Datenauswertung für Online-Konfigurator

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André B. Auf diesen Beitrag antworten »
Datenauswertung für Online-Konfigurator
Meine Frage:
Hallo ins Forum! Ich bin in der Vorplanung für einen Konfigurator. Es geht um den Verkauf von Tischen u. ä. direkt im Internet - ohne Unterlegung des Ganzen mit Datensätzen, die nach kurzer Zeit (Inflation!) ohnehin veraltet sind. Grundlage sind Datensätze des Herstellers. Ein Arbeitstisch hat meist eine Höhe von 850 mm. Seine Länge kann zwischen 400 und 2.900 mm liegen, seine Breite zwischen 600 und 900 mm. Für ausgewählte Maße in 100 mm - Schritten gibt es Preise. Diese beinhalten Material- und Bearbeitungskosten, deren prozentualen Anteil ich nicht kenne. Hinzu kommmt ein Materialaufschlag, der die aktuellen Preissteigerungen auffängt. Ich will aus diesen Daten eine möglichst universelle Formel für jedes Produkt bauen, damit ich in der Eingabemaske des Konfigurators nur noch Länge, Breite und Höhe eingeben muß und einen möglichst exakten Preis erhalte. Für Zwischengrößen (z. B. 1.620 x 830 x 790 mm) will ich natürlich auch einen sehr genauen Preis erhalten, ohne daß es hierfür vorliegende Daten gibt.




Meine Ideen:
Das Problem ist dreidimensional, was meine nur noch mäßigen Kenntnisse in Mathe etwas übersteigt. Ich habe als Bezugsgröße die Raumdiagonale gewählt. Für jede Tischbreite ergibt sich ein individueller Wert der Form "Kosten pro Meter Raumdiagonale". Für die Standardbreiten 600, 700, 800 und 900 mm habe ich für die Tischlängen von 400 bis 2.900 mm bei einer festen Höhe von 850 mm die Länge der Raumdiagonalen berechnet. Für jede Raumdiagonale gibt es einen Basispreis des Herstellers. Dann habe ich in ein Diagramm auf der X ? Achse die Länge der Raumdiagonale und auf der Y ? Achse den zugehörigen Preis eingetragen. Die Schnittpunkte werden zu einem Graph verbunden (in vielen Fällen nahezu linear), und ich lasse Excel die Formel zu diesem Graph berechnen. Pro Tischbreite ergibt sich somit eine spezifische Formel, z. B. der Form y = 0,1006x + 33,122. Sowohl der Faktor vor X als auch der Summand am Ende sind je nach Tischbreite veränderlich. Ich habe die Differenzen berechnet und diese mit in die Formel einfließen lassen. Der Ansatz war, daß die Tischbreite veränderlich ist, also ein Faktor der Form: "Gewählte Breite ? 600 mm). Ist die gewählte Breite = 600 mm (also die minimale Breite), dann liege ich exakt auf dem Graph für 600 mm Tischbreite. Das sieht dann so aus:
Preis =(0,1006+(Länge-600)/9433)*(Länge^2+Breite^2+850^2)^0,5+33,122-(Länge-600)/7,7.
Damit treffe ich den exakten Preis über den größten Teil des Spektrums auf ca. ± 3?4% genau. Nur bei den kleinsten und größten Dimensionen ist die Abweichung größer.
Meine Frage: Kann man solch eine Aufgabe eleganter lösen? Irgendwie suche ich ja in einer Punktewolke einen exakten Wert für die Kosten eines spezifischen Produktes. Am Ende muß eine Formel stehen, die alles abdeckt, also auch kürzere / längere Tischbeine, eine Breite > 900 mm usw. Habt Ihr da vielleicht bessere Ideen? Ich freue mich auf kreative Lösungsansätze. Gruß André
hawe Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Datenauswertung für Online - Konfigurator
Hallo,

ohne die grundlegene Berechnung zu kennen kann wohl niemand eine Beurteilung Deiner Ausführungen vornehmen - sofern letztgenannter da durchsteigt. Da was an der Diagonalen aufzuhängen erscheint mir erstmal nicht schlüssig.
Grundsätzlich wäre eine Aussage ob eine lineare Interpolation der Zwischenwerte ausreicht oder wenn nicht, welcher funktionaler Zusammenhang angelegt wird.
André B. Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,

ich hänge mal zwei Bilder von den Preistabellen des Herstellers und zwei Diagramme an, und zwar für den Tisch mit 600 und 700 mm Breite. Vielleicht hilft das beim Verständnis, was meine Basis ist. Ich habe einige tausend solcher Datensätze. Das kann man nie im Leben in einer Online-Berechnung hinterlegen und aktuell halten. Es schreit pro Möbeltyp nach einer Formel zur Kostenberechnung.

In den Diagrammen habe ich mir eine lineare Trendlinie hineingelegt, damit die Formel nicht zu kompliziert wird.

Bitte einfach mitteilen, wenn ich weiter präzisieren muß. Ich bin sicher, daß es viel elegantere Ansätze gibt, aber da fehlt mir das Wissen.

Gruß André
hawe Auf diesen Beitrag antworten »

Hm,

eine Regression wird ggf. nicht die Tabellenpunkte treffen.

- Die Tischflächen wachsen linear um 100*600
- Die Preisstaffelung ist aber nicht linear
- bei gleichen Füßen ergeben sich die Preissprünge



man sollte doch annehmen, daß die Füße erstmal die gleichen sind - also die Preissprünge flächenbezogen sind?

Bei der gleichen Fläche 600*700 = 700*600 ergeben sich nach beiden Tabellen unterschiedliche Preise bei gleicher Höhe für das quasi identische Modell. Einmal ergibt sich ein Aufschlag 2500 auf 2600 von 20 € beim Modell 600 beim anderen Modell 700 ein Aufschlag von 7€. Macht auf mich nicht den Eindruck einer nachvollziehbaren (oder sollte ich sagen durchdachten) Kalkulation.
Ich sehe da keine math. Funktion, die diese Kalkulation allgemein gültig darstellen könnte. Wenn Du mit Deinen Regrssionsmodellen leben kannst dann mach das so...
André B. Auf diesen Beitrag antworten »

Was ich vergaß: Bitte nur die Werte bis 2.400 mm Tischlänge betrachten. Die Sprünge, die nach 2.500 mm kommen, resultieren daraus, daß zwei weitere Tischbeine angebaut werden, weil der Tisch eben sehr lang ist und zur Durchbiegung neigt. Den Sprung kann man in Excel sehr gut mit einer Wenn-Funktion abdecken.

Zu beachten ist natürlich auch, daß die Rohdaten keineswegs perfekt sind, weil ein Planer grundsätzlich mit viel Bauchgefühl und Faktoren arbeitet. Das macht es natürlich schwierig, aber das ist eben die Herausforderung mit Rohdaten. Deswegen habe ich nach Erstellung der Formeln aus den Diagrammen heraus auch die Kosten schon geglättet. Meine lineare Funktion für eine spezifische Tischbreite zeigt genau, wo der Planer um ein paar Euro (es waren selten mehr als 5 Euro, aber das sieht man sofort) danebenlag.

Mit dem flächenbezogenen Ansatz habe ich auch begonnen. Natürlich hast Du recht, daß es keinen Unterschied machen sollte, ob der Tisch bei gleicher Höhe 600 x 700 oder 700 x 600 mm groß ist. Das Materialgewicht ist identisch, die Bearbeitungskosten sind (aus meiner Sicht) identisch. Deswegen hätte ich gerne die reinen Materialkosten (über das Gewicht) auch von den Bearbeitungskosten getrennt, aber diese Daten bekomme ich nicht, da für den Planer zu aufwendig. Vielmehr steckt hinter dieser Überlegung wohl der Ansatz, daß mit einer neuen Tischbreite eine neue Kalkulationsreihe beginnt. Also: Der Tisch ist breiter, dann kostet er mehr. Macht das Sinn? Vermutlich nicht, aber darum geht es im ersten Schritt nicht. Ich muß mit den Datensätzen vorerst leben.

Längerfristig wäre natürlich eine Kalkulation direkt aus dem 3D - Modell heraus das Ziel. Dafür muß man aber saubere Werte für jeden Sägeschnitt, jeden Handgriff, jede Verbindung hinterlegen. Das gibt es für einfachere Aufgaben alles schon. Man kann sich vorstellen, wie teuer das in der Programmierung wird, wenn ein Profi Hand anlegt.

Immerhin kann ich für eine konkrete Tischbreite eine annäherend lineare Funktion darstellen, und ich kann in die Formel die gewählte Tischbreite einfließen lassen, sodaß ich auch für Zwischengrößen auf etwa ±4% genau die Kosten ermittele. Übrigens: Der Planer macht es sich mit Zwischengrößen einfach: Nächstgrößerer Tisch mit glatten Maßen +15%. Tja, alles nicht sauber, aber was will man machen?

Ich hänge mal dieselben Diagramme mit Trendlinien in Polynomform an. Die von Excel gezeigten Formeln sind sehr nah dran an den echten Werten. Aber wie stellt man den Formelteil "-2E-05x2" in einer Excel-Formel dar?

Gruß André
hawe Auf diesen Beitrag antworten »

Du kannst einmal die zahlenformate in dem diagramm einstellen oder zum anderen
-2E-05 = -2*10^–5 = -0.00002
wird es vielleicht mit polynomen höheren grades genauer?

und
wenn du die regression selber programmieren musst hier vielleicht eine anleitung
https://www.geogebra.org/m/YjjE9nwR
 
 
André B. Auf diesen Beitrag antworten »

Prima, vielen Dank für die Anregungen. Ich melde mich gerne mal wieder, wenn mir ein mathematisches Problem über den Weg läuft.

Wenn jemand noch Ideen zur Auswertung solcher Datenreihen hat, die auf viel Bauchgefühl und Erfahrung, aber nicht auf sauberer Wissenschaft basieren, der kann sich gerne melden.

Gruß André
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