Monotonie bei Funktionen

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Monotonie bei Funktionen
Hallo,

ich habe hier ein Beispiel zur Monotonie bei Funktionen:
Ich soll untersuchen, in welchen Teilintervallen die Funktion mit streng monoton wachselnd oder fallend ist.

Also wenn ich zwei Punkte habe a und b bzw. ein Intervall [a,b], wobei a < b. Wenn f(a)<f(b) ist, dann nennt man das streng monoton fallend und für f(b)>f(a) monoton wachsend.

Naja ich hab mir mal den Graphen angeschaut und eig. ist diese Funktion ja immer streng monoton fallend. Für sehr große x wird Null angenähert.

und für ist und , wo bei sich bei ein Hochpunkt und bei ein Tiefpunkt befinden soll. Wie geht das denn bitte? Ich glaube ich habe da irgendetwas nicht beachtet. Würde mich über Hilfestellungen freuen!

LG
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Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Naja ich hab mir mal den Graphen angeschaut und eig. ist diese Funktion ja immer streng monoton fallend


Das wirkt vielleicht nur auf den ersten Blick so.
Wenn du die y-Achse mal deutlich feiner skalierst, dann sieht man auch besser, dass es dort in der Tat einen lokalen Hoch- und Tiefpunkt gibt.
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D.h im Intervall ist die Funktion streng monoton fallend, im Intervall streng monoton wachsend? Aber was passiert danach, ohne jetzt den Graphen näher anzugucken?
Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn du die lokalen Extrema identifiziert hast, dann hast du deine Antwort, denn nur dort ändert der Graph sein Steigungsverhalten.
Da in x=3 ein lokales Maximum vorliegt, fällt der Graph danach logischerweise.
Nochmal ansteigen geht ja nicht, denn sonst müsste es nach x=3 ja nochmal eine Extremstelle geben, was nicht der Fall ist.
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D.h. ich brauche nur Extremas ausrechnen und dann weiß ich schon, dass vor einem lokalen Minima die Funktion fällt und nachher wieder steigt. Bei einem Maxima gilt dasselbe nur mit "wachseln".
Richtig so?

Spezialfall: Was wäre, wenn es nach einem Minima/Maxima einfach gerade weiter gehen würde?
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Kann mir jemand weiterhelfen bitte?
 
 
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Irgendwie geht mein Thread immer unter, sorry für den "Push", aber kann mir wer weiterhelfen bitte?
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Abstract
D.h. ich brauche nur Extremas ausrechnen und dann weiß ich schon, dass vor einem lokalen Minima die Funktion fällt und nachher wieder steigt. Bei einem Maxima gilt dasselbe nur mit "wachseln".
Richtig so?

Ja.
Zitat:
Original von Abstract
Spezialfall: Was wäre, wenn es nach einem Minima/Maxima einfach gerade weiter gehen würde?


Was heißt "einfach gerade weiter gehen"?
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Naja so ne Art Rampenfunktion, oder gibts sowas net bzw. ist das nicht differenzierbar?
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

Ahso, du meinst soetwas wie .

Das gibt es (es gibt sogar glatte Funktionen, die das können). Da es danach "flach" weiter geht, findest du bei den Nullstellen der Ableitung hier alle nichtnegativen Zahlen -- etwas allgemeiner wenigstens ein Intervall von Nullstellen der Ableitung. D.h. du wirst schon merken, wenn so etwas passiert.
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Ahh ok danke.

Wie wäre es dann z.B. bei f(x)=sin(x)+x für x \in \mathbb R?
1. Ableitung ist ja cos(x)+1 und ein Extrema haben wi rbei x=\phi
2. Ableitung ist ja -sind(x)+1, also haben wir -sin(180)+1 = 1, also ist das ein Tiefpunkt.

Naja und wie weiß man nun, ohne den Graphen zu zeichnen, ob es vom -unendlichen her fällt oder vom +unendlichen?
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

Das ist ein Sattelpunkt der unendlich vielen ja. Deine zweite Ableitung ist falsch (warum verschwindet die 1 beim ableiten nicht?) Und du meinst wirklich wie die Funktion f aussieht? Das sieht man an selbst. Man weiß, dass Sinus durch +1 und -1 beschränkt ist. Also ist für alle x. D.h. bis auf kleine Oszillationen verhält sich die Funktion wie (also die Identität). Also und .
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Oh, ahja stimmt.

Also bei der zweiten Ableitung kommt einfach Null raus. Was hat denn das zu bedeuten? Wenn die 1. Ableitung x=\pi ergibt. Ist das dann überhaupt ein Extrema, oder wie behandelt man das jetzt?

Ich meine, was man sagen kann wenn man sich den Graphen anguckt ist folgendes: Im Intervall für ist die Funktion monoton wachsend.

Kann man das so sagen? Denn bei ist die Steigung ja immer Null.
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

Es gibt einen Satz: Ist und sei n deart, dass für alle und . Dann ist es ein Extremum, falls gerade und ein Sattelpunkt, falls ungerade. Kurz: Mal kann immer weiter ableiten, bis die Ableitung zum ersten Mal nicht verschwindet. Dann muss man nur gucken ob man eine gerade oder ungerade Zahl oft abgeleitet hat. Gibt es so ein nicht, liefert der Satz keine Aussage.

Hier sieht man, dass die zweite Ableitung noch verschwindet, die dritte aber nicht. Da drei also ungerade ist, liegt kein Extremum vor.

Alternativ: Man erkennt an die Funktion überall (!) monoton wachsend ist. Und eine monotone Funktion nimmt nur degenerierte "Extrema" an, d.h. wenn sie eine Weile konstant bleibt.

Was an der Ableitung höchstens unklar ist, ob die Funktion streng monoton wächst. Auch das kann man sich schnell klar machen: Wenn sie das nicht täte, gäbe es mit , und aus Monotonie für alle . Und das verträgt sich damit, dass die Stellen der verschwindenten Ableitung nur isolierte Punkte sind. Und streng monotone Funktionen nehmen überhaupt keine lokalen Extrema an (bzw. genau an Randpunkten des Intervalls, falls das Intervall welche enthält.)
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Achso, die Funktion ist NICHT streng monoton wachsend, sondern nur monoton wachsend, da bei monoton wachsend die Null ja zählt. Richtig?
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

Du hast mich falsch verstanden. Die Funktion IST streng monoton wachsend, die Ableitung kann sowas aber hin und wieder nicht sehen. (Läuft darauf hinaus, dass die Ableitung durch einen Grenzwertprozess zustande kommt, und es Folgen von strikt positiven Zahlen gibt, die gegen 0 konvergiert.)

Ein einfacheres Bsp. ist . Die Funktion ist ebenfalls streng monoton wachsend (d.h. , obwohl und damit .
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Achso okay hmm, aber ich verstehe folgendes nicht:

Aber hat z.B. x^3 nicht bei 0/0 eine Steigung von Null, warum ist das dann streng monoton wachsend?

monoton wachsend heißt ja: x <= y und f(x)<= f(y) und f'(x)>=0.
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

Per Definition ist monoton wachsend: und streng mononton wachsend .

Es gibt folgende Aussagen: Ist differenzierbar (wir sind in einem Intervall) und dann ist die Funktion monoton wachsend. Gilt , so ist streng monoton wachsend.

Die Aussage sagt nicht, dass notwendig ist zur strengen Monotonie. Sie sagt nur: Wenn die Ableitung starken Wachstum sieht, dann ist die Funktion streng monoton. Es sagt aber eben nicht aus, dass aus strenger Monotonie folgt, dass für alle x.


Die Idee im Beweis ist, dass falls streng monoton und . Da dann ist auch . Für erhalten wir . Das meinte ich mit der Folge von positiven Zahlen, die ggf. gegen 0 konvergiert. In dem Fall ist die positive Differenz , die die strenge Monotonie misst, zwar da, aber sie ist klein. So klein, dass man sie durch teilen kann, und sie immer noch für verschwindet.
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Achso danke es wird besser, d.h. jetzt in Worten:

ist streng monoton, weil es genau nur einen einzigen Punkt gibt wo die Steigung Null ist, dass ist bei , aber bei steigt die Funktion schon wieder, d.h. es gibt nie mehr als einen Punkt, wo die Ableitung Null ist. Würd es mehr geben, also die Funktion konstakt verlaufen, dann würde man nur monoton wachsend bzw. fallend sagen, richtig?

Aber wie man jetzt ohne den Graphen anzugucken nach guckt ist mir nicht klar. Könntest du es mir nochmals erklären? Z.b. wie zeigt man bei , dass diese streng monoton wachsend ist?

Also: , d.h. bei ist die Steigung Null. Aber wie beweist man nun, dass es doch streng wachsend oder fallend ist?

Ist folgendes der Beweis dafür?

Zitat:
Die Idee im Beweis ist, dass falls streng monoton und . Da dann ist auch . Für erhalten wir . Das meinte ich mit der Folge von positiven Zahlen, die ggf. gegen 0 konvergiert. In dem Fall ist die positive Differenz , die die strenge Monotonie misst, zwar da, aber sie ist klein. So klein, dass man sie durch teilen kann, und sie immer noch für verschwindet.


Der erste Satz ist mir klar, das sagt einfach aus, dass es eine Steigung gibt, nämlich eine streng monotone. Aber das ist ja noch kein Beweis. Was bringt es x and y annähern? Du meinst , oder? Denn dann haben wir genau diesen einen Punkt, wo die Ableitung = 0 ist. Aber bewiesen ist doch hier wieder nichts oder?
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

Die Funktion wächst immer im Sinne der Monotonie, auch wenn ihre Steigung im Sinne der Ableitung an einer Stelle verschwindet.

Aus überall folgt schon einmal monotones Wachstum. Ich hatte eben schon kurz argumentiert warum aus überall und bis auf vereinzelte Punkte impliziert, dass die Funktion sogar streng monoton wachsend ist.

Man kann natürlicher elementarer argumentieren über die Ordnungsaxiome der reellen Zahlen. Im Prinzip läuft alles auf für alle und die Transivität des Vergleichens hinaus. Da punktsymmetrisch reicht es hier zu betrachten. Dann liefert das oben sofort , was zu zeigen war.

Der Beweis unten war um zu zeigen, dass sowohl Monotonie als auch strenge Monotonie implizieren, dass (falls die Ableitung existiert), und zu zeigen, warum auch strenge Monotonie nicht ausreicht um immer zu folgern. Die Ableitung sagt aus was passiert wenn und sehr nahe beinander sind und man den entsprechenden Differenzenquotienten untersucht. Da kommt ein Grenzwert ins Spiel und dort verliert man das strikte Ungleichzeichen im Beweis (und in der "Realität").
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