Poisson-Prozess

Neue Frage »

Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »
Poisson-Prozess
Guten Abend,
ich beschäftige mich gerade mit dem Poisson-Prozess.
Dabei tauch folgende Eigenschaft auf:

ist die Intensität. N(h) ist die Anzahl der Ereignisse die zum Zeitpunkt t eintreffen.
Was soll das genau bedeuten?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Die Landau-Symbole und sind dir vertraut? Ich geh mal davon aus.


Zufallsgröße ist Poissonverteilt mit Parameter , daher ist



Die Exponentialfunktion in eine Reihe entwickelt ergibt sich damit nun mal und somit

für .
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Achso. Analytisch habe ich mir das gar nicht so überlegt.
Ich frage mich, was das anschaulich bedeuten soll.
Heißt das, dass die Wahrscheinlichkeit genau 1 Ereignis in einem Intervall von 0 bis h für großes h sehr groß ist?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Ludwig500
Heißt das, dass die Wahrscheinlichkeit genau 1 Ereignis in einem Intervall von 0 bis h für großes h sehr groß ist?

Nochmal: Diese Näherung ist für gedacht, also definitiv NICHT für große . unglücklich
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Dann heißt das wohl, dass kleine Intervalle ein Ergeignis enthalten eher unwahrscheinlich ist? verwirrt
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Sorry das war kein Satz. Kleine Intervalle enthalten also egtl nicht 1 Ereignis?
 
 
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Naja, das ganze teilt sich gemäß Poisson-Verteilung für so auf:





D.h. für kleine ist vernachlässigbar klein, selbst gegenüber dem ebenfalls gegen 0 strebenden , letzteres verhält sich für aber immerhin linear in .


Ich weiß jetzt nicht, wozu die Betrachtung oben dient - mutmaßlich für irgendwelche Zustandsübergänge für infitesimal kleine , wo aber nur die Übergänge 0 und 1 Berücksichtigung finden.
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von HAL 9000
Naja, das ganze teilt sich gemäß Poisson-Verteilung für so auf:

1.)

2.)



.

2. bedeutet also, dass das Auftreten von 2 Ereginissen gleichzeitig eher unwahrscheinlich ist.

1.) bedeutet dann, je kleiner das Intervall, desto unwahrscheinlicher ist es ein Ereigniss dort zu beobachten?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Ja klar: Umso kleiner das Zeitintervall, desto unwahrscheinlicher, dass da ein Poisson-Ereignis stattfindet.
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Alles klar Freude
Es gibt folgenden Satz: ist Poisson-Prozess mit Intensität Dann gilt

Der Beweis fängt mit dem einfachen Fall an:
Wenn man das ausrechnet und die Eigenschaft verwendet, dass für kleine h die Wahrscheinlichkeit kein Ereignis zu beobachten gegen 1 geht, erhält man eine DGL, die das gewünschte liefert.
Wenn man also anfängt:
1 gilt, da die Anzahl der Ereignisse 0 nach t Zeit 0 ist, wenn sie für mehr als t Zeit schon 0 ist.

2 gilt, da die Anzahl der Ereignisse nur von der Länge des Intervalls abhängt. Hätte ich das richtig verstanden?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Ludwig500
Es gibt folgenden Satz: ist Poisson-Prozess mit Intensität Dann gilt

Was du da nun also erst beweisen willst ist, dass Poisson-verteilt ist mit Parameter . Ich war oben davon ausgegangen (und hatte es benutzt), dass du das bereits verwenden kannst - falls nicht, dann führt meine obige Argumentation natürlich zu einem Ringschluss ("Katze beißt sich in den Schwanz"). Welche Eigenschaften des Poisson-Prozess hattest du denn zur Verfügung? verwirrt
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Die Eigenschaften waren:
1.
2. Ereignisse in disjunkten Intervallen sind unabhängig
3. Die Verteilung der Anzahl der Ereignisse hängt nur von der Länge des Intervalls ab
4.
5.

Wäre dann im Beweis 1 und 2 richtig begründet?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Die Begründung der ersten Gleichheit ist Ok.

Für die zweite Gleichheit bedarf es m.E. noch folgender Zwischenschritte:



Dabei meine ich mit 2./3. die Eigenschaften aus deinem letzten Beitrag (nicht die Nummern aus deinem vorherigen Beítrag).

Damit bekommst du eine DGL für , die sich zu lösen lässt.

Ich hätte allerdings gleich mit mit allgemeinem losgelegt, was für in die DGL mündet (für k=0 fällt der letzte Summand weg).
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von HAL 9000





.


Ich verstehe nicht, warum 2. gilt. Vllt nehme ich die falsche Eigenschaft von deinen. Die 2. war doch ?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Sieht so aus, als hast du nicht gründlich genug gelesen:

Zitat:
Original von HAL 9000
Dabei meine ich mit 2./3. die Eigenschaften aus deinem letzten Beitrag (nicht die Nummern aus deinem vorherigen Beítrag).

Zitat:
Original von Ludwig500
2. Ereignisse in disjunkten Intervallen sind unabhängig

zählt die Ereignisse im Intervall , wähend die im Intervall zählt. Diese beiden Intervalle sind disjunkt.

Man spricht in dem Zusammenhang direkt den Prozess betreffend auch eher von "unabhängigen Zuwächsen".
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Tut mir leid. Es stand ja alles da,wie du sagst.
Danke nochmal für deine Erklärung.
Du hast schon mit dem allgemeinen Fall angefangen.
Man startet mit
Dabei haben wir dann die Wkt wie folgt geschrieben:

Stimmt das überhaupt so verwirrt
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Ludwig500
Dabei haben wir dann die Wkt wie folgt geschrieben:

Ja, so kann man das machen. Wichtig ist eine vollständige Erfassung aller möglichen Werte für . Du hast jetzt alle Werte zu einem Fall zusammengefasst, während ich die oben noch einzeln betrachtet hatte - deine Variante ist in dem Sinne besser weil kürzer. Augenzwinkern
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Wie schreibt man das aber weiter?
Kann man das irgendwie disjunkt aufteilen?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Naja, das ist doch schon eine disjunkte Aufteilung:

Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Dann kann doch wieder umformen, wie vorher. Ich betrachte nur den 1. Summanden:
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Ludwig500
Ich betrachte nur den 1. Summanden:

Großer Fehler, der zweite Summand ist hier nicht vernachlässigbar! Den dritten kann man zunächst einschachteln gemäß

,

also auch insgesamt für diesen Summand. Für den Gesamtterm ergibt das (mit ähnlichen Argumentationen wie oben, ich führe nicht jeden Detailschritt aus) mit obiger Abkürzung die Gleichung



Daraus den Differenzenquotient gebildet (d.h. subtrahiert und durch geteilt):



Was im Grenzübergang dann zur Differentialgleichung



führt. Dieses System löst man dann sukzessive: Erst (da fällt nämlich der letzte Term weg, es geht also nur um ), darauf aufbauend , usw.
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo HAL,
ich musste mir die Sache nochmals durch den Kopf gehen lassen. Dabei ist mir folgendes nicht klar.

Zitat:
Original von HAL 9000


,


Warum fällt bei 1 das weg?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Hatten wir doch schon mal:

Zitat:
Original von Ludwig500
2. Ereignisse in disjunkten Intervallen sind unabhängig

Oder anders genannt: Unabhängige Zuwächse - genau das wird hier wieder genutzt.


Ich hätte viel eher vermutet, dass du den vorherigen Schritt



hinterfragst. Augenzwinkern
Ludwig500 Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn ich nur betrachte. Dann ist doch wegen. Damit gilt
Das ist doch dann eine größe Menge. Wegen der Monotonie des W-Maßes folgt die Behauptung?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Richtig.
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen

Die Beliebtesten »
Die Größten »
Die Neuesten »