Bekommen wir eine bessere Welt?

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Leopold Auf diesen Beitrag antworten »
Bekommen wir eine bessere Welt?
Liebe Boardmitglieder!

Zwar verschwinden immer noch die meisten Fragesteller nach ihrer Anfrage sang- und klanglos. Dennoch ist mir aufgefallen, daß immer mehr von ihnen ausgesucht höflich sind und sich sogar am Ende bedanken. Das war lange Zeit eine eher seltene Angelegenheit. Ich weiß nun nicht, ob das nur eine subjektive Wahrnehmung meinerseits ist oder sich durch Tatsachen erhärten läßt. Wie seht ihr das? Ist es so, daß gerade eine Generation vom Jugendlichen- ins Erwachsenenleben übertritt, die wieder weiß, was sich gehört? Es wäre in dieser düsteren Zeit immerhin mal etwas, über das man sich freuen könnte.
Dopap Auf diesen Beitrag antworten »

ich weiß nicht so recht... (grundlos) ausgesuchte Höflichkeit trifft man ja allerorten und das brauche ich nicht. Vielleicht hängt das auch mit meinem Herkunftsland BW zusammen. Die Schwaben sind ja streckenweise etwas knorrig. Beispiel:

... et g'schompfe isch au g'lobt ... Augenzwinkern

( Nicht geschipmpft zu haben ist auch ein Lob)

aber, sich zum Abschluss nochmals zu melden ist entscheidend.
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Es gibt freundliche wissbegierige mitdenkende mitarbeitende Menschen und solche bei denen die eine oder andere Eigenschaft fehlt oder gegenteilig ausgeprägt ist. Eine Statistik über diese 192 Typen habe ich nicht angelegt, aber ich freue mich auch über den von mir charakterisierten Typ Mensch mehr als über Trolle und Klugscheißer. Die Welt der Menschen wird nicht notwendig besser oder schlechter, wir machen sie aus freiem Willen und in eigener Verantwortung. Bei den Peanuts von Charles M. Schulz hat mal einer sehr treffend gesagt :"Es gibt immer Aufs und Abs."
Tangentialvektor Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bekommen wir eine bessere Welt?
Ich habe den Thread hier gefunden, als mich ausversehen auf Elvis' Profil geklickt hatte und fand den Titel "Bekommen wir eine bessere Welt?" ziemlich interessant.

Jedenfalls denke ich, dass man zwischen Kommunikation, indem man voreinander steht und Kommunikation im Internet unterscheiden muss, weil man im Internet doch anders redet als im echten Leben.
Im echten Leben hat sich nicht sonderlich viel geändert, meine ich, bzw. es wird immer noch Höflichkeit erwartet.
Im Internet fühlen ist man eben anonym und verhält sich dementsprechend anders. Da man mit seinem Gegenüber weniger intim ist, als wenn man wenn man voreinander stehen würde, herrscht natürlich weniger Druck gesellschaftlichen Höflichkeitsfloskeln nachzukommen. Bzw. im Internet ist es nicht so klar, ob sowas nun erwartet wird oder nicht.
Wobei, so scheint es, dass der Trend doch gegen mehr Höflichkeit im Netz geht und Trolle immer weniger werden. Vielleicht bewege ich mich auch in den falschen Filterblasen, wer weiß.

Was das Ganze in diesem Matheforum betrifft, glaube ich nicht, dass die Fragesteller weniger dankbar sind, sondern sich nicht gezwungen sehen, sich zu bedanken, aufgrund eben jener Anonymität und weil Höflichkeitsfloskeln noch nicht ganz im Netz angekommen sind.

Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass die meisten, die ins Forum, um nur eine einzige Frage zu stellen, sich vielleicht unsicher sind, ob sie sich bedanken sollen, weil man eben hier eine ganze neue Nachricht erstellen muss, die dann nichts mehr mit der ursprünglichen Frage zu tun hat.
Ich kann mir aber vorstellen, dass es nur mir so geht, weil ich, ehrlich gesagt, bei solchen Floskeln immer gehemmt bin.

Ich finde ja ein "ich hab's verstanden" mit einem subtilen "danke" am Ende angenehmer, als übertriebene Höflichkeit. Auch im echten Leben.

Soviel zu meiner Meinung.

~ Tangentialvektor

Edit: Ich glaube ohne die Anonymität hinter "Tangentialvektor" hätte ich mich nicht getraut, was in die Runde zu werfen. Ich glaube, das unterstützt meine These.
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Trau dich im Internet und im richtigen Leben. Wir haben die Meinungsfreiheit im Grundgesetz Artikel 5 festgeschrieben, die kann uns keiner nehmen.
Übrigens wäre es mir viel lieber, wenn Fragesteller nicht sagen "ich hab's verstanden, danke" (das kann man glauben oder auch nicht) oder "ich hab's nicht verstanden, trotzdem danke" (das ist irgendwo zwischen dumm und sarkastisch), sondern wenn sie nach getaner gemeinsamer Arbeit eine Musterlösung bereitstellen. Erst dann halte ich eine Aufgabe für erledigt, und nicht nur Fragende und Helfer haben etwas davon sondern darüber hinaus alle Mitglieder im Forum. Was nützt die Suchfunktion im Matheboard, wenn man statt Antworten immer nur Fragen findet ?
Gualtiero Auf diesen Beitrag antworten »

Was das Bedanken betrifft kann ich im Ablauf der Threads keine Änderung gegenüber früher erkennen, und deswegen meine ich, es ist eine subjektive Wahrnehmung.
Wollte man die Frage objektiv beantworten, müßte man die Sache untersuchen und über jeden Thread Buch führen, etwa indem man ihn nach verschiedenen Gesichtspunkten bewertet. Aber da würden sich so viele Fragen auftun, dass jede Diskussion darüber irgendwann im Sande zu verlaufen drohen würde.

Wie lange hat der Anfragende Zeit, sich zu bedanken?
Soll man berücksichtigen, ob er die Anworten verstanden hat?
Wenn nicht, soll man weiter berücksichtigen, ob er z.B. zu den unsicheren Menschen zählt, die sich nicht trauen, nocheinmal nachzufragen und dabei ihr vermeintlich großes Unwissen preisgeben?
(Man bräuchte also die Rückmeldung der Threadersteller, aber dafür hat man keine Handhabe.)
Soll man die Qualität der Antwort bewerten? Wer soll das machen . . . und dergleichen mehr.

Zitat:
Original von Leopold
Ist es so, daß gerade eine Generation vom Jugendlichen- ins Erwachsenenleben übertritt, die wieder weiß, was sich gehört?

Auch darauf kann man nur mit subjektiver Einschätzung antworten, so man nicht gerade von Berufs wegen mit Schülern/Studenten zu tun hat.
Was aber sicher ist, ist die zu Anfang angesprochene und vielfach kritisierte Unsitte vieler Fragesteller, einen Thread zu eröffnen und sich nie wieder zurückzumelden, obwohl von Helferseite schon mit einem Tipp/Denkanstoß/Minimalbeispiel geantwortet wurde. Das sorgt natürlich für Unmut bei den Helfern - beim einen mehr, beim andern weniger bis gar nicht.
Dieser "Grundpegel" an Frustration gehört zwar zu den Dingen, mit denen der Mensch auch sonst in der Berufswelt einfach fertig werden muss. Aber je weniger Frust, desto besser für das Lernklima - das steht auch fest.
Wenn jetzt aber diese frustrierende Situation, die unseren Alltag so grau macht, unterbrochen wird von einem Fragesteller, der Interesse zeigt, Neugier, Mitarbeit, der bereit ist, auf Vorschläge einzugehen und zum Schluss noch "Danke" sagt - na wunderbar, was für ein schönes Erlebnis! Das lässt einen so manches vergessen, solche Lichtblicke halten die Welt in Vorwärtsbewegung, und deshalb ist die objektive Wahrheit, die wir ohnehin nur mit großem Aufwand und auch dann nur unvollständig ergründen können, gar nicht so wichtig.

Und auch das ist nur eine subjektive Meinung. Augenzwinkern
 
 
Ulrich Ruhnau Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn ein Fragesteller sich an Matheboard wendet, ähnelt das leider einem Arztbesuch. Wenn der Patient nach seiner Behandlung fern bleibt, kann der Arzt daraus schließen, daß das Medikament geholfen hat, oder der Patient zum nächsten Arzt gelaufen ist. Ein bisschen Klarheit gewinnt der Arzt erst, sobald der Patient wegen etwas anderem wiederkommt und mittels Patientenakte befragt werden kann. Zumindest gibt es keine Vorschrift, daß ein Patient nach erfolgreicher Behandlung dies seinem Arzt mitteilen muß.
Wenn ich also eine erste Antwort gebe und es kommt nichts mehr, schließe ich, daß mein Beitrag alles klar gemacht hat. Eine Veränderung in der Höflichkeit ist mir in den letzten Jahren nicht aufgefallen.
Tangentialvektor Auf diesen Beitrag antworten »

Gualtiero, du sprichst etwas an, was mir auch aufgefallen ist.
Schüler sind insbesondere im Mathematik übermäßig schnell frustriert, wenn sie etwas auf Anhieb nicht verstehen.
Ich erinnere mich an folgende Methode einer Lehrerin, um die Hausaufgaben handzuhaben.
Bei Beginn jeder Stunde wurde per Zufallsgenerator ein Schüler ausgewählt, der seine Hausaufgaben vorstellen musste. Die Meisten meinten, dass sie ihre Hausaufgaben zwar vorstellen können, aber sich sicher seien, dass sie falsch sind. (Die Meisten hatten ihre Hausaufgaben allerdings richtig)
Oder als ich mal einem Schüler etwas erklärt hatte, war er nicht davon abgeneigt, mir periodisch wiederkehrend zu sagen, dass er dumm sei, und es eh nie verstehen könne. (Groß waren die Augen als es "klick" gemacht hat).

Jedenfalls glaube ich, dass die eben sehr viele Schüler die Idee der "Mathemenschen" fest einbrannt haben. Entweder man ist gut in Mathe oder nicht. Das ist extrem schade.

Vielleicht gehört das nicht wirklich in diesen Thread, allerdings glaube ich, dass Matheforen mit individueller Hilfe dabei helfen können, Schüler mehr für die Mathematik zu begeistern, bzw. deren Frustration gegenüber dem Fach abzubauen. In dem Sinne großes Lob, an alle die sich hier die Zeit nehmen.

~ Tangentialvektor
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