Didaktik und Kettenregel - Seite 2 |
04.01.2018, 17:56 | G040118 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Ich hatte zumindest gute Absichten. Aber auch das könnt ihr gerne bestreiten. |
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04.01.2018, 19:09 | Mitleser | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Dass und warum hier eben nicht alles umsonst war, das schrieb ich ja in meinem letzten Beitrag. Redundant empfand ich nur deine letzten Beiträge, denn deinen Standpunkt hast du ja nun schon lange mehr als deutlich gemacht und das Problem, welches wir damit lediglich hatten, dem wolltest du dich nun mal nicht annehmen und nicht drauf eingehen, trotz immer wieder kehrender Ermunterungen:
All diese Zitate laufen ja im Kern auf dasselbe hinaus. Die ganzen weiteren Unterhaltungen hatten dann eigentlich nur wenig mit dir zu tun, sondern war eher ein Austausch anderer User zu dem Thema.
Diese Art von Kommentaren kann leicht dazu führen, dass der Respekt vor dir nicht unbedingt anwächst - nur mal so am Rande. |
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05.01.2018, 09:29 | klarsoweit | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Dazu noch eine Ergänzung: meines Erachtens wurde die Kettenregel von den Mathematikern "erfunden", um auch eine verkettete Funktion - also - mit differenzierbaren Funktionen f und g differenzieren zu können. Die Betrachtung einer verketteten Funktion, wo g die Identität ist, ergibt jedoch in der Regel keinen Sinn, da man wegen direkt auch die Funktion f untersuchen kann. Vielleicht sollten die Mathematiker für die Handhabung der Kettenregel noch folgende Handlungsanweisung beilegen: a) Ist die Funktion g nicht die Identität, wende die Kettenregel an. b) Ist die Funktion g die Identität, ist die Anwendung der Kettenregel im Prinzip möglich, aber nicht erforderlich. Ich denke, damit könnten alle Beteiligten leben (wenn sie es denn wollten). |
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05.01.2018, 09:44 | Leopold | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Ich frage mich, ob man für eine Selbstverständlichkeit wirklich Handlungsanweisungen braucht. Es käme doch auch niemand auf die Idee, bei die Produktregel für die Faktoren und anzuwenden, obwohl das selbstverständlich ginge. |
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05.01.2018, 09:51 | HAL 9000 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Und ich hätte fast drauf gewettet, dass dir genau das in deiner langjährigen Berufserfahrung schon mal untergekommen ist. Auf jeden Fall gibt es genug Leute, die mit der Quotientenregel ableiten, kann mich zumindest erinnern, ähnliches schon häufig hier im Board gesehen zu haben - aber OK, das ist vielleicht nicht ganz vergleichbar mit deinem Beispiel. |
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05.01.2018, 10:19 | Iorek | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Ich bin letztens über eine Übungsaufgabe zur Produktregelgestolpert, wo die Ableitung von bestimmt werden sollte...das dürfte wohl eine Konsequenz davon sein, dass die Welt im Mathematikunterricht ganzrational geworden ist und so böse Auswüchse wie Sinus- oder Exponential- oder Logarithmusfunktionen doch bitte nicht mehr vorkommen sollen (zumindest bezogen auf den Grundkurs, im Leistungskurs ist aktuell noch ein klein wenig Inhalt zu finden). |
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05.01.2018, 11:08 | Leopold | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Wobei ich dein Beispiel aus didaktischen Gründen gar nicht für übel halte. Es sollte halt nur nicht das einzige Beispiel sein. Immerhin kann man daran schön demonstrieren, daß beide Zugänge dasselbe liefern. Standard-Polynomdarstellung Alternative mit Produktregel: Wenn wir jetzt allerdings anfangen, uns darüber zu unterhalten, was hier einfacher oder gar besser ist, könnte der Streit so hitzig werden, daß die Raumtemperaturen 30° deutlich übersteigen, was HALs schwülem Sommertag schon ziemlich nahe kommt. Neutrale Elemente einer Operation anzuhängen ergibt beim praktischen Rechnen einfach keinen großen Sinn. Addition nach der Summenregel ableiten, indem man interpretiert Multiplikation nach der Produktregel ableiten, indem man interpretiert Verkettung nach der Kettenregel ableiten, indem man interpretiert mit als der Identität Da wird man ja nie fertig: Vor allem, weil man das beliebig wiederholen kann: Daß es besondere Umstände geben kann, wo es rechentechnisch clever ist, eine "intelligente Null", "intelligente 1", "intelligente Identität" einzuschieben, steht auf einem anderen Blatt. Jeder Mathematiker kennt solche Situationen. Für das bloße routinehafte Ableiten einer Exponentialfunktion ist das aber abwegig. |
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05.01.2018, 11:12 | Iorek | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Das hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen, es gab keine relevanten anderen Beispiele, da bis auf Polynomfunktionen keine weiteren Funktionen mit Ableitung bekannt sind. Was ich noch gelten lassen würde: Faktoren die jeweils Polynome höheren Grades sind (gefühlt würde ich jetzt Grad 3 oder höher sagen). Das würde ich ungern ausmultiplizieren und lieber mit der Produktregel arbeiten, aber auch das ist nicht vorgekommen. |
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05.01.2018, 11:40 | Leopold | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||||||
Ganz unbescheiden zitiere ich mich selber:
Alles, woran man scheitern könnte, wird aus dem Unterricht eliminiert. Der neusprachliche Unterricht beschränkt sich oft auf das Ausfüllen von Lückentexten, das selbständige Verfassen längerer zusammenhängender Texte in korrekter Grammatik wird immer seltener verlangt. Und in der Mathematik wird das Erfassen von Strukturen nur noch in einfachsten Varianten gefordert, und das Entwickeln selbständiger Strategien wird zurückgedrängt durch das bloße routinehafte Rechnen nach immer demselben Schema. Gut, solche Aufgaben gab es immer, so daß auch die schwächeren Schüler ihr "ausreichend" schaffen konnten, aber heute nehmen diese Aufgaben den überwiegenden Teil einer Prüfung ein. |
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