Relativ offene Mengen

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zinR Auf diesen Beitrag antworten »
Relativ offene Mengen
Hi,

ich stehe vor folgender Aufgabe:
Es seien mit . Die Mengen und seien in abgeschlossen.
Zu zeigen ist, dass eine Menge genau dann offen in ist, wenn offen in und offen in ist.

Mein Ansatz:
Def.: Es sei . Eine Menge
heißt offen in , wenn es eine offene Menge mit gibt.

Damit sollte die Richtung eigentlich klar sein:
Sei offen in . Wir finden also eine offene Menge mit .
Gleichzeitig ist . Es folgt und .

Stimmt das soweit?
Bei der Rückrichtung habe ich Probleme - Ich kann es mir nichtmal intuitiv vorstellen.
Für Hilfe wäre ich dankbar!

Edit: Die Definition für relativ abgeschlossen ist analog (ersetze offen durch abgeschlossen). Mein Ansatz für die Rückrichtung war es, mithilfe des Komplements der abgeschlossenen Mengen (analog für ) zu arbeiten. Leider war ich nicht all zu erfolgreich dabei. verwirrt
Clearly_wrong Auf diesen Beitrag antworten »

Deine Konklusion
Zitat:
Es folgt und .
stimmt zwar, aber wie du da hingekommen bist, verstehe ich nicht.

Ich hoffe, du hast nicht aus geschlossen, dass die jeweiligen ersten bzw. zweiten vereinigten Mengen gleich sind. Falls doch, frage ich, was dich dazu führt, das zu glauben. Die Vereinigung ist ja kommutativ, man kann also die Mengen ohne weiteres vertauschen. Könnte man dann auch aus , was ja auch stimmt, folgern, dass , was offensichtlich falsch ist?

Betrachte stattdessen lieber die Gleichung und schneide beide Seiten mit bzw. .

Zur anderen Richtung. Wir finden in offene Mengen und in abgeschlossene Mengen mit







Ich behaupte, dass .

Die Beweisrichtung überlasse ich dir. Du brauchst nur eine Fallunterscheidung machen, in welcher der drei Vereinigten Mengen ganz rechts ein Element liegt und damit zeigen, dass es unabhängig davon in liegt.

Zur anderen Richtung:

Ist , so ist natürlich auch , es reicht also, zu zeigen, dass .

Fall 1: . Dann folgt , also . Es genügt daher, zu zeigen, dass oder , also gilt. Äquivalent können wir zeigen, dass nicht sein kann. Angenommen wir hätten . Wegen folgt . Damit folgt , also , Widerspruch.

Fall 2: geht analog.
zinR Auf diesen Beitrag antworten »

Genial, Danke!

Ich setze mich später an die andere Richtung.

Wie hast Du Dir intuitiv hergeleitet?
Womöglich mittels einer Skizze. Ich wäre wirklich dankbar, wenn Du mir das verrätst - schließlich würde ich gerne wissen, wie ich an solche Probleme rangehen kann. Das Ergebnis zu beweisen, ist natürlich etwas anderes, aber häufig impliziert ein guter Überblick einen sauberen Beweis.

Danke im Voraus smile
Clearly_wrong Auf diesen Beitrag antworten »

Du liegst vollkommen richtig, ich habe mir eine Skizze gemacht, allerdings nur eindimensional, es war klar, dass die Aussage eigentlich nichts mit der speziellen Struktur von zu tun haben kann. Ohne Skizze wäre ich auch nicht darauf gekommen, dass es diese Mengen sein müssen. Natürlich kann man sich auch, wenn man eine Skizze angefertigt hat, nie sicher sein, dass das Skizzenergebnis richtig ist, weil man ja in der Skizze ausversehen einen Spezialfall abgebildet haben könnte, in dem gewissen Mengen wegfallen. Zum Beispiel könnte in einer Skizze gut mal der Teil mit wegfallen, wenn man nicht aufpasst.

Vor der Anfertigung einer Skizze habe ich relativ lange überlegt, ob man irgendwie durch Anwendung von Distributivgesetzen umformen kann, sodass man eine Lösung sieht, das war aber nicht von Erfolg gekrönt.

Nachdem ich die zielführende Gleichung vermutet habe, habe ich übrigens auch erstmal versucht, sie durch Umformungen zu zeigen, das wurde mir allerdings schnell zu unübersichtlich. Ein gutes Beispiel dafür, dass es sinnvoll ist, Mengengleichheiten durch Inklusionen zu zeigen. Insbesondere die Fallunterscheidungen, die man dann machen kann, schaffen enorm viel Übersicht.


Edit: Habe nochmal ein Bild meiner Skizze angehängt. Ich hoffe, sie ist selbsterklärend.
[attach]43538[/attach]

Man sieht hier gut, dass Skizzen irreführend sein können. Anhand der Skizze könnte man vermuten, dass auch eine Möglichkeit für die offene Menge wäre, was natürlich falsch ist.
zinR Auf diesen Beitrag antworten »

Sehr cool! Danke dir smile

Die Skizze ist super, jetzt habe ich auch eine ungefähre Vorstellung davon, wie man mit solchen Problemen umgehen kann. Speziell wenn es nicht von Bedeutung ist, ob wir das ganze in einer oder zwei Dimensionen betrachten, bietet sich die Intervallnotation ja an.

Danke noch einmal! Es ist ja nicht selbstverständlich, dass man so ausführliche Hilfe leistet smile
LG
Clearly_wrong Auf diesen Beitrag antworten »

Gern geschehen. Es freut mich, dass du nicht nur für den Einzelfall, sondern auch konzeptionell etwas mitnehmen konntest smile
 
 
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