Linearität von Abbildungen von Abb(R,R) nach Abb(R,R)

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bot037 Auf diesen Beitrag antworten »
Linearität von Abbildungen von Abb(R,R) nach Abb(R,R)
Meine Frage:
Habe zwei Aufgaben bei dennen ich mir nicht ganz sicher bin:
1.
2.

Die soll ich jetzt auf Linearität prüfen.

Meine Ideen:
Bin mir mit dem Begriff der Linearität nicht so sicher ich meine das beide keine Linearen Abbildungen sind.
Zur 1:
Sei a = 0 und f = id dann:

Zur 2:
Sei a = -1 und f(x)= 2 dann:

Ist das so richtig?
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Na so geht das aber nicht. Es gilt



Rechne mal allgemein für .
bot037 Auf diesen Beitrag antworten »

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Also nochmal: ich muss ja zeigen oder wiederlegen, dass für 𝜓 gilt:
1.
2.

Wie genau kommt man jetzt auf die Komposition ?
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Bei 1. ist und bei 2. ist . Die genau Form von spielt allerdings keine Rolle.
bot037 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich das richtig verstehe aber ich versuchs mal. Also für 1. wäre das dann:

So richtig um die erste Bedingug zu beweisen?
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Prinzipiell ja, allerdings ist das zu ungenau aufgeschrieben. Bei Funktionen gilt



Zu zeigen ist also

und
 
 
bot037 Auf diesen Beitrag antworten »

Okay gut denke jetzt habe ich es verstanden. Vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten. smile
dsyleixa Auf diesen Beitrag antworten »

aus Interesse, ich verstehe die Fragestellung noch nicht recht:
oben sprichst du nur von psi und 2 Funktionen f, weiter unten kommt eine Funktion g (?) dazu, aber für was soll jetzt Linearität nachgewiesen werden, d.h. doch
zz: f(a*x) = a*f(x) für alle a,x
wenn ich mich recht erinnere.... ?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Für ist eine spezielle, fest gedachte Funktion zu nehmen. In



dagegen ist eine variable Funktion. Man überlegt sich, daß gilt, und das ist ja nichts anderes als . In dieser Gleichung darf man sogar die Addition durch die Subtraktion, Multiplikation oder Division (mit den üblichen Vorsichtsmaßnahmen bei Division durch 0) ersetzen. Es bleibt immer richtig.
Finn_ hat sozusagen das Problem auf eine allgemeinere Ebene gehoben, während in der Aufgabe nur zwei spezielle , nämlich und vorgegeben waren.
dsyleixa Auf diesen Beitrag antworten »

hmmmm, verstehe ich jetzt nicht wirklich... zu abstrakt....

und wieso jetzt plötzlich g(x) oben waren doch 2 f(x)?
und dann wieder ein anderes g hinter dem f Kringel???
kann man die nicht verschieden bezeichnen? Weil es doch 2 verschiedene Funktionen sind?
Und was hat das Psi damit zu tun?
Und was ist dann genau zu zeigen?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Das geht ein bißchen durcheinander, weil Finn_ für die spezielle Funktion den Bezeichner genommen hat, während bei bot037 für eine variable Funktion steht.

Ich lege mal die Bezeichner neu fest. Wählen wir für die spezielle Funktion einen ausgefallenen Buchstaben, warum nicht . Und die angehängte 0 soll noch unterstreichen, daß im Folgenden nicht geändert wird. Jetzt definieren wir eine Abbildung , die einer Funktion eine Funktion vom selben Typ, also , zuordnet, und zwar durch die Vorschrift:



Als Beispiel nehme ich einmal .

Die Wirkung auf mit wäre:



Die Wirkung auf mit wäre:



Definieren wir daher durch und durch , so wäre



Das nur zur Demonstration, wie die Abbildung wirkt.
dsyleixa Auf diesen Beitrag antworten »

vielen Dank, aber ich verstehe kein Wort - ich gebe auf.... traurig
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von dsyleixa
ich verstehe kein Wort - ich gebe auf.... traurig


Das wundert mich jetzt, da du hier doch schon schlimmere Dinge bewältigt hast. Letzten Endes geht es nur darum, daß das Substituieren von durch , also



im Vektorraum der Funktionen ein linearer Prozeß ist. Anderswo gehst du mit so etwas doch wie selbstverständlich um, etwa beim Differenzieren:



oder beim Integrieren:



jeweils in geeigneten Untervektorräumen.
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

@dsylexia

Ggf. ist das Problem, dass du an denkst und versuchst das auf zu übertragen.


Bei ist die Abbildung und der Vektor im Vektorraum. Bei der Aufgabe hier ist die Abbildung der Vektor im Vektorraum.

Dass in beiden Fällen eine Funktion ist, spielt erst einmal keine Rolle. bildet ein Element in nach ab mit der Vorschrift . Das erfüllt . Nun ist ein besonderer Vektor, nämlich eine Funktion. Wichtig hier ist aber, dass dieser Vektor (die Funktion) nicht selbst linear sein muss. Fokus hier ist und wie es mit seinem Input umgeht.
dsyleixa Auf diesen Beitrag antworten »

vielleicht bräuchte ich als erstes mal vernünftige Buchstaben, aber ich verstehe hier immer noch nur Bahnhof und Tohuwabohu.. weder der Kringel noch das Integral noch das ...' noch das alpha, kappa, psi oder ny machen das irgendwie anschaulich verständlich, leider. Auch kann ich mt einer Funktion von einer Funktion nichts anfangen.
Aber danke für eure Mühe! smile
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Auf eine allgemeinere Ebene gehoben ist vielleicht etwas überhöht, da geht noch mehr.

Weil Homogenität und Additivität nach dem gleichen Muster gezeigt werden, muss man sich fragen ob sich dieses Muster da herausschälen lässt. Dazu sei für eine n-stellige Operation die punktweise Anwendung definiert als



wobei ein Tupel von Funktionen ist.

Die Addition ist dann bezüglich und die Skalarmultiplikation mit dem Skalar ist bezüglich .

Für eine Abbildung sei außerdem


Für bezüglich einer festen aber beliebigen Abbildung ist nun zu zeigen:

das ist gleichbedeutend mit


Wir rechnen nach:




D.h. dieses Diagramm kommutiert:



Die Menge der , für die es ein gibt mit , bildet die Morphismenklasse einer Kategorie, nennen wir sie Kompositionsoperatorenkategorie, kurz Komp. Nämlich ist mit den Morphismen bei auch die Verkettung in der Morphismenklasse enthalten, denn

D.h. es gibt dieses , setze .

Bei handelt es sich um einen kovarianten Funktor, denn für beliebige gilt

kurz


Und

kurz
.

Außerdem ist für jedes eine natürliche Transformation, wie schon gezeigt wurde.
dsyleixa Auf diesen Beitrag antworten »

Rock
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, so ist unser Finn_. Da bleiben keine Fragen offen. Prost

Zurück zum Thema. Du weißt, was Ableiten bedeutet. Man hat eine Funktion, leitet diese ab, und erhält wieder eine Funktion. Das Ableiten ist also ein Prozeß, der aus einer Funktion eine neue Funktion generiert. Und jetzt sagen wir statt "Prozeß" einfach "Abbildung". Dann ist das Ableiten eine Abbildung, die auf eine Funktion entgegennimmt und auf eine gewisse Art und Weise mit einer andern Funktion antwortet. Nehmen wir für diese Abbildung, das "Differenzieren", den Buchstaben (das ist so etwas wie das in der vorliegenden Aufgabe). Dann gilt zum Beispiel:

("leite den Sinus ab, du erhältst den Cosinus")





Das waren jetzt Funktionen, die einen ein für alle Mal festgelegten Namen haben. Meist haben aber Funktionen nur einen vorübergehenden Namen, zum Beispiel im Moment mit und mit . Für diese beiden Funktionen gilt dann ebenfalls

("leite f ab, du erhältst g")

Letzlich ist hier nur eine andere Schreibweise für . Man legt eben Wert auf den funktionalen Charakter des Ableitens. Dann wählt man gelegentlich eine solche Schreibweise. Für das Differenzieren gilt die Summenregel: und die Faktorregel , wenn eine reelle Zahl ist. Mit schreiben sich die beiden Regeln so:



Alles ist altbekannt, es kommt nur in einem andern Gewand daher. Die Objekte, mit denen man hier operiert, sind die Funktionen , wie mit ihnen operiert wird, legt fest, hier: ableiten.

Was dir, worauf schon IfindU hinwies, vermutlich Schwierigkeiten bereitet, ist es, zu akzeptieren, daß hier die Objekte, mit denen hantiert wird, Funktionen sind und nicht etwa Zahlen. Wir sind also auf einer höheren Abstraktionsebene.

Die Funktion mit hantiert mit reellen Zahlen , die Abbildung hantiert mit Funktionen .
dsyleixa Auf diesen Beitrag antworten »

dankeschön! ja, nun ist es schon erheblich klarer!
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