Bogenmaß, Gradmaß, Grad und Radiant

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steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »
Bogenmaß, Gradmaß, Grad und Radiant
Meine Frage:
Hallo zusammen,

Ich hatte heute eine interessante Diskussion zu den obigen Begriffe, bei der gerne noch ein paar Ansätze und Erklärungen vom Forum hören würde.

Winkel lasse sich ja durch verschiedene Möglichkeiten beschreiben. Beispielsweise kann ich einen Winkel wie folgt angeben:



Nun ist der Winkel im s.o.g. Gradmaß angegeben. Die Maßzahl ist die 90 und die Einheit heißt Grad, und bekommt den Kringel als Zeichen.

Nun kann ich den Winkel aber auch im s.o.g. Bogenmaß angeben und hierbei wurde diskutiert, wie es sich mit den Einheiten verhält.

Meinung 1: Winkel im Bogenmaß haben keine Einheit.

Meinung 2: Winkel im Bogenmaß haben die Einheit Radiant.

Erklärung zu Meinung 1:
Wenn man sich mal anschaut, wo das Bogenmaß herkommt, dann sieht man, dass es eine Längenberechnung ist. Man überlegt, wie lange ist der Kreisbogen bei einem vorgegeben Winkel. Für einen Winkel von 90° erhalte ich ein Viertel des gesamten Umfangs, welcher 2 pi ist. Also

Es gilt ja:

Wenn ich das jetzt umstelle habe ich:

damit ist ja aber ohne Einheit, denn die Einheit Grad kürzt sich weg und hätte keine Einheit.

man schreibt daher einfach:

Erklärung zu Meinung 2:

Wenn ich 1 km habe und rechen , dann habe ich

Durch Vielfache der alten Einheit kann ich mir neue bauen.

Nun gehe mit den Winkeln genau so vor. Ich habe 360° . Nun rechne ich:

wobei rad für Radiant steht und das meine Neue Einheit ist. Ich schreibe also: .

Nun gilt wie bei cm und km:


Meine Ideen:
Danke fürs Lesen! Ich freue mich über einen anregenden Austausch!

Beste Grüße Stevie

EDIT: Ich habe das Gefühl, dass in Meinung 1 der Fehler begangen wird, dass die physikalische Größe Winkel mit der reinen Maßzahl (dem Zahlenwert vor der Einheit, also x) gleichgesetzt wird.
Eine solche physikalische Größe besteht aber immer aus Maßzahl und Einheit. Die Maßzahl - das x - erhalte ich durch die obige Rechnung wo natürlich x ohne Einheit ist, es ist ja auch nur die Maßzahl. Die Einheit rad kommt aber dann eigentlich noch extra dazu..

Hoffe es bringt jemand Licht ins Dunkle Big Laugh
Steffen Bühler Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin ganz klar ein Verfechter von Meinung 1. Die Zahl 42 hat ja auch nicht die Einheit "Zahl". Und ein Winkel ist definitionsgemäß nun mal ein Verhältnis, also ebenfalls eine reine Zahl.
Hier hab ich mal was dazu geschrieben: Bogenmaß / Winkel

Viele Grüße
Steffen
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Und ich bin Meinung 1 und Meinung 2 unter Hinzunahme der Information, dass 1 Radiant = 1 ist, d.h., Radiant ist eine sog. dimensionslose Einheit. Augenzwinkern

Man fügt es es also nur an, um zu verdeutlichen, dass die Zahl einen Winkel repräsentiert - aber dieses Anfügen ist eben optional, nicht zwingend.

Außerdem macht es sich besser, wenn man nicht mit der Grundeinheit operiert, sondern Maßeinheitenvorsätzen: In der Optik, mit der ich gelegentlich zu tun habe, spricht man bei Strahlaufweitungen öfter von mrad ("Millirad"). Da nur von "Milli" zu reden ohne Einheit, klingt ein wenig seltsam. Big Laugh
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo danke für die erste Antwort smile

der verlinkte Beitrag ist sehr hilfreich.

Was mich wundert, das man fast auf jeder Internetseite liest, dass rad die Einheit ist..


Darf letzten Endes dann geschrieben werden: ?

links steht eine Zahl (die einen Winkel repräsentiert) und rechts die Einheit Grad..

ich finde das irgendwie verwirrend verwirrt
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von steviehawk
Darf letzten Endes dann geschrieben werden: ?

Ja.


"links eine bloße Zahl und rechts eine Zahl mit Einheit" ist so ungewöhnlich nicht, z.B.

,

d.h. es ist , und so ist bei Winkeln eben . Anderer Umrechnungswert, aber wenn man so will dasselbe Prinzip bei und .
Krombopulus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bogenmaß, Gradmaß, Grad und Radiant
Huhu!

Bitte die tolle Einheit gon nicht vergessen () Augenzwinkern . Die kann man wirklich nicht ernst nehmen, da sie auch so gut wie niemand nutzt.

Ich unterstütze HAL 9000.
Die meisten Einheiten haben irgendwo ihre Daseinsberechtigung. Bei Energie ist es das selbe Spiel (Joule, Kalorien, Erg, ...).
Das Argument, es seien doch alles nur Verhältnisse kann man aus mathematischer Sicht immer anbringen. Bei Winkeln ist es natürlich besonders dramatisch, da diese aus der Mathematik selbst kommen.
Aber Einheiten dienen denke ich der Kommunikation und dazu sich unter Zahlen etwas vorzustellen und eine zu berechnende Größe in Verhältnis zu Dingen zu setzen, die nicht Teil der Berechnung waren.
Komisch ist das obwohl ich diesen Zusammenhang nachvollziehen kann, ich die 180° völlig grundlos als weniger abstrakt empfinde als . Vielleicht weil auch so viel mehr ist!
 
 
Gualtiero Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Krombopulus

Bitte die tolle Einheit gon nicht vergessen () Augenzwinkern . Die kann man wirklich nicht ernst nehmen, da sie auch so gut wie niemand nutzt.



Das ist definitiv Quatsch! Jedes Winkelmessgerät in der Vermessungstechnik arbeitet heute mit Gon (= Neugrad). Die Zeiten der "Altgradgeräte" sind längst vorbei und die Einheit Radiant ist da überhaupt nie verwendet worden.
mYthos Auf diesen Beitrag antworten »

@Gualtiero
Leider siehst du das sehr einseitig!

Zitat:
Neugrad - deAcademic
deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1012800

Das Gon (griechisch gonía: Winkel, Ecke) ist eine Hilfsmaßeinheit zur Angabe der Winkelweite ebener Winkel, die lediglich im Vermessungswesen noch gebräuchlich ist. Als Einheitenzeichen wird „gon“ verwendet.


Das Faktum ist, dass du aus der Vermessungstechnik kommst. In diesem Fachgebiet mag die Verwendung von Neugrad das Selbstverständlichste der Welt sein.

Ansonsten rangiert - speziell in der Schulmathematik - das gon von relativ unbekannt bis fast nie verwendet. Ich würde daher mit dem Ausdruck "Quatsch" schon vorsichtiger sein.
Nebenbei ist die Einheit rad in der Analysis, wo es sich also um (trigonometrische) Funktionen handelt, die einzig adäquate.

mY+
Steffen Bühler Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bogenmaß, Gradmaß, Grad und Radiant
Zitat:
Original von Krombopulus
Das Argument, es seien doch alles nur Verhältnisse kann man aus mathematischer Sicht immer anbringen. Bei Winkeln ist es natürlich besonders dramatisch, da diese aus der Mathematik selbst kommen.


Ja, so meine ich das. Es gibt natürlich die von HAL angeführten dimensionslosen Einheiten in der Technik. Beispielsweise kann die Dehnung eines Gummis in Längenunterschied pro Ursprungslänge ausgedrückt werden. Dann kürzen sich die Meter weg und es bleibt auch eine Zahl. Hier würde ich es aber einsehen, dass man als Einheit die anschaulichen mm/m schreibt und nicht 1/1000.

Aber das Schöne an der Mathematik ist doch gerade, dass die schnöde Wirklichkeit draußen bleibt! Und dass ein rechter Winkel nicht nur ein Längen- sondern beispielsweise auch ein Zeitverhältnis sein kann. Oder eben das Verhältnis irgendeines Zustandes zu seiner Periode. Und vor allem: dass es überhaupt keinen Grund gibt, weitere "Währungen" für diesen Winkel einzuführen. Wir schaffen in der Technik Kalorien und Pferdestärken ab (naja, wir versuchen's jedenfalls), aber in der Mathematik wird der rechte Winkel wohl noch ewig mit 90° bezeichnet.

Natürlich komme auch ich mit 45° mehr zurecht als mit der Zahl 0,785. Aber das ist nur Gewohnheit! Würde man den Kindern ab sofort den 360°-Kreis gar nicht erst beibringen, wäre es kein Problem, in fünfzig Jahren würden ein paar alte Knacker vielleicht noch im Kopf umrechnen (siehe das Euro-DM-Phänomen), aber nach weiteren fünfzig Jahren hat sich das erledigt.

Genauso mit der Prozentrechnung: was wurden wir gequält mit Grundwert, Prozentwert und so weiter. Würden die Lehrer beibringen, dass "das Ganze" die Zahl 1 ist (und nicht die komische 100), bliebe viel Leid erspart. Auch hier würde sich die Menschheit dran gewöhnen, dass ein Rabatt von 0,2 gewährt wird. Oder dass es eine 0,05-Klausel gibt. Und irgendwann kennt keiner mehr das Wort "Prozent".

Vorsicht: natürlich war das jetzt provokativ und ironisch, ich mag nur keine Smilies. Mir ist klar, dass auch in 500 Jahren ein Maurer seltsam schauen wird, wenn er gesagt bekommt, er soll eine Zwischenwand im 1,57-Winkel einziehen. Oder wenn die Regierung die Mehrwertsteuer auf 0,21 setzt.

Aber in der Mathematik braucht man diese Krücken doch nicht! Und genau deswegen ist dort die Bezeichnung "Radiant" so überflüssig wie ein Kropf.

Viele Grüße
Steffen
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Glücklicherweise ist das mit den Grad-Winkeln und Prozenten bereits Jammern auf hohem Niveau, wenn man etwa an das angloamerikanische Maßsystem denkt, was die Amerikaner immer noch nicht abgeschüttelt haben (und anscheinend auch nicht wollen). smile
klauss Auf diesen Beitrag antworten »

Vielleicht ist das jetzt ein alter Hut, was ich schreibe ... (bitte im Folgenden von Bestätigungen Abstand nehmen Big Laugh ) ..., aber in dem von Steffen Bühler verlinkten Beitrag steht ja ganz oben schon deutlich, dass der Winkel im Bogenmaß das Verhältnis zweier Längen ist, bei dem sich die (physikalisch offiziellen) Einheiten rauskürzen, womit für "Radiant" nur noch der Status einer "Hilfseinheit" übrigbleiben kann - vielleicht einfach zur sprachlichen Abgrenzung der Winkel-Maßarten.

Im übrigen gehe ich davon aus, dass Winkelgrößen, auch in Grad, schon deshalb keine echte Einheit besitzen dürfen, weil man sie als Argument in Funktionen sin/cos/tan einsetzt und dort Einheiten - wie in der Exponentialfunktion - nicht hingehören.

Zitat:
Original von HAL 9000
Zitat:
Original von steviehawk
Darf letzten Endes dann geschrieben werden: ?

Ja.

Ich habe immer versucht, besonders akkurat z. B. zu schreiben. War ich da etwa zu übervorsichtig?
Gualtiero Auf diesen Beitrag antworten »

[OT]
@Mythos, was ist da einseitig?
Ich habe nichts Gegenteiliges von dem behauptet, was Du soeben ausgeführt hast, und ich meine auch nicht, dass Neugrad die wichtigste Winkeleinheit ist. Das ist eine Sache.

Aber man kann nicht sozusagen eine ganze Berufssparte, nämlich die Geodäten, für die die Einheit Neugrad wie das tägliche Brot ist, einfach außer Acht lassen.

Zu sagen, Neugrad " . . kann man wirklich nicht ernst nehmen, da sie auch so gut wie niemand nutzt." ist einfach falsch und unüberlegt. Sorry, aber das sehe ich so und nicht anders.
[OT]
Steffen Bühler Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von klauss
Ich habe immer versucht, besonders akkurat z. B. zu schreiben. War ich da etwa zu übervorsichtig?


Finde ich schon.

Das "Entspricht"-Zeichen ist ja eher unmathematisch. Wenn ich's richtig im Kopf habe, kann man das z.B. beim Dreisatz anwenden, so wie etwa




Hier darf man natürlich keine Gleichheitszeichen setzen. Aber bei liegt doch in der Tat eine Identität vor!
klauss Auf diesen Beitrag antworten »

Beim Dreisatz schreibe ich auch "entspricht".
Dennoch würde es mich bei Gradangaben stören, denn weder gilt (unter Vernachlässigung der "Hilfseinheiten") noch .
[rad] = 180° könnte man vielleicht gelten lassen. Aber ich werde wohl das "entspricht" beibehalten.
Krombopulus Auf diesen Beitrag antworten »

@Gualtiero
Es war natürlich überhaupt nicht meine Absicht eine ganze Wissenschaft zu verunglimpfen. Die Einheit hat gerade bei Messungen sicher ihre Vorteile, da sie ohne Umrechnung direkt an das Messinstrument gekoppelt ist.
Aber es verdeutlicht die Problematik. Als ich mit Geodäten zu tun hatte, sprachen die alle selbstverständlich von gon, einem Zusammenhang der mir damals und eben dem Großteil der Leute die aus anderen Bereichen kommen nicht bewusst ist und die haben einen augenrollend und belächend angeschaut, wenn man fragte ob das ein rechter Winkel sein soll (Ist bei Ihnen wahrscheinlich auch eine typische Anfänger Frage). Klar kann ich auch immer pi/2 sagen. Aber warum absichtlich jemanden vor den Kopf stoßen!
KURZ: Ich wollte die Geodäten nicht als "Niemande" bezeichnen, aber sie repräsentieren von den Menschen die in ihrem Leben mal auf einen Winkel treffen eine sehr kleine Teilmenge.

@Steffen
Ich gebe dir vollkommen Recht, dass es nur Gewohnheitssache ist.
Dennoch wage ich zu bezweifeln, dass es helfen würde den Kindern einfach den 360° Kreis nicht mehr zu zeigen. Schließlich sprechen die Jungen mit den Alten und ein Winkel es schon etwas sehr alltägliches.
Steffen Bühler Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von klauss
weder gilt (unter Vernachlässigung der "Hilfseinheiten") noch .


Unbestritten. Aber die "Gradeinheit" wird wie alle Einheiten multiplikativ mit dem Zahlenwert verknüpft. Und sie hat den Wert

So wie das Prozentzeichen nur eine andere Schreibweise für die Zahl 0,01 ist.

Und so geht es in beiden Fällen wunderbar auf:





Und eben insbesondere

klauss Auf diesen Beitrag antworten »

Nun gut - um es nicht ausufern zu lassen - man kann es so sehen, dennoch stört es mich, eine eigenständige Zahl, die ansonsten völlig losgelöst von Winkelmessung existiert, durch Gleichsetzung an eine Hilfseinheit zu binden.


Bei Prozent ist es ohnehin kein echtes Problem, denn Prozent heißt ja sprachlich schon so viel wie "von Hundert"/"durch Hundert".
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Du irrst, es ist . Und auch wenn es sicher kaum jemand so formulieren würde, ist es dennoch richtig.


Du hast wahrscheinlich kein Problem mit und vermutlich auch keins mit . Aber mit hast du dann plötzlich ein Problem? Oder wo ist die Grenze, dass das womöglich noch "geht", aber dann nicht mehr? Das sind ideologisch bedingte Scheuklappen, die es abzustreifen gilt.
klauss Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von HAL 9000
Das sind ideologisch bedingte Scheuklappen, die es abzustreifen gilt.

Die will man nun wirklich nicht haben, also tu ich das hiermit.


Nachtrag:
Blödsinn gemacht, Tagwerk vollbracht ...
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Steffen Bühler
So wie das Prozentzeichen nur eine andere Schreibweise für die Zahl 0,01 ist.

Die Prozentrechnung haben die Ökonomen aus Rache an der für sie unverständlichen Mathematik eingeführt, damit die Mathematiklehrer sie in ihrem Unterricht behandeln müssen.
Damit ist der Sinn der Prozentrechnung hinreichend erklärt.

Zitat:
Original von Gualtiero
Das ist definitiv Quatsch! Jedes Winkelmessgerät in der Vermessungstechnik arbeitet heute mit Gon (= Neugrad). Die Zeiten der "Altgradgeräte" sind längst vorbei und die Einheit Radiant ist da überhaupt nie verwendet worden.

Zum ersten Mal in meinem Leben treffe ich jemanden, der mit der Einheit Neugrad arbeitet. Bisher dachte ich immer, die sei nur deshalb auf dem Taschenrechner, weil - ja, eigentlich wußte ich bis heute nicht, wozu diese Einheit überhaupt nütze ist. Verwendet habe ich sie in meinem Leben genau nullmal. Nun gut, die Geodäten sind's. Diese kleine verschworene Gemeinschaft hat die Taschenrechnerhersteller offenbar voll im Griff.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Leopold
Diese kleine verschworene Gemeinschaft hat die Taschenrechnerhersteller offenbar voll im Griff.

Das trifft wohl auch auf die Gruppe der Symbolikanhänger von zu, ich nenne sie mal "Arcusgegner". Womöglich gibt es auch eine große Schnittmenge beider Gruppen, wer weiß. Augenzwinkern
Gualtiero Auf diesen Beitrag antworten »

[OT]

Zitat:
Original von Krombopulus

KURZ: Ich wollte die Geodäten nicht als "Niemande" bezeichnen, aber sie repräsentieren von den Menschen die in ihrem Leben mal auf einen Winkel treffen eine sehr kleine Teilmenge.

Alles klar!


Zitat:
Original von Leopold

Verwendet habe ich sie in meinem Leben genau nullmal.


Wozu auch? Ohne die Notwendigkeit, Messdaten einem System bzw. Programm zu übermitteln - entweder durch Eintippen oder mittels digitaler Methoden - hat diese Einheit auch keinen Vorteil. Aber das ausführlich zu erklären würde den Rahmen hier sprengen.

[END OT]
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von HAL 9000
Zitat:
Original von Leopold
Diese kleine verschworene Gemeinschaft hat die Taschenrechnerhersteller offenbar voll im Griff.

Das trifft wohl auch auf die Gruppe der Symbolikanhänger von zu, ich nenne sie mal "Arcusgegner". Womöglich gibt es auch eine große Schnittmenge beider Gruppen, wer weiß. Augenzwinkern


Verschwörungstheorien machen Spaß! Tanzen
Ich wette, daß die Arcusgegner dieselben Leute sind, die im Auftrag der Amerikaner unsichtbare Giftwolken über Deutschland versprühen, um das Volk zu benebeln. Und wer weiß, ob die nicht auch bei neinileven ihre Hand im Spiel hatten ...
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Ich versuche mal zusammenzufassen, wie ich es jetzt verstehe und bitte um eine Korrektur, falls nötig.

Grundsätzlich hat man das Verlangen einen Winkel durch irgendeine Möglichkeit zu quantifizieren. Wenn man im Baumarkt ist, dann stellt man fest, dass es ganz viele verschiedene Winkel gibt, die sich aus mathematischer Sicht auch auch durch die Länge der Schenkel der Winkel unterscheiden (natürlich sind diese Winkel kein Objekt der Ebene, sondern des Raums)

In der Mathematik selbst reicht es in der Regel, Winkel durch die Angabe ihrer Winkelweite (auch Winkeldistanz) zu unterscheiden.

Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die GRAD-Methode sagt, dass eine volle Umdrehung der Zahl 360 entspricht. Um die Winkelweite anzugeben, überlegt man sich, welcher Anteil von dieser Zahl 360 durch den Winkel abgedeckt wird. Nehmen wir an, dass durch den Winkel 1/4 von dieser gesamten Umdrehung abgedeckt wird, dann hat man 1/4 * 360 = 360/4 = 90. Ich kann in diesem Fall den Winkel mit der Zahl 90 identifizieren und eine Aussage über seine Größe machen. Um anderen zu sagen, wie ich bei der Beschreibung vorgegangen bin, sage ich nicht nur die Zahl 90 sondern ich sagen Der Winkel ist/hat 90 GRAD. Da GRAD zu lange ist überlege ich ein Zeichen dafür [°].

Nun gibt es auch die RAD-Methode. (oder wenn man so tut als gäbe es noch nichts und man wüsste von GRAD auch noch nichts eben eine Methode 1)

Hier geht man wie folgt vor: Ich betrachte eine spezielle Konstruktion an einem Kreis und sehe mir an, wie viel vom Umfang (also nicht wie viel von der Drehung mit Bezugsgröße 360 für eine Volldrehung) durch meinen Winkel bereits abgefahren wurde. Die Winkelschenkel geben Start und Ende meines Bogens an, der einen Teil des Umfangs abgefahren hat.
Nehmen wir an, der Winkel hat dazu geführt, dass 1/4 des Umfangs durch den Bogen abgefahren wurde. Dann habe 1/4 * 2pi r = pi/2 * r. Ich kann also den Winkel auch durch die Zahl pi/2 * r beschreiben. Das ist so natürlich noch doof, da die Beschreibung von einem Radius abhängt. Also teile ich durch den Radius, bilde also das Verhältnis von Bogen zum Radius, herauskommt die Zahl pi/2 . Es ist also möglich den Winkel auch durch diese Zahl zu beschreiben. Um anderen zu sagen, wie ich vorgegangen bin schreibe pi / 2 rad. Hierdurch drücke ich die Identifizierung der Zahl pi/2 mit dem Winkel aus. Wenn allen klar ist, dass wir über Winkel sprechen, dann ist das nicht nötig und ich kann auch pi/2 schreiben.

Genau so könnte ich 180 schreiben statt 180°, wenn allen klar ist, dass wir gerade über Winkel sprechen.

Dass 180° = pi/2 ist, ist damit eigentlich klar. Rechts wurde die Vorgehensweise eben dazu geschrieben und links nicht. Macht aber nichts. Beide Seite repräsentieren einen Winkel und zwar denselben.

Ich versuche es mir nochmals an einem anderen Beispiel klar zu machen.

Ich schau eine Linie an. Dieses möchte ich beschreiben. Sie unterscheidet sich von anderen Linien nur durch ein Merkmal, dass Länge bezeichnet wird, da sie unendlich dünn ist und die Lage irrelevant.

Ich kann Sie jetzt mit meinem Daumen abmessen und sehe es gehen 4 Daumen von Stevie drauf.

Jetzt misst Frau Merkel und es gehen 3 Daumen von Frau Merkel drauf.

Es gilt letztlich: 4 StevieDaumen = 3 MerkelDaumen. Theoretisch könnte ich jetzt schreiben 4 = 3, so lange alle wissen worüber wir sprechen. Da die Zahlen so nah beinander liegen erscheint es aber intuitiv komisch.

Es geht also letztlich um die Darstellung/Quantifizierung eines Objekts durch eine Zahl. Und hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Einheit sagt mir welche Möglichkeit ich gewählt habe.
mYthos Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Gualtiero
...
Das ist definitiv Quatsch! Jedes Winkelmessgerät in der Vermessungstechnik arbeitet heute mit Gon (= Neugrad). Die Zeiten der "Altgradgeräte" sind längst vorbei und die Einheit Radiant ist da überhaupt nie verwendet worden.

DARAUF habe ich mich bezogen, auf sonst nichts.

Zitat:
Original von Gualtiero
...
Aber man kann nicht sozusagen eine ganze Berufssparte, nämlich die Geodäten, für die die Einheit Neugrad wie das tägliche Brot ist, einfach außer Acht lassen.

Zu sagen, Neugrad " . . kann man wirklich nicht ernst nehmen, da sie auch so gut wie niemand nutzt." ist einfach falsch und unüberlegt. Sorry, aber das sehe ich so und nicht anders.
...


Mit dem bin ich bei dir.

mY+
Dopap Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von HAL 9000
[...]
Aber mit hast du dann plötzlich ein Problem? Oder wo ist die Grenze, dass das womöglich noch "geht", aber dann nicht mehr? Das sind ideologisch bedingte Scheuklappen, die es abzustreifen gilt.


ich habe damit auch ein Problem. Der Winkel im Radiant modus hat die Dimension "Zahl" und die Maßeinheit "1" und kann weggelassen werden.

Bei anderen Einheiten geht das nicht.

Wenn schon, dann ist eben bei der Winkel umzurechnen.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, wie gesagt: Scheuklappen eben.
Steffen Bühler Auf diesen Beitrag antworten »

Man kann doch problemlos wie immer rechnen.

Hier wird eben auch aus der Einheit die Wurzel gezogen, wie sonst immer.

Und es ist gar nicht so abwegig, die Wurzel eines Winkel zu ziehen. Die Quadratwurzel von 180° ergibt den Zahlenwert, den man gleichermaßen für Winkelgeschwindigkeit und Zeit einsetzen muss, damit irgendetwas eine halbe Umdrehung (eben 180°) macht. Also (ungefähr 17 Umdrehungen pro Minute) und .

Wozu man das brauchen kann, weiß ich momentan noch nicht, aber wer weiß...

Viele Grüße
Steffen
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Man kann auch sagen
Mein Haar wächst mit der Geschwindigkeit von 4,6 Yoktometern pro Femtosekunde. (aus einer bekannten TV-Serie...) smile

statt des in etwa äquivalenten

Mein Haar wächst 0,4 Millimeter pro Tag.
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