Verständnisprobleme Zufallsvariablen, Normalverteilung, Bedingte Erwartung

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Laura1990 Auf diesen Beitrag antworten »
Verständnisprobleme Zufallsvariablen, Normalverteilung, Bedingte Erwartung
Meine Frage:
Hallo liebe Community,


ich bin gerade über ein Verständnisproblem gestolpert. Es geht konkret um diesen Fall:

Aus
folgt


Dazu noch ein kurzer Hinweis: Beide Seiten der Ungleichung sollen Zufallsvariablen darstellen, welche normalverteilt sind. bzw. sind hierbei der Mittelwert der jeweiligen Verteilung und bzw. stellen die Standardabweichung dar.und sind standardnormalverteilt und unabhängig voneinander.

N(.) gibt weiterhin die kumulierte Normalverteilungsfunktion an.

Ich verstehe hier leider wirklich nicht, wie man auf kommt.


Zweite Frage:




wobei nier n(.) die standardnormalverteilte Dichte darstellt.


Ich weiß, dass das Thema unschön ist und aus dem Zusammenhang gerissen, aber vlt. sieht ja jemand, wie es geht oder kann mir wenigstens sagen, wo ich nachschauen muss, um die Ansätze nachvollziehen zu können.

Noch zu meiner Person: Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau und wir bearbeiten so etwas in dem Fach Finanzwirtschaft.

Ich weiß nicht, ob man so etwas hier auch schreiben darf, aber ich tu es einfach mal. Wer denkt, dass er weiß wie es geht und mir aber hier auf umständliche Art und Weise das nicht erläutern möchte oder noch mehr Infos haben möchte, der kann mich auch gerne über Skype aufklären. Natürlich gegen eine Aufwandsentschädigung. Augenzwinkern

Ansonsten freue ich mich über jeden Kommentar!

Viele Grüße
Julia

Meine Ideen:
Ich weiß leider nicht viel zu dem Thema und stehe komplett auf dem Schlauch. Es tut mir sehr Leid. unglücklich
Laura1990 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Verständnisprobleme Zufallsvariablen, Normalverteilung, Bedingte Erwartung
Nun noch eine Ergänzung als registrierter Nutzer: Bei Frage 2 verstehe ich lediglich die erste Umformung. Die anderen beiden kann ich leider nicht nachvolziehen.

Danke im Voruas! smile
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Für unabhängige normalverteilte Zufallsgrößen und gilt

(a)

(b) für eine reelle Zahl

Aus beidem zusammen kann man insbesondere auch

(c) für reelle Zahlen

folgern, speziell für standardnormalverteilte bedeutet dies

(c*) .

Genau das nutzt du jetzt hier: Zu berechnen ist bei dir die Wahrscheinlichkeit

,

wenn wir für letztere Umformung die neue Zufallsgröße definieren. Gmäß (c*) mit und folgt für diese Zufallsgröße die Verteilung . Der Rest ist nun eine einfache Wahrscheinlichkeitsberechnung einer Normalverteilung - sowas kennst du doch?

-------------------------------

Die zweite Aussage ist etwas kniffliger und erfordert schon ordentliche Kenntnisse zur bedingten Erwartung. Zunächst mal die erste Gleichheit: Es ist für beliebige Zufallsgrößen und ebenso beliebige Sigma-Algebren , demnach ist

.

Außerdem gilt für -messbare Zufallsgrößen , das nutzen wir hier zur "Abtrennung" der offensichtlich von Haus aus -messbaren Zufallsgröße , es ist also



(1) und (2) ergibt den ersten Teil

.

Für das zweite Gleichheitszeichen nutzt man die für gültige Umformung

,

also wieder mit der Zufallsgröße geschrieben

.

Das letzte Gleichheitszeichen ist mir noch nicht klar. verwirrt
Laura1990 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo HAL 9000,

schonmal danke für die ausführliche Erklärung!

Ja, mit dem Ausdruck kann ich etwas anfangen. So habe ich das damals in den Mathegrundlagen kennengelernt und kann das in die Funktion von einsetzen. Werde mich da gleich mal dran setzen und berechnen.

---------------------------------------------------

Ist die erste Gleichung nicht auch die sogenannte Turmeigenschaft oder verwechsel ich hierbei etwas?

Bei der zweiten Gleichung habe ich alles verstanden! Super, danke dir! smile Ich hatte mir schon gedacht, dass ich hierbei einfach nur bei der Indikatorfunktion nach U_{i} umstellen muss, aber bin an der simplen Algebra gescheitert.


Zu der dritten Gleichung ist meine Überlegung, ob man hier nicht "einfach" wirklich nur den Erwartungswert berechnen muss? Also mit Integral von -unendlich bis +unendlich? Und die Werte der Normalverteilung in die Funktion für den Wert x einsetzen? Ich glaube nur, dass das wirklich nicht schön wird, sondern sehr umfangreich und unschön. :/
Aber das könnte zumindest ein Ansatz sein, oder? Wobei ich nicht glaube, dass ich das nachrechnen kann; aber immerhin wüsste ich dann wie man es rein theoretisch machen müsste. Big Laugh Ich bin glücklich über jegliches Verständnis bei solch einem Thema! Augenzwinkern

Viele Grüße
Laura
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Ok, der letzte Schritt ist mir inzwischen auch klar, es ist alles in allem eine ziemlich üble lange Rechnung: Es ist wegen der Standardnormalverteilung von



Nun partielle Integration , und zwar mit sowie . Denn dann ist und , und man erhält



Jetzt muss man im Exponentialterm die Summe der beiden in quadratischen Terme zu einem quadratischen Term ergänzen, was sich dann wiederum "wegintegrieren" lässt...

Vielleicht ist es besser, man macht erstmal generell die "Nebenrechnung" für beliebige reelle Konstanten a,b. Augenzwinkern
Laura1990 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo HAL 9000,

du meinst also diesen Ausdruck: ?

Wie kann ich hier nun etwas wegintegrieren?

Viele Grüße
Laura
 
 
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Noch nicht weit genug: Mit einem quadratischen Term meine ich sowas wie mit Konstanten , d.h. nur noch ein im gesamten Term (Stichwort: quadratische Ergänzung).

Weil dann ist mit Substitution und somit

.
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