Zwei fast überall gleiche Funktionen und Messbarkeit

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forbin Auf diesen Beitrag antworten »
Zwei fast überall gleiche Funktionen und Messbarkeit
Hallo,

ich habe folgende Aufgabe vor mir:
[attach]47385[/attach]

Wir haben also einen Maßraum und zwei Funktionen .
Diese sind fast überall gleich
Nun, zur Messbarkeit habe ich folgende Definition:


Nun weiß ich leider keinen geeigneten Ansatz.
Ich dachte, ich wähle eine Teilmenge und schaue mir an, was mit dieser passieren kann, wenn ich die Funktion g darauf anwende.
Aber dazu kann ich ja in dieser allgemeinen Form nichts sagen, oder?
Ist der Ansatz so überhaupt der richtige?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,

du hast eine falsche Definition von "fast überall gleich". Die richtige ist: Es gibt eine Nullmenge mit für . Der springende Punkt ist, dass eine Nullmenge nicht messbar sein muss. Eine Nullmenge ist definiert als eine Teilmenge einer messbaren Menge mit Maß .

Ich hoffe, das hilft dir, deinen Ansatz zu korrigieren.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Guppi, danke für deine Antwort.
Leider steige ich da nicht durch. Beziehst du den „springenden Punkt“ auf die falsche Definition oder auf die Lösung der Aufgabe? (Natürlich wird das eine in‘s andere spielen Augenzwinkern aber ich möchte es verstehen).
Zu deinem Punkt mit der falschen Definition:
Was ich ja geschrieben habe war, dass es eine Menge gibt, die Maß Null hat.
Ob messbar oder nicht, ist ja dort selbst nicht gefordert. Also via Definition ist es eine nullmenge.
Und für alle Elemente des Komplementes dieser Menge gilt: f=g
Damit sind f und g fast überall gleich.

Da steckt schon der Fehler drin sagst du? verwirrt
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Du hast geschrieben. Das geht aber nicht, wenn nicht messbar ist, dann ist die linke Seite dieser Gleichung undefiniert, da für messbare Mengen definiert ist.

Zur Aufgabe: Ich würde es mir einfach machen und definieren. Jetzt such dir eine passende Nullmenge und definiere für und sonst.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Ah, wunderbar! Freude
Cool, danke für die Korrektur und den Hinweis der Definition.

Zur Aufgabe:
Ich wähle
Wähle
Sei und

Hm, das wird nicht das Richtige sein, denn N ist ja nun messbar. Aber du wolltest mich ja in eine andere Richtung schubsen?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Da wirst du nochmal nachdenken müssen. Du hast schon ganz richtig erkannt: messbar ist hier irgendwie nicht so gut.
 
 
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Puh, da fehlt mir leider doch zuviel für, wie ich merke.
Ich könnte jetzt nur drauflos raten, aber das ist ja nicht der Sinn.
Aber danke!
TM2 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Guppi12

du hast eine falsche Definition von "fast überall gleich". Die richtige ist: Es gibt eine Nullmenge mit für . Der springende Punkt ist, dass eine Nullmenge nicht messbar sein muss. Eine Nullmenge ist definiert als eine Teilmenge einer messbaren Menge mit Maß .


Verzeiht mir meine Zwischenfrage, aber entweder bin ich blöd oder steh gerade auf dem Schlauch verwirrt
Deine Definition von "fast überall gleich" ist doch: Es gibt eine Nullmenge , d.h. (das ist doch genau die Definition einer Nullmenge verwirrt ) mit für
Oder auch kurz geschrieben:
fast überall gleich mit und für und wo ist jetzt der Unterschied zu der Eingangs von forbin gegebenen Definition? Ich raffs nicht... unglücklich
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von TM2
d.h. (das ist doch genau die Definition einer Nullmenge verwirrt )

Nein, eben nicht, sondern die von Guppi12 angegebene

Zitat:
Original von Guppi12
Eine Nullmenge ist definiert als eine Teilmenge einer messbaren Menge mit Maß .

In einem vollständigen Maßraum gibt es zwischen beiden Auffassungen keinen Unterschied,

Ist der Maßraum jedoch nicht vollständig, dann gibt es tatsächlich Teilmengen von Mengen mit Maß 0, die nicht in der zugehörigen Sigma-Algebra liegen, mithin also nicht messbar sind. Gemäß der Definition werden solche Mengen dann aber dennoch auch als Nullmengen bezeichnet.

Bekanntes Beispiel eines nicht vollständigen Maßes ist z.B. das Borelmaß im : Zur Illustration dessen nehme man eine nicht-Borel-messbare Menge A des (sowas gibt es, ziemlich eklig zu konstruieren) und mit der konstruieren wir per kartesischem Produkt . Dann ist auch nicht Borel-messbar. Nun ist aber mit . Somit ist zwar nicht Borel-messbar, ist aber dennoch eine (zweidimensionale) Borel-Nullmenge, und liegt damit auch in der vervollständigten Lebesgue-Sigmaalgebra.
TM2 Auf diesen Beitrag antworten »

HAL 9000, ich danke dir, jetzt ist alles klar bei mir.

Habe jetzt auch noch einmal in meine Unterlagen geschaut und tatsächlich hatten wir das exakt so - wie ihr gesagt habt - definiert. Erschreckend wie viel ich schon nach wenigen Jahren wieder vergessen habe unglücklich

forbin, noch einmal Verzeihung für das "Missbrauchen" des Threads.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Aber ganz und gar nicht. Mit jeder Antwort lerne ich ja auch dazu smile



dazu smile
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Also ich verstehe nun wirklich das Problem nicht.

Du musst doch nur das gleiche Beispiel wie oben nehmen, nur für irgendeine nicht messbare Nullmenge, dann bist du fertig.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Das ist genau das Problem. Mit diesen habe ich so Probleme. Beim letzten Mal sollte eine solche konstruiert werden. Das bekomme ich absolut nicht hin.
Ich bin aber bereit das zu wiederholen, ich möchte das lernen und verstehen. Ich finde es nur für mich so ärgerlich dass davon jetzt die ganze Aufgabe nicht klappen wird.
Ich will ja auch hier keine musterlösungen abgreifen.
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Ok, noch ein Hinweis:

Nimm und , sowie .
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Also ich wähle den Raum so wie von dir vorgeschlagen.
Und die Funktionen f und g so wie oben definiert.
Nun ist das Maß von Omega gleich null und das Maß der leeren Menge (natürlich) ebenso.
Nun wähle ich eine nicht-messbare teilmenge N von Omega?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Der Rest muss jetzt von dir selbst kommen. Wie wählst du und warum erfüllt das das gewünschte?
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Das ist ja das Problem, ich habe doch jetzt nur vier mögliche teilmengen. Omega, leere Menge, {0} und {1}.
Ich setze doch komplett falsch an, aber ich weiß einfach nicht wo
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich hab dir den Tipp ja nicht aus Spaß gegeben. Eine der 4 möglichen Teilmengen tuts also. Du hast nur endliche viele Möglichkeiten, um zu überprüfen, für welche der Teilmengen sich ein Beispiel ergibt.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Aber eben habe ich ja N={1} gewählt
Das war nicht das richtige, weil es messbar ist.
Aber das sind die anderen drei doch eben auch?
(Irgendeine wohl nicht, sonst hättest du mir den Tipp ja nicht gegeben....)
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Wir sind doch hier in einem ganz anderen Maßraum. Du hattest oben die Borel-Sigma-Algebra und ist Borel-messbar. Das hat nichts damit zu tun, ob bezüglich der hier gegebenen Sigma-Algebra messbar ist. Du müsstest also mal überprüfen, ob das der Fall ist.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Es dämmert...

und damit nicht messbar bezüglich dieser Sigma-Algebra?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn du und hast, dann ja.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

War doch gar nicht so schwer Big Laugh
Nein quatsch, vielen Dank für die Geduld und die Unterstützung ! Freude
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Hey,

ich wurde darauf hingewiesen, dass beide Definitionen doch äquivalent sind.

Wenn man eine Nullmenge findet, so dass f,g außerhalb davon gleich sind, findet man auch immer eine messbare Nullmenge, so dass f,g außerhalb gleich sind. Die Bedingung, dass die Mengen außerhalb gleich sind, wird schließlich schwächer, wenn man die Nullmenge vergrößert, so dass sie messbar wird.

Als ich deine Definition gelesen habe, habe ich im Kopf deine Bedingung gelesen als . Dies wäre dann nicht äquivalent, stand da aber auch gar nicht.

Entschuldigung für die Verwirrung.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Danke für den Nachtrag.
Wir waren heute in der Besprechung und unser Tutor sagt, dass sei so kein Gegenbeispiel, da nur das Urbild von Mengen, die in der Sigma-Algebra liegen, wieder in dieser liegen muss... verwirrt
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Da hat dein Tutor Recht. Wir haben übersehen, dass der Start- und Zielraum gleich sein sollen. Unser Beispiel ist nicht messbar bezüglich der Borel Sigma Algebra als Bild-Sigma Algebra.
forbin Auf diesen Beitrag antworten »

Ok, ich werde mich damit nochmal intensiv auseinandersetzen.
Vielen Dank für die Mühen und den Nachtrag! Freude
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