Konformität, Holomorphie

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kiritsugu Auf diesen Beitrag antworten »
Konformität, Holomorphie
Meine Frage:
Wie könnte man zeigen, dass die Abbildung (siehe Anhang) konform oder holomorph ist?

Meine Ideen:
Was holomorph betrifft hab ich erst gedacht über die Cauchy Riemannschen DGL, aber das kommt ja leider nicht hin.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

So ganz klar ist mir nicht, wo das Ganze spielt. Was sind die Variablen? Es wäre hilfreich, einzelne Dinge nicht ihrem Kontext zu entreißen, sondern den Gesamtzusammenhang herzustellen.

Vielleicht hilft Folgendes. Man kann den Term für umformen zu



und findet damit



womit durch eine Stammfunktion von gegeben ist. Ein mögliches Definitionsintervall ist .
kiritsugu Auf diesen Beitrag antworten »

Ich dachte mir wenn ich dazu schreibe worum es sich handelt antwortet mir wieder keiner Big Laugh

Also diese Abbildung nennt sich Mercatorabbildung und die Variablen Lambda und Phi sind Längen- und Breitengrad, definiert für [-Pi, Pi] und Phi [-Pi/2, Pi/2]. Die Mercatorprojektion ist eine Zylinderprojektion und die bildet die Koordinaten x und y winkeltreu in diesem Bereich ab, die Frage ist... wie zeigt man das?
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Die Abbildung genügt den Cauchy-Riemann-Gleichungen nicht. Ergo ist sie keine konforme.
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Eine Abbildung ist doch konform, wenn der Wert eines jeden infinitesimalen Quadrates ein infinitesimales Quadrat ist. Wir wollen also haben, dass der metrische Tensor die Form besitzt, wobei die Einheitsmatrix und ein vom Ort abhängiger Skalierungsfaktor ist. Dann sind nämlich die Tangentialvektoren rechtwinklig und vom selben Betrag.

Zur Länge und Breite ist



die Transformation von Kugelkoordinaten zu Raumkoordinaten. Und



ist die Umkehrabbildung der Mercator-Abbildung.

Wenn konform sein soll, muss wie gesagt zum metrischen Tensor



die Gleichung erfüllt sein. Wir können nun rechnen





Nehmen wir weiter an, ist symmetrisch, dann reduziert sich das auf



Es gilt nun



Das macht



Es muss also gelten



Das heißt, es muss



sein. Tatsächlich erfüllt die Gudermannfunktion die Differentialgleichung

Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Warum bei der Definition der konformen Abbildung die Winkeltreue genügen soll, versteh ich irgendwie nicht.

Also wir haben zwei Kurven , die sich für im Punkt treffen. Sei die Abbildung. Winkeltreue bedeutet, dass Winkel der Tangentialvektoren unter der Abbildung erhalten bleibt, also auch der Kosinus



Sei zur Abkürzung , und . Die Gleichung bekommt gemäß Kettenregel die Gestalt



Die Kurven wählen wir nun im Koordinatenraum, und dort als




Dann gilt und . Außerdem gilt



Wir bekommen



also



Sei nun mit eine holomorphe Funktion. Gemäß den Cauchy-Riemann-Gleichungen gilt



bzw.

mit und .

Das macht aber



bzw.



Angenommen, wir haben



Dann ist eine orthogonale Matrix. Ist sie orientierungserhaltend, das heißt eine echte Rotationsmatrix, können wir demnach



mit haben.

Meine Frage: Wenn jede orientierungserhaltend konforme Abbildung eine holomorphe sein soll, wo kommt denn her?
 
 
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Als einzige Möglichkeit verbleibt, die Winkeltreue für die Bilder weiterer Vektoren zu fordern. Betrachten wir sodann die um einen beliebigen Winkel gedrehte Standardbasis. Das sind die , wobei eine Rotationsmatrix ist. Demnach muss auch



genügen. Für ist das tautologisch. Betrachten wir daher den Fall . Wir wollen also haben





mit .

Die Behauptung ist demnach: Wenn diagonal ist und ebenfalls diagonal, muss sein.

Sagen wir mal, besitzt eine Störung , dergestalt dass



Dann ist



Nun ist



Damit diagonal ist, muss für beliebige sein. Das geht nur für .

Somit ist gezeigt: Die Forderung der Winkeltreue zieht bereits die infinitesimale Ähnlichkeit nach sich. Das heißt, die Jacobi-Matrix ist tatsächlich an jedem Punkt eine Drehskalierung.
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Für allgemeine Dimension ist mir kein Beweis gelungen. Ich hab da mal in

Andreas Kriegl: »Differentialgeometrie«. Universität Wien, Version von 2008.

gestöbert. Ein recht umfangreiches Buch, als Einstiegslektüre meines Erachtens ein wenig überfordernd. Als Nachschlagewerk ist es sehr zu empfehlen.

Da ist auf S. 277 bis 278 der schöne Satz »33.7 Lemma (Lineare konforme Abbildungen)« zu finden. Die Winkeltreue wird da durch zwei Äquivalenzen charakterisiert. Die erste lautet

» ist winkelerhaltend« ist äquivalent zu » für alle «,

wobei eine injektive lineare Abbildung ist.

Mit den von mir benutzten Schreibweisen lautet die Gleichung . Setzt man nun für die Standardbasis ein, bekommt man sofort bzw. .

Für den wesentlichen Teil des Beweises ist ein Koordinatenbeweis aufgeführt, allerdings nur als zweite Variante. Die erste kommt ohne Koordinaten und Indizes aus.
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