Stochastik: Sammelbilder 2

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Hayley Auf diesen Beitrag antworten »
Stochastik: Sammelbilder 2
Meine Frage:
2. Eine weitere Kette gibt Sticker zur gesamten Bundesliga heraus. Die Serie enthält 294 Bilder. Eine Packung enthält für 50 Cent 5 unterschiedliche Bilder. Alle Bilder treten mit der gleichen Wahrscheinlichkeit auf.

a) Wie viel Geld muss man durchschnittlich ausgeben, um die komplette Serie zu erhalten?

b) Wie könnte die Supermarktkette den Gewinn mit den Bildern vergrößern. Gib verschiede Möglichkeiten an und berechne den jeweiligen Gewinn.

c)Diskutiere, wie sich das Tauschen von Bildern auf das Sammeln auswirkt.

Meine Ideen:
2a) Hier stehe ich total auf dem Schlauch ...

2b) Wahrscheinlich möchte die Person, die sich die Aufgabe ausgedacht hat so etwas hören wie:
- die Häufigkeit einzelner Karten verringern, um somit die Anzahl an durchschnittlich benötigter Packungen zum Sammeln der kompletten Serie zu erhöhen.
- oder den selben Sticker mehrmals in eine Packung stecken.
- Rechnung? Keine Ahnung.

2c) Das Tauschen wirkt sich vermutlich positiv auf die Verkaufszahlen aus, weil somit überzählige Karten weitere unvollständige Sammlungen bilden, statt in den Müll zu wandern. Deren Besitzer versuchen dann ihrerseits, die fehlenden (seltenen) Karten zu bekommen.
Dopap Auf diesen Beitrag antworten »

das Thema ist wohlbekannt.

die suche mit "sammelbilder" bringt dich bestimmt weiter.
Mathe-Maus Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Dopap,
ich habe dem Fragesteller explizit gesagt, pro Aufgabe bitte einen eigenständigen Thread. Deshalb hat er seine 2. Aufgabe zu den Sammelbildern hier nochmal gestellt.
LG Mathe-Maus Wink

Onkel Googel kann hier helfen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sammelbilderproblem
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Das Bündeln zu Packungen mit jeweils garantiert unterschiedlichen Bildern kompliziert das Problem um einiges. Ambitioniert, dass dies in der Schulmathematik gepostet wird - nun strenggenommen kommt man mit Schulkenntnissen aus. Augenzwinkern

Betrachten wir gleich die allgemeine Situation, d.h. es gibt insgesamt Bilder die zu je Bilder pro Packung (garantiert verschieden) verkauft werden. Sei die zufällige Anzahl an zu kaufenden Packungen bis zum Erhalt aller Bilder. Für eine feste Zahl beschreibt dann die Wahrscheinlichkeit, dass Packungen für dieses Ziel nicht reichen.

Soviel als bürokratisches Vorgeplänkel, kommen wir zur Berechnung dieses mit der liebgewonnenen Siebformel: Wir führen die Ereignisse

... Bild ist in den gekauften Packungen nicht dabei

für ein. Wegen der Symmetrie der Problemstellung bzgl. der gilt dann nach Siebformel

,

wobei ja inhaltlich gilt

... Keines der Bilder ist in den gekauften Packungen dabei .

Das geschieht mit Wahrscheinlichkeit , so dass wir insgesamt haben.

Nun interessieren wir uns für den Erwartungswert dieser Zählzufallsgröße (d.h. nimmt nur positiv ganzzahlige Werte an), der ist unter Zuhilfenahme der geometrischen Reihenwertformel

.

Bekannt ist das Resultat für (siehe Wiki), da ergibt sich einfach .

Formel (*) sieht zwar immer noch eklig aus, kann aber für Werte wie mit einem CAS der Wahl berechnet werden. Es ergibt sich . Dieser Wert ist etwas kleiner als , die zwei Packungen weniger sind also dem Vorteil zuzuschreiben, dass die 5 Bilder in der Packung garantiert verschieden sind.


P.S.: Nicht auszuschließen ist, dass man ähnlich wie hier noch eine Vereinfachung von Formel (*) erhalten kann - im Fall r=1 klappt es ja bekanntlich. Augenzwinkern
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Nicht verschweigen will ich, dass Formel (*) in der numerischen Auswertung äußerst heikel ist: Es gibt da extreme Auslöschungseffekte - chancenlos, wenn man für n=294,r=5 versucht, das ganze mit dem normalen 64Bit-Floatingpoint (C-Typ double) zu rechnen, das ist viel zu ungenau. unglücklich


Ein anderer, eher rekursiv angelegter und numerisch stabiler Zugang ist in der Wikipedia verlinkt worden:

Sei die erwartete Anzahl noch benötigter Pakete, wenn nur noch von Kartenmotiven fehlen und die Packungsgröße ist (damit besteht der Zusammenhang zu oben). Dann haben wir gemäß totaler Wahrscheinlichkeit den Zusammenhang



vorliegen (Index entspricht dabei der Anzahl bisher noch fehlender Kartenmotive, die in der nächsten Packung entdeckt werden). Wenn man da Summand extrahiert und mit nach links bringt, bekommt man die Rekursionsgleichung



mit den Startwerten für alle . Man fängt also mit diesen Werten an und nutzt dann (**) sukzessive für , um letztlich zum gesuchten zu kommen.
Dopap Auf diesen Beitrag antworten »

@ HAL:
das ist aber jetzt weit weg von der schulischen Fragestellung.

Aber wenn am board derart wenig los ist, kann man sich doch ein paar "Fragen" selbst beantworten. Augenzwinkern

anyway: für Interessierte beeindruckend Freude
 
 
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Dopap
das ist aber jetzt weit weg von der schulischen Fragestellung.

Falls du es nicht erkannt haben solltest: Es geht um

Zitat:
Original von Hayley
a) Wie viel Geld muss man durchschnittlich ausgeben, um die komplette Serie zu erhalten?

Und zwar überhaupt nicht weit weg, sondern unmittelbar um genau diese Fragestellung (nur die Multiplikation der durchschnittlichen Packungszahl mit dem Packungspreis habe ich mir gespart). Augenzwinkern
Hay Ley Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo!

Ich versuche, mich durch die Antworten zu arbeiten - vielen Dank auf jeden Fall bis hier hin.

Eine Frage OT: Gibt es einen Grund, warum mein erster Thread (Aufgabe 1) nicht mehr sichtbar ist?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Anscheinend suchst du an der falschen Stelle, der Thread ist jedenfalls noch da:

Stochastik: Sammelbilder
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