Induktionsbeweis

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Pippen Auf diesen Beitrag antworten »
Induktionsbeweis
Ein direkter Beweis, ein Kontrapositionsbeweis (indirekter Beweis) und ein Widerspruchsbeweis: sie alle sind ihrer Form nach Tautologien, zB beim Widerspruchsbeweis: (~p -> (q & ~q)) -> p. Der Induktionsbeweis basiert auf dem Induktionsaxiom. Ist das denn eine Tautologie? ME muss auch der Induktionsbeweis auf eine Tautologie zurückführbar sein, aber ich sehe keine.
Pippen Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Induktionsbeweis
Niemand?
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Tautologie ist ein semantischer Begriff, Beweis ist ein syntaktischer Begriff. Man soll beide Begriffe unterscheiden.
Pippen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Elvis
Tautologie ist ein semantischer Begriff, Beweis ist ein syntaktischer Begriff. Man soll beide Begriffe unterscheiden.


Tue ich das nicht? Dem direkten Beweis ((p->q & q) -> q), dem Kontrapositionsbeweis ((p -> q & ~q) -> ~p) und dem Widerspruchsbeweis ((~p -> (q & ~q)) -> p) liegen (semantische) Tautologien zugrunde. Das ist auch richtig und wichtig, denn nur wenn die Ableitungen in einem Kalkül (Beweis) zugleich semantische Tautologien sind, ist der Beweis korrekt. Beim Induktionsbeweis sehe ich so eine Tautologie nicht zugrundeliegen, es muss sie aber geben, jedenfalls das Induktionsaxiom allein ist es nicht, das ist keine Tautologie. Woraus ergibt sie sich dann aber?
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Wiki: "Ein Beweis ist in der Mathematik die als fehlerfrei anerkannte Herleitung der Richtigkeit bzw. der Unrichtigkeit einer Aussage aus einer Menge von Axiomen, die als wahr vorausgesetzt werden, und anderen Aussagen, die bereits bewiesen sind."
Ich sehe das geringfügig anders: Das Induktionsaxiom ist ein Axiom. Also bewiesen. Also wahr.
Pippen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Elvis
Wiki: "Ein Beweis ist in der Mathematik die als fehlerfrei anerkannte Herleitung der Richtigkeit bzw. der Unrichtigkeit einer Aussage aus einer Menge von Axiomen, die als wahr vorausgesetzt werden, und anderen Aussagen, die bereits bewiesen sind."
Ich sehe das geringfügig anders: Das Induktionsaxiom ist ein Axiom. Also bewiesen. Also wahr.


Ist damit aber nicht der Induktionsbeweis ein "Beweis zweiter Klasse"? Denn die anderen Beweise sind korrekt völlig unabhängig wer was axiomatisiert, weil sie auf Tautologien beruhen, während der Induktionsbeweis steht und fällt mit seinem Axiom (und das kann fallen, wenn es sich als widersprüchlich herausstellte).
 
 
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Nein. Wiki hat im Grundsatz recht. Ich habe recht. Ein Satz ist genau dann bewiesen, wenn er ein Axiom ist oder aus Axiomen ableitbar ist. Die Satzaussage ist dann wahr.
Du irrst dich. Eine Tautologie ist eine wahre Aussage (Semantik). Ein Beweis ist eine logische Folgerung (Syntax).
Pippen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Elvis
Nein. Wiki hat im Grundsatz recht. Ich habe recht. Ein Satz ist genau dann bewiesen, wenn er ein Axiom ist oder aus Axiomen ableitbar ist. Die Satzaussage ist dann wahr.
Du irrst dich. Eine Tautologie ist eine wahre Aussage (Semantik). Ein Beweis ist eine logische Folgerung (Syntax).


Das bezweifle ich nicht. Nur: Der Induktionsbeweis hängt von der Konsistenz und Gültigkeit des Induktionsaxioms ab. Die anderen Beweisarten brauchen kein spezielles Axiom, sie gelten bereits per se. Sind sie dadurch nicht - metatheoretisch gesprochen - besser, weil simpler und allgemeiner (ockham's razor)? So wäre zB in IN ein Widerspruchsbeweis dem Induktionsbeweis vorzuziehen, weil seine bewiesene Aussage allgemeiner ist; sie braucht kein Induktionsaxiom. Oder spielt sowas keine Rolle für Mathematiker?
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Unfug. Jeder Beweis beruht auf Axiomen und Logik.
zweiundvierzig Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Pippen
Die anderen Beweisarten brauchen kein spezielles Axiom, sie gelten bereits per se.

In intuitionistischer Logik gilt LEM nicht.
Pippen Auf diesen Beitrag antworten »

@42: Wenn im Intuitionismus LEM nicht gilt, dann ist dort "~p -> (q & ~q) -> p" (Widerspruchsbeweis) also keine Tautologie mehr? Ich dachte immer Tautologien sind immer wahr, no matter what, was also falsch wäre. Tautologen gäbe es immer nur relativ zu einem Axiomensystem, richtig?
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Eine Tautologie ist in einer Logik immer wahr. Axiome braucht man in einer Logik nicht. Logik befasst sich mit Aussagen und Wahrheit (Semantik). Mathematik befasst sich mit Axiomen und Beweisen (Syntax).
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