, zu empfehlen ist aber wieder Grundwissen Mathematikstudium. Dann mochte ich noch den Jänich, wobei ich nicht weis, wie gut er wirklich ist, da ich nur ein paar Dinge damit gemacht habe.

Physik 1: Nur per Skript gemacht, aber hier gibts viele gute Bücher. Folgt der Empfehlung des Profs.

Informatik: Ich bin gelernter Informatiker, daher habe ich keine Ahnung was die Leute hier so benutzt haben. Ist aber mit Abstand das einfachste Fach.

Weiter empfehleich ein kleines Notizbüchlein, um Aufgaben reinzuschreiben. Dinge an die man sich während des Alltags erinnert, dort reinschreiben. Ich zumindest komme oft Heim, und vergesse halt kleinere Dinge die ich noch machen wollte.

Ich möchte wirklich betonen: Holt euch das Grundwissen Mathematikstudium, lest die ersten paar Kapitel vor dem Studium durch. Das hilft euch anfangs einfach enorm, da man anfangs noch mit vielen Ablenkungen wie Kennenlernparties, sonstigen Parties und nochmehr Events und Zeug konfrontiert wird.

Und sehr sehr sehr wichtig: Sitzt in eine Vorlesung, nehmt ein Baltt papier mit, und schreibt mit. Egal ob ihrs versteht oder nicht, schreibt mit. Einfach zu irgendeiner Uni und mitschreiben! Dass wird euch garantiert helfen beim Start. ihr werdet merken, es geht rassig in der Vorlesung. Alternativ kann man sich auch Online eine Vorlesung anschauen.

Hoffe es bringt irgendjemandem was.
Nofeykx Auf diesen Beitrag antworten »

Es ist sehr schön, dass du deine Erfahrungen hier teilst, sowas wünscht sich ein jeder, der vor der Studienwahl steht und nicht weiß, wie es im Studium zugeht.

Ich habe eine kleine Frage hierzu:

Zitat:
Es geht darum, dass ihr all die Sätze, Lemmas, Korollars im Kopf habt. (Die Beweise von denen sind eig. das nebensächlichste, aber studiert sie gut, um ein Gefühl für Beweise zu bekommen!).


Auf der einen Seite sagst du, man soll die Beweise gut studieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Da stimme ich vollstens zu. Das ist sehr wichtig und wird von vielen Studenten vernachlässigt. Direkt dahinter sagst du, dass die Beweise eigentlich nebensächlich sind. Widerspricht sich das nicht? Kannst du noch kurz ergänzen, wie du das gemeint hast?

Und der Plural von Korollar ist Korrolare, der von Lemma eigentlich Lemmata, aber da darf man inzwischen wohl sogar Lemmas sagen. Duck und weg :P
balance Auf diesen Beitrag antworten »

Ich meine, sie sind am nebensächlichsten von allem. Sprich: Das wichtige ist, dass du den Satz kennst, ob de den nun im Schlaf beweisen kannst oder nicht, ist zweitrangig. (Ding: Dass ist das Wort - zweitrangig)

Die Beweise soll man ruhig studieren und sich auch mal den Kopf darüber zerbrechen, halt aktiv überlegen, wie beweist er es, was ist die Idee dahinter und wieso! beweist es den Satz, Lemma etc. aber du musst den Satz dann nicht unbedingt selbst wieder beweisen können.

Sprich: Ich konzentriere mich lieber darauf den Satz zu verstehen und zu können, als zu wissen, wie ich ihn beweise. smile Daher: Der Beweis ist zweitrangig.

Die Dinge, die wir beweisen müssen, also am Test, sind ja dann wieder um einiges einfacher. Da kommen halt Dinge wie: Zeigt das XYZ komplex differenzierbar ist.

Es war schlecht formuliert.
PhyMaLehrer Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Meine Empfehlung fürs 1. Semester (und Vorbereitung) Mathe bzw. Physikstudium
Zitat:
Original von balance
Zusammengefasst habe ich ca. 4 Tage Vorlesung, Übung etc., dazu kommen locker 2-3 Tage lernen. Das Studium ist so aufgebaut, dass du in die Vorlesung gehst, dann kriegst du ein Übungsblatt, dieses bearbeitest du.

Mal eine dumme Frage von einem, der kurz nach der Braunkohlenzeit und unter anderen Verhältnissen studiert hat:

Vorlesungen und Übungsaufgaben, gut. Aber gibt es keine Seminare (mehr)?

(Nicht umsonst hatte die Gruppe von Studenten, der man angehörte, die Bezeichnung "Seminargruppe"...)
Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Meine Empfehlung fürs 1. Semester


In den späteren Semestern gibt es womöglich auch einige Seminare.
Am Anfang ist man mit den ganzen "Grundvorlesungen", Übungen etc wohl auch genug ausgelastet. Augenzwinkern

Wobei du ja als PhyMaLehrer vielleicht auch auf Lehramt studiert hast, und sowas ist dann bestimmt auch nochmal anders aufgebaut. Von Lehramtstudenten höre ich meist, dass sie zahlreiche Seminare abklappern müssen.

Von den Geisteswissenschaftlern hört man zudem auch oft, dass deren Studiengänge überflutet von Seminaren sind, die dann auch eine Hausarbeit nach der anderen nach sich ziehen - allein auf sowas hätte ich schon gar keine Lust. Big Laugh
Louis1991 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich habe, insofern ich das gerade erfassen konnte, fast alle Punkte anders gehandhabt (abgesehen vielleicht vom Arbeiten in Gruppen, das kann man nur empfehlen - und Disziplin), und habe es bis jetzt trotzdem irgendwie geschafft. Man sollte das vielleicht nicht als der Weisheit letzten Schluss ansehen. Augenzwinkern
 
 
balance Auf diesen Beitrag antworten »

@PhyMaLehrer
Ich hab eigentlich keine Ahnung was ein Seminar ist. Also im Sinne des Studiums. Was wir habe sind Übugnsgruppen, wo wir halt so zu 20. hin gehen und Tipps für die Übungen bekommen. Weiter haben wir, zumindest ind Linalg und Analysis je ein kurzes Kolloqium (Im Prinzip kann man da einfach Fragen stellen, es ist "offener", aber nimmt sich unterm Strich nicht viel, ist auch nur ne Übungsgruppe.)

@Louis1991

Natürlich ist das keine absolute Weisheit. Jeder wie er will. Was hast du den anders gemacht?
Louis1991 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Meine Empfehlung fürs 1. Semester (und Vorbereitung) Mathe bzw. Physikstudium
Okay, du wolltest ja wissen, was ich anders mache.


Zitat:
Original von balance
Also, ich studiere eigentlich Physik, doch an meiner Uni sind Physiker und Mathematiker das erste Jahr zusammen. Auch gibts hier keine Nebenfächer etc. entweder richtig oder gar nicht. Nach diesem 1 Jahr gibts einen Prüfungsblock welchen im Schnitt 50% nicht bestehen.

Ich studiere kein Physik, hatte (habe) ein Nebenfach und bei uns gibt es jedes Semester Klausuren. Aber gut... das hat ja noch nichts mit deinen Tipps zu tun.

Zitat:

Ich habe Physik 1, Lineare Algebra 1, Informatik sowie Analysis 1. Zusammengefasst habe ich ca. 4 Tage Vorlesung, Übung etc., dazu kommen locker 2-3 Tage lernen. Das Studium ist so aufgebaut, dass du in die Vorlesung gehst, dann kriegst du ein Übungsblatt, dieses bearbeitest du. Also je 4 Übungen à 7 Tage. Die kannst du abgeben und die werden dann kontrolliert etc.

Die Tage teilen sich bei mir eher 5+5 auf. (Man kann auch an Tagen mit Vorlesungen lernen.)

Zitat:

Ich persönlich bin ein wenig unorganisiert, ein Chaot. Ich dachte zwar, Disziplin habe ich genug, ich kann viel Stoff bearbeiten, was auch stimmt, doch das grösste Problem, welches ich nicht bedachte, ist die Selbstorganisation. Man muss sich erst zurechtfinden im Studiumsalltag. Das Tempo hat mich weniger abgeschreckt, da ich schon per Schnellzug an die Uni bin, aber trotdem: macht euch auf was gefasst.


Ich gehe zu Fuß zur Uni. Entsprechend lang hat es auch gedauert, bis ich dort angefangen habe. Das ist vielleicht nicht das schlechteste, da ich mich immerhin schon halbwegs diszipliniert hatte. Organisiert bin ich trotzdem nicht. (Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen beidem)

Zitat:

Wichtig ist, dass ihr bei der Vorlesung mitschreibt. Nehmt einfach ein HEFT!, nicht lose Blätter, sondern ein normales Heft. Ist einfach besser. Es ist gemütlicher zum repetieren, man hat alles beieinander, man verliert nichts etc. (Digital arbeiten bringt per se nichts, ich habs ausprobiert. Toll ist ein Tablet für digitale Bücher, vorallem wenn man in der Uni lernt.)


Ich kenne Leute, die nicht mitschreiben und sehr viel Erfolg haben. Oder auf ihrem Tablet. Ich selbe schreibe aber auch mit Stift und Papier. Aber warum Hefte? Mir fällt eine lange contra Liste ein:
1) In meiner Schulzeit hatten Hefte im Normalfall 32 Seiten. Pro Vorlesung/Semester kommen bei mir so 100-150 Seiten zustande.
2) Wenn man mal nicht da war (oder sich jemand was zum Kopieren ausleihen möchte), was bei uns recht häufig vorkommt, dann ist es praktisch, wenn man Sachen ausheften kann.
3) Ich hätte auch ganz gerne Schmierpapier (i.e. lose Blätter) bei mir, um Schmieren zu können
Ich selbst benutze Schnellhefter (aus Gewohnheit... ich lasse mir sagen, die wären auch unpraktisch). Viele Menschen benutzen Blöcke. Oder Ordner.

Zitat:

Neben den Vorlesungen gibts 2 Aufgaben: Den Vorlesungsstoff bearbeiten sowie die Serien.


Zusätzliche Literatur lesen. Mit Menschen reden. Sich Gedanken zu naheliegenden Fragen machen.

Zitat:

Nehmt euch am Ende des Tages zeit, euch die mitschrift durchzulesen, und die Beweise mithilfe der empfohlenen Bücher durchzugehen etc. Macht das ruhig in der Gruppe. Es geht darum, dass ihr all die Sätze, Lemmas, Korollars im Kopf habt. (Die Beweise von denen sind eig. das nebensächlichste, aber studiert sie gut, um ein Gefühl für Beweise zu bekommen!).


Ich bin nicht besonders gut darin, mir Aussagen im Detail zu merken (besonders wenn sie viele Voraussetzungen benötigen). Aber wenn man die Beweistechniken wirklich versteht - d.h. die Beweise sind nicht nebensächlich, jedenfalls solltet ihr euch für das Thema interessieren - dann kann man sich zumindest heuristisch vieles schnell herleiten. Wenn ich mir dann immernoch sicher bin, schaue ich irgendwo nach. Ich glaube nicht, dass man alle Korollare und Theoreme auswendig können sollte. Bei normalen Tempo ist das spätestens nach einem Jahr nichtmehr möglich. Anstatt jedes Lemma und jeden Satz fünf mal zu lesen, bis man ihn auswendig kann, lese ihn lieber einmal und denke dann darüber nach, was er eigentlich aussagt. (i.e. kann man ihn auch in einem anderen Kontext betrachten (allgemeiner, andere Fachrichtung), gibt es kanonische/wichtige Beispiele, wie ordnet sich dieser Satz in die Vorlesung ein: zentrales Resultat; technisches Lemma; Corollar, was man mitnimmt, weil es für frei kommt und ganz nett ist?)

Zitat:

Verschwendet aber nicht 4 Stunden für eine einzige Vorlesungsmitschrift. Während dem Durchlesen, markiert ihr euch wichtiges, nicht zuviel!! Das dient hauptsächlich der optischen Organisation, besser merken tut man sich durch anstreichen nichts.


Die einzige Farbe, die ich kenne, ist blau. Ich markiere mir in der Vorlesung Sachen mit einem Fragezeichen, wenn ich denke, dass der Dozent einen Fehler gemacht hat (was zu 80% heißt, dass ich es in der Vorlesung nicht verstanden habe). Meistens bin ich aber zu verplant, nochmal darüber nachzudenken... ich würde aber nie mit Farbe in ein Skript malen (es sieht etwas chaotisch aus und erweckt beim Lesen den Anschein/verleitet dazu, nur das Farbige zu lesen). Wenn du dir wichtige Sachen rausschreiben willst, dann schreibe sie dir evtl. auch raus. Zu den meisten Modulen erstelle ich vor der Klausurphase Zusammenfassungen, die den Inhalt der Vorlesung auf so 2-5 Seiten herunterbrechen (Abkürzungssystem, sehr klein geschrieben, keine Beweise).

Zitat:

Dann müsst ihr natürlich noch die Serien machen, also ran. Evtl. führt ihr euch nochmal die Sätze der Vorlesungen welche zur Serie gehören zu Gemüte. (Einfach kurz drübert lesen, damit mans präsent hat) Dann löst ihr halt die Aufgaben. Das kann man gerne in der Gruppe machen, jedoch sollte man erst schon versuche, diese selbst zu lösen und erst später in der Gruppe nachfragen.


Von dieser Art von Gruppenarbeit wurde mir immer übel. Wo alle im Kreis sitzen und um die Wette rechnen. Gruppenarbeit ist okay, imho, wenn man sich dabei unterhält und wirklich gemeinsam arbeitet. Weiterhin sind Gruppen für mich kleiner gleich drei. In Vorlesungen, wo es mir darum ging, eine gute Note zu kriegen, habe ich aber meistens alleine abgegeben. Ich finde es sehr wichtig, mich mit Menschen auszutauschen und mache das auch (auch mathematisch). Aber in den Übungen, so geht es jedenfalls mir, lerne ich am meisten, wenn ich mich selbst durchbeiße.

Zitat:

Dann war die grosse Frage, die allte hatten, welche Bücher denn. Die Analysis Bücher die vom Prof empfohlen werden sind schlicht krass fachlich. Daher meine Empfehlung:

Analysis: Hier habe ich ein Buch eines ex Studenten meiner Uni, welcher anhand vieler Beispiele die Grundkonzepte der Analysis 1 (gibts auch für 2) beibringt. Analysis 1 von Thomas C.T. Michaels. (Aufpassen: Nicht das Buch für Maschinenbauer, gibt ein sehr ähnliches)

Was ich jedoch wirklich einfach jeder Mathestudent haben sollte ist, Grundwissen Mathematikstudium - Querverbingungen Linerare Algebra und Analysis 1. Es ist sehr ausführlich. Ich empfehle euch, den Stoff der Vorlesung in dem Buch immer! nachzulesen. Das dauert dann zwar locker 1 Stunde mehr, aber ihr habt das Zeug dann einfach so in eurem Kopf. Ihr habt dann wohl auch ein paar Stunden mehr Aufwand als andere, aber ich denke echt, dass es die Qualität eures Wissens erheblich verbessert. Das Buch geht aus ausführlich auf Beweisführung ein etc. Hat viele Aufgaben eingeteilt in Verständnis, Theorie sowie Rechenaufgaben.

Lineare Algebra: Ich hab hier noch nicht grosse Erfahrung mit einem Buch, zu empfehlen ist aber wieder Grundwissen Mathematikstudium. Dann mochte ich noch den Jänich, wobei ich nicht weis, wie gut er wirklich ist, da ich nur ein paar Dinge damit gemacht habe.


Großes Disagree. Fachliteratur mag schwer zu lesen sein, aber je eher man sich daran gewöhnt, umso besser. Spätestens ab dem dritten Semester gibt es keine Spaßbücher mehr. Man will lernen und forschen und nicht nur anwenden können (ich spare mir einen Seitenhieb) - meiner Meinung nach sollte man alles richtig lernen (aus guten Büchern... welches dein Stil, und damit gut ist, ist natürlich immer subjektiv, und in LA kenne ich z.B. noch immer kein Buch, was ich uneingeschränkt gut finde). Jedenfalls: Fachsprache, nicht zu viele Bilder, viele und stilistisch saubere Beweise (nicht selbstverständlich), dichter Inhalt (d.h. soweit es geht über die Vorlesungen hinaus). Wenn man Fragen hat - und die habe ich oft genug - wende ich mich an Leute, die sich besser auskennen als ich. Oder das Internet.

Zitat:

Weiter empfehleich ein kleines Notizbüchlein, um Aufgaben reinzuschreiben. Dinge an die man sich während des Alltags erinnert, dort reinschreiben. Ich zumindest komme oft Heim, und vergesse halt kleinere Dinge die ich noch machen wollte.


Ich wünschte, ich könnte mich dazu disziplinieren, eins zu führen. Sicher eine gute Idee.

Zitat:

Ich möchte wirklich betonen: Holt euch das Grundwissen Mathematikstudium, lest die ersten paar Kapitel vor dem Studium durch. Das hilft euch anfangs einfach enorm, da man anfangs noch mit vielen Ablenkungen wie Kennenlernparties, sonstigen Parties und nochmehr Events und Zeug konfrontiert wird.


Ob es gerade dieses Buch sein muss, bezweifle ich. Sonst vielleicht richtig.


So, das war's von mir dazu. Ich möchte klarstellen, dass ich nicht davon ausgehe (in welcher Form auch immer) so etwas wie "Recht" zu habe. Ich wollte allerdings meine Gegenposition (an einigen Stellen) kurz darlegen und klarstellen, dass Studiumsorganisation sicherlich eine hoch subjektive Angelegenheit ist.

lg
balance Auf diesen Beitrag antworten »

hmm, viele Dinge welche du ansprichst stimmen auch für mich, welche ich mit meinen Aussagen nicht ausschliessen wollte.

Ich verpasse z.B. keine Vorlesung und wenn, dann kann ich mir dass am gleichen Abend per Videoaufnahme anschauen. Hefte empfinde ich als praktischer, Blätter sind ein Chaos.

Natürlich sollte man sich über den Stoff unterhalten, weitere Literatur lesen und auch unter der Woche lernen, das wollte ich alles nicht ausschliessen. Ich lerne zur Zeit unter der Woche und Samstags, mindestens. Und das mit "Beweise sind das nebensächlichste" war wohl einfach sehr schlecht formuliert. smile Was ich damit meinte: Man muss nicht jeden Satz im Schlaf beweisen können. Auch lerne ich die Dinger nicht auswendig, aber ich finde, sie sind die Quintessenz der Vorlesung welche dir hilft, die Übungen zu machen.

Natürlich sollte man auch Fachliteratur können, aber am Anfang sind gute Erklärungen einfach Goldwert. Zum Glück muss man sich ja nicht auf ein einziges Buch versteifen smile

Aber ja, wie du sagst, schlussendlich alles sehr subjektiv.
Gammafn Auf diesen Beitrag antworten »

Hier noch einige Sachen, die hilfreich sein könnten:
Vorlesung: Versucht die Vorlesungen zu besuchen. Mitschreiben ist nicht so wichtig, falls es eine vorgefasste Mitschrift gibt. Dann könnt ihr nämlich diese mitnehmen und damit arbeiten und gerade Ergänzungen in der Vorlesung anfügen.

Aufbearbeitung: Die von den Profs zur Verfügung gestellten Materialien sind i.A. eigentlich immer so gut gewesen, dass "Fremdliteratur" ziemlich unnötig gewesen wäre.

Serien: Versucht immer die Serien zu lösen. Und wenn ihr sie löst, dann ruhig Mut zur Lücke, versucht Qualität über Quantität zu setzen. Falls ihr Fragen habt oder nicht weiterkommt, dann schreibt den lieben Assistierenden eine Mail, falls euch eure Mitstudierenden nicht viel weiterhelfen können.

Prüfungsvorbereitung: Alte Serien durchlösen, Versuchen Überblick zu gewinnen und die Sätze in Beziehung zueinander zu setzen und die Beweise nochmal anschauen [Das hilft, um die Aussage des Satzes zu verinnerlichen]. Und vorallem: Alte Prüfungen lösen.
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