Beratung zwecks Studium und Beruf danach - Mathe, Informatik,..?

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Zlux Auf diesen Beitrag antworten »
Beratung zwecks Studium und Beruf danach - Mathe, Informatik,..?
allo liebe Community smile

bei Mathe halte ich mich gerne kurz, aber wenn ich schreibe dann hole ich gern etwas weiter aus... Aber ich glaube das ist bei der Frage auch nötig wenn ich gute Antworten will!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Studienberatungen meistens keinen richtigen Plan haben wie es nach dem Studium in bestimmten Zweigen läuft sondern nur nach Klischee beraten. Ich hoffe hier sind einige Leute die ein bisschen mehr (aktuelle) Erfahrungswerte haben.

Zu meiner Vita: m, 26, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, habe vorher bereits 8 Jahre (inkl. Ausbildung) als Koch gearbeitet. Die Nachfragesituation für Angestellte und die Beschäftigung an sich ist super, der Rest nicht. (Falls jemand fragt warum ich das nicht mehr mache, es sei ja sooo ein toller Job)

Zu meiner Persönlichkeit: Ich vermeide im realen Leben generell soziale Gruppen, weil mich die Ignoranz und Unzulänglichkeiten vieler Menschen (ich selbst habe natürlich auch genug davon) oft aufregen. Außerdem bin ich sehr ehrgeizig, ab und an eigenbrötlerisch, habe viele Eigenheiten und dadurch komme ich auch manchmal bei anderen Leuten eher komisch rüber. Wenn ich mit jemandem gut kann, dann bin aber ein sehr angenehmer Mensch. Bei Bewerbungsgesprächen überzeuge ich grundsätzlich zu 99% durch meine Aufgeschlossenheit und positive Einstellung, denn verschlossen oder introvertiert bin ich trotzdem nicht. Nur schwierig, würde meine Frau behaupten ;P

Meine Beruflichen Vorstellungen: Ich bin niemand der Überstunden verabscheut, solange sie vertretbar sind und sich abstottern lassen, aber auch niemand der sein Leben nur zur Arbeit hat. Es sollte schon ein Ausgleich zwischen Verdienst und Freizeit stattfinden. Ich lebe sehr sparsam, d.h. ich brauche kein Manager-Gehalt um glücklich zu sein. Hauptsache der Inhalt macht mich glücklich! Ein Häuslein würde ich mir aber schon gerne leisten, ergo sollten es 1 Jahr nach dem Studium schon +-2500 Euro netto/Monat sein. Ich denke das ist eine bodenständige Durchschnittserwartung für einen Akademischen Abschluss?
Was heutzutage eher schwierig werden könnte, ist, dass ich gerne sesshaft werden würde und Heimschläfer bin. D.h. ellenlange Geschäftsreisen wären nichts für mich. Aber ich möchte ja auch kein Geschäftsführer sein, außer mein eigener.

Meine Ideen:

Jaaaa, ich schwanke zwischen Mathematik oder Informatik.
Mathematik ist mein Lieblingsfach und ich guck mir auch gerne zur geistigen Zerstreuung diese Aufnahmetests von den Elite Unis an. Ich bin interessiert an mathematischen Problemen (auch wenn ich mit meinem beschränkten Schulwerkzeugkasten nicht viele davon lösen kann &#128521Augenzwinkern und könnte mir vorstellen irgendwas in dieser Richtung beruflich zu machen… Aber was? Das Lehramtsstudium scheidet für mich wegen dem Pädagogik-Teil und den heutigen Schülern leider aus. Ich bin nur ein guter Lehrer bei willigen Schülern. (War als Koch auch erfolgreicher Ausbilder). Dann kommt noch das Ding mit dem Sesshaft werden wollen hinzu: Mathematik-Jobs sind rar gesäht und weit (nicht bei uns) verteilt. ich bin glücklich gebunden und meine Frau hat einen sehr guten Job der uns hier hält und den wir beide nicht aufgeben wollen. Obendrauf müsste ich also Mathe an einer Fernuni, z.B. Hagen, studieren. Also realistisch gesehen nicht so die allerbeste Wahl? Aber es interessiert mich halt brennend.

Informatik wäre für mich wirtschaftlich das vielversprechendste von beiden. Ich könnte es hier quasi um die Ecke an einer guten Uni studieren und hätte wahrscheinlich hier in der Nähe auch einen Job in Aussicht wenn ich es gut abschließe. Meine Bedenken sind allerdings:

- Viel Gruppenarbeit im und nach dem Studium (Die mir leider echt nur mit den richtigen Leuten gefällt)

- Der theoretische Teil der Informatik: Mir liegen Lernfächer nicht so. Also z.B. Biologie ist ein gutes Beispiel. Ich hatte eine 1 in Bio, aber es war furchtbar. Dieses ganze Auswendig lernen von Enzymen hatte für mich nichts mit Spaß zu tun. Einfach nicht meine Seite der Wissenschaft. Ich brauche diese logischen Verknüpfungen und Hintergründe damit mir das Lernen Spaß macht, nicht „Weil die Natur das so und so gebaut hat“

- Die Programmierung: Ab und zu Coden ist echt ganz nett. Aber im Studium muss man ja echt viele Sprachen lernen und das klingt sehr müßig (wenn es dann nichts für einen ist) Und in der Praxis hat Programmieren (finde ich) jetzt nicht wirklich was mit Mathe zu tun sondern eher was mit Sprache. Kommt natürlich drauf an was man programmiert, aber in der freien Wirtschaft sind das meistens keine sonderlich komplexen mathematischen Berechnungen oder Algorithmen.

Dann habe ich noch daran gedacht an die Forschung zu gehen. Aber kann man das wirklich planen? Oft klingt es für mich so als wäre das Glück ob man es da rein schafft. Natürlich am liebsten in Mathe, aber in die Forschung mit Fernuni-Abschluss? Geht das überhaupt? Und wie sehr passt das spätere Berufsbild zu meinen Anforderungen im Vergleich zur freien Wirtschaft? Was ist besser für mich? Hilfeee… Mir ist klar wirklich 100% passend wird nichts sein, aber was wäre besser für mich?

Ihr habt keine Glaskugel aber ich brauche einige Eingebungen. Der spätere Berufsinhalt ist mir wichtig, aber auch ob das Studium zu mir passt.
Danke fürs Lesen, hoffe auf ein paar Antworten.
Beste Grüße und Gesundheit!😃


Willkommen im Matheboard!
Ich hab's mal aus dem Off-Topic in einen passenderes Unterforum verschoben.
Viele Grüße
Steffen
Ulrich Ruhnau Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Beratung zwecks Studium und Beruf danach - Mathe, Informatik,..?
Zitat:
Original von Zlux
Jaaaa, ich schwanke zwischen Mathematik oder Informatik.

Wenn Du eine Familie unterhalten muß, und diese Aufgabe nicht von Deiner Frau übernommen werden soll, wird Informatik das beste sein. Mathematik ist brotlos, solange man nicht Professor wird. Kein Informatiker wird gezwungen, alle Programmiersprachen zu kennen. Ich kann C, C++, Fortran, Matlab, Pascal, Basic, Assembler und weigere mich, C# und Python zu lernen. Auch Du wirst lernen, was gebraucht wird. Wobei die Informatikstudenten mit jeder Menge Mathematik konfrontiert werden. Da bleibt genug Raum für Deine Interessen. Außerdem kann man an einer Uni beliebige Vorlesungen hören. Lesen2
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Beratung zwecks Studium und Beruf danach - Mathe, Informatik,..?
Zitat:
Original von Ulrich Ruhnau
Mathematik ist brotlos, solange man nicht Professor wird.


Da bin ich anderer Meinung. Jeder gute Abschluß bringt mehr ein als einen Hungerlohn. Es hilft, wenn man mobil, flexibel, nervenstark, lernfähig, teamfähig, kommunikativ und führungsstark ist.
zweiundvierzig Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Beratung zwecks Studium und Beruf danach - Mathe, Informatik,..?
Zitat:
Original von Ulrich Ruhnau
Mathematik ist brotlos, solange man nicht Professor wird.

Belege?
Zitat:
Und 2018 [...] ergibt das eine Arbeitslosenquote [unter Mathematikern] von 2,4 Prozent.

Quelle: Academics.de (ZEIT Online) (Stand: März 2019)
Antezedenz Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Beratung zwecks Studium und Beruf danach - Mathe, Informatik,..?
Zitat:
Original von Zlux
Was heutzutage eher schwierig werden könnte, ist, dass ich gerne sesshaft werden würde und Heimschläfer bin. D.h. ellenlange Geschäftsreisen wären nichts für mich. Aber ich möchte ja auch kein Geschäftsführer sein, außer mein eigener.


Du musst heutzutage kein Geschäftsführer sein, um beruflich viel zu Reisen - frag mal einen Unternehmensberater (tatsächlich ein nicht ganz unbeliebtes Arbeitsfeld bei MINT Absolventen). Auch als Informatiker - ich habe eine Zeit lang bei einem Body-Leasing Unternehmen als Softwareentwickler gearbeitet. Da wird man auch von Pontius nach Pilatus geschickt, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen...


Zitat:
Original von Zlux
Ich könnte es hier quasi um die Ecke an einer guten Uni studieren und hätte wahrscheinlich hier in der Nähe auch einen Job in Aussicht wenn ich es gut abschließe.


Eine Uni mit Informatik, aber ohne Mathe? verwirrt

Zitat:
Original von Zlux
- Die Programmierung: Ab und zu Coden ist echt ganz nett. Aber im Studium muss man ja echt viele Sprachen lernen und das klingt sehr müßig (wenn es dann nichts für einen ist) Und in der Praxis hat Programmieren (finde ich) jetzt nicht wirklich was mit Mathe zu tun sondern eher was mit Sprache.


Viele Programmiersprachen muss man im Studium an einer Uni eher nicht lernen - die "Demostrations-Programmiersprache" ist oft Java. Ansonsten lernst du hauptsächlich abstrakte Konzepte. Wenn du Informatik anwendungsorientiert lernen möchtest, wäre eine FH vielleicht eher etwas für dich als eine Uni.

Zitat:
Original von Zlux
Dann habe ich noch daran gedacht an die Forschung zu gehen. Aber kann man das wirklich planen? Oft klingt es für mich so als wäre das Glück ob man es da rein schafft. Natürlich am liebsten in Mathe, aber in die Forschung mit Fernuni-Abschluss? Geht das überhaupt?


Eine Karriere in der Forschung ist leider unrealistisch. Du musst dazu promoviert sein, viel und hochklassig veröffentlichen, eine gutes Netzwerk haben, gute Förderanträge schreiben können, am besten Preise gewinnen, viele Forschungsideen haben usw. Du musst als PostDoc innerhalb von 2-3 Jahren von einer befristeten Stelle zur nächsten springen (weltweit!), bis du Professor geworden bist. Professor musst du werden, da es sonst kaum unbefristete Stellen gibt in der akademischen Welt gibt. Das alles am besten noch, bevor du 35 Jahre alt geworden bist. Ausnahmen davon gibt es, aber selten. Sorry.

Noch kurz zu mir: Ich war in einer ähnlichen Situation wie du, hatte mit 25 auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur gemacht, mit Studienabschluss war ich 30, promoviert war ich mit 35... und hatte da erkannt, dass in der Forschung für mich nichts mehr zu holen ist. Tatsächlich habe ich auch gemerkt, dass Forschung nicht so mein Ding ist... smile
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