Mehrdeutiges Minimalpolynom?

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hahiho Auf diesen Beitrag antworten »
Mehrdeutiges Minimalpolynom?
Meine Frage:
Die Aufgabe ist eine andere, aber baut darauf auf:
Sei K Körper mit Charakteristik 2, K(a) eine 2-dim. Körpererweiterung.
Was ist das Minimalpolynom von a?

Behauptung: Min.pol. = x^2 + x + c, c aus K

Meine Ideen:
Mein Problem ist:
Wenn ich (x-a)(x-(1+a)) wähle, bekomme ich x^2 + x + a(1+a), was ein Kandidat für das Minimalpolynom wäre.

Wenn ich aber (x-a)(x-(k+a)) = x^2 + k*x + a(k+a) (k aus K) wähle, bekomme ich doch auch ein über K irreduzibles Polynom 2. Grades mit NS a, was aber auch ein Kandidat für das Minimalpolynom wäre. Außerdem ist doch (k+a) in der Basis {1, a} von K(a) darstellbar, also aus K(a).

Warum ist jetzt das erste mein Minimalpolynom und das zweite nicht?
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mehrdeutiges Minimalpolynom?
Ich bin kein Algebraiker, aber es reicht doch nicht, dass in ist, es muss in liegen. Sonst wäre bereits das Minimalpolynom.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Folgende Überlegung:

Sei der Körper mit 4 Elementen. Dann gibt es normierte quadratische Polynome über .

* Davon besitzen 4 eines der Elemente von als doppelte Nullstelle.
* Und besitzen einfache Nullstellen.

Somit verbleiben über irreduzible Polynome. Polynome vom Typ mit gibt es aber nur 4, von denen auch noch zwei reduzibel sind (nämlich und ). Also kann nicht jedes über irreduzible Polynom vom Typ sein.
3215 Auf diesen Beitrag antworten »

Ok vielleicht habe ich auch etwas falsch verstanden. Also die gesamte Aufgabe lautet:

Sei K ein Körper der Charakteristik 2, und sei L eine Erweiterung von K von Grad 2.

1. Man beweise, dass L von der Gestalt K(a) ist, wobei a eine Nullstelle eines
irreduziblen Polynoms über K der Form x^2 + x + c mit c aus K ist, und zeige, dass
die andere Nullstelle dieser Gleichung gleich a + 1 ist

Vielleicht habt ihr noch andere Ideen wie man das lösen könnte. Ich hänge halt an der Stelle, wo man zeigen soll, dass a eine NS dieses Polynoms x^2 + x + c ist. Also ich dachte man müsste eben alle anderen irreduziblen Polynome von Grad 2 ausschließen aber ich komme immer nur bis

x^2 + bx + c

und das b bekomme ich nicht weg.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von 3215
aber ich komme immer nur bis

x^2 + bx + c

und das b bekomme ich nicht weg.


Das b kann man auch nicht wegkriegen.


Zitat:
Original von 3215
1. Man beweise, dass L von der Gestalt K(a) ist, wobei ...


Hm ... vielleicht ist ja auch gar nicht , sondern gemeint.
3215 Auf diesen Beitrag antworten »

Naja, also K(a) ist isomorph zu K[x]/(min(x)) wobei min(x) das Minimapolynom von a ist. Dass die Erweiterung algebraisch ist, gilt, weil sie endlich ist (Grad 2). Aber ich weiß nicht warum dann das Minimalpolynom die Form x^2 + x + c haben MUSS!
 
 
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von 3215
Aber ich weiß nicht warum dann das Minimalpolynom die Form x^2 + x + c haben MUSS!


KANN! Wenn die Aussage " ist von der Gestalt " bedeuten soll, daß isomorph zu einem ist, dann wäre ja nur zu zeigen, daß es über ein irreduzibles Polynom der Gestalt gibt. Und eine symbolische Nullstelle dieses Polynoms paßt dann für .
3215 Auf diesen Beitrag antworten »

Achsoo! Jetzt wird es mir klar:

Also man kann ja auch andere a adjungieren, die dann auch andere Minimalpolynome haben. Diese Erweiterungen sind aber isomorph zu der mit x^2 + x + c.

Meinst du das?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, das meine ich. Sonst wüßte ich nicht, wie man die Aufgabe verstehen soll.
Bleibt also zu zeigen, daß nicht alle Polynome reduzibel sein können.
3215 Auf diesen Beitrag antworten »

Ok super, vielen Dank für die Hilfe! Freude
3216 Auf diesen Beitrag antworten »

Tja jetzt habe ich das Problem mit irreduzibel:

ist genau dann irreduzibel über , wenn es keine Nullstellen in hat. Angenommen: Sei eine Nullstelle von . Dann gilt .
Da bereits isomorph zu ist, kann man darstellen als mit . Da Charakteristik von 2 ist, folgt:
. Nun ist also:



Welches kann ich denn jetzt finden, sodass man es nicht durch darstellen kann? Denn dann gäbe es einen Widerspruch und das obige Polynom wäre für dieses c irreduzibel. Wenn ich dieses c habe, bin ich fertig.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Geht es hier nur um endliche Körper? Oder dürfen die Körper auch unendlich sein? Dann wäre schon hinfällig.

Für den Fall der Endlichkeit würde ich eine kombinatorische Überlegung anstellen. Dabei hilft die Gestalt der Nullstellen, wie sie in der Aufgabe behauptet wird.

Betrachten wir also mit .

1.

Ist Nullstelle von , so ist auch Nullstelle, egal ob nun in oder einem Oberkörper von liegt, denn



Insbesondere besitzt nur einfache Nullstellen.

2.

Betrachte nun Mengen der Art mit . Jedes Element von liegt in einer solchen Menge, zwei verschiedene Mengen sind aber disjunkt. Somit ist disjunkte Vereinigung solcher Mengen. Die Menge ist invariant bezüglich der Addition von 1.
Das Polynom ist nun gerade das mit und als Nullstellen. Polynome dieser Art gibt es aber höchstens halb so viele, wie Elemente besitzt ( verbraucht ja immer zwei Elemente von ). Alle anderen , die also nicht von der Gestalt sind, führen folglich zu irreduziblen Polynomen .

Jetzt hoffe ich nur, daß ich bei dieser Argumentation nichts übersehen habe ...
3215 Auf diesen Beitrag antworten »

Uff! Ziemlich gute Überlegung. Das sollte es wohl sein.
Dann hoffe ich mal, dass ich dich nicht nochmal beanspruchen muss.

Vielen Dank jedenfalls!! Freude
3215 Auf diesen Beitrag antworten »

Ist es nicht noch einfacher zu sagen, dass, sobald ein Element bzw. , so gilt dies bereits für nicht:
aber die Darstellung ist eineindeutig in , das heißt jedes Element lässt sich durch ein darstellen. Das bedeutet aber wiederum, dass sich die Darstellung nicht durch für ersetzen lässt. Und das heißt, dass die Vorderung nicht erfüllt.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

So ganz schlau werde ich aus deinen Ausführungen nicht, schon weil im ersten deutschen Satz das Prädikat fehlt. Meinst du, daß für kein als mit geschrieben werden kann?

Da hätte ich dann den Körper mit 4 Elementen. Es gilt , d.h. ist Nullstelle des über irreduziblen Polynoms .

Jetzt nehme ich (oder ), also . Es gilt aber . Und auch mit (oder ) funktioniert es nicht:

Von den vier Polynomen sind übrigens die ersten beiden von der Form mit bzw. , also reduzibel, die beiden letzten folglich irreduzibel über (siehe meinen vorigen Beitrag).

Oder hattest du etwas anderes im Sinn?
Und offen ist auch noch die Frage nach unendlichen Körpern der Charakteristik 2.
3215 Auf diesen Beitrag antworten »

Es wird nicht ausgeschlossen, dass es unendlich ist. Daher vermute ich auch eine einfachere Lösung dahinter, schon weil es nur eine von zwei Teilaufgaben ist.

Die zweite Teilaufgabe wäre:
Gibt es einen Automorphismus in L mit a -> a+1?
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