Grundsatzfrage zur Stochastik

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Pippen Auf diesen Beitrag antworten »
Grundsatzfrage zur Stochastik
Gerade gibt es heisse Luft im Schach. Einem Profispieler wird Schummelei vorgeworfen. Als Begründung wird (neben kryptischen Anschuldigungen von Kollegen) angegeben, er habe in einigen Partien gegen GM zu 100% so gespielt wie Engines, was extrem unwahrscheinlich nur Zufall sein könne und viel wahrscheinlicher auf Vorsatz hindeute, d.h. letztlich wird ihm durch Statistik Betrug vorgeworfen: Du hast etwas getan, was nur eine Wahrscheinlichkeit von x hat und das kann daher kein Zufall mehr sein. Aber ich verstehe das doch richtig: niemals kann man mittels Wahrscheinlichkeiten Zufall ausschließen, richtig? Letztlich steckt dahinter immer ein rein willkürlicher Akt der Art: bei einer Wahrscheinlichkeit von x nehmen wir einfach an, das sei kein Zufall mehr, sondern ein determinierter Mechanismus. Selbst die alpha- und beta-Fehler helfen letztlich nix, denn selbst wenn jmd. zB beim 100fachen Münzwurf bei 1.000 Versuchen immer nur Zahl wirft, so kann das Zufall und die Münzen unmanipuliert sein.
G280922 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Grundsatzfrage zur Stochastik
Zitat:
denn selbst wenn jmd. zB beim 100fachen Münzwurf bei 1.000 Versuchen immer nur Zahl wirft, so kann das Zufall und die Münzen unmanipuliert sein.

Der gesunde Menschenverstand sagt, dass da etwas nicht stimmen kann.

Du hast oft sehr seltsame Ideen und scheinst das mathematische Rad
neu erfinden zu wollen. verwirrt

PS:
Andererseits: Der Urknall soll die WKT von 1 zu 10hoch500 gehabt haben
und bei unendlich langer Zeit tippt ein Affe irgendwann mal zufällig
Goethes Faust oder gar alles jemals Geschriebene.

Frage:
Was sind deine Hobbys zur Gehirnentlastung? Augenzwinkern
Pippen Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Grundsatzfrage zur Stochastik
Zitat:
Original von G280922
Der gesunde Menschenverstand sagt, dass da etwas nicht stimmen kann.


Ja, aber dieser gesunde Menschenverstand arbeitet mit willkürlichen/heuristischen Vereinfachungen a la „ist die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis unter 0.0…01, dann kann da was nicht stimmen“. Die Wahrscheinlichkeitstheorie (könnte sie reden) sagt dazu nur: keine Ahnung, jede Wahrscheinlichkeit zwischen 0 und 1 kann Ergebnis eines Zufalls sein, mehr kann ich nicht dazu sagen, insbesondere treffe ich keine Aussage zum Zusammenhang zwischen Wahrscheinlichkeit und Tatsächlichkeit, d.h. aus einer ultrahohen Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis A folgt genausowenig, dass A, wie aus einer ultraniedrigen, dass ~A eintritt. MaW: Es kann wirklich und tatsächlich und ganz real passieren, dass du 100.000 unmanipulierte Münzen gutgläubig wirfst und alle auf Zahl fallen. Du hättest dann nur Pech, dass viele deiner Mitmenschen durch willkürliche Festlegungen dich zum Täter stempeln. ICH, die Wahrscheinlichkeitstheorie, tue das ausdrücklich nicht!

Ich will nur wissen, ob ich diesen Zusammenhang richtig verstanden habe.
G280922 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Grundsatzfrage zur Stochastik
Im Kosmos scheint alles möglich zu sein.
vgl.:
Nichts ist unmöglich, TOYOTA! Augenzwinkern

Dass es den Urknall gab, war nach heutigen Berechnungen extrem unwahrscheinlich. s.o.
Aber es gab ihn.
Das Theia auf der Erde einschlug und die Mondentstehung initiierte ist sehr unwahrscheinlich.
Aber es gibt den Mond mit seiner großen Bedeutung für Erde. (24h-Tag).

Die WKT, dass ein Mensch total und umfassend lieben kann, ist sehr gering.
Aber es gibt und gab Menschen, die dem sehr, sehr nahekommen
und dafür ihr Leben geopfert haben.
vgl:
"Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt."
(Joh, 15,13).
Der einzige, der das geschafft haben soll, war Jesus Christus, der
nicht zuletzt oder gerade deswegen als Gott/2. Person in der göttlichen
Trinität im Christentum verehrt wird und auf eine Zukunft der Liebe verweist.

Die WKT, eine mathematische Formel für LIEBE zu finden, halte ich für Null
und unnötig.
Wer Liebe erfahren hat und zu leben versucht, braucht sie auch nicht.
Er weiß es, tut es, stellt keine Fragen mehr und ist vermutlich der
glücklichste Mensch auf Erden - trotz aller Negativität und Grausamkeit in dieser Welt.


Zitat:
Die Futurologische Kurzformel
„Das Christentum ist die Offenhaltung der Frage nach der absoluten Zu-kunft, die sich als solche selbst in Selbstmitteilung geben will, diesen ihrenWillen in Jesus Christus eschatologisch irreversibel festgemacht hat undGott heißt.“241„Die in freiem geschichtlichen Walten sich mitteilende absolute Zukunftdes Menschen, die Gott ist, ist aber in einer besonderen Weise der ‚Geist’Gottes, weil er als Liebe, Freiheit, immer überraschende Neuheit charakte-risiert werden kann.“


Zitat:

Theologische Kurzformel:
„Das unumfassbare Woraufhin der menschlichen Transzendenz, die exis-tenziell und ursprünglich – nicht nur theoretisch oder bloß begrifflich –vollzogen wird, heißt Gott und teilt sich selbst existenziell und geschicht-lich dem Menschen als dessen eigene Vollendung in vergebender Liebe mit. Der eschatologische Höhepunkt der geschichtlichen SelbstmitteilungGottes, in dem die Selbstmitteilung als irreversibel siegreich offenbar wird,heißt Jesus Christus.

Karl Rahner, Grundkurs des Glaubens, 1.. Auflage 1976
G280922 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Grundsatzfrage zur Stochastik
PS:
Ich war mal vor 30 Jahren auf einer Spielbank zum bloßen Zuschauen.
An dem Tisch, an dem ich zusah, kam 3-mal hintereinander, die 5
= 5*36*36*36= 233280 DM, wenn man den Einsatz jeweils hätte stehen lassen.
Doch wer tut das nach dem 2.Mal bei ca. 6500 Gewinn?
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Das Gesetz der großen Zahlen trifft eher auf Münzen und Roulette zu als auf einen Urknall oder ein Schachspiel. Wahrscheinlichkeitstheorie ist etwas mehr als Wahrscheinlichkeit. Sie wird wie viele mathematische Theorien heute auf der Mengenlehre aufgebaut, diese sollte man erst einmal versuchen zu verstehen, bevor man sich zu weit vorwagt.
 
 
G280922 Auf diesen Beitrag antworten »

Die Welt bräuchte vor alle eine Riesenmenge LIEBE oder eine Mengenlehre derselben
d.h. wie man die Menge an Liebe vergrößern kann.
Der schöne Nebeneffekt wäre ein mundus vere humanus, ein Raum der Möglichkeit
von grenzenloser Liebe.

Nochmal mir Rahner:
Zitat:
Die anthropologische Kurzformel
„Der Mensch kommt nur wirklich in echtem Selbstvollzug zu sich, wenn ersich radikal an den anderen wegwagt. Tut er dies, ergreift er (unthematisch oder explizit) das, was mit Gott als Horizont, Garant und Radikalität solcherLiebe gemeint ist, der sich in Selbstmitteilung (existenziell und geschicht-lich) zum Raum der Möglichkeit solcher Liebe macht.

Dieser Raum wäre vor 2000 Jahren geschaffen worden.
Man hat ihn schlichtweg abgelehnt und wieder zugesperrt. traurig
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