Klassische Musik |
08.07.2017, 02:44 | Dukkha | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Klassische Musik![]() Wer hört klassische Musik und was gefällt euch so? Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr hier Komponisten und Werke nennt. Gerne dürft ihr auch Videos verlinken, ich freue mich darauf! ![]() Ich bin grosser Fan von der Romantik, Opern, russischer & französischer Klassik und (russischen) Walzern. Ich mag sehr gerne: Edward Elgar, Gustav Mahler, Richard Wagner, Georgi Swiridov, Dimitri Shostakovich, Piotr Tschaikovsky, Michail Glinka und Edvard Grieg. Aber ich höre alles aus der klassischen Musik, mit Fokus auf slawische Interpreten. Die meisten Opern habe ich von Wagner und Verdi gesehen. Vorallem 'Tannhäuser', 'Parsifal', 'La traviata' und 'Nabucco' gefallen mir sehr gut (Das Overture von 'Tannhäuser' ist etwas vom schönsten, dass ich in meinem Leben erlebt habe). Von Mozart gefällt mir besonders 'Don Giovanni' und natürlich das 'Reqiuem'. |
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21.07.2017, 13:05 | Steffen Bühler | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
RE: Klassische Musik Hm, wenn ich mir now playing... so durchlese, glaube ich fast, wir sind die beiden einzigen, die mit Klassik was anfangen können. ![]() Ich bin auch mehr bei den Romantikern, allerdings ist Vokal bei mir so gut wie nicht zu finden. Favorit ist und bleibt Brahms' erstes Klavierkonzert, und auch sonst so gut wie alles von ihm (hier sogar das Requiem). In den letzten Jahren kamen aber auch bei mir immer mehr Russen dazu, allen voran Rachmaninoff, das Klavierwerk wie auch seine Sinfonien. Demnächst will ich mich Dvorak und Bruckner etwas mehr widmen, so richtig kenne ich bis jetzt eigentlich nur Dvorak 9 und Bruckner 4, aber die kennt ja jeder. Deine weiter genannten wie Mahler und Wagner laufen auch oft bei mir. Schön sind natürlich auch die Impressionisten wie Debussy und Ravel. Barockmusik wie Vivaldi und Bach kommt auch immer wieder durch meine Kopfhörer. Nur die Wiener Klassik ist mir meistens zu - hm - simpel, tut mir leid. Viele Grüße Steffen |
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21.07.2017, 17:59 | Leopold | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
RE: Klassische Musik
Ach, wir hatten so etwas schon einmal. Aber nachdem damals jemand, der heute unter anderem Namen hier tätig ist, gleich persönlich gekränkt war, empfand ich kein tieferes Bedürfnis, mich wieder zu äußern. Aber macht ruhig mal weiter. Vielleicht bleibt es ja dieses Mal sachlich, auch bei vielleicht gänzlich unterschiedlichem Musikgeschmack der Teilnehmer. |
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21.07.2017, 18:39 | PhyMaLehrer | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Ich treibe mich oft auf YouTube herum. Durch die Empfehlungen kommt man da ja vom Hundertsten ins Tausendste. Letztlich bin ich auf verschlungenen Wegen auf dies hier gestoßen: Walzer Nr. 2 von Schostakowitsch. Irgendwie finde ich dieses Stück ganz toll und habe jetzt schon mehrere verschiedene Videos davon angeschaut vom Sinfonieorchester bis Andre Rieu und von Filmmusik (wie im Link) bis zum ersten Tanz auf einer Hochzeit Manchmal klimpere ich ja laienhaft ein bißchen auf dem Keyboard unter ausschließlicher Benutzung der Begleitautomatik ![]() ![]() ![]() |
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21.07.2017, 18:52 | Dopap | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Meine ältere Schwester und Ihr Freund hörten Anfang der 60-ger Jahre ( ich war der "Aufpasser" ) dauernd das Klavierkonzert 2 c Moll von Rachmaninoff mit Van Cliburn am piano. Das hat sich eingeprägt ![]() |
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23.07.2017, 01:00 | Dukkha | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
RE: Klassische Musik
Dvorak hat ein wunderschönes Requiem. Brahms, Bruckner und Rachmaninoff gefallen mir natürlich auch sehr gut. Vorallem die Sinfonien Brahms sind atemberaubend. Mir gefällt aber Chopin besser als Rachmaninoff und ich höre öfters Wagner oder Franz Schmidt als Bruckner. Was gefällt dir den nicht an der Wiener Klassik? Barock ist stellenweise auch sehr repetitiv, und Beethoven oder Mozart haben doch wirklich Stücke für die Ewigkeit geschrieben? Oder Schubert? Was hälst du von Walzern?
Ein wunderschönes Stück! Das ist eben ein klassischer russischer/slawischer Walzer - elegant und melancholisch! Die russischen Walzer unterscheiden sich stark von den Werken von Strauss, sie sind eher traurig und verträumt. Kennst du den Walzer von Sir Anthony Hopkins (Ja, der Schauspieler) gespielt von André Rieu? (André Rieu - And The Waltz Goes On With Sir Anthony Hopkins) Wenn ich dir noch ein paar Vorschläge in diesem Stil geben darf: Iosif Ivanovici - Donauwellen Walzer Eugen Doga - Gramofon Waltz/Gramophone Georgy Sviridov - Waltz Snowstorm Archibald Joyce - Autumn Dream Ilya Alekseevich Shatrov - On The Hills Of Manchuria
Das kann ich so nicht unterstreichen. Ich langweile mich eher an moderner Szenerie auf der Bühne. Wenn ich Wagner sehen möchte, dann will ich auch einen Siegfried in Kostüm und keinen Stuhl, auf dem Siegfried in der Schriftart "Arial" steht. (Kein Witz, habe so was ähnliches erlebt). Ich schaue mir lieber eine schöne Oper mit traditionellen Kostümen im Fernsehen an, als irgendwelcher pseudo-intellektuelle Schwachsinn, denn nur die Avantgarde der Kunstszene richtig versteht. Im übrigen finde ich auf musikalischer Ebene den Ring-Zyklus eines der schwächsten Werke von Wagner. Ich verstehe nicht, warum so viel nur über den Ring-Zyklus gesprochen wird. Die Meistersinger, Tannhäuser, Lohengrin oder Parsifal gefallen mir viel besser. |
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26.07.2017, 10:34 | Steffen Bühler | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Chopin hab ich wahrscheinlich zu oft gehört/gespielt. Und die Revolutionsetüde oder die Militärpolonaise sind mit Sicherheit Husarenstücke. Dennoch passiert schon beim durchaus abgenudelten cis-moll-Prélude von Rachmaninoff harmonisch einfach mehr. Das kann ich mir immer noch anhören.
Oje, was soll ich da schreiben. Das meiste ist einfach zu vorhersagbar. Dieser typische, immer wiederkehrende Mozart-Triller auf der Dominante lässt mich reflexartig den Abschaltknopf suchen. Und bei den unzähligen Haydn-Sinfonien klingt einfach eine wie die andere. Dasselbe gilt für die ersten Beethoven-Sonaten. Bach hat denen doch allen gezeigt, wie man durch den Quintenzirkel wandern kann, dass es ein Genuss ist! Warum kleben die so am Sonatenhauptsatz? Erstes Thema am besten in C-Dur, das zweite natürlich in G, Durchführung, Reprise, Finale (erwähnten Triller nicht vergessen!) und fertig. Ja, warum? Weil das Publikum es so geliebt hat. Kann man mitsummen, ist schön einfach. Musik für die Massen. Dieter Bohlen ist für seinen Spruch "Ich glaube, wenn Mozart heute noch leben würde, würde er sowas ähnliches machen wie ich" oft belächelt worden. Auch wenn ich mit Bohlens Oeuvre nicht viel anfangen kann, hier verstehe ich ihn.
Unbestritten. Auch von Bach kann ich nicht alles hören, die Cellosuiten zum Beispiel sprechen mich überhaupt nicht an. Aber bei seinen Klavierfugen kommt jedesmal was Neues ans Licht, und die Violinkonzerte sind immer noch ein Genuss.
Ja, zum Schluss. Mit der Pastorale begann spätestens die Romantik, und Mozart 40 höre ich durchaus öfter. Der Kerl hätte halt mehr in Moll schreiben sollen.
Verzeih, aber auch der ist mir einfach zu schrammelig. Vielleicht noch das populäre op90-3, aber Dein erwähntes op94 geht mir zu sehr ins Bein. Und selbst die Achte beginnt ja ganz nett, aber das war's dann auch schon.
Brahms und Chopin haben da natürlich hübsche Sachen geschrieben, und gerade Brahms synkopiert hier so sehr, dass man manchmal den 3/4-Takt gar nicht bemerkt. Deine genannten Russen sind vielleicht auch in dem Stil, muss ich mir mal anhören. Aber bei Strauß sind wir wieder beim Thema Massenmusik. Wenigstens hat Ravels "La Valse" dieses Genre mal so richtig kaputtgestampft. Verzeih die manchmal sehr leicht durchscheinende Polemik. ![]() Viele Grüße Steffen |
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06.08.2017, 04:48 | Dukkha | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Und was empfehlst du mir von Bach? Also ich kenne Bach ein bisschen und schätze auch einige Dinge wie die Cembalokonzerte, aber vieles finde ich auch sehr sehr langweilig. Aber er hat ja Werke gemacht.
Jetzt verstehe ich dich besser. ![]() Aber Mozart und Beethoven haben mit ihrer Musik vorallem gegen Ende auch Grenzen erreicht, die niemand anderst erreicht hat. Das "Introitus: Requiem aeternam" aus dem Requiem von Mozart ist vermutlich mein Lieblingsstück. Und von Beethoven habe ich die Transkription von Kalkbrenner des zweiten Satzes: Allegretto der 7. Symphonie auf dem Klavier gespielt. Wunderschön.
Auf jeden Fall, wenn du Melancholie suchst, dann bist du bei Russen immer an der richtigen Adresse. Man vermischt dort gerne russische Volksmusik mit Klassik und was daraus entsteht, sind ernste oder melancholische Walzer. Ich meine, was gibt es besseres als zum Beispiel: Dmitri Shostakovich - Waltz No. 2? |
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11.08.2017, 12:50 | Steffen Bühler | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Bach-Konzerte, egal welches Soloinstrument, sind bei mir jederzeit willkommen. Aber auch das Klavierwerk höre (und spiele, sofern es Zeit und Können zulassen) ich immer wieder gerne, besonders die Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier. Ohnehin sind Fugen ein wunderbares Kompositionsprinzip. Trotz der mathematischen Strenge entsteht da ein ganz besonderer Hörgenuss, anders als bei anderen Musikstücken. Man muss sich extrem konzentrieren, um alles mitzukriegen, aber wenn's sich zum Schluss auflöst, ist das eine Art Glücksmoment. Ähnliches kenne ich nur von Schachproblemen und bestimmten mathematischen Beweisen. Und auch bei Bach verliere ich meine Abneigung gegen Vokal etwas. Das liegt aber vielleicht auch nur daran, dass das Weihnachtsoratorium, das meine Eltern immer an Heiligabend aufgelegt hatten, entsprechend positive Assoziationen weckt. |
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31.08.2017, 01:10 | RavenOnJ | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Ja ja, die kleine Nachtmusik. Sie ist halt nett, mehr aber auch nicht. Ich würde dir die späten Klavierkonzerte empfehlen, ab KV 449 aufwärts. Da sind einige sehr schöne mit Tiefgang dabei. Am liebsten ist mir KV 466. Von den frühen Werken kannst du nicht viel erwarten, da war Mozart noch voll in der Konvention, ein junger Bursche. Erst mit Ende 20 hatte er wohl die Charakterreife für großartige Musik. In den Jahren 1784 bis 86 war er sehr produktiv in der Richtung. Das waren wohl die Jahre, in denen es ihm am besten ging: Frisch verheiratet, die ersten Kinder kamen; es war noch vor dem Tod seines Vaters 1787 und dem wirtschaftlichen Ruin etwa in der selben Zeit. Ab da ging nicht mehr viel bei ihm. Man sollte vor allem nicht den Fehler machen, Mozart zu unterschätzen, als seicht anzusehen, mit zu wenig Tiefgang. Ich schätze seine Klavierkonzerte allerdings mehr als seine Sinfonien. Mal was anderes: Wie wär's mit den beiden Hornkonzerten von Richard Strauss, vor allem dem 2.? Oder die Klavier- und vor allem die Violinkonzerte von Prokofiev? Oder die Sinfonien von Sibelius, sowie sein Violinkonzert. Ich schätze auch sehr die Sinfonien von Bruckner, insbesondere die 5., die 6. und vor allem die 9.. |
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31.08.2017, 09:09 | Steffen Bühler | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Same here. Allerdings bin ich ohnehin Konzerten generell mehr zugetan als Sinfonien. Das Konzept "einer gegen alle" schafft von vornherein eine wunderbare Spannung. Aber auch da gibt's bei Mozart durchaus noch richtigen Kitsch. Ich erinnere an den "Heulsatz" der Nummer 21. Danke für die anderen Tipps! Da bin ich noch unbeleckt, aber das wird sich ändern. Viele Grüße Steffen |
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14.11.2017, 20:37 | sibelius84 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Hi zusammen, um mal nach drei Monaten den thread wiederzubeleben - wie mein Name schon sagt: ich bin Anhänger der Spätromantik ![]() ![]() Generell finde ich es schon interessant, wie hier die Geschmäcker von Steffen, dukkha und mir übereinander kommen: Mahler, Wagner, Brahms (vor allem 1. Klavierkonzert), Rachmaninov Klavier & Symphonien, Dvorak, (...wusste übrigens gar nicht, dass der ein Requiem geschrieben hat!) Gerade bei Mahler und Wagner mag das damit zusammenhängen, dass wir gewohnt sind über Dinge länger und eingehend nachzudenken, und nicht beim ersten Unverständnis aufzugeben? Interpretationsmäßig muss ich sagen, dass ich generell schon ziemlicher Karajan-Fan bin. Im Nachhinein habe ich erfahren (müssen), dass der mit seinen Musikern wohl autoritär umgegangen ist bis zum Geht-Nicht-Mehr. Aber das Ergebnis kann sich hören lassen, ich sag mal, von Haydn bis Brahms, für Mahler zB mag es dann doch wieder bessere geben, wie Abbado oder Bernstein. Meine Lieblingssymphonie ist die siebte - egal von welchem Komponisten ![]() LG sibelius84 |
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02.01.2018, 16:37 | Steffen Bühler | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Danke für Deinen Beitrag! Er hat dazu geführt, dass ich mich über Weihnachten mal etwas mehr mit Karajan beschäftigt habe. Denn auch ich war schon immer fasziniert von seinem Klang, den ich einfach nur als "satt" bezeichnen kann. So etwas ist eher typisch für die Amerikaner, aber da rutscht es halt auch schnell ins Kitschige ab. Autoritär, nun ja. Der Vorwurf ist bestimmt nicht ganz von der Hand zu weisen. Es ist allerdings auch ein Unikum, dass ein Dirigent dreißig (!) Jahre mit seinem Orchester zusammenbleibt. Das hatte es vorher nie gegeben, und in der heutigen Zeit wäre es ohnehin völlig undenkbar. Wenn einer zickt, wird er halt rausgeschmissen, wie in der freien Wirtschaft. Und dann ist es vielleicht so wie bei einem alten Ehepaar: jeder kennt die Macken des anderen, aber kommt trotzdem mit ihm aus. Und vielleicht ist eben das die Grundlage des Karajan-Klangs: die Berliner wussten einfach, wie es klingen soll. Das erklärt wohl auch, dass er immer nur mit geschlossenen Augen dirigiert hat - es war gar nicht mehr nötig, die Cellisten anzuschauen, um mehr Legato zu fordern! Die Diskussionen wurden zwar bestimmt oft genug geführt, aber eben nur in den Proben und irgendwann vielleicht gar nicht mehr. Jedenfalls weiß ich, dass ich mir demnächst mehr von Karajan holen werde. |
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