Frage zu Gleichmäßiger Konvergenz

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inalotte Auf diesen Beitrag antworten »
Frage zu Gleichmäßiger Konvergenz
Hi,

ich habe gerade folgende Matheaufgabe:

Ich soll die Funktionenfolge die auf [0,1] definiert ist auf punktweise und gleichmäßige Konvergenz untersuchen. Ich wollte einmal fragen ob meine Lösung korrekt ist.

Punktweise Konvergenz:
Die Funktion konvergiert punktweise gegen f(x)=0 (für x=1) oder 1(für x ungleich 1)

Gleichmäßige Konvergenz:
Ich denke, die Funktion ist gleichmäßig konvergent , bin mir aber nicht sicher.
Ich habe hier 2 Fälle unterschieden, einmal x=1 und einmal x!=1 und dann in die Definition mit epsilon eingesetzt (. Beide Male findet sich ein Index N ab welchem der Betrag kleiner epsilon wird, aber ich sehe irgendwie gerade nicht den Unterschied zu punktweiser Konvergenz... Bei Wikipedia steht "die Wahl von N hängt bei gleichmäßiger Konvergenz nur von epsilon ab", auch das verstehe ich leider überhaupt nicht. Kann mich vielleicht jemand aufklären?
Iorek Auf diesen Beitrag antworten »

Bevor du dir die Mühe mit Epsilon machst: hattet ihr schon Aussagen zu gleichmäßigen Funktionenfolgen und Stetigkeit? Damit wärest du in einer Zeile fertig. smile

Edit: Mach du ruhig weiter, Guppi. Dein Beitrag liefert mehr als meiner!
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo inalotte,

bei punktweiser Konvergenz nimmst du dir erst irgendein aus dem Definitionsbereich vor und schaust dann, ob es zu ein gibt, so dass , falls . Bei gleichmäßiger Konvergenz muss das für alle uniform gelten, das heißt du kannst dir nicht zuerst aussuchen und dann alles überprüfen, sondern du musst zeigen, dass es zu vorgegebenem so ein gibt, das dann für alle gleichzeitig die Eigenschaft von oben hat. Dein "beide male findet sich ein Index N" zeigt dir also schon, dass du falsch vorgegangen bist. Du darfst keine verschiedene N für diese Fälle finden. Nur ein festes N, das nicht von x abhängen darf, nur von .

Es gibt hier übrigens auch einen Satz, der dir sofort sagen würde, dass keine gleichmäßige Konvergenz vorliegt. Allerdings solltest du diesen evt. erst mal nicht benutzen, bevor du den Unterschied richtig verstanden hast. Ich denke, du solltest erstmal von Hand nachrechnen, ob die Funktionenfolge glm. konvergiert, weil dir die Anwendung des Satzes für dein Verständnis nichts bringen würde.
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,

habe ich die Grenzwertfunktion denn richtig rausbekommen?
Ich verstehe das irgendwie nicht so ganz..angenommen ich habe die richtige Grenzwertfunktion raus, dann ändert sich ja die Funktionsvorschrift abhängig von x (in diesem Fall 0 für x=1, 1 für x!=1), also wäre die Folge nicht konvergent? Und zu punktweiser Konvergenz: Wenn ich EIN x gefunden habe, für die die Folge konvergiert, ist sie dann schon punktweise konvergent?
Liebe Grüße smile
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, die punktweise Grenzfunktion hast du richtig herausbekommen.

Zitat:
angenommen ich habe die richtige Grenzwertfunktion raus, dann ändert sich ja die Funktionsvorschrift abhängig von x (in diesem Fall 0 für x=1, 1 für x!=1), also wäre die Folge nicht konvergent?


Das verstehe ich nicht. Wie genau folgerst du die Nichtkonvergenz?

Zitat:
Und zu punktweiser Konvergenz: Wenn ich EIN x gefunden habe, für die die Folge konvergiert, ist sie dann schon punktweise konvergent?


Nein, das ist falsch. Die Folge muss schon in allen Punkten konvergieren.
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Guppi12


Zitat:
Und zu punktweiser Konvergenz: Wenn ich EIN x gefunden habe, für die die Folge konvergiert, ist sie dann schon punktweise konvergent?


Nein, das ist falsch. Die Folge muss schon in allen Punkten konvergieren.


Hey super danke für die Antwort.
Dass die Folge in allen Punkten x konvergiert ist doch die von dir genannte Vorraussetzung für gleichmäßige Konvergenz, oder bringe ich jetzt etwas durcheinander?
 
 
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Neuer Versuch für gleichmäßige Konvergenz

Fall 1, x=1

-->bekomme ich nicht kleiner epsilon, da die 1 auch bei steigenden N immer stehenbleibt, korrekt? Habe ich wohl eben übersehen..daraus folgt dann, dass f nicht gleichmäßig konvergiert, aber so ganz verstehe ich den Unterschied trotzdem nicht unglücklich
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Nein, das ist nicht richtig. Wenn du in für Eins einsetzt, steht da doch .

Ich bin gerade etwas ratlos, wie ich dir das noch anders erklären könnte. Weitere Erklärungen von anderen sind natürlich willkommen.

Vielleicht mal an einem anderen Beispiel:

Betrachte die Funktionenfolge , falls und , falls .

Kannst du dir diese Funktionenfolge vorstellen? Bis zum Punkt x=n haben wir die konstante Einsfunktion, dahinter die Nullfunktion. Diese konvergiert punktweise gegen die Einsfunktion , denn wenn ich mir irgendein festes hernehme, muss ich ja nur warten, bis so groß ist, dass gilt und wir haben für solche immer . Gleichmäßig konvergiert diese Funktionenfolge aber nicht, denn dafür müsste der Abstand von zu auf dem gesamten Definitionbereich gleichmäßig kleiner werden. Dass dies nicht der Fall ist, sieht man schnell, denn egal welches ich mir vornehme, für gilt immer , also gibt es immer Punkte, wo der Abstand groß bleibt. Genau das soll bei glm. Konvergenz nicht passieren, verstehst du?

Edit: Habe jetzt erst gesehen, dass da noch ein Beitrag mehr davor war. Hier meine Antwort

Zitat:
Dass die Folge in allen Punkten x konvergiert ist doch die von dir genannte Vorraussetzung für gleichmäßige Konvergenz, oder bringe ich jetzt etwas durcheinander?


Nein! Es macht doch einen Unterschied, ob man fordert, dass für jedes einzeln betrachtet der Abstand irgendwann mal klein wird, wobei das stark von dem speziellen abhängen darf, wie schnell das gehen darf ODER ob ich fordere, dass der Abstand für alle gleichzeitig klein werden muss. Siehst du das nicht?
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Hey Danke, ich gehe jetzt schlafen und werde morgen nochmal dein Beispiel anschauen. Danke soweitsmile
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Also irgendwie habe ich damit noch ein Problem.
Guckt man sich den ersten Fall an, x=1, dann steht da
.

Der zweite Fall x ungleich 1. also :



Und dieser Betrag geht doch eindeutig gegen Null in dem Intervall [0,1).Warum genau ist die Folge jetzt nicht gleichmäßig konvergent? Habe gerade irgendwie eine lange Leitung sorry dafür unglücklich
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Wir gehen einfach mal Schritt für Schritt die Definition durch.

Ich gebe vor. Jetzt zeig du mir ein natürliches , so dass für alle gilt.

Vielleicht ist es hier etwas schwieriger zu überblicken, falls dir das zu kompliziert ist, nimm stattdessen mal die Funktionenfolge , also ohne das Quadrat. Deiner Argumentation nach müsste diese ja gegen die gleiche Grenzfunktion gleichmäßig konvergieren.

Zeige mir ein natürliches , sodass für alle .
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Das wird schwierig, denn x kann ja beliebig nah an die 1 ran. Also ein festes n werde ich dir nicht nennen können, weil egal wie groß das n ist, ich pack das x einfach noch dichter an die eins ran und es haut nicht mehr hin, oder?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, genau das ist der Punkt. Bei punktweiser Konvergenz ist das erlaubt. Für jeden Punkt alleine konvergiert die Funktionenfolge ja gegen die Grenzfunktion. Alle Punkte gemeinsam tun dies aber nicht mehr, deswegen liegt hier keine gleichmäßige Konvergenz vor. Ist der Unterschied nun klar geworden?
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Ja schon viel klarer, Danke smile Eine Frage noch: wie zeige ich das denn nun mathematisch?
Meine Begründung eben war ja recht intuitiv und würde in der Klausur sicher nicht so akzeptiert werden.
mfG
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Für die Funktionenfolge ohne Quadrat wäre das recht simpel direkt anhand der Definition zu machen.

Man könnte so argumentieren: Würde die Funktionenfolge gleichmäßig konvergieren, so gäbe es zu ein , sodass für und alle gilt . Dabei ist dann der punktweise Grenzwert, denn dieser wäre der einzig mögliche Kandidat für einen gleichmäßigen Grenzwert. Speziell für und ist dies aber offensichtlich falsch, wie man durch Einsetzen sieht, also muss die Annahme falsch gewesen sein.

Für deine eigentlich Aufgabe müsste man da schon etwas mehr tun. Erinnern wir uns nocheinmal an die Frage von Iorek zu Beginn.

Zitat:
Bevor du dir die Mühe mit Epsilon machst: hattet ihr schon Aussagen zu gleichmäßigen Funktionenfolgen und Stetigkeit? Damit wärest du in einer Zeile fertig. smile


Kennst du irgendetwas in der Art?
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Hab gerade mal in den Skript geschaut, sieht nicht so aus unglücklich
Hättest du vielleicht eine Anregun, wie ich an sowas rangehen könnte?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Idee ist dann, immer schön abzuschätzen. Du weißt, dass du möglichst groß machen musst, das kann man umschreiben zu . Kannst du das irgendwie vereinfachend nach unten abschätzen?
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

mhmm ich würde es so versuchen:

(wegen x^n<1) Und bei x^n selbst greift dann wieder die Argumentation von eben?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Richtig.
inalotte Auf diesen Beitrag antworten »

Super, ich habe es jetzt auf jedenfall einigermaßen verstanden.Vielen Dank!

mfG
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