Pellsche Gleichung/ Potenzieren der Minimallösung

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alina94 Auf diesen Beitrag antworten »
Pellsche Gleichung/ Potenzieren der Minimallösung
Heyy,

ich habe hier in meinem Zahlentheorieskript einen Beweis über die Lösung der Pellschen Gleichung den ich leider nicht komplett nachvollziehen kann. Also der Satz besagt, dass für eine Pellsche Gleichung



mit Minimallösung (d.h. mit und minimal in ) sich die Menge aller Lösungen aus ergibt als die Menge aller , die sich schreiben lassen durch



für ein .

Zunächst wurde gezeigt, dass für alle Lösungen der Gleichung gilt

,

was durch erweitern mit ja auch logisch ist.

Daraus ist dann gefolgt, dass jedes für Lösung ist.

Hier habe ich meine erste Unklarheit: Inwiefern folgt allein hieraus, dass jede solche Potenz der Minimallösung selbst wieder Lösung ist?

Was dann noch zu zeigen bleibt, ist dass sich jede Lösung schreiben lässt als



für ein mit die Minimallösung. Da existiert für alle natürlichen offensichtlich ein mit

,

d.h. wir müssen für Lösungen zeigen, dass auf der linken Seite keine echte Ungleichheit gelten kann. Das ist dasselbe, wie zu zeigen, dass



( und sind dabei eindeutig, da das die eindeutige Darstellung einer quadratisch irrationalen Zahl ist, weiterhin sind und in wie man leicht mit sieht.)

Nach dieser Definition kann man mit auch berechnen, dass



ist.

An der Stelle weiß ich ebenfalls keine Erklärung, ich verstehe nicht wirklich warum wir mit so direkt berechnen können. Also natürlich sind und Lösungen, weshalb wir die Gleichugn anwenden können, aber ich sehe dann nicht wie wir auf diese Form kommen damit.

Der Rest verläuft einfach, wir berechnen indem wir die letzten beiden Gleichungen miteinander multiplizieren

,

da nach Voraussetzung Lösung ist, ist also ebenfalls Lösung (aus ) und nimmt man an, dass , also , erhält man durch geschickte Abschätzungen , d.h. , was dann wegen

, also einen Widerspruch dazu liefert, dass die Minimallösung ist und wir sind fertig.


Ich habe meine beiden Fragen im Beweis fett markiert, ums bisschen übersichtlicher zu machen. Wäre sehr dankbar für jeden Ansatz wie ich hier weiterkommen könnte! smile
ollie3 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Pellsche Gleichung/ Potenzieren der Minimallösung
Hallo,
deine erste Frage kann ich sofort beantworten:
Wenn man die gleichung (*) mit dem Nenner erweitert, hat man ja links 1 stehen. Und wenn man
die Gleichung dann mit einem beliebigen n potenziert, bleibt links immer noch die 1, und auf der
rechten Seite hat man dann die Potenz in genau der gewünschten Form... Augenzwinkern
gruss ollie3
RavenOnJ Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Pellsche Gleichung/ Potenzieren der Minimallösung
Zu deiner 1. Frage:
Wenn du mittels binomischer Formel expandierst, erhältst du einen Ausdruck . Da nun wegen der Pellschen Gleichung gelten soll, gilt dasselbe für . Da kein Quadrat ist, folgt durch direkten Koeffizientenvergleich, dass in ganzzahlig sein müssen, damit ebenfalls Lösung sind.
alina94 Auf diesen Beitrag antworten »

Vielen Dank euch beiden schon mal, ich glaube allmählich verstehe ichs.

Also mit dem Binomischen Lehrsatz erhalte ich



und

.

Dabei stimmen und in der oberen und der unteren Gleichung überein, weil in der Summenformel in der zweiten Gleichung das negative Vorzeichen genau in den Summanden stehen bleibt, in denen die Potenz von irrational bleibt (nämlich für ungerade). Sortiert man dann in beiden Gleichungen die ganzzahligen und die irrationalen Summanden kommt man eben genau auf diese Formen bzw . Und damit ergibt sich

,

womit die Potenz selbst Lösung ist. Kann man das so sagen?
RavenOnJ Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, so ist's korrekt.
RavenOnJ Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Pellsche Gleichung/ Potenzieren der Minimallösung
Zitat:
Original von alina94
Das ist dasselbe, wie zu zeigen, dass



( und sind dabei eindeutig, da das die eindeutige Darstellung einer quadratisch irrationalen Zahl ist, weiterhin sind und in wie man leicht mit sieht.)

Was ich hier nicht verstehe: Du willst zeigen, dass für jede Lösung der Pellschen Gleichung gilt:

Was aber soll dieses ? Wenn das gilt, dann ist doch ganz klar , da irrational.
 
 
alina94 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von RavenOnJ
Ja, so ist's korrekt.


Perfekt, danke!

Zitat:
Original von RavenOnJ

Was ich hier nicht verstehe: Du willst zeigen, dass für jede Lösung der Pellschen Gleichung gilt:

Was aber soll dieses ? Wenn das gilt, dann ist doch ganz klar , da irrational.


Es ist ja

,

d.h. wir zeigen zweiteres, woraus das erste dann direkt folgt. Dazu zeigen wir dann erst, dass Lösung aus ist und unter Annahme, die Gleichheit gelte nicht, würde folgen und wir hätten eine natürliche Lösung kleiner der Minimallösung, also ein Widerspruch. Die Gleichheit gilt also tatsächlich und damit auch wie du sagst und es folgt die Behauptung.
RavenOnJ Auf diesen Beitrag antworten »

Mit anderen Worten:
Du hast angenommen, es gebe eine Lösung mit . Da sowohl wie auch diese angenommene Lösung von der Form sind, ist auch mit von dieser Form, also . ist Lösung, da und . Damit gäbe es eine Lösung mit , was im Widerspruch dazu stände, dass Minimallösung ist, wenn man zeigen kann, dass . [Wenn eine nicht-triviale Lösung existiert, dann muss es eine Minimallösung geben, da . ] Mit ist aber auch Lösung, was den Widerspruch ergibt.

Edit: Der letzte Satz ist als Begründung für die Existenz einer Lösung kleiner als die Minimallösung nicht ausreichend. Siehe meinen Post weiter unten. Eine korrekte Begründung wird von alina94 im nächsten Post gegeben.
alina94 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von RavenOnJ
Mit anderen Worten:
Du hast angenommen, es gebe eine Lösung mit . Da sowohl wie auch diese angenommene Lösung von der Form sind, ist auch mit von dieser Form, also . ist Lösung, da und . Damit gäbe es eine Lösung mit , was im Widerspruch dazu stände, dass Minimallösung ist, wenn man zeigen kann, dass .


Bis hierhin genau so, ja. Die Existenz einer Minimallösung hatten wir schon aus einem vorigen Satz und, dass wurde in unserem Skript so gezeigt, indem wir aus der angenommenen Ungleichheit gefolgert haben



und damit auch, unter Verwendung von , womit gilt ,

.

Dann können wir abschätzen



und damit , also . Analog für und wir sind fertig.

Dachte nur die Schritte sind für meine Fragen sowieso nicht mehr wichtig, darum hatte ich das erst nicht richtig ausgeführt.
RavenOnJ Auf diesen Beitrag antworten »

Ich finde meine Begründung für eine Lösung zwar einfacher, aber wohl falsch, da ja gelten könnte aber . Werde meine Lösung entsprechend editieren. Eure Begründung ist auf alle Fälle gut.


Zwei Fragen:
A) Welcher Satz garantiert eine Lösung für die Pellsche Gleichung?
B) habt ihr euch an der verallgemeinerten Pellschen Gleichung versucht? Diese ist meines Erachtens um Längen schwieriger als der Fall b=1. Die verallgemeinerte Gleichung kam mir vor kurzem in anderem Zusammenhang unter.
alina94 Auf diesen Beitrag antworten »

Sorry, dass ich jetzt erst antworte, ich hatte verpeilt nochmal reinzuschauen.

Zitat:
Original von RavenOnJ


Zwei Fragen:
A) Welcher Satz garantiert eine Lösung für die Pellsche Gleichung?
B) habt ihr euch an der verallgemeinerten Pellschen Gleichung versucht? Diese ist meines Erachtens um Längen schwieriger als der Fall b=1. Die verallgemeinerte Gleichung kam mir vor kurzem in anderem Zusammenhang unter.


Zur Existenz der Lösung hatten wir verwendet, dass für kein Quadrat alle Lösungen der Pellschen Gleichung sind, wobei die die Näherungsbrüche zu bezeichnen und mit beliebig in , die Länge der minimalen Periode des Kettenbruchs zur Wurzel aus und , falls gerade und , falls ungerade. Das garantiert die Existenz von unendlich vielen ganzzahligen Lösungen und insbesondere der Minimallösung.

Zur zweiten Frage kann ich leider nicht weiterhelfen, wir hatten nur den Fall betrachtet.
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