Deiser 'Einführung in die Mengenlehre' - Seite 2 |
07.09.2018, 01:11 | zweiundvierzig | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Auf welche Menge beziehst du dich?
Ja. (aber: "...in ZFC keine zulässige Menge")
In der Philosophie beschäftigt man sich sowohl mit (i.S.d. formalen Logik) formalen als auch nicht-formalen Mengenbegriffen. Aber in beiden Fällen gibt es auch keine universellen Mengenbegriffe. Es kommt eben auf den Kontext an. |
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07.09.2018, 01:24 | Pippen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Auf die Menge M = {x | x }. Ist M = ?
Ja, ich denke, wenn man sich einfach auf alle tatsächlich existierenden Dinge beschränkt, dann ist man auch mit der naiven Mengenlehre auf der sicheren Seite. Sowas wie die Russellsche Menge kann's da nicht geben, eben weil's widersprüchlich wäre und damit nicht existieren kann. Deshalb könnte man sich mE sogar als Konstruktivist mit naiver Mengenlehre begnügen, wenn man fordert, dass jede Menge konstruierbar sein muss. Auch da schließt man Widersprüche inzident aus. |
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07.09.2018, 01:56 | Pippen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Aber man kann natürlich eine ZFC-Menge mit 40 Mio. Elementen (die es ja gibt) so interpretieren, dass man die Elemente als "Männer" liest. Würde man in so einem Fall sagen, dass die ZFC-Menge mit den 40 Mio. Elementen ein Modell für die Männer in Deutschland wäre? Oder meinen Mathematiker was Anderes, wenn sie von Modellen reden? |
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07.09.2018, 02:02 | zweiundvierzig | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Es ist .
Es kommt, wie gesagt, auf den Kontext an. Zur Grundlegung der Mathematik reicht das jedenfalls nicht aus. EDIT: Abgesehen davon, dass "naive Mengenlehre" kein klar definierter Begriff ist. |
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07.09.2018, 02:06 | zweiundvierzig | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Im Kontext von Logik (insbes. FO) ist das hier gemeint. |
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07.09.2018, 15:15 | Pippen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Da hakt's bei mir. M soll laut Definition alle Elemente aus A enthalten, die nicht sich selbst enthalten. Wir wissen, dass daraus folgt, dass es kein solches Element in A gibt, so dass M leer wäre. Wäre M = A und A nichtleer, dann würde deine Ansicht zum Widerspruch führen. Wäre A leer, dann wäre M trivial auch leer. Ist es wirklich falsch, wenn man M als leere Menge bezeichnet? Noch einmal zum Modellbegriff: Nehmen wir mal an, es gäbe genau 42 Mio. Männer in Deutschland. Wir hatten gesehen, dass es in ZFC keine Menge der deutschen Männer gibt. Aber kann ich eine ZFC Menge mit 42 Mio. Elementen konstruieren, bei der ich anschließend die Elemente als "Männer" interpretiere (modelliere)? So könnte man doch ZFC auch für Alltagsprobleme verwenden, nicht? |
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07.09.2018, 19:00 | zweiundvierzig | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
In ZFC gilt für alle , dass . Diese Bedingung ist also keine Einschränkung.
Sicherlich kann man Logik und Mathematik zur Formalisierung bestimmter Nicht-Mathematischer Probleme benutzen. Wie sich das konkret gestaltet, hängt von der jeweiligen Situation ab. |
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07.09.2018, 22:39 | Pippen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Ach jetzt verstehe ich dich und dann hättest du recht. Aber ist das auch so, dass es in ZFC kein gibt? Wie beweist man das? |
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07.09.2018, 22:43 | Pippen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Ich möchte hier ein neues Buch empfehlen: http://matematicas.uis.edu.co/adrialba/s...0C%20Pinter.pdf Das liest sich bisher deutlich besser als Deisler, weil die Beweise umfangreicher und besser lesbar sind; definitv anfängerfreundlicher. |
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07.09.2018, 22:57 | foo | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Wenn , dann verstößt unmittelbar gegen das Fundierungsaxiom. |
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07.09.2018, 23:37 | tatmas | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Wenn du Bücher so aufmerksam liest wie der Namen der Autoren, dann wundert man gar nichts mehr. Der Autor ist kein ehemaliger Fußballspieler. |
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08.09.2018, 07:14 | Elvis | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
@Pippen Als neues Buch kann man dieses Geschwafel aus dem Jahr 1971 wohl kaum bezeichnen. Was genau hast du da verstanden, was du bei Deiser nicht verstanden hast? Lies es bitte sehr aufmerksam durch, bearbeite alle Übungen und stelle erst wieder Fragen, wenn du es vollständig durchgearbeitet hast. |
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11.09.2018, 13:19 | Pippen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Wie würdet ihr beweisen, dass zwischen P(A) und 2^A eine Bijektion konstruiert werden kann? Meine Idee wäre per Induktion zu beweisen, dass P(A) und 2^A gleich viele Elemente beinhalten, weil dann eine Bijektion trivial würde. Diesen Beweis verstehe ich auch. 1. Frage: Aufgrund welches Axioms oder Satzes kann man so eine Induktion machen; wir sind ja hier nicht in den natürlichen Zahlen. Gibt es so eine Art allgemeines Induktionsaxiom? 2. Frage: Wie würdet ihr die Bijektion beweisen, ohne die Mächtigkeit der beiden Mengen zu vergleichen. (http://matematicas.uis.edu.co/adrialba/s...0C%20Pinter.pdf, dort S. 69, 2.35, aber diesen Beweis verstehe ich nicht so recht). |
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11.09.2018, 13:39 | Elvis | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Mächtigkeit der Mengen vergleichen geht nur bei endlichen Mengen. 1. Es gibt transfinite Induktion, ob das hier zu etwas gut ist, weiß ich nicht. 2. , weil die Funktionen von nach die Indikatorfunktionen der Teilmengen von sind. Indikatorfunktion für ist definiert als für für . |
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11.09.2018, 16:47 | Pippen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Wie legitimiert man die? Wenn ich in IN Induktionsbeweise mache, dann deshalb, weil mich das Induktionsaxiom dazu berechtigt. Wo ist das Axiom für transfinite Induktion? In ZFC? |
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11.09.2018, 17:07 | zweiundvierzig | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Transfinite Induktion ist äquivalent zur Wohlfundiertheit von auf jeder nichtleeren Klasse von Ordinalzahlen. |
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11.09.2018, 17:16 | Pippen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
@42: Und worauf basiert Wohlfundiertheit? Irgendwo erwarte ich da für transfinite Induktion sowas wie Peano 5, nur eben für mehr als natürliche Zahlen. Noch etwas sehr Banales, was mich trotzdem bereits herausfordert: Aus den Mengen A = {{1,2}} und B = {{3,4}} kann man doch folgende Mengen bilden: {{1,2}, {3,4}} und {1,2,3,4}. Richtig? Durch Paarmengenaxiom bildet man {{1,2}, {3,4}} und {1,2,3,4} durch Vereinigungsaxiom. Richtig? |
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11.09.2018, 19:16 | zweiundvierzig | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Analog zu meiner obigen Aussage ist Induktion auf den natürlichen Zahlen äquivalent dazu, dass auf nichtleeren Teilmengen von wohlfundiert ist (ein endliches Ordinal sind im wesentlichen dasselbe wie eine natürliche Zahl).
Zunächst liefert das Paarmengenaxiom für A und B die Existenz von {A,B}. |
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