Wegintegral direkt berechnen

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TierraT Auf diesen Beitrag antworten »
Wegintegral direkt berechnen
"Sei k und definiert durch mit festen, aber beliebigen r>0 und . Berechnen Sie das komplexe Wegintegral direkt, also ohne Zuhilfenahme der Cauchyschen Integralformel:

"


Im Skriptum haben wir einen Satz, der besagt, dass
, falls f stetig differenzierbar und stetig und stückweise stetig differenzierbar ist.







Kann ich dann einfach in die Formel einsetzen?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Mit und gehst du ein bißchen freizügig um. Schreibe konsequent .

Du kannst die Aufgabe so lösen. Außer für . Dazu müßte die Funktion auf einem Gebiet, das den abgeschlossenen Kreis enthält, eine Stammfunktion besitzen, was nicht der Fall ist.

Falls du weißt, wie man mit Zweigen des komplexen Logarithmus umgeht, könntest du bei folgendermaßen vorgehen: Du zerlegst den Kreis um in den oberen Halbkreis von bis und den unteren Halbkreis von bis . Dann gilt:



Und in beiden Summanden existieren Stammfunktionen auf einfach zusammenhängenden Gebieten, die den jeweiligen Integrationsweg enthalten, eben geeignete Zweige des Logarithmus.

Aber vielleicht sollst du die Aufgabe ja auch ganz ohne Stammfunktionen lösen, einfach durch eine Parametrisierung. Auch hier muß sich der Fall von den andern Fällen abheben.
TierraT Auf diesen Beitrag antworten »

Danke!

Noch zu den Bedingungen dafür, dass man die Formel anwenden darf:

Folgt stückweise stetig differenzierbar aus stetiger Differenzierbarkeit?

Und ich bin gerade draufgekommen, dass für die Formel die Menge [0, 2 \pi] offen sein müsste. Kann ich also (0, 2 \pi) nehmen und 0 und 2 \pi separat betrachten? Wie mache ich das dann?


Für den Fall habe ich als Ergebnis bekommen.


Kann ich den Fall k=-1 auch einfach so lösen, dass ich k=-1 einsetze und dann eine Stammfunktion von dem finde?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von TierraT
Folgt stückweise stetig differenzierbar aus stetiger Differenzierbarkeit?


Klar, wenn ein Weg stetig differenzierbar ist, ist er auch stückweise stetig differenzierbar. Es gibt eben genau 1 Stück.

Zitat:
Original von TierraT
Und ich bin gerade draufgekommen, dass für die Formel die Menge [0, 2 \pi] offen sein müsste. Kann ich also (0, 2 \pi) nehmen und 0 und 2 \pi separat betrachten? Wie mache ich das dann?


Ich weiß nicht, worauf die hinauswillst. Von welcher Formel sprichst du überhaupt?

Zitat:
Original von TierraT
Für den Fall habe ich als Ergebnis bekommen.


Da ist wohl ein Malpunkt zu einem Plus geworden. So wird der Term natürlich sinnlos. Und was ist im übrigen der Wert von ?

Zitat:
Original von TierraT
Kann ich den Fall k=-1 auch einfach so lösen, dass ich k=-1 einsetze und dann eine Stammfunktion von dem finde?


Dazu habe ich bereits alles in meinem vorigen Beitrag gesagt. besitzt keine Stammfunktion auf , wohl aber auf einfach zusammenhängenden Gebieten, die den Punkt auslassen. Deswegen auch die Zerlegung .

Aber wie ich auch bereits schon angedeutet habe: Laß das mit den Stammfunktionen! Berechne das Integral mit der Parametrisierung . Dann umgehst du die Geschichte mit den Zweigen des Logarithmus. Dieser Lösungsweg funktioniert für jedes . Im Fall werden allerdings beim Integranden besondere Umstände walten.
TierraT Auf diesen Beitrag antworten »

Ok, ich habe es jetzt anders versucht.


Ich nehme das Vektorfeld




Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Das ist furchtbar kompliziert. Eine Aufspaltung in Real- und Imaginärteil und die Übertragung von in den ist nicht erforderlich. Zudem fehlt mir da irgendwie der Radius . Sonst scheint deine Rechnung zu stimmen, aber nur für . Für ergibt sich ein anderes Ergebnis.

Rechne anders, nämlich rein komplex. Mit gilt:



Und da eine reelle Variable ist, kannst du das nach den gewöhnlichen Regeln integrieren (es stört nicht, daß der Integrand komplexe Werte besitzt).



Und auch hier aufpassen. Der Fall läuft anders.
 
 
TierraT Auf diesen Beitrag antworten »



k=-1 in einsetzen:





Und wo müsste ich den Radius r einsetzen?

Hätte ich dann




?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von TierraT


Klammern sind kein Luxus, auf den man auch verzichten kann. So ist es leider völlig falsch.

Zitat:
Original von TierraT
k=-1 in einsetzen:



Das stimmt.

Zitat:
Original von TierraT
Und wo müsste ich den Radius r einsetzen?

Hätte ich dann




?


Erst einmal sollte man nicht innerhalb eines Teilterms ein Gleichheitszeichen verwenden. Im übrigen sollte sich vermöge der Isomorphie das Entsprechende ergeben. Da bei der komplexen Rechnung der Faktor auftaucht, müßte er hier auch vorkommen. Ich sehe ihn aber nicht.
TierraT Auf diesen Beitrag antworten »




Also hätte ich bei der Methode

Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Fast. Natürlich darf es am Integral nicht mehr heißen, denn du hast ja parametrisiert. Im Falle ergibt das übrigens (beachte die Geradheit des Cosinus und Ungeradheit des Sinus):



Und in komplexer Darstellung ist das ja gerade . Ich glaube, du erkennst jetzt den Vorteil, "komplex zu denken" statt immer alles auf den zurückzuführen.
TierraT Auf diesen Beitrag antworten »

Super, vielen Dank!!
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