Übungsaufgaben als Ersti

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Chris954637 Auf diesen Beitrag antworten »
Übungsaufgaben als Ersti
Hallo zusammen,
Ich habe mein Mathestudium gerade angefangen und bin jetzt nach 6 Wochen etwas am verzweifeln, besonders die Analysis macht mir Schwierigkeiten. Das Problem ist, dass ich auch keine Idee habe, wie ich mich verbessern könnte. Ich kann den Vorlesungen gut folgen und habe auch das Gefühl den Stoff vestanden zu haben, aber ich bin trotzdem nicht in der Lage die Mehrheit der Übungsaufgaben zu lösen unglücklich
Ich weiß einfach nie so richtig, wie ich einen Beweis anfangen sollte und bin mir auch selbst wenn ich eine Idee habe meistens unsicher, wie ich das formal richtig aufschreiben sollte.

Bevor jetzt Aussagen kommen wie "du bist wohl nicht für das Mathe Studium geeignet" muss ich am besten schon mal dazu sagen, dass ein Abbruch für mich unter keinen Umständen in Frage kommt. Ich nehme mal an, dass ich wohl einfach nicht besonders talentiert darin bin, aber ich denke das bedeutet einfach dass ich eben etwas mehr arbeiten muss als andere, was für mich kein Problem wäre. Die Frage wäre nur wie ich das am besten angehe.

Jedenfalls wäre ich für jegliche Art von Tipps oder vielleicht auch Buchempfehlungen sehr dankbar smile
Ich hab für Analysis schon dn Königsberger besorgt, mit den Aufgaben daraus komme ich allerdings auch ncht besser klar...
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Übungsaufgaben als Ersti
Aus meiner eigenen Erstsemester-Zeit weiß ich, daß der Sprung von der Schule zur Uni - gerade was Mathe angeht - schon ziemlich hart ist. Mit etwas Fleiß und Geduld kann man sich da reinwühlen, allerdings möchte ich 2 Fragen stellen:

1. wie bist du an der Schule mit Mathe zurechtgekommen (Abschlußnote)?
2. was sind deine Gründe, ein Mathestudium aufzunehmen?

Vielleicht kannst du auch mal die eine oder andere Aufgabe, die dir Schwierigkeiten bereitet, hier reinstellen. Es ist dann vielleicht möglich, genauer zu sehen, wo deine Schwierigkeiten liegen (verpaßter Schulstoff oder Einarbeiten in Methodiken der Hochschulmathe).

Allerdings solltest du auch realistisch sein und ggf. mit Aussagen wie
Zitat:
Original von Chris954637
muss ich am besten schon mal dazu sagen, dass ein Abbruch für mich unter keinen Umständen in Frage kommt.

vorsichtig sein. Spätestens, wenn du die benötigten Leistungsnachweise nicht erbringen kann, ist es automatisch vorbei. (Sorry, wenn ich das mal offen sage.)
Chris954637 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Übungsaufgaben als Ersti
Dank für deine Antwort.
Also zu 1: in der Schule bin ich ganz gut klargekommen, ich war jetzt kein Überflieger aber ich hatte auch nie Schwierigkeiten. An die Uni an der ich jetzt bin bin ich durch eine Aufnahmeprüfung gekommen, die weit über dem Abi-Niveau liegt und ich habe sie gut bestanden.

Zu 2: mein Beweggrund ist, dass ich später einen Job haben möchte, den ich gerne mache und an dem ich möglichst viel Freude habe und Mathematik die einzige Sache ist, bei der ich mir vorstellen kann einen Großteil meiner Zeit damit zu verbringen ohne jemals die Motivation zu verlieren. Ich würde nach meinem Studium gerne an meiner Uni arbeiten/forschen (wenn ich die Chance haben sollte) und hoffe auch sehr dass das klappen wird.


Und deine offenheit ist kein Problem Big Laugh natürlich wäre es so oder so vorbei wenn ich die entsprechenden Prüfungen nicht bestehe, das ist mir durchaus bewusst.
Ich wollte einfach nur solche "vielleicht ist es nicht das richtige" Oder "wechsel das studienfach" Aussagen schon mal vermeiden, weil mich die Leute die hier anworten ja nicht kennen und jede diskussion darüber deswegen für mich persönlich sinnlos wäre.
Ich dachte nur es wäre vielleicht ganz gut mal ein paar Erfahrungen zu hören smile
Chris954637 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Übungsaufgaben als Ersti
Ich werde hier morgen sobald ich am Computer bin mal ein paar Aufgaben reinstellen, würde mich sehr freuen wenn du oder evtl jmd anderes mir dann weiterhelfen könnte smile
Luscinia Auf diesen Beitrag antworten »

Huhu Wink

grundsätzlich ist deine Einstellung toll. Genau diese Einstellung braucht man, um ein Mathematikstudium zu bestehen, den meisten Abbrechern fehlt etwas der Biss Augenzwinkern
Normalerweise bieten die Hilfskräfte, die deine Übungen betreuen, Sprechstunden an. Aus meiner Erfahrung heraus, wird dieses Angebot viel zu wenig von den Studenten genutzt. Wenn es sowas bei dir auch gibt, würde ich dort auf jeden Fall jede Woche hingehen, bis du das nicht mehr brauchst. Das ist der einzige Tipp, den ich jetzt ohne konkrete Beispiele geben kann. Sobald du ein paar deiner Problemaufgaben reinstellst, werde ich sie mir gerne ansehen.

Ich will dir aber noch einen weiteren Tipp geben: Versteif dich nicht zu sehr auf eine Universitätskarriere, halte dir Alternativen offen. Die Promotionsquote ist in der Mathematik in der Tat sehr hoch, aber nach der Promotion schaffen nur wenige den Schritt zur Professur, welcher langfristig die einzige Möglichkeit ist, an der Uni zu bleiben.
Die, die diesen Schritt schaffen, sind natürlich die besten der Besten. Ich will dir nicht zu Nahe treten, aber für mich hört es sich nicht so an, als gehörtest du da dazu. Ich zum Beispiel hatte überhaupt keine Startschwierigkeiten an der Uni, war ab dem 3. Semester Hiwi, habe einen exzellenten Notenschnitt, aber ich mache mir trotzdem nicht die Illusion, nach meiner noch ausstehenden Promotion an der Uni zu bleiben.

Klar ist es gut, seine Träume zu verfolgen, aber orientiere dich auch in andere Richtungen, das will ich damit sagen Augenzwinkern
Ich wünsche dir natürlich den besten Erfolg bei deinem Vorhaben!

Gruß,
Sabrina
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Übungsaufgaben als Ersti
Zitat:
Original von Chris954637
Ich werde hier morgen sobald ich am Computer bin mal ein paar Aufgaben reinstellen, würde mich sehr freuen wenn du oder evtl jmd anderes mir dann weiterhelfen könnte smile

Gerne. Dafür sind wir ja hier. Willkommen
Vielleicht findest du auch an der Uni ein paar Kollegen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen und mit denen du dich zusammentun kannst. Eventuell gibt es auch von der Fachschaft organisierte Hilfsgruppen.

Zitat:
Original von Luscinia
Klar ist es gut, seine Träume zu verfolgen, aber orientiere dich auch in andere Richtungen, das will ich damit sagen Augenzwinkern

Das möchte ich unterstreichen. Auch in der Wirtschaft sind fähige Mathematiker gesucht. smile
 
 
dr.morrison Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,

ich finde es ebenfalls nicht schlecht, einen etwas konkreten Berufswunsch im Sinne zu haben, der fuer das Studium motivierend ist. Allerdings denke ich, dass man sich in der Mathematik erst einmal zurecht finden muss (in den ersten Semestern), um dann fuer sich selbst zu entdecken, ob es wirklich das ist, was man sich darunter zu Studienbeginn vorgestellt hatte: Insbesondere sollte man immer an der Sache selbst interessiert sein und nicht den Antrieb verlieren - obwohl das insbesondere in den hoeheren Semestern durchaus passieren kann. Daneben wuerde ich noch kurz die Thematik einer Hochschulkarriere kommentieren: Es ist in der Tat sehr schwer, Fuss zu fassen, doch das sollte fuer einen Anfaenger nicht der Punkt sein, hier gilt es, wie oben schon kurz erwaehnt, sich erst einmal zurecht zu finden. Dennoch teile ich Luscinias Ansicht darueber nicht, man koenne an den ersten Semestern ersehen, ob man in irgendeinem Sinne fuer eine Hochschulkarriere geeignet sei. In der Tat gibt es viele Beispiele von heutigen Professoren, bei denen erst spaet der "Groschen gefallen ist", und die ebenfalls eine Menge Schwierigkeiten zu Studienbeginn hatten. Jedoch, da es mir wichtig erscheint und es das Argument, man solle erst einmal ein paar Semester studiert haben, bevor man sich ueber etwaige Berufswuensche ernsthafter Gedanken macht, unterstreicht, hier eine Anmerkung zur mathematischen Forschung. Abhaengig von Universitaet und Forschungsgebiet ist hier ein gravierender Unterschied zwischen Studium und, z.B., Promotion zu bemerken. Obwohl die Probleme in der mathematischen Forschung zum Teil als "Uebungsaufgaben" angesehen werden koennen, ist doch der Unterschied insofern gross, da Uebungsaufgaben erstens meist innerhalb einer Woche zu bewerkstelligen sind - was bei einem einzigen Lemma in der eigenen Forschung um einiges laenger dauern kann, zweitens, man oft ueberhaupt nicht weiss, ob eine formulierte Aussage ueberhaupt stimmt: Man denke an einen Ansatz, der eine bestimmte, aber unklare Abschaetzung erfordert. Dieses zeitweilige Unwissen hat man bei Uebungsaufgaben so gut wie nie, da die alleinige Aufgabenstellung, etwas sei zu zeigen, schon die Richtigkeit der zu zeigenden Aussage impliziert. Allerdings ist das auch einer der schoensten Facetten der Mathematik, was man aber fuer sich selbst entdecken muss. Kurz: Natuerlich kann der Berufswunsch im Hinblick auf mathematische Forschung schon frueh formuliert werden, allerdings sollte man zuerst eine entsprechende Promotionsphase abwarten, in der es halbwegs ersichtlich werden sollte, ob man in den naechsten Jahre daran anknuepfen will.

Um nun auf die eingangs gestellte Frage zurueck zu kommen: Luscinias Vorschlag mit den Sprechstunden der Assistenten ist wirklich sehr wertvoll, und ich kann ihre Ansicht diesbezueglich nur teilen. Meistens bieten Universitaeten auch Tutorien an, bei der schon erfahrenere Studenten Hilfestellungen geben, was z.B. auch den Anfang eines speziellen Beweises betreffen kann. Und dann, natuerlich, gibt es das Matheboard Wink , wo Du ebenso Hilfestellungen zu Aufgaben erhalten kannst. Beachte aber, dass es kein universelles Erfolgsrezept gibt, mit dem man alle moeglichen Aufgaben bearbeiten, daher auch von mir der Ratschlag: Setze Dich hin und uebe, uebe, uebe.

Ich fand waehrend meines Studiums die Analysis-Reihe von Fritzsche (Grundkurs Analysis 1 und 2) recht gut, und ich hoere recht oft, dass das sog. "Tutorium Analysis 1 und 2" von Modler und Kreh auch einen sehr guten Dienst an Studenten leisten soll. Daneben gibt es noch eine unzaehlige Liste von Standardwerken, z.B. die Buecher von Forster, Heuser, Walter, etc., und diese solltest Du so lange durchforsten, bist Du dasjenige Buch gefunden hast, das Dir am besten passt. Meiner Erfahrung nach reicht allerdings nicht immer ein Buch, teilweise muss man sich fuer einen Beweis die Zugaenge in mehreren Buechern ansehen und dann dasjenige waehlen, in dem man den besten Zugang findet.

- man verzeihe mir die vielen der englischen Tastatur geschuldeten Rechtschreibfehler smile
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