Wann sind partiell stetige Funktionen stetig? |
25.10.2022, 00:46 | 25_10_22_00_46 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Wann sind partiell stetige Funktionen stetig? Sei f: XxY -> R , X,Y Teilmengen von R ; R: Menge der reellen Zahlen, f partiell stetig in beiden Koordinaten. Bekanntlich kann man unter diesen Voraussetzungen nicht folgern, dass f stetig ist (siehe Gegenbeispiel bei den Ideen) Meine Frage: Unter welchen weiteren Voraussetzungen kann man nun doch folgern, dass f stetig ist? Meine Ideen: Sei f: RxR -> R f(x,y) := 0 für (x,y) = (0,0) f(x,y) := xy / ( x**2 + y**2) für (x,y) ungleich (0,0) f ist partiell stetig in beiden Koordinaten, aber nicht stetig. |
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25.10.2022, 09:14 | HAL 9000 | Auf diesen Beitrag antworten » |
Nun, Summe/Differenz/Produkt stetiger Funktionen sind wieder stetig. Und auch der Quotient an Stellen, wo der Divisor ungleich Null ist. Das bedeutet etwa im Fall deiner angegebenen Beispielfunktion, dass sie stetig ist außer im Nullpunkt, weil der einzige Punkt mit ist. Das bedeutet, dass lediglich noch der Nullpunkt hinsichtlich Stetigkeit zu untersuchen ist. Tja, und in diesem Punkt erweist sich die Funktion aber eben als unstetig. In anderen, auf den ersten Blick ähnlich strukturierten, aber doch stetigen Funktionen muss man eben an den problematischen Stellen geeignete Abschätzungen treffen. Wenn da z.B. für stände, so könnte man abschätzen und damit dann für . Allgemeingültige einfache Rezepte für solche Abschätzungen gibt es nicht. Man kann versuchen, einige der gängigen Prinzipien zusammenzustellen und wird dann doch immer wieder Beispiele finden, wo auch das nicht ausreicht. |
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25.10.2022, 21:18 | hilbert23 | Auf diesen Beitrag antworten » |
RE: Wann sind partiell stetige Funktionen stetig? Hallo, es gilt folgendes: Sei f : [a,b]x[c,d] -> R Dann sind folgende beiden Aussagen äquivalent: (i) f stetig (ii) f gleichstetig in beiden Variablen Einen Beweis dieser Äquivalenz findet man bspw. in: Lehrbuch der Analysis 2, H.Heuser, 131.1 Satz Definition von Gleichstetigkeit: f gleichstetig in der 1. Variablen :<=> Zu jedem eps > 0 existiert delta > 0 so dass für alle y aus [c,d] und für alle x1, x2 aus [a,b] mit |x1-x2| < delta gilt: |f(x1,y) - f(x2,y)| < eps Nun gilt trivialerweise: Jede in beiden Variablen gleichstetige Funktion ist partiell stetig. Geht man also zu kompakten Intervallen über und verschärft die partielle Stetigkeit zu Gleichstetigkeit in beiden Variablen erhält man eine neue Charakterisierung von Stetigkeit der Funktion f. |
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