Inhomogene DGL 1. Ordnung - Wärme |
18.08.2016, 17:45 | Seoman | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Inhomogene DGL 1. Ordnung - Wärme Hallo zusammen, ich versuche seit geraumer Zeit eine inhomogene DGL 1.Ordnung zu lösen. Allerdings komme ich nie auf ein physikalisch sinnvolles Ergebnis, und ich vermute es hängt irgendwo bei der Mathematik. Betrachtet wird ein Festkörper (z.B. ein ohmscher Leiter; ein Stück Kupfer). In dessen System wird eine konstante Verlustleistung erzeugt (z.B. 20 W). Angenommen wird eine homogene Temperaturverteilung (also keine Wärmeleitung innerhalb des Körpers). Die Wärme wird nur mittels Konvektion abgeführt. Die Frage ist wie der Temperaturverlauf über die Zeit ausschaut. Dieses möchte ich in Excel mit der gelösten DGL veranschaulichen. Ansatz (mit Q als Wärmeleistung nicht Energie): mit Umstellen zur Normalform: Alle Konstanten vereinfachen: AWP: Meine Lösung zur Zeit ist: Diese ist aber ganz offensichtlich falsch. 1. Erwarte ich eher eine exp(1-at) Lösung 2. Das Q positiv auf die Umgebungstemperatur (Tamb) wirkt und 3. Das Tamb nicht x2 genommen wird. Kann mir jemand bei der richtigen Lösung helfen? Vielen Dank svhon mal im voraus! Meine Ideen: Ansatz (mit Q als Wärmeleistung nicht Energie): mit Umstellen zur Normalform: Alle Konstanten vereinfachen: AWP: Meine Lösung zur Zeit ist: Diese ist aber ganz offensichtlich falsch. 1. Erwarte ich eher eine exp(1-at) Lösung 2. Das Q positiv auf die Umgebungstemperatur (Tamb) wirkt und 3. Das Tamb nicht x2 genommen wird. Kann mir jemand bei der richtigen Lösung helfen? Vielen Dank schon mal im voraus! |
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19.08.2016, 08:47 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
RE: Inhomogene DGL 1. Ordnung - Wärme Zunächst: mir ist nicht klar, warum du unter "Meine Ideen" nochmal den gleichen Text postest und wofür die Abkürzung "amb" steht. Nun zur eigentlichen Frage: Hier würde es das Verständnis erleichtern, wenn du zu dieser DGL:
erst mal die allgemeine Lösung angibst. Ich kann nämlich nicht den nächsten Schritt zu dieser Lösung:
nachvollziehen. Bei meiner Rechnung erhalte ich ein anderes Ergebnis. |
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19.08.2016, 19:29 | Seoman123 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hi, danke für die Hilfe. Das mit dem Doppelpost war ein versehen. Ich hatte alles ins erste Feld geschrieben, musste dann aber auch noch was ins "meine Idee"-Feld schreiben. Habe das dann kopiert statt auszuschneiden, und dann vergessen zu löschen Nachträglich bearbeiten kann ich auch nicht, da ich nicht registriert bin... Bin auch gerade im Urlaub, und schreibe daher mit dem Tablet - was es noch mal komplizierter und aufwendiger macht. Zu den Variablen (sorry, vergessen zu definieren): Umgebungstemperatur des Fluids Wärmeübergangskoeffizient Masse des Festkörpers Wärmeaustauschfläche zwischen Festkörper und Umgebung Wärmekapazität des Festkörpers Temperatur des Festkörpers Nun zur allgemeinen Lösung der DGL: Homogene Lösung: Allgemeine Lösung (durch Variation der Konstanten): EDIT(Helferlein): Latex "repariert". Umlaute sind problematisch, daher am besten nur ausserhalb der Klammer verwenden. |
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19.08.2016, 21:27 | Seoman123 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Achso, danke dir! |
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20.08.2016, 12:47 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Korrekt ist:
Das läßt sich auch bequemer so ausdrücken: |
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21.08.2016, 15:59 | Seoman123 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Stimmt hab den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen... Aber nichtsdestotrotz ist die allgemeine Lösung richtig? Habe nun auch eine andere spezielle Lösung raus. Habe diese aber gerade nicht zur Hand (trage ich nachher nach). Allerdings ist die auch physikalisch falsch. Noch mal grundsätzliche Fragen: Ich erwarte eigentlich einen exponentiellen Anstieg zu der Temperatur . Dementsprechend muss der e-Verlauf doch folgende Form haben? Davon ist die Lösung aber meilenweit entfernt. Allen voran, da eine homogene Lösung immer mit gelöst wird. Wo ist da der Denkfehler? P.S. stimmt mit dem Minus der homogenen Lösung. Tippfehler meinerseits |
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22.08.2016, 08:42 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ja, sonst hätte ich darauf explizit hingewiesen.
Prinzipiell hat doch die Lösung diese Form, wenn man mal weiter umformt: EDIT: diese Umformung funktioniert natürlich nur für C > 0. |
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28.08.2016, 14:13 | Seoman123 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hallo klarsoweit, ich bin wieder am arbeiten, und da bleibt sowas leider hinten liegen. Also entschuldige die späte Antwort. Und danke für den Hinweis. Ich dacht die ganze Woche über, dass ich es damit lösen könne. Aber nach gut 2h in der Sonne und lauter ln-rechenregeln komme ich trotzdem nicht weiter... vielleicht sollte ich mal aus der Sonne raus Aber kannst du mir vielleicht noch einen Hinweis geben? Das einzige was ich mit dem neuen Ansatz schaffe, ist mein umzuformen. Aber an dem exp-Gebilde tut sich bei mir nichts... |
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29.08.2016, 15:41 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Um was geht es im Moment noch? Um die Gleichheit von und ? Falls ja, siehe hier: |
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29.08.2016, 19:36 | Seoman123 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hi, die Herleitung habe ich noch verstanden. Das Problem was ich habe, ist das ich eine DGL-Lösung in der Form erwarte (wie ein PT1-Glied). Also das sich der Festkörper nach einer gewissen Zeit bei einer bestimmten Temperatur einpendelt (also wenn sich Konvektion und Verlustleistung im Gleichgewicht befinden). Aber meine DGL-Lösung hat ja die Form . Und fällt daher exponentiell vom Anfangswert ab. Wie komme ich auf die Form? |
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29.08.2016, 21:07 | Hausmann | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hallo! Ohne die mathematischen Betrachtungen stören zu wollen: Man muß bei solchen Vorgängen mit einer stärkeren Erwärmung rechnen und das macht die linearen Ansätze und die Beschränkung auf Konvektion leider zunichte. mfG! |
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30.08.2016, 08:50 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich dachte, wir waren schon so weit, daß die allgemeine Lösung diese Form hat: Der Anfangswert ist also . Der Grenzwert ist b/a und es hängt vom Vorzeichen von C ab, ob du einen Temperaturanstieg oder -abfall hast. |
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30.08.2016, 09:36 | Ehos | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
@Seoman123 Durch die Vielzahl deiner Symbole und die Unklarheit deiner Fragestellung ist es schwer, dir zu antworten. Außerdem wurde dir schon das Wesentliche durch @klarsoweit gesagt. Deine Aufgabe ist eine einfache Anwendung des Newtonschen Abkühlungsgesetzes (Siehe WIKIPEDIA). Symbole: Das Newtonsche Abkühlungsgesetz besagt folgendes: Die Abkühlung eines Körpers ist proportional zur Differenz aus Körpertemperatur und Umgebungstemperatur, also Wenn durch Konvektion zusätzlich Wärmeenergie ab- oder zugeführt wird, dann kommt auf der rechten Seite noch ein Summand hinzu, der positiv oder negativ sein kann, also Das ist eine lineare, inhomogene Dgl. mit konstanten Koeffizienten, die man auf folgende Form bringen kann Wenn wir die Anfangstemperatur bei t=0 mit bezeichnen, so lautet die Lösung offenbar Wenn die Anfangstemperatur mit der Umgebungstemperatur übereinstimmt, also , so vereinfacht sich die Lösung zu In beiden Fällen pegelt sich die Körpertemperatur nach sehr langer Zeit auf die Temperatur ein. Wenn es keine Kovektion gibt, also , dann bekommt der Körper nach langer Zeit die Umgebungstemperatur , wie man es von einer Tasse Kaffee erwarte, die im Büro abkühlt. |
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30.08.2016, 19:42 | Seoman123 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hallo zusammen, erstmal vielen Dank @klarsoweit. Habe es gerade mal geplottet, und es funktioniert Das mit dem Vorzeichen hatte ich ganz übersehen, also mich auf die (1-at) Form versteift.. @Hausmann, sehe ich nicht so. Für viele technische Abschätzungen reicht die Konvektion vollkommen. Ich weiß zwar nicht, was du mit einer stärkeren Erwärmung meinst, aber nicht lineare Ansätze wie Strahlung oder komplizierte Wärmeverteilung sind meistens vernachlässigbar. Kannst du aber gerne noch mal ausführen @ehos, danke für den langen post und die (etwas arrogante ) Antwort. Das Ab7ühlungsgesetz ist mir hinreichend bekannt. Ich kenne den Ansatz und die 9ösung, ich kann das Ganze hier geschriebene auch mit Simulink oder irgendwelchen CFD Programmen simulieren. Mir geht es hier aber um die "handschriftliche" Lösung. Und zwar nicht in der einfachen Form des Ab7ühlungsgesetzes, sondern mit dem Zusatz, das ich eine (erstmal konstante) Wärmequelle (durch z.B. elektrische Verlustleistung) in dem Fest7örper habe. Und eben keine zusätzliche Temperatur. Bei bekannten Parametern, möchte ich nun den Temperaturverlauf in Excel "schnell" überschlagen ( was deutlich schneller geht als mit oben genannten Programmen). Werds am Wochenende mal probieren.. Gruß |
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